Ocean College

Reiseblog 20/21

Was sich ändern wird…

Datum: 27.03.2021
Autorin: Viktoria
Position: ungefähr 600 NM von der britischen Küste entfernt
Nautische Position: 47°48,45 N; 13°05,90W
          

Auch wenn wir nicht daran denken wollen, neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Und immer öfter machen wir uns darüber Gedanken, was zu Hause anders sein wird. Hier also eine Liste von Dingen, die sich nach Ocean College ändern werden:

Schülerin Viktoria

Positive Veränderungen zu Hause:

    • Es bewegt sich nicht mehr alles und ist schief, sodass man sich nicht immer überall festhalten und alles sicher verstauen muss.
    • Man kann wieder entscheiden, was und wann man essen möchte.
    • Der Tagesablauf ist nicht mehr so krass durchstrukturiert.
    • Man muss nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, zur Wache gehen und wach sein.
    • Es gibt einen Geschirrspüler und eine Waschmaschine, die „richtig“ wäscht.
    • Man kann öfter als alle drei Tage duschen.
    • Kein Heads&Showers und auch keine happy hour (putzen) mehr.
    • So viel Obst und Nachtisch essen wie man möchte.
    • Eine gute deutsche Klospülung, die normal funktioniert und keine komischen Geräusche macht.
    • Kein Schwimmbadwasser (also Trinkwasser mit Chlor oder manchmal eher Chlor mit Wasser).
    • Nicht mehr aus Metalltassen trinken.
    • Keine Seekrankheit.
    • Man muss nicht mehr die Kopfrichtung im Bett wechseln, weil das Schiff zur anderen Seite schräg liegt.
    • Man hat wieder Privatsphäre.
    • Mehr Platz! Nicht mehr mit 3/5 Leuten in einem Zimmer wohnen, wo alle ineinanderlaufen.
    • Kein Schienbein- und Kopfstoßen an den watertightdoors (schweren Metalltüren).
    • Einschlafen ohne Hintergrundgeräusche (Motor, Generator…).
    • Keine proper shoes mehr tragen müssen.
    • Man kann wieder Sport machen!!!

Negative Veränderungen zu Hause:

    • Keine spontanen Schulunterbrechungen zum Bracen oder Wale und Delfine beobachten.
    • Kein Klettern auf den Mast mehr.
    • Man braucht nicht mehr nur eine Minute zur Schule und muss wieder viel früher aufstehen.
    • Man wohnt nicht mehr mit seinen Lehrer:innen zusammen und hat kein so gutes Verhältnis zu ihnen wie hier.
    • Keine Shanty-sessions.
    • Man wohnt nicht mehr mit seinen Freunden zusammen und sieht sie nicht jeden Tag.
 
Auch wenn es auf dieser Liste so scheint, als ob die positiven Punkte zu Hause überwiegen, ist das Gewicht der negativen größer. Wir sind sehr traurig, dass es nun zu Ende geht!
Da das hier mein letzter Tagesbericht ist, erstmal ein großes Dankeschön an meine Familie und Freunde, die mir diese Reise ermöglicht haben. Aber auch an alle, die die Pelican als zu Hause für das letzte halbe Jahr mit mir geteilt haben und mit denen ich all diese tollen Erlebnisse teile. Ich wünsche den nächsten Ocean College Teilnehmer:innen eine genauso unvergessliche Zeit! Genießt jeden Moment. Das klingt jetzt vielleicht so dahingesagt, aber gerade in den letzten Wochen lernen wir die gemeinsame Zeit noch mehr zu schätzen.

