Ocean College

Tagesbericht auf schwyzerdütsch

Date: 14.03.2023
Autorin: Sarah
Position: Port of Sankt George
Nautical nautical Position: N32°16.8 W064°426
Etmal: 8.408
Ship: Regina Maris

Liebe Eltern, um allen Kulturen und Sprachen an Bord gerecht zu werden, wird der heutige Tagesbericht auf Schweizerdeutsch geschrieben. Für Verständnisprobleme entschuldige ich mich im Voraus.
Eure Quotenschweizerin🇨🇭


Happy Day, Happy Hour

Hüt hemmer de ganz Morge döffe z Schiff putze (mal wieder). Me hen mal wieder es anders Schuelschiff gsichtet, diesmal vo High Seas high school. Für de Fall, dass die üs wenn go bsueche cho, hemmer ganz toll klar Schiff gmacht, also alles putzt. Alles. Ich selber bin im Messroom tätig gse. Ganz Vorbildlich hemmer döt alli Polster gsuuget, jedi Oberflächi mehrmals abgwüscht, d Lampe poliert, d Fenster putzt, d Kaffimaschine deepcleaned, de Bode kehrt und gwüscht. Au dusse an Deck sind mini Kamerade aktiv gse: Es isch entrostet worde, entsalze, gschrubbt und abgspüelt. Na dezue sind alli ufghängte Seil jetzt gleich lang. Üsseri Kabine hen au sicher schu schlechteri Täg gse, au wenn nach Ussag vo Officer Jake mini Kabine ganz sloppy sii sött… ich gse das andersch.


Endlich wieder in Usgang

Nach der grosse Putzaktion hemmer mal wieder an Land döffe, sogar mit Handys. Die meiste vo üs sind direkt zur nögste WLAN Stell. Glücklicherwiis isch das grad vor em Schiff vo High Seas high School gse und me hen es wundervolles Schwätzli mit de Schüeler vo döt gfüert. Sie sind echt unglaublich nett und me freuen üs, dass mer sie wieder gseh döffen (hoffentli). Will es paar vo üs ihri Handys in Kuba ned ka hen (inklusive mir) ischs hüt nach langer Ziit wieder zu einem Telefon mit Dehei cho. Ich glaube sogar, dass d Kommunikationspause jetzt länger gsi isch als damals über de Atlantik. Ach und hüt hemmer ganz spezielle Usgang: Me döffen sogar bis am nüüni dusse bliibe. Sust hemmer spötistens wenns dunkel worde isch müsse zruck si.


Nachschub!

Woni hüt wieder zruck zum Schiff cho bi, hani an Deck öppis wunderschönes gse: WC Papier! Nach üssere chliine Krise wo üs z WC Papier knapp worde isch, simmer jetzt wieder bestens usgrüstet. Au Öpfel hemmer mal wieder frischi becho. Juhu, me freuen üs alli!

Pura Vida

Grüße:
Mia: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Paul🎊, nachträglich….Ich hoffe, Du hast schön gefeiert!

Lina: Vielen lieben Dank für die ganzen Geburtstagswünsche! Ich hab‘ euch lieb und werde die nächsten Tage safe mal anrufen. Für alle zukünftigen OCs: Bei OC Geburtstag zu haben ist einmalig und unvergleichlich!!

Brian: Liebi Grüessli an mini Familie, ha eu gern!

Meine Highlights unserer bisherigen Reise

Datum: 14.03.2023
Autor: Peer
Position: Nordatlantik
Nautische Position: 31°39,9N 051°24,4W
Zurückgelegte Seemeilen: 10988 nm
Schiff: Pelican of London

Während die „Pelican of London“ weiterhin die Azoren bei unruhiger See ansteuert und wir mitten in der Nacht zwischen 00:00 und 04:00 von einem geheimnisvollen, unbekannten, skrupel- und gnadenlosen Brotdieb heimgesucht wurden und sich unser Teacher Simon von seinen lieben Schülern eine grandiose Irokesen-Frisur schneiden ließ, wandern unsere Gedanken immer wieder nach Zuhause und auch an die schönen Momente, welche wir hier auf unserer gemeinsamen Reise schon erlebt haben. Zwei dieser schönen und witzigen Erlebnisse würde ich gerne zur Feier meines vermutlich letzten Tagesberichts mit euch teilen. Also lehnt euch zurück, holt euch ein paar Snacks (auf die wir hier sehr neidisch wären) und genießt diese Geschichten, wir werden noch mit viel mehr davon nach Hause zurückkehren.


