Ocean College

Erinnerungen für immer

Datum: 16. März 2023
Autorin: Sophie
Position: Nordatlantik
Nautische Position: 33°45.8’N/045°53.9’W
Zurückgelegte Seemeilen: 11240 NM
Schiff: Pelican of London

Vor ein paar Tagen saß ich auf der Topsail Plattform und habe einfach nachgedacht, an die vergangene Zeit. Dabei habe ich mich an ein Gespräch mit unserem Engineer Will erinnert, welches mich sehr berührt hatte.

Alles läuft weiter

Wir schreiben die erste Atlantiküberquerung. Es ist ein wunderschöner Abend: Keine Wolken, Halbmond, Sterne, spiegelglattes Meer und warmes Wetter. Wir unterhielten uns darüber, dass es immer komisch ist, seiner Familie vom Ocean College zu erzählen. Man erzählt immer die Erlebnisse, aber so simple Dinge wie das Wetter, wie man geschlafen hat oder die heutigen Mahlzeiten vergisst man einfach. Ich denke nie daran, dass meine Familie diese simplen Dinge ja nicht wissen kann, da sie mehrere tausend Meilen von mir entfernt sind, bei einem anderen Wetter, anderen Uhrzeit und in einer ganz anderen Umgebung. So dumm es klingt, in meinen Kopf kommt es nicht rein, dass das Leben zu Hause weiterläuft und so auch die Menschen. Meine Freunde gehen weiterhin jeden Tag zur Schule, meine Familie isst wie immer morgens zusammen Frühstück und meine Großeltern gehen jeden Tag mit ihrem Hund Gassi.


Auch ist die Vorstellung komisch, in ein paar Wochen wieder zu Hause zu sein, für mehr oder weniger immer. Es fühlt sich so an, als wäre das nur einer unserer vielen Stops, wie die Azoren. Aber Ocean College ist einmalig und einzigartig, wie auch die Zeit, die man hier verbringt. Zu Hause wären sechs Monate nicht viel, die gehen passiv an einem vorbei, doch hier ist es mehr. Sechs Monate fühlen sich an wie das ganze Leben. Natürlich gab es eine Zeit vor Ocean College, aber z.B. Dartmouth, unser erster richtiger Stop, könnte schon zwei Jahre her sein, dabei sind es „nur“ fünf Monate.
Deswegen meinte Engineer Will, ist es sehr wichtig, den Kontakt mit den Leuten vom Ocean College aufrecht zu erhalten. Denn nur sie wissen, was Ocean College bedeutet, wie es ist/war, was man erlebt hat und nur sie können das alles nachvollziehen. Ich hoffe, ich schaffe es, den Kontakt aufrecht zu halten, zumindest mit ein paar Menschen.


„Und, wie ist Ocean College so?“

Ich habe auch schon überlegt: Wie zum Teufel soll ich, wenn ich zurück bin, diese sechs Monate in 10 Minuten zusammenfassen, wenn jemand fragt, wie es war? Denn ich bin mir sicher, die Frage wird sehr häufig kommen. Klar ich kann sagen, wie es mir gefallen hat, aber das reicht nicht. Denn niemand wird, egal wie weit ich aushole, verstehen können, wie es wirklich war. Das wurde mir gestern wieder klar, als wir einen Fotoabend zusammen hatten und Britta Fotos aus allen Stops seit dem Insel-Hopping rausgepackt hat. Es ist so unglaublich diese Bilder zu sehen und sagen zu können: „Ja, da war ich“.


Grüße:

Sophie: Ich grüße Jack Sparrow in Gedenken an den Geschichtsunterricht. Wären wir ein paar Jahrhunderte früher unterwegs gewesen (genau gesagt zwischen 1687 und 1725), hätten wir Jack auf einer diesen ganzen kleinen Inseln aufsammeln können (an denen wir vorbei geschippert sind), wo er ausgesetzt wurde. Außerdem schicke ich viele Umarmungen und Bussis an meine Familie <3.

Lara: Ich grüße Mama und Papa! Ich hab euch unendlich lieb und vermisse euch. Ich kann es gar nicht abwarten, euch in Amsterdam endlich wiederzusehen. Ganz viel Liebe und Küsse auch nach Trier, Bad Vilbel, Loviste und Bergen Enkheim. Ich drücke und küsse jeden einzelnen ganz dolle.

Elizabeth: Liebe Grüße an Mama und Papa. Ich freu mich schon darauf, wieder Mathe mit Dir zu machen, Mama. Auch grüße ich ganz lieb meine Großeltern aus W. und L., hab‘ euch lieb, freu‘ mich schon, euch wieder zusehen. Oma L., kannst du bitte Buchteln mit mir an Ostermontag backen. An David und Valerie: Ich freu‘ mich auch auf euch!

Sophia: Hey buuuud! Ganz liebe Grüße und eine überwältigende Umarmung! Hab‘ dich lieb! À bientôt!

Stadt- und Schiffsführung

Date: 16.03.2023
Autor: Benedek
Position: Saint George, Bermuda
Nautical Position: Bermuda
Etmal: schon eine ganze Menge
Ship: Regina Maris


Mein Tag begann heute damit, das ich total übermüdet aufgewacht bin, da mein Schlafrhythmus komplett am Arsch ist. Das Frühstück startete heute wieder mit etwa fünf Leuten, nach und nach standen dann alle auf. Die meisten schafften sogar, das Frühstück zeitig zu beenden.
Im Anschluss wurden die happy 30 min gestartet, wobei wir nur den Messroom und heads and showers putzen mussten, weil noch ein Deep clean Mittags geplant war.

