Reiseblog 23/24 Regina Maris

Be prepared

Datum: 17.04.2024
Geographische Position: 52°16.1′ N 003°28.4′ E
Etmal: 103 nm
Total: 12177 nm
Schiff: Regina Maris

Es ist Mittwoch. Es sind noch drei Tage, bis wir unsere Familien wieder in die Arme schließen können. Doch in den letzten sechs Monaten haben wir uns viel verändert. Wir haben andere Gewohnheiten etabliert, bei denen es schwierig wird wieder zurück zu finden. Also: Liebe Eltern und Freunde: BE PREPARED!

Schüler baden im Atlantik

Achtung Querfrass!

Viele Wege führen zu unterschiedlichen Orten auf diesem Schiff. Doch ich würde behaupten, die meisten führen an den Kühlschrank in der Gally. Vor allem als Nachtwache. Dennoch gibt es hier an Bord dafür natürlich Regeln, sowas wie nur Essensreste oder rausgestellte Sachen oder so, was auch meistens umgesetzt wird.

Hier an Bord sind die Möglichkeiten allerdings natürlich begrenzt, heißt, die Kühlschränke zu Hause (und jegliche andere Vorräte) werden leiden. Wir empfehlen zwei Umgangsmöglichkeiten:

1. auffüllen und aushalten

2. Vorhängeschloss besorgen und abließen, besondere Empfehlung gilt natürlich Punkt 1 😉

Schlaf? Was ist das?

Besonders viel Querfrass findet nachts statt. Aber warum sind wir denn überhaupt noch wach? Ganz einfach. (Ausreichend) Schlaf ist für uns ein Fremdwort geworden. Egal ob auf See oder im Hafen, es ist immer jemand wach. So ist man besonders als Bravo mal ganz gerne um 03:00 Uhr wach und geistert durchs Schiff.

Das wird sich Zuhause wohl erstmal nicht ändern. Also nicht wundern, wenn ihr uns nachts (in der Küche) antrefft. Auch wenn wir bis mittags schlafen, habt bitte Verständnis. Denn neben dem nicht vorhandenen Schlafrhythmus haben wir auch Schlafmangel von sechs Monaten nachzuholen.

Deep Clean!!!

Diese Tatsache wird den ein oder anderen freuen oder auch nicht, denn durch die zahlreichen Deep Cleans sind wir mittlerweile alle Putz-Hobbyexperten. Auch hier gibt es wieder zwei mögliche Szenarien:

1. Wir sind ab jetzt die perfekten Haushaltshilfen und reinigen alles mit Deep Clean Niveau

2. Es hat sich erstmal ausgedeeplcleant und es ist fast genau so schlimm wie davor. Ich denke mal, Tendenz liegt bei Option 2. Wir werden sehen 😉

Schüler:in Sturm und Wellengang

Wäschefee Leni

Waschtag und besonders der „Leni-Bonus“ wird jetzt zum „Mama-Bonus“. Nach sechs Monaten Kampf um die Waschmaschine freuen sich alle wieder auf die Waschmaschine und vor allem auf einen funktionierenden Trockner und darauf, dass man seine Wäsche nicht in seinem Bett trocknen muss. Also bereitet euch drauf vor, dass die Waschmaschine am Anfang durchgängig laufen wird.

Könntest du bitte…?

An Bord gibt es viele Aufgaben zu tun, darunter auch viele unliebsame Aufgaben. Mittlerweile sind viele (fast alle) absolute Experten (und ja Experten, nicht Hobbyexperten) im Aufgabenumgehen, verschieben oder andere dazu zu verknechten, sie zu machen.

Zwar erkennt man manchmal, wenn man von jemand anderem verknechtet wird, allerdings ist dieser „Sport“ mittlerweile so verbreitet, dass es alle akzeptiert haben. Zuhause gilt also als Vorbereitung, aufpassen, dass die Aufgaben nicht zurückkommen 😉

Zweite Familie

Ihr seid jetzt nicht mehr die Einzigen. Ihr seid nicht mehr unsere einzige Familie. In den letzten sechs Monaten sind wir zu einer zweiten großen Familie zusammengewachsen. Unser First Officer wird „Papi“ genannt, unser Captain Heine wird Opa genannt und wir verhalten uns untereinander als wären wir Geschwister.

Wir kabbeln, necken und hauen einen Spruch nach dem andern raus, haben uns im nächsten Moment aber total lieb, kuscheln, kraulen und machen „Sternschnuppe“ (wir schmeißen uns alle auf einen großen Haufen aus Leuten damit niemand einschläft und um Körperwärme zu teilen).

