Datum: 16.12.2022
Autorin: Elizabeth
Position: Atlantik
Geografische Position: 16°14.4´N 056°03.8´W
Zurückgelegte Seemeilen: 5081 NM
Schiff: Pelican of London
Nach drei Wochen auf dem Atlantik, in denen wir viel über uns und übereinander gelernt haben, ist es nun endlich so weit. In drei Tagen haben wir unser Ziel Antigua erreicht. Obwohl die Vorfreude groß ist, werden wir mit unserer Ankunft einen großen Verlust machen. Die Crewmitglieder, die uns die letzten Wochen oder schon seit Anfang der Reise begleitet haben, verlassen uns. Auch wenn für sie bereits vertraute Gesichter wiederkehren, haben ich und sicherlich auch die anderen großen Komfort in ihrer Anwesenheit gefunden.

Chris
Ein großartiger Capitan, der uns nicht nur durch seine Intuition, sondern auch durch seine jahrelange Erfahrung sicher durch die stürmische Biskaya geführt hat. Er wurde nicht nur mit der Biskaya auf die Probe gestellt, sondern auch mit einem kaputten Auspuffrohr und der Tatsache, dass wir in Santa Cruz nicht tanken konnten. In solchen Situationen war er stets hoch konzentriert bei der Sache und wägte seine Optionen mehrfach ab. Sein ausgeglichener Charakter macht ihn zu einer sehr angenehmen Person und man kann auch gut mit ihm scherzen. Er selbst erlaubt sich selbst hin und wieder den ein oder anderen Spaß. Es immer schön zu sehen, wie er im Wheelhouse zu einem Lied abdanced oder mitsummt/singt.



Simon
Simon ist ein wahrhaftiger Seebär. Seine Anwesenheit genießen wir nun schon seit tag 0. Seine Aufgabe ist nicht die Einfachste, denn er muss danach schauen, dass 37 Schüler:innen die Pelican am Laufen halten und uns vermitteln, was wir falsch machen und wie wir es besser anstellen können. Doch mit seiner fröhlichen Art und liebevollen Strenge gelingt ihm das ohne Weiteres. Mit ihm auf Watch erfahren wir nicht nur Vieles über Segeln sondern auch viel über ihn und all die unglaublichen Dinge, die er bereits erlebt hat. Auch er beweist sich immer wieder aufs Neue und wir alle haben großen Respekt. Gleichzeitig kann auch nur er Neptun verkörpern.


Tamsin
Sie hat ein paar Eigenheiten, an die man sich anfangs gewöhnen muss, doch sobald man sie besser kennt, ist sie eine fröhliche und aufgeweckte Person. Sie ist eine begnadete Seglerin, von der ich viel gelernt habe, nicht nur Dinge, die das Segeln betreffen. Sie hat eine unglaubliche Menschenkenntnis und ich bin mir sicher, dass sie uns alle wie offene Bücher lesen kann. Außerdem ist sie eine Watch Tänzerin und vibed zu jedem Lied vom Rap über deutsche Ballermann Songs mit.
Abbie
Abbie in der Galley zu helfen ist auch bei großer Hitze immer unterhaltsam. Mit ihren Playlists, die stets die Galley erfüllen, macht es großen Spaß, dass Essen für den Tag zuzubereiten. Auf einem Segelboot, das von den Wellen hin und her geschaukelt wird, in der Galley zu stehen, ist nicht gerade einfach. Doch sie meistert das Tag für Tag aufs Neue, um unsere knurrenden Mägen zu besänftigen.


Patrik
Er ist nicht nur Ingenieur, sondern auch Yogalehrer. Seine morgendlichen Yogaeinheiten bevor es zur Schule geht, sind etwas, auf das sich eine kleine Gruppe Teilnehmer:innen morgens immer sehr freut. Danach sehen wir ihn meistens erst in seiner Mittagspause wieder. Er ist ununterbrochen am Arbeiten und hält die Pelican am Laufen, nimmt kleinere Reparaturen vor oder bringt neue Glühbirnen in unseren Cabins an.
Theresa
Bosuns sind coole Menschen. Das gilt auch für Theresa. Zusammen mit Elisa ist sie 24/7 am Arbeiten. Ich will gar nicht wissen, wie die Pelican ohne sie aussehen würde. Sie ist im Besitz von unglaublich viel Wissen, was Segelbote angeht. Es war immer sehr spannend, sie im Rigging zu beobachten.
Elisa
Wie bereits erwähnt, ist auch Elisa 24/7 am Arbeiten, wie eigentlich alle Crewmitglieder. Außerdem ist sie auch verdammt cool. Sie arbeitet nicht nur viel, sondern findet auch immer eine freie Minute, um mit uns zu plaudern. Ich persönlich habe unsere Gossiprunde immer sehr genossen und werde sie sehr vermissen. Von ihr kann man auch so unendlich viel lernen und mit ihrer lustigen, liebevollen Art hat sie es einem echt schwer gemacht, sie nicht ins Herz zu schließen.



Ryan
Drei Wochen Atlantik kommen nicht ohne Verletzungen und auch wenn es Gott sei Dank nichts Größeres war, sind wir Ryan für seinen Einsatz dankbar. Auch konnten wir viel über unseren Sternenhimmel lernen, da er diese Leidenschaft gerne mit uns teilte.


Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was für großartige Menschen die Crewmitglieder sind und wie sehr wir (ich) sie vermissen werden. In den letzten Wochen waren sie unsere Mentoren und Kameraden und sind mit uns durch dick und dünn gegangen. Sie haben unsere jugendlichen Eigenheiten ausgehalten und Riesenspaß dabeigehabt, uns mit pürierter Nudelmasse zu bespritzen. Sie sind ein unglaublich großer Anker für uns gewesen. Sich nun bald von ihnen verabschieden zu müssen, scheint fast schon surreal. Im Namen der Schüler:innen und Lehrer:innen wünschen wir ihnen alles Gute, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Auf ein baldiges Wiedersehen.