Gruß der Delfine

Ein Erlebnis, was leider nur einer kleinen Gruppe vergönnt war, was aber trotzdem für alle in Erinnerung bleiben wird, fand ein bis zwei Tage nach der Abreise von Panama statt. Es war wunderschönes Wetter, die Sonne wärmte angenehm unsere Haut, wir alle trugen sommerlich kurze Hosen und T-Shirts, es wehte eine leichte kühle Brise und wir hatten gerade Watchende. Die Vorsegel sollten alle noch verstaut werden und Janice wählte gerade vier bis fünf von der alten und neuen Watch aus, welche noch helfen sollten. Also rauf aufs Foredeck zum Bowsprit und mit dem Harness angeklippt. Wir verteilten uns gerade gleichmäßig aufs Bowsprit und fingen an, das Segel zu verstauen, als plötzlich eine kleine Gruppe von Delfinen vor unserem Bug auftauchte und spielerisch aus dem Wasser sprang.


Wir stoppten unsere plötzlich nicht mehr wichtig erscheinende Arbeit und beobachteten das wunderschöne Naturschauspiel. Die Delfine begleiteten uns noch eine Weile lang und so fuhren wir auch mit unserer Arbeit fort, während dutzende Delfine nur wenige Meter unter uns ihr Spiel mit der Pelican trieben. Nach einer Zeit waren sie auch schon wieder so schnell weg, wie sie gekommen waren und ließen uns mit dieser unglaublich schönen Begegnung zurück.

Home Sweet Home

Ein weiteres Erlebnis, worüber wir vermutlich alle noch lange erzählen werden, ist die Rückfahrt von Panama zur Pelican per Wassertaxi. Vom Bus ging es zuerst zum Terminal, wo wir alle geduldig aufs Wassertaxi warteten. Endlich legte es an und auch unser Gepäck, welches wir drei Wochen mit uns rumgeschleppt hatten, wurde zügig vom Bootsteam verstaut. Also alle an Bord und los gehts… oder auch nicht. Der Außenmotor des Wassertaxis fiel, gerade als wir ablegten, aus und wir trieben auf dem Fluss, welcher zur Pelican führte. Das Bootsteam fiel schnell in Panik und auch die anderen Gäste wurden langsam nervös. Wir dagegen mussten uns alle das Lachen verkneifen. Der Fluch der Pelican hatte uns wieder getroffen, der würde uns vermutlich nie im Stich lassen, oder? Wir gingen jedenfalls mit dem Defekt am Motor ganz normal um, wie wir es von der Pelican gewohnt waren. Wir pfiffen drauf und beschäftigten uns gegenseitig: Spiele, Kameras und Familienfotos wurden gezückt, soll sich doch der Rest Sorgen machen.


Der Fahrer wird das schon hinkriegen, mit solchen Problemchen kommen wir schon klar, zu Not schwimmen wir bis zum Ufer. Naja, so weit musste es dann doch nicht kommen, denn schon 10 Minuten später fuhr das Wassertaxi mit Highspeed unserem Schiff entgegen. Dann, endlich, sahen wir das stolze Segelschiff weit am Horizont vor Anker. Da ist die „Pelican of London“, unser Zuhause für weitere zwei Monate. Wir wurden zappelig und Vorfreude stieg hoch. Als wir endlich neben der Pelican halt machten, begrüßten wir das Schiff und die Crew, die uns schon sehnlichst erwartet hatte, mit einem lauten und herzlichen Shanty: „Hanging Jonny“ (ich glaube, die anderen Gäste waren ein bisschen mit der lauten Masse überfordert 🙂 ). Nun endlich waren wir alle an Bord. Wir konnten es kaum erwarten, wieder mit der Pelican auf See zu stechen. Wir waren alle glücklich, wieder da zu sein.

Home, Sweet Home.

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