Die Ferne ruft

Man müsste ja meinen, ein halbes Jahr reisen, die Welt sehen und soziale Interaktion in Unmengen müsste reichen für die nächsten 100 Jahre. Nevermind, zumindest für die meisten hier an Bord gilt, jetzt erst recht.

Wir haben gefühlt mehr Hunger auf die Welt bekommen als wir eh schon hatten und haben Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten kennen gelernt, die uns Verschiedenstes mitgegeben haben. Ihr müsst also auch in Zukunft damit rechnen, uns für eine gewisse Zeit aus der Hand in die Ungewissheit zu geben.

Achtung Hobbyexperten!

Nach sechs Monaten sollte man denken, dass wir langsam wissen, wie der Hase läuft. Aber egal um was es geht, merkt man, dass viele von uns Hobbyexperten sind. Ob beim Sailhandling am falschen Seil gezogen oder in der Gally ohne Anleitung das erste Mal marinieren, alles läuft bei uns auf „Vertrau Bruder“ Niveau.

Wir vertrauen auf unsere Hobbyexpertenheit und was soll ich sagen, bis jetzt ist es (meistens) gut gegangen. Dadurch müsst ihr euch aber drauf einstellen, dass wir viel mit unserem Halbwissen versuchen und durch unser viel zu groß gewordenes Ego und Selbstbewusstsein denken, dass es schon irgendwie funktioniert. Meistens…

Alles in allem können wir also sagen, nach Hause kommen wird ein Experiment, dem wir uns aber alle vermutlich gerne stellen. Es wird für beide Seiten interessant, aber bestimmt kein böser Schreck (hoffen wir mal 😅). Ansonsten blicken wir dem kommenden Samstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.

Was war heute so los?

Heute war unser letzter vollständiger Tag auf See. Wir sind vom Ärmelkanal auf die Nordsee und mit einem ordentlichen Stampfen ein letztes Mal auf See eingeschlafen.

Bis bald 🙂

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Tips and Tricks – How to survive OC

Date: 16.04.2024
Geographical Position: 38°32.2′ N 029°20.2′ W
Etmal: 150 nm
Total: 12074 nm
Ship: Regina Maris

I write this daily report with the background of my own experiences. I want to share some of my life (watch) hacks from the last six months.

Seasickness

The most will get seasick, only some of you will not be seasick and some of you will have it every time you go on sea. I’ve learned here that eating and drinking is necessary, no matter how sick you feel. A trick is, to stand the hole day outside and after your evening or night-watch you go to bed. After such a day you will be tired enough to fall asleep.

Clothes

On the Packliste will stand to only bring clothes with you that can get dusty or break. But you don’t spend your whole time on board busy with sailhandling or watch. You will also have extraordinary free-shore leaves or party’s.

So my tip is, to pack also clothes you would wear at home and in wich you feel comfortable as well as self confident. I will tell you a secret: In the end of the journey you don’t have 36 different wardrobes, you will have only one big one.

Snacks

A good recommendation for the beginning is to bring your own snacks with you wich you like the most. On board snacks will turn into a new currency for everything. You also need them for (night-)watches, to get energy and stay awake. I recommend protein bars, cookies, instant pasta, gummy bears and other little sweet things. But you have to be fast and silent while eating, otherwise everyone will come to have something.


Last day at sea

Today it is the last day at sea, the last day we are sailing, the last day we have to do lookout. It’s incredibly. On the chart we see the positions we made 6 months ago. We past the first points of our way, the watergate and the driveway of Amsterdam. I can’t get that this all was 180 days ago, but it is like it is.

The magical number today is three. Three days until we are in the arms of our family’s. On board we planned the last Deep-clean and how we want to pack our stuff. The most of us are now busy writing their goodbye letters in the evening.


Greetings: Lenara: Freu‘ mich euch wiederzusehen, Familie. Wärt ihr so lieb und könntet mir das weiße Langarm Shirt mitbringen? Eure Weltenseglerin, bis Samstag.

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A day in the life of a Bosun with Wind Force 7

Date: 15th of April 2024
Geographical Position: 49°59.0′ N 003°47.2′ W
Etmal: 230 nm
Total: 11924 nm
Ship: Regina Maris

Today the third handover started. For me, this meant that I would be a Bosun for the next four days, together with Tobi.

All Hands on Deck

After I went to bed at 01:00 because I had Alpha watch from 21:00 to 01:00, I got woken up just five hours later by an all hands on deck manoeuvre. We took down the Course sail and set the Fore Stay Sail and the Outer jib because the wind increased and the watch couldn’t handle it by themselves.

