Ocean College

Zwischen Ken und Bordroutine

Datum: 09.02.2023
Autor: Theodor
Position: Bocas del Torro
Koordinaten: N 09° 19.825´ W 082° 14.231‘
Etmal: 6316.6nm
Schiff: Regina Maris

In den letzten paar Tagen konnte man Stück für Stück beobachten, wie wir uns alle wieder an unsere alte Schiffsroutine gewöhnen. Bei Ken wurde es zur Gewohnheit, früh morgens von den Brüllaffen geweckt zu werden, hier auf dem Schiff genießt man wieder den Luxus eines sanften Weckens- auch wenn man natürlich festhalten muss, dass die Brüllaffen schon cooler sind. Als wir wieder auf das Schiff zurückgekehrt sind, machte sich eine unglaubliche Euphorie breit, die sich, so finde ich, bis heute zwar nicht ganz so stark gehalten, aber dennoch weiterhin spürbar ist. Costa Rica ist, und ich denke da kann ich für alle sprechen, wie ein Film vorbei gerauscht und genau dieser Film vermischt sich mit den neu- und alt bekannten Dingen, die zu der Bordroutine dazugehören. Daraus entsteht an Bord ein neues und besonderes Gefühl, dass wir so in dieser Form bisher noch nicht hatten. Aber positiv ist diese Stimmung, die mit diesem Gefühl kommt, auf jeden Fall.


Der Anker bleibt unten (zumindest vorerst)

Apropos Bordroutine: Neben dem täglichen Frühstück von 08:00 bis 08:30 stehen bei außergewöhnlichen Tagen, wie es heute einer werden sollte, auch sea storing auf dem Tagesplan. Alle wuselten herum, um das Schiff ein wenig sauber zu machen, schwere Sachen zu befestigen und ihre Kabinen seefest zu machen. Danach sollten wir bis 16:00 free shore leave bekommen, um dann gegen 17:30 den Anker zu lichten. „Hätte hätte Ankerkette“ haben sich wohl die panamesischen Behörden gedacht, als sie uns einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Eigentlich hatten wir nämlich einen Termin mit dem Zoll zur persönlichen Ausreisekontrolle um 14:30, dieser wurde allerdings hinfällig, denn uns fehlen bestimmte Genehmigungen, die von einer anderen Behörde ausgestellt werden müssen. Trotz der widrigen Umstände versuchen Larissa, Florian, Jakob, die Crew und unser neuer Kapitän das bestmögliche Spontan-Programm zu organisieren, das sich schon sehr schön anhört und auf das sich alle auf jeden Fall freuen. So wie es momentan aussieht, werden wir zwei weitere schöne Tage im Paradies verbringen dürfen, und ich denke das ist jetzt auch nicht „so schlecht“. Also alles halb so wild und Kuba wartet eh auf uns.


Doktor J

Leider hat uns heute auch unsere Ärztin Barbara verlassen, die wir alle über die lange Zeit sehr lieb gewonnen haben. Sehr lieb gewonnen haben wir bereits auch unseren neuen Arzt „Doktor J“. Mit richtigem Namen heißt Doktor J auch Jakob. Jakob schließt damit die Lücke zwischen Jacob (Lehrer) und Jakob (Crew) erfolgreich, deswegen ist auch der Spitzname so wichtig.
Doktor J ist sehr sympathisch und harmoniert gut mit unseren lockeren und coolen Lehrern und ist, so viel kann man auf jeden Fall sagen, sehr spontan, denn sonst wäre er auch nicht hier an Bord. In den nächsten Tagen wird ein ausführliches Interview folgen. Wir freuen uns auf die kommende Zeit mit Doktor J!

Jacob: Alles Liebe zum Geburtstag, liebste Mama. Endlich 50! ;). Hab Dich lieb und bis bald.

Sophie: Happy Birthday Johannie! Lieb‘ dich sehr und ich hoffe, Du hattest einen super Tag auch ohne mich:)

Zurück auf See

Datum: 09.02.2023
Autorin: Saba
Nautische Position: 21°59.7’ N 080°27.6’ W
Position: Yucatán Basin
Zurückgelegte Seemeilen: 8740
Schiff: Pelican of London

Heute ging es für uns wieder auf See. Wir haben die Zeit in Kuba sehr genossen, doch wir freuen uns jetzt auch auf Bermuda. Nachdem wir mit dem RIB wieder an Land gebracht wurden, um dort “auszuchecken”, holten wir den Anker herein, den wir jedoch erstmal mit dem Feuerwehrschlauch abspülen mussten. Durch den schlammigen Boden war der Anker dreckig geworden. Leider wurden einige von uns kurz nach Abreise seekrank und hingen über der Reeling. Der Rest von uns lernte für die anstehenden Tests und Präsentationen. Kurz vor dem Mittagessen ging plötzlich der Feueralarm los. Da kein Probealarm angekündigt worden war, wussten wir, dass dies kein Spaß ist.


Der Feueralarm war nur kurz und wir mussten erstmal realisieren, was gerade passiert. Wir saßen im Messroom und bewegten uns nicht. Doch spätestens als die Durchsage “Fire in Engineroom 5” kam, gingen wir, wie so oft vorher geübt, zu unseren “muster stations”. Wir haben uns alles mögliche vorgestellt, was als Nächstes passieren wird. Motorausfall? Kentern? Und noch Schlimmeres. Als die Watches durchzählen sollten, bemerkten wir, dass nur die Hälfte an Deck war. Der Rest schlief noch in den Cabins. Ein paar wurden geweckt, doch als sie gerade hinaufgingen, wurde uns gesagt, dass der Feueralarm defekt sei und es dementsprechend falscher Alarm gewesen sei. Nach drei Minuten konnten wir wieder herunter gehen.

Back to normal

Insgesamt war es jedoch ein sehr entspannter Tag. Man konnte lernen, entspannen und Schlaf nachholen, bevor der Alltag wieder losgeht. In den nächsten Tagen stehen Biologie, Geschichte, Präsentation und Buchvorstellung an.

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