Um 09:45 musste die Segelmachergruppe dann losgehen und sie haben die gleiche „Führung“ bekommen wie wir gestern. Unsere Tour startete etwa eine Stunde später. Unser Tour Guide, ein Einheimischer Mittevierziger, führte uns mit vielen lustigen und interessanten Fakten durch Saint George. Er erzählte uns viel über die Geschichte und speziell über die Seefahrt und die ersten Einwohner. Die Tour startete bei dem Haus vom ersten freien Sklaven Bermudas, welcher ein britisches Schiff, das auf Grund gelaufen war, rettete. Was ich dabei besonders cool fand war, dass die Familie des ehemaligen Sklaven immer noch in diesem Haus lebt. Danach zeigte er uns eine Kirche und einen Friedhof und erzählte uns etwas zu dazu. Wir schlossen unsere Tour damit ab, dass wir von einem Baum Früchte snacken konnten. Daraufhin hatte sich die Laune sichtbar gebessert.


Rettungsaktion, Happy Hour und Schiffsführung auf der Gulden Leeuw

Nach dem Mittagessen fing dann für mich und ein paar andere direkt die Happy Hour an, wobei wir eigentlich gar nicht Putzen mussten. Es mussten ein paar Sachen bei den Segeln repariert werden und das Öl aus dem Engineroom musste weggebracht werden. Gerade als wir damit fertig waren, fing dann für alle die Happy Hour an. Da kann ich leider leider nicht viel drüber berichten, da Ruben Blümchen und mich gefragt hatte, ob wir mit ihm Reifen besorgen gehen könnten (als Fender), da so gut wie alle unsere Fender bei der Einfahrt in Cuba kaputtgegangen sind.

Die Reifen mussten wir mit dem Dinghi abholen, da sie auf einer anderen Insel waren, die etwa eine halbe Meile entfernt lag. Dabei konnte ich dann nochmal Dinghi fahren üben. Auf der anderen Insel angekommen, mussten wir erst mal etwa 20min den Spot suchen, wo wir die Reifen abholen konnten. Der Eigentümer des Ladens erklärte sich netterweise bereit, die Reifen rüberzufahren, so dass wir sie nicht den Weg zurück tragen mussten. Als wir zurück beim Dinghi waren erwartete uns… nichts. Dachten wir zumindest, denn ein Seil, an dem das Dinghi fest gemacht worden war, war gerissen. Das Dinghi hing also nur noch an einem Seil. An welches wir dummerweise nicht dran gekommen sind. Während ich versuchte, das Seil näher zu ziehen, ist einer meiner Crocs ins Wasser gefallen. Dazu müsst ihr wissen, das uns unsere Crocs heilig sind und ein Verlust schwer zu verkraften ist (für den letzten Croc, der verloren gegangen ist, haben wir eine Schweigeminute eingelegt). Also habe ich meinen Entschluss schnell getroffen und habe mich bereit erklärt, in das eiskalte Wasser zu springen.

Ich wollte eigentlich den Croc als Erstes retten, dieser war aber etwa 15m weiter getrieben, weshalb ich dann erst aus dem Wasser ins Dinghi geklettert bin und Ruben und Blümchen das gerissene Seil zugeworfen habe, an welchem wir das Dinghi wieder ranziehen konnten. Derweil ist mein Croc aus unserem Sichtfeld getrieben. Sobald ich mich wieder warm angezogen hatte, sind wir direkt auf Rettungsaktion gegangen. Wir hatte schon etwa 20 Minuten gesucht, wollten gerade aufgeben und zurück fahren, als ich ihn an Land erspäht hatte. Also sind wir dann ein letztes Mal zurück an Land und dann zurück aufs Schiff.


Am Abend ging das Programm dann schon weiter mit einer Schiffsbesichtigung.

Die Hälfte unserer Schüler:innen und die Hälfte der Schüler:innen von HSHS durften jeweils das andere Schiff besichtigen, danach wechselten wir. Der auffälligste Unterschied zwischen der Gulden Leeuw, das Schiff von High Seas High School und der Reggi ist die Größe. Die Gulden Leeuw ist etwa 15m länger und hat zwei Decks. Ihre Galley ist etwa drei mal so groß und ihr Engineroom ist locker 10 mal so groß wie bei uns. Mit diversen Ersatzteilen, vier Generatoren und einem 900 PS Engine ist ihr Engineroom deutlich besser ausgestattet als unserer. Ihr Messroom ist zwar größer und auch recht cool eingerichtet, aber unser ist schon gemütlicher. Kommen wir zu dem Unterschied, der mich froh macht, auf der Reggi zu sein: Die Schüler:innen der Gulden Leeuw schlafen alle zusammen in einem Raum in total kleinen Betten eng auf eng. Da bin ich dann doch ganz froh über unsere Viererkabinen. Nach der Schiffsführung gab es ein BBQ zusammen mit den Schüler:innen des anderen Schiffs.

Grüße

Benedek: Hab‘ dich lieb Franzi!

Rosa: Lieber Kalito, ich wünsche Dir alles alles Liebe und Gute zu Deinem Geburtstag! Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag. Ganz liebe Grüße auch an alle anderen. ❤️

Poldi: Alles Gute Papa, lass dich feiern.

Soraya: Alles Gute nachträglich zum Geburtstag Manon!! Ich habe Dich ganz doll lieb!

Ferdinand: Liebe Grüße an alle Eltern.

Larissa sendet liebe Grüße an ihre Mami

Taktvollerwaldläufer: Liebe Grüße an lustigen Pinguin und fressenden Elch!

Eheeeeeee

Nikita: Grüße an die Blochis und an alle Omas und Opas.

Brian: Liebe Grüße an alle Zuhause, ich hoffe es geht euch super! Hab‘ euch lieb!

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