At an all hands on deck maneuver, you don’t have much time to get up and get ready. After you get woken up, you have to be outside in five to ten minutes. With full weather gear. So I simply put my Musto trousers over my sleeping shorts and put on a hoodie and my Musto jacket.

Outside we got assigned our positions and it was reasonable that the watch had woken us up. Normally you need eight to ten people to take away the Course sail, but we were around 18 people pulling the ropes. After 20 min, we were released and could go back to bed. Such a maneuver is always exhausting but also exciting.

Eine Schülerin steht am Steuer.

Good Morning

The next time I was woken up, it was 10:00 am. Normally, I should have been woken up at 07:45 am, but today I didn’t wake up at the wake-up call. (That happens quite often at the moment because we are tired all the time.)

Stella, who woke me up, explained to me that Kilian, one of our officers, needs us bosuns and expects us on the poop deck. I was told that it was quite cold and windy so I put on full weather gear and went into the messroom. There it was told to me that I had to go through the galley in order to get outside because our normal watertight door is constantly flushed with water.

Schüler*innen stehen auf dem Poopdeck.

Fixing the Rescue Boat

Up on the poop deck, the atmosphere was crazy. On the one hand, it was really windy and there were a lot of waves. We even had to clip ourselves into the lifelines (small ropes on deck where you clip yourself in so that you can’t go overboard). But on the other hand, there was music playing, nobody was seasick and the atmosphere was great.

I talked to Kilian and he explained to me that Tobi and I had to build a rope system to hold our rescue boat. We went into the PL Cabin where all of the Bosun equipment like ropes, shackles and blocks are located and 30 minutes later, we were finished with the whole construction.

After 45 more minutes, we were finished with securing the rescue boat and were permitted to go downstairs. There, I just spent the remaining hour until lunch writing letters to the other people onboard.

Preventer of the Stay

After lunch and my presentation in history about Russia in the 20th century, Tobi and I got back to work. The lock on the door of one of our showers was not working properly, so we got our tools and soon after, the door was closing perfectly again (now you can shower in peace without the fear of someone coming in).

In the morning, the preventer of our Fore Stay Sail broke. It was our task to splice a new one. In order to do so, we took the rope out of the PL Cabin, and one hour later, the new preventer is ready to be installed as soon as the sail isn’t set anymore. Then it was already time for dinner. Now, in the evening, there is a group playing werewolf and others are writing letters or talking.

Das Maindeck der Regina.

Tasks for the Next Days

In the next couple of days, we have to sew a big hole in the course sail and also a small one in the Mizzen. In addition to that, we have to do some small repairs like whipping and splicing. I am really looking forward to learning more and finding out our own ways to repair things onboard. Tobi and I are a really good team and it is a lot of fun to work together.

Thank You

This was now my last daily report. It feels strange knowing that I will be home in just one week. It feels like this voyage could last way longer and isn’t done soon. We have grown to a family and I can’t imagine leaving these people.

I am grateful for every single one onboard. At the same time, I am excited to see my „old“ family again. I am grateful for every day onboard and want to thank everybody who supported me on my way. Especially my parents. Thank you for everything. I miss you. See you in five days.

Eine Schülerin lächelt in die Kamera.

Greetings:

Lilia: Mama, könntest Du mir nach Amsterdam bitte 50 Cent mitbringen? Danke <333

Lehrkräfte: @alle anderen Eltern – bereiten Sie sich vor, auch Ihre Kinder könnten noch offene Lost & Found-Schulden haben 🙂

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Die Rolle eines Hr. Lewinski

Datum: 14.04.2024
Geographische Position: 48°49.3′ N 007°43.7′ W
Etmal: 161 nm
Total: 11694
Schiff: Regina Maris

Der Beruf als Koch

Während der ersten Hälfte des Handovers hatte ich das Glück, zusammen mit Luis sechs Tage lang in die Rolle unseres Koches zu schlüpfen und einen kompletten Einblick in die Jobs zu bekommen. Schon beim Schreiben der Bewerbungen ist uns aufgefallen, dass wir vier Personen an Bord mit einem erhöhten Interesse an der Stelle haben und da haben wir beschlossen, dass wir uns alle einzeln bewerben wollen, dabei aber die Idee von einem geteilten und verlängerten Handover einbauen.

So kam uns die Idee, dass Luis und ich zusammen die ersten sechs Tage übernehmen würden und Mascha und Lilia die anderen sechs. Das verhinderte, dass einer von uns die Stelle nicht bekommt und es teilt zusätzlich die zahlreichen Aufgaben zwischen zwei Personen auf, was das Planen von Gerichten und dem Einkauf sehr vereinfacht.