Ce qui va changer…
 
Même si on ne veut pas trop y réfléchir, notre voyage touche gentiment à sa fin. Et de plus en plus pensons nous à ce qui changera à la maison. Voici une liste des choses qui seront différentes de notre quotidien à bord.
Différences positives :
    • Cela ne bougera et ne penchera plus tout le temps, donc nous n`aurons plus besoin de nous tenir partout et de sécuriser toutes nos affaires.
    • On pourra de nouveau décider quand et qu´est-ce que l’on veut manger.
    • Le déroulement des journées ne sera plus autant structuré.
    • Nous n´aurons plus besoin de nous lever au milieu de la nuit pour aller en Watch.
    • Nous aurons à nouveau une machine à laver qui lave « vraiment » et un lave-vaisselle.
    • On n’aura pas besoin d’attendre 3 jours pour se doucher.
    • Nous n’aurons plus besoin de faire Heads&Showers (ni Happy Hour ? !)
    • On pourra manger à nouveau autant de fruits et de desserts que l’on veut.
    • Une bonne chasse d´eau allemande aux toilettes qui fonctionne normalement (et ne fait pas un bruit inquiétant à chaque fois qu’on l’utilise).
    • Plus d´eau au chlore (ou ressenti : de chlore à l´eau)
    • Nous ne devrons plus boire dans des tasses en métal.
    • On n´aura plus le mal de mer.
    • Nous retrouverons un espace personnel.
    • De la place ! On ne devra plus partager une chambre avec 4 ou 6 personnes, où on se marche un peu tous dessus.
    • On n’aura plus besoin de réfléchir de quel côté mettre notre tête lorsqu’on dort par rapport à l’inclinaison du bateau.
    • Nous ne nous taperons plus les tibias et la tête contre les watertight doors.
    • On pourra à nouveau nous endormir sans bruit de fond (moteur, générateur, …).
    • Nous n’aurons plus besoin de toujours porter des chaussures fermées.
    • On pourra refaire du sport !!
 
Différences négatives :
    • Nous ne serons plus interrompus durant les cours pour aider avec les voiles, admirer les dauphins ou les baleines.
    • Nous ne pourrons plus grimper au mat.
    • Nous devrons à nouveau nous lever plus tôt, car l’école ne sera plus à une minutes de notre lit.
    • On ne pourra plus faire de shanty sessions.
    • Nous n’aurons plus une relation aussi cool que la relation tissée avec nos profs en vivant avec eux pendant 6 mois.
    • On n´habitera plus avec nos amis.
 
Même si en regardant cette liste, on a l’impression qu’il y a plus de point positifs, le poids des points négatifs est nettement plus important. Et nous sommes tristes que le voyage arrive déjà à sa fin.
Comme c´est mon dernier article sur le blog, j´aimerais tout d´abord remercier mes amis et ma famille qui m´ont permis de faire ce voyage. Mais aussi à tous ceux qui ont vécu sur le Pélican ces derniers 6 mois et avec qui j´ai partagé cette expérience incroyable. Je souhaite aux participants de l´année prochaine un voyage aussi beau que celui que nous avons eu la chance d’avoir ! Profitez de chaque instant, ça sonne peut-être un peu cliché, mais actuellement, dans nos dernières semaines, nous nous rendons encore plus compte de la chance que nous avons.

The 15

Author: Janek
Date: 26th of March
lat.: too lazy to find it out
long.: see above
Position: north Atlantic
 
 
From the Ocean College voyage 2020/2021 there are only 15 days left. 15 days mean two times happy hour, two times laundry day, a couple of times shower day and most important 15 days left for things you can only do during Ocean College. And now I have prepared a list of 15 things, us Ocean College students will really miss after we arrived in Emden, that means when Ocean College is over. Now you are asking yourself: ”Why 15 things and not for instance 10 or 20 things?” The answer for that question is simple: 15 things because of the 15 days we have left from this years Ocean College.

Janek in the rigg
  1. Breakfast in the saloon at 10 o`clock
  2. Climb up for-, main- and mizzenmast
  3. Going outside in the morning and the only thing you can see is the blue ocean
  4. Dancing to music on watch
  5. To live and work with your friends the whole day
  6. Travel over the Atlantic with the Peli
  7. Visiting other countries and cultures
  8. Talking with your shipmates in the evening.
  9. The funny moments on watch
  10. Going into the warm bed after 0 – 4 watch
  11. Not so much school
  12. The shanty nights
  13. The handovers
  14. All of the lovely permanent crew
  15. Most important our friends we made on Ocean College

    The bad things
     
    But when we think about Ocean College not everything was so great that we will miss it. We can see that at the few examples which I will show you soon. But these things are still better than the bad things at home. 
     
