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auslandsjahr trotz corona

Auslandsjahr trotz Corona?

Zu Beginn der COVID-19-Pandemie begab sich nahezu die ganze Welt in einen Corona-Lockdown: Das öffentliche Leben kam zum Erliegen, Grenzen wurden geschlossen und der Flugverkehr wurde weitestgehend eingestellt. Behörden empfahlen, auf jegliches Reisen zu verzichten und es wurden Rückholaktionen für gestrandete Tourist*innen durchgeführt. Nun wurde zum 1. Oktober 2020 die allgemeine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für fast 160 Länder der Welt aufgehoben. Reisen ist wieder möglich, wenn auch mit starken Einschränkungen. Auch das Auslandsjahr ist trotz Corona machbar, Organisationen haben sich der Situation angepasst.

Starke Einschränkungen im Flugverkehr

Bisher waren für etwa 160 Länder weltweit Reisewarnungen ausgesprochen, davon ausgenommen waren lediglich Länder der Europäischen Union sowie weitere europäische Staaten. Nun gibt es Lockerungen durch differenzierte Reise- und Sicherheitshinweise, die das individuelle und punktuelle Planen von Reisen bzw. dem Auslandsjahr mit Corona besser planbar macht. 

auslandsjahr trotz corona
Bereit für ein halbes Jahr im Ausland.

Die Idee ist nun, dass Länder für bestimmte Corona-Hot-Spots und Regionen individuelle Reisewarnungen aussprechen können. Wer nun eine Reise oder ein Auslandsjahr trotz Corona plant, muss sehr gut recherchieren, 1) ob und wie die Einreise gelingen kann und 2) welche Bewegungsfreiräume es innerhalb des Landes gibt. So ist der inländische Flugverkehr in Australien weiterhin stark eingeschränkt, die Zeiten für Travel & Work in Down Under stehen also nicht so gut. Sehr beliebt ist auch das Auslandsjahr in den USA. Seit März 2020 gibt es ein generelles Einreiseverbot, jedoch werden seit Juli 2020 wieder Visa für den Schüleraustausch ab Herbst 2020 vergeben. Ist der Platz an der High School noch frei und ist die Schule wegen COVID-19-Infektionsfällen nicht geschlossen, ist ein Auslandsjahr trotz Corona wieder möglich.

Alles kann – nichts muss

Wer im Rahmen eines organisierten Austauschprogramms in sein Corona-Auslandsjahr startet, muss sich auf die individuellen Strategien der Organisationen verlassen. Im Jahr 2020/21 sollen möglichst viele Programme pünktlich starten, insofern die Reisebedingungen es zulassen. 

corona schüleraustausch
Noch liegt das Schiff im Hafen (2019/20).

Vor Ort müssen die Jugendlichen die örtlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen befolgen, zu denen oftmals Abstandsregelungen und der Maskenschutz gehören. Jugendliche und ihre Eltern müssen sich auch mit der Situation befassen, wie sie vorgehen möchten, wenn im Gastland ein Lockdown droht oder das Kind erkrankt. Je nach Situation im jeweiligen Gastland können die Möglichkeiten, das Land während des Austausches kennen zu lernen, erheblich eingeschränkt sein, indem beispielsweise gemeinsame Ausflüge und Reisen innerhalb des Landes nicht stattfinden können, kulturelle Veranstaltungen ausfallen oder während erneuter Corona-Ausbrüche das öffentliche Leben stark eingeschränkt wird.

Wie sich die Bedingungen für längere Auslandsaufenthalte im kommenden Jahr gestalten werden, wird sich zeigen. Ein Großteil der Organisationen plant jedoch, alle Austauschschüler planmäßig ins Auslandsjahr 2020/21 starten lassen zu können.

Segelndes Klassenzimmer legt ab

Auch Ocean College musste sich auf die neue Situation und die Voraussetzungen für sicheres Reisen trotzt Corona einstellen. In den nächsten Tagen starten 35 Jugendliche in ihr Abenteuer, der Segeltörn 2020/21 kann wie geplant stattfinden. Ende September machten sich Mentor*innen, Lehrer*innen und Ocean College-Gründer Johan Kegler auf nach London, um das Segelschiff, die „Pelican of London“ ins deutsche Emden zu manövrieren. 

Normalerweise wäre das segelnde Klassenzimmer in den Niederlanden gestartet, die Corona-Sicherheitsvorkehrungen erschwerten dies in diesem Jahr jedoch. „Die Eltern bringen ihre Kinder zum Hafen, um sich dort zu verabschieden und letzte Formalitäten zu klären“, erzählt Projektkoordinatorin Franzi, „es war in diesem Jahr jedoch zu befürchten, dass die Eltern sich nach dem Grenzübergang zuhause in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen, deshalb legen wir in diesem Jahr in Deutschland ab.“

Am ersten Oktober-Wochenende kommen die Jugendlichen über den Tag verteilt am Hafen an. Zuvor haben sich die Jugendlichen bereits zuhause in eine freiwillige Selbstquarantäne begeben und viele Schüler*innen haben bereits für ein paar Tage länger den Unterricht an ihrer Heimatschule nicht mehr besucht. Am Hafen füllen Eltern und Jugendliche einen Gesundheitsfragebogen aus, in dem u. a. COVID-19-Symptome abgefragt werden und ermittelt wird, welche Kontakte es in den vergangenen 14 Tagen gab. 

Die Hafenbehörden, die Bundespolizei der Stadt Emden und das zuständige Gesundheitsamt überwachen die Abreise, um für eine größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Zu den Vorbereitungen gehört auch die Temperaturmessung. Ist die Körpertemperatur erhöht oder treten andere COVID-19-Symptome auf, wird der/die Jugendliche in einem Hotelzimmer isoliert und am nächsten Tag ein Coronatest durchgeführt. Ist dieser negativ, geht’s aufs Schiff. 

Selbstisolation: 6 Monate auf hoher See

Teilnehmer mit Sicherheitsabstand und Maske
Klettergurt-Anprobe mit Maske und Sicherheitsabstand. Wenn nach ein paar Tagen klar ist, dass alle gesund sind, können an Bord die Masken abgenommen werden.

Insgesamt liegt das Schiff eine Woche im Hafen und dann geht die Reise an Deck des segelnden Klassenzimmers los. Der große Vorteil von Ocean College gegenüber dem klassischen Auslandsjahr in Zeiten von Corona ist das isolierte Leben an Bord. Nicht nur während der Atlantiküberquerung sind die Jugendlichen sehr oft gemeinsam mit der Crew an Bord. Legt das Schiff in Ländern wie Teneriffa, Costa Rica oder Kuba an, werden selbstverständlich die Einreisebedingungen und Corona-Vorgaben wie das Vorzeigen von negativen Coronatests beachtet.

Gehen die Jugendlichen auf Erkundungstouren, sind sie, wie auch in Deutschland, dazu angehalten, ihre Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen und Abstand zu wahren. Die besonderen Programmpunkte der Reise wie etwa der Besuch einer Kaffeeplantage, die Vulkanbesteigung auf Teneriffa oder den Beach-Clean-Ups finden zumeist mit wenigen Außenstehenden statt, so dass Ansteckungsrisiken minimiert werden.

Unsere Teilnehmer*innen des Segeltörns 2020/21 sind ab Oktober unterwegs, wer die Reise verfolgen möchte, kann hier die aktuelle Position des Segelschiffes  einsehen und bald den Reise-Blog 2020/21 lesen. Mehr Informationen zur Bewerbung für die nächste Ocean College-Reise 2021/22 (erster Bewerbungsschluss 31.12.2020) gibt es hier

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