Für Luis und mich hieß das, dass wir uns vor unseren Bewerbungsgesprächen zusammensetzen und schon mal einen Essensplan für sechs Tage anfertigen, auf den man, falls unser Vorschlag angenommen werden würde, zurückgreifen könnte. Diesen mussten wir dann auch bei unserem Gespräch vorführen und zu unserem Glück ist der Vorschlag angenommen worden und die zwei Kochteams konnten ihren Plan in die Tat umsetzen.

Schüler*innen machen in der Galley den Abwasch.

Der Tagesablauf

Der Tag als Koch startet mit dem normalen Wecken um 07:30 (für uns, Rainer ist da sonst schon lange auf den Beinen), dann heißt es fertig machen und ab in die Galley zum Koordinieren der Galley Duty und zum Vorbereiten des Mittagessens.

Zum Glück ist Abwasch ein Job, der nicht vom Koch gemacht werden muss und deshalb hatten Luis und ich noch mehr Zeit, das Essen vorzubereiten, während die Galley Duty das Geschirr vom Frühstück abwusch. Wenn es möglich war, haben wir probiert, mittags schon alles für Mittag- und Abendessen vorzubereiten und dann am Nachmittag schon für den nächsten Tag alles zu schneiden, um mehr Zeit und Spielraum am nächsten Morgen zu haben.

Da wir zu zweit waren, hatten wir ziemlich viel Freizeit und wenn es einem nicht gut ging, konnte er sich ausruhen, während der andere sich um alles kümmern konnte. Da wir in meiner Bravo Night Watch unterbesetzt waren, musste ich für zwei Tage aushelfen und Luis hat dann netterweise das Mittagessen übernommen, während ich mich um das Abendessen gekümmert habe.

Zu fünft in der Galley hatten wir an keinem Tag irgendwelche Probleme, außer vielleicht, dass ein Teil der Tomatensoße in unserer Lasagne wegen des Wellengangs im Ofen ausgelaufen ist.

In unserer Zeit als Köche haben wir einen noch größeren Respekt für Rainer gewonnen, da er alles so gut gemanagt hat und immer entspannt bleibt, obwohl es schon sauviel Arbeit und auch Verantwortung ist.

Der Countdown läuft

Es sind nur noch sechs Tage! Auf einmal geht die Reise zu Ende. Ganz abrupt und sehr unerwartet realisieren alle Personen an Bord, dass wir in weniger als einer Woche schon tschüss und adieu sagen müssen und dass man sich, nach sechs Monaten auf engstem Raum an Bord, für eine unbestimmte Zeit nicht wiedersehen wird.

Als wir auf den Azoren losfuhren, hatten wir noch 12 Tage und für uns hieß es, die letzten Tage auf See und die gemeinsame Zeit mit seinen Freunden zu genießen. Jeder Moment auf See und in der Gemeinschaft wird mehr genossen als je zuvor und sämtliche Pläne für Sommer und die Zukunft werden gemacht.

Schüler*innen stehen versammelt auf dem Poopdeck.

Der Tag heute

Heute war ein ganz normaler Tag auf See. Jule hielt ihre Präsentation über Wale und den blauen Pfad. Viele Schüler schrieben Abschiedsbriefe und der Tag endete mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

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Is it really so nice to be a Jakob (Charlie watch officer)?

Date: 13.04.2024
Geographical Position: 47°42.6′ N 011°36.8′ W
Etmal: 182 nm
Total: 11533
Ship: Regina Maris

Right now, we are in the middle of the handover, where some students who went through an application process have taken over jobs like project leader or nautical crew. Thus, there is also a watch officer, which is the job which I have and I am going to tell you about.

Schüler*innen stehen an deck der Regina Maris.

The schedule of the officer

My day started at 04:30 in the morning when I got woken up by the Bravo Watch. I’m an officer of the Charlie watch which goes from 5:00 to 9:00 in the morning as well in the evening.

In my opinion this is the best watch of all watches because it has all the sunrises and sunsets, which are always beautiful to look at. On top of that, I really enjoy the sleeping rhythm you get through the watch because you don’t have to stay awake until 01:00 or stand up then for doing watch until 05:00. You can simply go to bed at 21:00 in the evening and then you have to stay up at 05:00 in the morning, which means you can get seven hours of sleep at night easily.

Der Offizier redet mit den Deckies.

What a day in the life looks like…

When I am awake, I go up on watch and do the watch handover with the Bravo officer (Mattis). This means the Bravo officer tells me all the important, special or funny things that happened during his watch in addition to all recent developments about sails and the engine room.