    -Happy hour (cleaning)
    -The sentence: “all hands on deck” when you want to sleep
    -Seamanship
    -Sail handling in the middle of the nights
    -Night watches
    -Met obs (weather observations)

Der kleine Luxus zu Hause

Autorin: Mia
Datum: 25.03.2021
lat.: 44° 09‘0 N
long.: 22° 29‘5 W 
Position: Nordatlantik

Darauf freue ich mich

Am Anfang der Reise ist mir direkt aufgefallen, welche kleinen Dinge ich an Bord besonders schätze. Diese sind mir zu Hause nie aufgefallen, weil es so alltägliche Dinge waren. Es war zum Beispiel der Duschtag alle drei Tage, das eine Stück Obst am Tag oder der tägliche Nachtisch und vieles mehr…
Jetzt, da sich die Reise ihrem Ende zuneigt, denke ich verstärkt darüber nach, auf was ich mich zu Hause freue, plane, was ich zuerst machen möchte und welches Gericht ich als Erstes essen möchte.

Schülerin schaut auf den Horizont

Während der Reise ist mir klar geworden, in was für einem Luxus wir zu Hause leben und das liegt besonders an den Sachen, die mir nie so wirklich aufgefallen sind. Man kann einkaufen gehen, immer wenn man etwas braucht, man kann sich zurückziehen, wenn man ein paar Minuten seine Ruhe braucht, einen Spaziergang machen, wenn man Lust darauf hat und man hat mehr Platz für seine Anziehsachen etc., als nur eine Box und ein Regalfach oder eine Schublade.

Schülerinnen Ocean College an Deck

Ein kleiner Einblick, auf was ich mich sehr freue, ist Sport zu machen, nicht 24/7 etwas zu hören, Nächte durchzuschlafen, so viel Obst zu essen wie ich möchte, öfter duschen zu können und besonders freue ich mich auf meine Familie und Freunde.

Was mir nach Ocean College fehlen wird

Es gibt allerdings auch sehr viele Dinge, die ich definitiv vermissen werde:

  • Die sternenklaren Nächte, wo wir Sternschnuppen gezählt haben, Delfine, Wale, fliegende Fische beobachtet haben, die Weite des Meeres, den Wind, das Gefühl vom Segeln, was mich frei fühlen lässt, die Wachen, wo man über Gott und die Welt geredet hat, getanzt und gelacht hat.
  • Ich werde die Sonnenauf- und Untergänge vermissen.
  • Die schönen und prägenden Momente mit den anderen.
  • Die Cabingespräche, sich auf dem Deck unterhalten, lachen und diskutieren.
  • Wenn es in der Nacht zu heiß war und keiner schlafen konnte, waren wir alle in der Messe und haben versucht, Ruhe zu finden, was meistens nicht besonders gut geklappt hat.

Aber das Wichtigste war, dass wir aus jeder Situation versucht haben, das Beste zu machen, egal wie hart es gerade war. Und so gab es durchgängig schöne Momente und wir haben versucht alles zu genießen, was nur ging.

Mia beim Putzen

Minimalistischer Lebensstil

Eine andere Sache, die mir auf der Reise bewusst geworden ist: Wir leben in einem riesigen Überfluss, was gar nicht nötig ist. Wir haben an Bord begrenzt Platz und können auch nur begrenzt Ressourcen mitnehmen. Wenn uns zum Beispiel das Obst auf einer Überfahrt ausgeht, sind wir immer etwas traurig, weil wir kein Obst mehr essen können. Aber nach dem „ersten Schock“ finden wir es nicht mehr schlimm und freuen uns einfach umso mehr auf neues Obst.

Mia im Rigg

Durch den begrenzten Platz mussten wir uns ebenfalls strikt an eine Packliste halten und konnten dadurch nicht jedes unserer Kleidungsstücke mitnehmen, das wir mögen. Hier sehe ich jetzt also, dass man auch perfekt mit weniger Dingen leben kann und trotzdem glücklich ist.

Mia bei der Kaffeeernte

Ich habe schon vor der Reise unsere Lebensweise hinterfragt und war mir darüber bewusst, dass wir nicht mehr in diesem Überfluss leben können. Doch jetzt, wo ich dazu „gezwungen“ werde, minimalistischer zu leben und sehe, dass es perfekt funktioniert, möchte ich gerne auch zu Hause minimalistischer leben, denn je mehr Leute sich entscheiden, minimalistischer zu leben, desto positiver wirkt sich das auch auf das Klima aus.

×

Hallo!

Klicke einfach an, mit wem du sprechen willst, oder sende uns eine Mail an info@oceancollege.eu

× Fragen?