Datum: 14.03.2022
Autorin: Daisy
Position: Azoren
Geographische Position: 38° 32.3’ N. 028° 35.8’ W
Etmal: 12935
Der Morgen begann für mich so spät wie möglich. Ich habe versucht, so lange wie nur es nur ging zu schlafen, was auf diesem Schiff ca. bis 08:00 bedeutet. Pünktlich dann aber zum Voyage Crew Meeting oben auf Deck habe ich von unserem Programm des Tages erfahren. Während ich noch geschlafen hatte, haben wir uns in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe sollte morgens eine Bike Tour machen und die zweite Gruppe, in die ich gekommen bin, dann nachmittags. Bis dahin hatten wir Free shore leave. Viele von uns haben Briefe von Zuhause erwartet, die wir uns in einem Sportshop abholen konnten. Da ein eher weniger gut englischsprechender Typ hinter der Theke stand, was zu der ein oder anderen Komplikation geführt hat, haben nur ein paar von uns Briefe bekommen. (ich gehörte nicht dazu). Die eine Hälfte meiner Freundesgruppe war in der ersten Gruppe und die anderen wollten ihre Briefe lesen. Ich hatte allerdings richtig Motivation, irgendwas zu machen, was nicht gerade in Verbindung mit Zuhause stand. Also habe ich mich spontan Helene, Ann, Jule und Luise angeschlossen. Zusammen haben wir in einem Supermarkt (der für uns nach Bermuda und Bahamas super billig und riesig wirkte) Essen gekauft, mit dem wir uns auf eine Wiese auf einem Berg gesetzt haben.
Dort waren auch eine Ruine, Kirche und ein Pferd, dass laut einer Schülerin vom letzten Jahr seitdem schon dasteht. Mit Musik und einfach wieder den europäischen Snacks haben wir bis zu Mittag die Zeit dort verbracht. Die, die wollten, haben von Kristina in der Zeit ein Eis ausgegeben bekommen, allerdings wollten wir lieber auf der Wiese weiter chillen. Zurück bei den Anderen ging es für uns als Gruppe zwei dann mit zwei Taxen für uns auch endlich los. Um ehrlich zu sein, waren wir nur so halb motiviert, da wir dachten, dass es in einer großen Gruppe entspannt runter geht. Und auf Helme hatten wir schon irgendwie erst recht nicht Lust. Aber oben angekommen, erstmal von der kalten Luft erstaunt, haben wir uns einen riesigen Vulkankrater angeschaut, bis unsere Räder da waren. Brav die Helme aufgesetzt, ein Gruppenfoto geschossen und eine kurze Einweisung bekommen, dann ging es los. Ein Auto vorne weg, ein Guide unter uns hinterher. Es war zwar arschkalt, aber wir durften uns unser Tempo selbst aussuchen. Die Sicht war sauschön über alle Hügel, Felder, Horta und den Pico. Schussabwärts in einem Tempo, wo ich dankbar für meinen mehr schlecht als recht sitzenden Helm war, ging es Kurve um Kurve bergabwärts. Es haben sich so kleine Untergruppen mit ihrer eigenen Geschwindigkeit gebildet. Eher weiter vorne bin ich zusammen mit Jule und Ann gefahren. Irgendwann konnten aber auch wir nicht mehr das Auto sehen, weshalb wir nach Gefühl runter Richtung Hafen gefahren sind.
Wir haben uns, glaube ich, auch einmal verfahren, denn plötzlich sind wir ab durch die Innenstadt bis zum Sportshop gefahren. Wir sind am Ende sogar vor dem Auto und der ersten Gruppe angekommen, obwohl wir die nie eingeholt hatten. Dafür, dass wir nur so halb motiviert waren, war die Tour am Ende eine der besten Aktivitäten der Reise. Einfach nur in einer krass schnellen Geschwindigkeit immer bergab und dabei die perfekte Sicht. Nachdem wir die Bikes abgegeben hatten, durften wir bis 22:00 machen, worauf wir Lust hatten. Maria hatte die Tage über Kontakt mit Leuten von der Thor Heyerdahl (Klassenzimmer unter Segeln) aufgenommen, da die ebenfalls auf den Azoren sind und fast neben uns im Hafen liegen. Allerdings ist deren Hafenplatz etwas komfortabler, da wir den ganzen Swell vom Meer abbekommen und uns sind einfach diese Nacht zwei Mooring Lines (die Lines mit denen wir am Kai festgemacht sind) gerissen. Auf jeden Fall haben wir dann unseren Abend mir denen eingeplant. Leni und ich haben dann ganz viel Essen für den Abend gekauft und sind zur Wiese vom Morgen marschiert. Per Anhalter haben wir uns die 100m bergauf mitnehmen lassen. Kurze Zeit später sind die Watchliedergils zu uns gekommen, danach Laure und Connor und später dann Maria mit den Schülern von KUS. Gemeinsam als Gruppe mit den anderen haben wir den Abend auf der Wiese verbracht, bis wir alle pünktlich auf unseren Tallships zurück sein sollten.