Last but not least, we have created a handover tradition which means that we play one round of „bowmasters“ on the board iPad between each other. When this round is completed, the watch handover is officially done and the Bravo Watch can go back to bed.

When my watch is happening, I have responsibility of everything that is happening. I decide which sails get set, which course we steer, analyse the traffic that is around, which weather we will see and much more. In total it’s a very nice job to have, being the Charlie officer.

Schüler*innen und Offizier auf Nachwache.

Greetings:

Julius: I’m looking forward seeing you soon.

Leo: Viele Grüße und bis in einer Woche!

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Die Sache mit den Tagesberichten

Datum: 12.04.2024
Geographische Position: 46°14.6′ N 015°09.7′ W
Etmal: 173 nm
Total: 11351 nm
Schiff: Regina Maris

Auf der Suche nach Ideen

Wir schreiben jetzt ja schon seit fast einem halben Jahr Tagesberichte. Dennoch gibt es fast jeden zweiten Tag jemanden, der noch ein Thema sucht. Das könnte wahrscheinlich daran liegen, dass sich Themen natürlich nicht wiederholen sollen und manche Dinge schon beschrieben wurden. Dazu kommt, dass manche Themen uns auch einfach zu alltäglich oder zu klein vorkommen. 

Schüler*innen lesen gemeinsam etwas auf dem Poopdeck.

Die kleinen Feinheiten 

Bei „zu kleinen“ Ideen geht es dann meistens um sehr alltägliche Dinge, wie die Abdichtungstüren, die wir zeitweise auf See geschlossen halten müssen. Für mich geht damit immer eine große Barriere nach draußen einher. Wenn man raus will, braucht man ggf. sogar Hilfe und schnell an die Reling rennen, um zum Beispiel nach Walen zu suchen, ist damit nur schwer möglich. Oder, als wir am Anfang der Reise die Angabe oben um eine Info erweitert haben, weil Etmal die Tagesmeilen und Total die Gesamtmeilen sind.

All das ist zwar wichtig/ interessant, füllt aber lange keinen wirklichen Tagesbericht oder erscheint uns einfach als „normal“ oder, um bei den Abdichtungstüren zu bleiben, lästig und nervig. 

Schüler*innen stehen gemeinsam an Deck.

Schreiben, schreiben, schreiben 

Hat man es dann geschafft, ein Thema zu finden, geht der Stress mit dem Schreiben los. Neben Wache, Schlafen und früher Schule musste man sich den Freiraum schaffen, den Text zu schreiben und ggf. gegenlesen zu lassen. Dabei nicht abgelenkt zu werden ist manchmal schier unmöglich, nachdem auf einem Schiff immer und überall etwas passiert.

Setzt man sich in den Messroom, machen andere gerade Schule, es wird Essen vorbereitet oder Spiele gespielt, dazu wird immer geredet, egal wo. Auf Deck zu schreiben ging da häufig besser, wobei auf dem Poopdeck die aktuelle Wache ist, auf dem Vordeck manchmal ein paar Wellen landen können und auf dem Maindeck jede:r durchläuft.

Das alles hat Vor- und Nachteile. Man bekommt immer Input und kann Fragen stellen, wird aber auch, wenn man nicht aufpasst, leicht abgelenkt und wenn man nur bei absoluter Stille arbeiten kann, dann ist das eine Herausforderung. 

Schüler begutachten gemeinsam die Segel.

Die Chance, etwas zu bewegen 

Was mir persönlich beim Tagesbericht schreiben immer ein bisschen im Nacken sitzt, ist das Wissen, dass er gelesen wird. Also, nicht nur hier an Bord oder von einer Handvoll Personen, sondern so richtig öffentlich im Internet.

Am liebsten würde ich über Themen schreiben, die mir auf dieser Reise gekommen sind, die mir wichtig geworden sind oder die sich gefühlt verändert haben. An manchen Stellen ging das auch schon, an anderen Stellen ist es einfach irre kompliziert und ich bin mir mit vielen an Bord einig, dass niemand so richtig aus Erzählungen verstehen wird, was und wie diese Reise ist.

Das Gefühl, gemeinsam ein Segel zu hissen, Nachtwachen zu machen, in gefühlt waagerechtem Regen zu stehen und sich gemeinsam durch das halbe Jahr zu tragen. Geschweige denn von dem familiären Gefühl, was uns alle ein Stück weit verbindet, uns zusammenschweißt und für eine sehr entspannte Stimmung sorgt. 

Ein Schüler steht auf dem Maindeck.

