Ocean College

Dezember2021

Silvester im Regenwald

Datum: 31.12.2021
Autor: Lotte
Position: La Quina

Der Tag begann fast wie die letzten Tage, nur, dass Justus, unser liebster zerknautschter Schmetterling (Referenz zu seinem Tagesbericht vor zwei Tagen) vergessen hatte, bei unserem Zelt vorbei zu flattern, um uns zu wecken. Dann wäre ich fast vor der Küchentheke verhungert, weil die anderen schon gegessen hatten und ich (noch) zu schlecht spanisch kann, um nach noch einem Frühstück zu bitten, aber ich wurde durch Justus’ Spanisch knapp vor dem Aussterben gerettet und konnte mein Frühstück noch ein bisschen später essen. Die anderen haben Surfbretter ausgeborgt und haben alleine gesurft, aber sie wollten dazu keinen Kommentar abgeben außer: „Ja, war schön… Und Paula: ja war wiiiild (:“

Das war es bei uns auch. Wir waren in der Stadt und haben uns die Geschäfte angeschaut, die leider sehr sehr teuer und aber auch sehr sehr hübsch waren. Später hatten wir wieder Spanischsprachschule, was immer lustig ist und wir haben gelernt, was „ich möchte nichts kaufen“ (no quiero comprar) heißt. Dann haben wir als Bonusvokabel „klauen“ (robo) gelernt. Den Zusammenhang überlasse ich aus rechtlichen Gründen der Imagination.
Spanisch hat eine Stunde früher als die anderen Tage geendet, weil wir uns für die Silvesterfeier noch ausgeruht haben. Die Zeit habe ich neben Yarina in meiner Hängematte verbracht und wir haben Musik gehört.
Dann sind wir zum Sonnenuntergang anschauen an den Strand gefahren und während unserer Tiefenentspannungs-Neujahrsreflexion und Meditation, welche Justus für alle, die Lust hatten, vorbereitet hatte, begann es zu regnen. Aber Gottseidank waren wir so tiefenentspannt, dass wir es gar nicht gemerkt haben.
Dann waren wir wieder auf der Farm und haben alle gemeinsam auf der Wiese vor den Zelten gestanden und die letzten Sekunden des Jahres runtergezählt. Über die ersten Sekunden des neuen Jahres darf die nächste Person berichten, aber die letzten gehören noch mir. Sie waren so anders als der Anfang des Jahres, mitten im Regenwald, auf einem anderen Kontinenten und wunderschön.

Vorletzter Tag in 2021

Datum: 30.12.2021
Autorin: Ariadni
Position: Surf- und Sprachcamp Costa Rica

Unsere heutigen größten Programmpunkte waren:

1. Surfen
Um 05.20 Uhr weckte Justus die erste Gruppe, um sich ready zu machen. Zum Frühstück gab es Joghurt mit frischer Papaya und dazu Brot.
Am Strand angekommen, warteten schon unsere Surflehrer:innen auf uns. Nach unserer Fotosession sind wir auch alle gleich mit dem Bord unterm Arm (ja, ich konnte es gerade noch selber tragen) ins Wasser gesprintet. Heute waren die Wellen um einiges höher als die letzten Tage, weshalb zu Anfang alle erstmal wieder reinkommen mussten. Zudem waren heute Nasenspülungen vorprogrammiert. Im Anschluss hatten wir noch Zeit in der Stadt um zu bummeln, zum Supermarkt zu gehen und nach Hause zu telefonieren.

2.Sprachschule
Wie auch schon die letzten Tagen besuchten wir am Nachmittag die Spanischstunden. Unser Schulweg ist nicht gerade ein üblicher. Nicht weit von der Farm ist ein kleiner überdachter Lagerplatz. Vier Klassenzimmer haben dort Platz, wobei die Strohballen als Wände dienen. Manchmal, vielleicht besser gesagt fast jede Stunde, kommt es dazu, das wir mitten in der Stunde Shantys singen und alle mit einsteigen. Es kommt auch vor, dass auf einmal nicht nur Deine Gruppe, sondern alle für dich klatschen. Obwohl die meisten nicht einmal wissen, weshalb sie klatschen.
In der Pause stehen dann immer alle Schlange bei den Nachbarn, die uns die Kokosnüsse von den Bäumen holen und uns zurechtschneiden.

Sprachcamp in Costa Rica

Am Ende des Tages kamen alle nochmal zusammen zum Abend essen, bis dann noch oft der letzte Tratsch in kleinen Grüppchen verteilt auf der Farm beredet wurde. So endete ein toller, aber auch anstrengender Tag.

