Datum: 26. Dezember 2019
Autor: Hannah
Position: Im Hafen von Wilhelmstaat
Geografische Position: 12°02.1 N/ 068°51. 2 W
Etmal: 0nm
Auf geht’s nach Panama! Heute sind wir wieder in See gestochen und haben das niedliche Städtchen Willhelmstaat hinter uns gelassen. Diesmal war es eine Stadt, die viele Ähnlichkeiten mit europäischen Städten hatte oder wie Noé sagen würde: „Das sieht ja aus wie eine richtige Stadt.”

Im touristischen Viertel wurden wir von vielen bunten Häusern umgeben, die zusammen mit dem Kanal und den verzierten Brücken einen wunderschönen Anblick ergaben. Wir wurden mit Eis verwöhnt, Cafés mit gutem Wlan gab es an jeder Ecke und auch das ein oder andere Geschäft war uns bekannt. Aber auch hinter den bunten Fassaden versteckten sich „normale” Hochhäuser, große Einkaufsläden und gute Straßen.

Aber was gehört eigentlich alles zu einer Abfahrt aus einem Hafen dazu?
Das Wichtigste ist es erst einmal, das Schiff sicher für die See zu machen. Dazu gehört, alles wegzuräumen, damit bei Seegang nichts mehr rumfliegen kann, die Mülleimer werden festgebunden und die Portholes und die Watertightdoors werden geschlossen.
Danach wird sich um alles Segeltechnische gekümmert, schließlich wollen wir die Engine nur so kurz wie möglich benutzten. Es wird schon mal gebracet, die Gaskets werden abgenommen und alle stehen bereit an Deck. Nachdem der ganze Papierkram geregelt ist, hier gab es sogar eine Gesichtskontrolle durch die Behörden, könnte es eigentlich losgehen.
Allerdings nicht, wenn man verpflichtet ist, einen Piloten an Bord zu haben, um aus dem Kanal zu fahren. Unser Plan war es, um 10:00 abzulegen, doch der Pilot wollte uns erst um 12:15 seine Ehre erweisen. Also haben wir die Zeit noch genutzt, um einen Deep Clean durchzuführen. Ehrlich gesagt hatte es das Schiff nach dem Landaufenthalt und Weihnachten dringend nötig.

Nachdem der Pilot an Bord war, konnten wir endlich in See stechen. Dafür werden ganz zum Schluss unsere Mooringlines eingeholt und jeder ist bereit, die Segel zu setzen.
Sobald wir den Kanal hinter uns gelassen hatten, ging es los: Erst wurden die Jibs gesetzt, dann das Topsail und das Course und später noch das T‘Gallant. Nach guten eineinhalb Stunden war es geschafft. Alle Segel gesetzt, der Captain zufrieden und wir auf dem Weg nach Panama.

Ich persönlich liebe es, nach den Landaufenthalten, im Sonnenschein mit einer leichten Brise vom Land wegzusegeln. Das Gefühl, was sich in fast allen von uns ausbreitet, wenn wir nur noch vom blauen Wasser umgeben sind, ist unbeschreiblich schön.
So freuen wir uns jetzt auf eine gute Woche auf See, um dann in einem ganz neuen Teil der Welt wieder anzukommen.