Ein Stück Familie

Das Familiäre an Bord ist etwas ganz Besonderes, nicht nur, weil wir das hier gemeinsam machen, sondern weil es uns allen auch ein Stück weit ähnlich geht. Wir sind alle seit einem halben Jahr getrennt von dem, was wir kennen, vermissen manchmal das ein oder andere, erkunden neue Länder und leben einfach in die Zeit hinein.

Natürlich unterstützen wir uns auch gegenseitig bei den Tagesberichten 🙂 Es hilft schon sehr, dass es jemanden zum Drüberlesen, Brainstormen und Überlegen gibt. Sowohl bei englischen als auch bei deutschen Tagesberichten. 

Ein Schüler steht mit Sonnenbrille auf dem Poopdeck.

Endlich abgeben 

Nach all dem Stress, Chaos, Überlegen und Formulieren ist es um so schöner, dann den Bericht abzugeben, natürlich pünktlich um 22:00 😉 Am Ende des Tages ist man dann doch immer ganz zufrieden/stolz, dass man es geschafft hat und abgeben kann und zufrieden ins Bett gehen kann.

Der einzige Haken an dem Ganzen kann sein, dass am Tag so viel zu tun war, dass man es nicht bis abends schafft, doch auch das wird spätestens am nächsten Tag dann zu Ende geführt. 

Schüler*innen sitzen gemeinsam auf dem Mast.

Was ist heute so passiert?

Heute war ein ziemlich „normaler“ Tag auf See. Morgens mussten wir leider auf Grund von zu wenig Wind den Motor anmachen, welcher bis nachts angeblieben ist, ansonsten gibt es nichts zu berichten. 

P.S.: Liebe Grüße nach Hause (ein letztes Mal) 😉

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How, where and what does the takeover Medic do all day?

Date: 11.04.2024
Geographical Position: 44°43.9′ N 018°35.9′ W
Etmal: 182 nm
Total: 11178 nm
Ship: Regina Maris

About the position

The position as Medic during the takeover was given to the people who successfully passed the application process, which had two stages. Step one: The written application, where the first candidates were filtered out. And the second step: The interview with the crew and teachers, where the final decision was made who gets the position as Medic during the takeover.

In this case the teachers and crew decided that Aurelia, Luisa, Anna and myself (Joshua) would take over this position. Aurelia and I for the first six days and Luisa and Anna the second six days. During this time, the Medic of the takeover has the same responsibility and tasks that the real Medic.

This means, we need to take care of all the sick people and to supervise or check the hygiene in several sectors of the life on board. To be more exact: The galley and the heads and showers are the main areas where hygiene is of utmost importance.

Schülerin der Galley

The work of a Medic

If bacteria spreads in those areas on board, in the worst case, there is a high risk that the whole ship could get infected with it, which, in return, would lead to the life on board skirting to a hold. No one could steer, set sails or do navigation work which would be pretty bad.

In addition to this, like I already said in the beginning, the Medics are also responsible for taking care of all sick and/or injured crew on board. In this case this mainly means diagnosing the illness a person has together with Christian (the real medic). We need to decide what actions to take, like writing a sick note oder taking special care of the person. This was often the case in the last few days, because we had and are having a wave of colds, sea sickness and diarrhea running through the ship.

As as a Medic you are on watch 24 hours a day. Therefore, it is not unusual to be woken up at 04:00 to decide if someone is sick or sick enough to not go on watch. Another thing you do as a Medic is take care of smaller or larger cuts, burns and bruises (especially with our  “Hobbyexperten” Group). The rest of the time the Medic has got no real job so he or she just relaxes in the messroom or wheelhouse, reads, does work for school or creates wild sailing theories.

P.S.: Jule: Alles Gute zum Geburtstag Mama 🙂 🥳 Ich hoffe, ihr feiert schön!

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Die Farben und Geräusche unserer Reise

Datum: 10.04.2024
Geographische Position: 42°59.5′ N 022°05.0′ W
Etmal: 183 nm
Total: 10996 nm
Schiff: Regina Maris

Unsere Reise ist geprägt von vielen Eindrücken und Erlebnissen. Wer unsere Tagesberichte regelmäßig gelesen hat, wird sicherlich auch die vielen Fotos betrachtet haben. Doch vieles lässt sich nicht mit Fotos festhalten. So zum Beispiel Geräusche. Ich werde aber auch gesammelt auch die Farbeindrücke beschreiben. So habe ich zu jedem längeren Stop oder einer kleineren Etappe Geräusche und Farben gesammelt und dafür auch ein paar andere befragt.