Grüße an Zu Hause, Billy, Helena (Alles Gute zum Geburtstag), Charlotte und Teresa

Ein weiterer Tag am Pazifik und im Urwald

Date: 29.12.2021
Autor: Justus (Teilnehmer der Reise 18/19 und jetzt als Betreuer in Costa Rica dabei)
Position: La Quina

Pünktlich um 04:00 Uhr morgens wurden in der Käserei, vor welcher ich unüberlegt meine Hängematte aufgehängt hatte, die Maschinen angeschmissen. Mein ganz persönlicher Wecker also. Kurz darauf fingen die Kühe, welche ja nun gemolken wurden, wie im Chor an zu singen. Musik in meinen Ohren. Wieder einschlafen war also keine Option. So verbrachte ich die nächste halbe Stunde damit, im Halbschlaf der Geräuschkulisse zu lauschen und darauf zu warten, dass mein tatsächlich Wecker klingelt. Um 04:30 begann dann der spaßige Teil meines Morgens: Wecken. Also schälte ich mich verschlafen aus meiner Hängematte wie ein zerknautschter Schmetterling aus seinem Kokon und begann von Zelt zu Zelt zu flattern. Mit äußerster Vorsicht, als würde man sich auf einem Minenfeld bewegen, wurden alle Surfer:innen der ersten Gruppe angestupst und gerüttelt, ohne dabei die Surfer:innen der zweiten Gruppe zu wecken.

Camping in Costa Rica

Dies mag schwerer sein als es sich anhört. Vor allem, wenn ein Zelt mit vier Schülerinnen bestückt ist, drei davon aus der zweiten Gruppe sind und Ariadni (die es zu wecken gilt) von der Zelttür aus am weitesten weg liegt. Im Vergleich zur ersten Gruppe gestaltet sich das Wecken der zweiten Gruppe um einiges einfacher. Franzi und ich schnappen uns die lauteste Musikbox, die uns zur Verfügung steht und laufen mit dieser tanzend von Zelt zu Zelt, während Lieder wie „Guten Morgen Sonnenschein“ über den ganzen Zeltplatz schallen.

Bis auf die, welche 40 Minuten mehr Schlaf einer Mahlzeit bevorzugten, erschienen alle Schüler:innen mehr oder weniger pünktlich zum Frühstück: Müsli mit Früchten und Milch frisch von der Farm. Für eine solche Köstlichkeit nimmt man die Geräusche der Molkerei am Morgen wiederum doch gerne hin. Im Bus versuchte der schläfrige Haufen etwas Schlaf nachzuholen, doch sobald wir Jacó erreicht hatten und die Türen sich öffneten, strömten alle hellwach und voller Vorfreude auf die Surfstunde heraus. Bevor es dann endlich wieder ins Wasser ging, schmierten sich alle noch eine ordentliche Portion von Luca‘s Sun-Block ins Gesicht, so dass alle aussahen, als würden sie mit hübschen Gesichtsmasken herumrennen. Die Surfstunde war, wie auch am Tag zuvor, ein voller Erfolg. In der Ferne sprangen die Rochen im hohen Bogen aus dem Wasser, während wir von Welle zu Welle besser wurden. Doch wie das nun mal ist, wenn man Spaß hat, waren die zwei Stunden auch schnell wieder vorbei. Während die einen ihre Freizeit am Strand verbrachten, zogen die anderen in die Stadt, um in kleinen Gruppen die Bank zu umzingeln und ihr das Wifi zu rauben.

Nach dem Mittagessen, welches wieder auf der Farm abgehalten und mit abwechselnden Besuchen der Hunde und frei lebenden Schweine geehrt wurde, versuchten sich alle so gut wie möglich in den Schatten zu flüchten und sich auszuruhen, bevor der Spanisch Unterricht begann. Von diesem kann ich leider nicht berichten, doch Lorenz antwortete, nachdem ich mich erkundigte, wie der Unterricht war, stolz mit: „Einfach fantastico. Sacapuntas heißt übrigens Anspitzer, das habe ich heute gelernt.”

Der Abend wurde mit Marias Pathway Präsentation über Social Media Sucht abgeschlossen. Dabei ist die Gruppe sich darüber einig geworden, dass Ocean College mit seiner Handy Policy wohl die teuerste, aber auch effektivste Vorbeugung einer Social Media Sucht ist. Danach ließen alle in kleinen Grüppchen beim gemeinsamen Kartenspielen oder Beisammensitzen den Abend ausklingen. Nachdem Clara mich ein weiteres Mal von ihrer Fähigkeit, ihre Gegner in einer Partie Schach “Patt” anstatt “Matt” zu setzen, überzeugt hatte, schlüpfte auch ich wieder zurück in meinen Kokon und freute mich beim Einschlafen auf den morgigen Tag.

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