Deutschland

Los geht die Reise für viele von uns in Deutschland. Natürlich sind für ein paar von uns die mit diesem Land verbundenen Farben schwarz rot gold. Zu dem rot der Deutschlandflagge kommt aber auch noch das feuerrot und orange der Herbstblätter sowie das Grau des wolkenverhangenen Himmels. Durch die Autofahrt beschränken sich die verbundenen Geräusche lediglich auf das gedämpfte Summen der Autoreifen.

Ärmelkanal und Biskaya

Der Ärmelkanal ist die erste Etappe, mit der auch viele von uns zu kämpfen hatten. Dabei spielte vor allem die Seekrankheit ein Rolle. Kein Wunder also, dass hier besonders assoziierte Geräusche die der spuckenden Seekranken und das Klappern der Henkel von den Eimern sind. Dementsprechend ist auch eine häufig genannte Farbe, nun ja tut mir leid für diese direkte Ausdrucksweise, kotzgelb.

Es gab aber auch noch weiter Geräusche und Farben, die wir tagtäglich zu Ohren bzw. zu Gesicht bekommen haben. Das Stampfen in die Wellen und das stetige Motorbrummen haben uns bis weit aus dem Ärmelkanal heraus begleitet. Das lange anhaltende Gemisch aus Regen und Wind veranlasst viele, den Ärmelkanal mit den Farben Dunkelgrau und dunkelblau zu verbinden. Ähnliche Geräusch- und Farbbeschreibungen treffen auf die Biskaya zu. Wobei das Gelb der Seekrankheit abgenommen hat und stattdessen dem Gelborange der Sonnenaufgänge Platz gemacht hat.

Schüler*innen schauen versammelt über das Wasser.

Teneriffa

Teneriffa war geprägt von unterschiedlichster Partymusik. Außerdem war bei jedem Weg in die Stadt ein merkwürdig klingendes Vogelzwitschern zu vernehmen. Wer den vermeintlichen singenden Vogel dann auch betrachten wollte, wurde dann jedoch enttäuscht: Der Übeltäter war nur eine kleine Musikbox. Durch die Vulkanlandschaft blieb bei einigen die Farbe braun im Gedächtnis. Doch auch rot durch den reichlichen Weihnachtsschmuck in der Stadt.

Kap Verden

Weiter ging es zu der vermeintlich grünen Inselgruppe. Tatsächlich dominierten aber Sandfarben, mit nur wenigen grünen Tupfen darauf. Die Geräusche hielten sich in Grenzen. Die Schnellen oder Frühaufsteher unter uns schafften es noch vor dem Frühstück baden zu gehen, wobei die Langschläfer teilweise davon aufgewacht sind. Und zum ersten Mal auf dieser Reise war noch ein weiteres Geräusch des öfteren zu vernehmen: Der Sound des Dinghis.

Schüler*innen wandern auf den Kapverdischen Inseln

Erste Atlantiküberquerung

Die erste Atlantiküberquerung war wieder geprägt vom Brummen des Motors. Einen Satz, den vermutlich keiner von uns je vergessen wird und den wir jeden Tag von unserem alten Käptn Michael hören durften, lautet: „It’s guessing time!“ Nun, ob dieser Satz mit positiven, negativen oder gemischten Gefühlen verbunden ist, ist bei jedem unterschiedlich.

Durch den meist wolkenlosen Himmel erschien die Dämmerung in wohligen, rosa-gräulichen Farben. Die Lichterketten unter dem Sonnensegel verliehen der Nacht neben dem Sternenhimmel noch rot, orange und grünes Leuchten.

Schülerinnen stehen auf dem Verdeck der Regina Maris.

Aruba

Dadurch, dass wir direkt neben einem Flughafen geankert haben, war das so ziemlich das einzige, was an markanten Geräusche in meinem Kopf geblieben ist. Und auch sonst habe ich neben dem Weiß des Strandes und dem türkisblauen Wasser keine besonderen Farben in Erinnerung.

Santa Marta

Anders verhält es sich mit Santa Marta. Die Stadt ist voll mit Musik, lebendigen Farben wie rot und orange und Touris. Diese scheuten es auch nicht, mit einem Boot näher an die Regina Maris heranzufahren und uns irgendwas zuzurufen. Der Höhepunkt der Farben- und Geräuschvielfalt war an Silvester, an dem es auch ganz viele Feuerwerke gab.

San Blas Inseln

Das komplette Gegenteil von Santa Marta waren die San Blas Inseln. Stille. Die Farben beschränkten sich auf kokusnussbraun, türkis und weiß.

Schüler*innen spielen auf den San Blas Inseln Volleyball.

Bocas del Toro

Pastellfarbene Häuserkulisse und die Wassertaxis. Mit mehr lässt sich Bocas nicht wirklich beschreiben, unter anderem aus dem Grund, dass wir mit wichtigen Dingen wie dem Packen für Costa Rica beschäftigt waren.

Costa Rica

Das Land, in dem wir die längste Zeit an Land verbrachten, ist geprägt von vielen Eindrücken. Der Regenwald ließ uns die verschiedensten Grüntöne zu Gesicht bekommen. Doch auch viele weitere, kräftige Farben verbinden einige von uns mit Costa Rica. Dadurch, dass wir in Costa Rica viel mit dem Bus gefahren sind, ist unter anderem das gedämpfte Geräusch von den Reifen auf Straße von einigen Leuten an Bord genannt wurden.

Der Regenwald Costa Ricas hat uns aber eine noch viel größere Geräuschkulisse geboten. Um euch eine Beschreibung aller akustischen Anzeichen zu dem, was in den grünen Wäldern so rumkreucht und -fleucht zu ersparen, beschränke ich mich auf einige wenige. So wie der liebevolle Gesang der Brüllaffen. Oder das Vogelgezwitscher, welches bestimmt nicht nur Ornithologen das Herz aufgehen lässt.

Schüler*innen zelten in Costa Rica.

Kuba

Oldtimer überall. Dementsprechend war das Knattern der nicht allzu modernen Motoren ständig in Kuba zu hören. Die Oldtimer glänzten (mehr oder weniger) in allen Farben, aber besonders in rot und pink.

Bermuda

Bermudas Häuserdächer strahlen in so hellem und reinem Weiß in der Sonne, wie ich es nur von Schnee erwarten würde. Ein Geräusch, welches zum Glück nicht lange zu hören war, stammte von einem anderen Schiff. Und zwar das des sehr lauten Generators. Außerdem waren viele Rasenmäher zu hören, die das kurz geschnittene Gras in allen Gärten erklären.

Schüler*innen laufen durch die Stadt St. Georges.

Zweite Atlantiküberquerung

Durch das ewige Blau auf der zweiten Atlantiküberquerung ist natürlich eine assoziierte Farbe blau. Sowie blaugrau, blauviolett, stürmisches grau und dunkles Blaugrau. Der Wind und die Wellen begleiteten uns als stetige Geräusche über den nördlichen Atlantik.

Azoren

Die Azoren, besser die Insel Faial, strahlte (wenn denn die Sonne schien) in kräftigem grün und blau. Eine Farbkombi, die ich besonders mit den Azoren verbinde ist die der Leuchtturmmütze (gelb, rot, weiß, rot, blau). Ein, wie ich finde, sehr schönes Geräusch, kam von den Möwen, die kreischend ihre Kreise über die Landschaft zogen. Sowie das Heulen des Windes, der auch die Seile der kleinen Segelboote in dem Hafen von Horta zum Klappern brachte.

Schüler*innen stehen auf der Hafenmauer der Azoren.

Und was war heute so los?

Tagsüber ist nicht viel passiert, der letzte Tag des ersten Takeovers ist angebrochen. Doch in der Nacht vom neunten auf den zehnten gab es etwas mehr Wind, weshalb die Watch viel mit Sailhandling zu tun hatte.

Dabei ist auch ein Block am Mizzen kaputt gegangen, der aber mittlerweile wieder ausgetauscht wurde. Die meisten anderen sind von einer großen Welle aufgewacht, die alle an das Fußende unserer Betten rutschen lassen hat und auch sonst ist dabei alles herumgeflogen.

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Creativity on Board

Date: 09th of April 2024
Geographical Position: 40°41.7′ N 025°06.0′ W
Etmal: 180
Total: 10813
Ship: Regina Maris

On board we have a lot of creative people with amazing ideas. During our voyage, we had different projects that we worked on. They were really cool because through them we created many memories on this adventure that we will keep in mind forever.

Bravo Outfits

My first watch was the Bravo night watch (one to five am). While on watch, it was often boring and we had nothing to do, so we invented something creative to let time pass quickly. Our watch officer had the idea to sew a uniform for each member of the Bravo watch.

In addition to that, we designed a blue Bravo flag with yellow stars that we set in every Bravo watch. After having just the idea, we sat every night with a very small light in the darkness and worked on our project. Six nights later, after sewing amidst strong wind, big waves and less sleep, the Bravo uniforms were ready to be presented.

No one from the other watches knew about our idea, so they were really surprised when we marched into the messroom one evening with our uniform to present our outfits. The others liked our idea very much and cheered for us.

Die Bravo Wache mit ihren genähten Kostümen.

Groups of Interests

In Den Haag, we started the groups of interests. That means we had a time slot where we could meet up in different groups depending on our interests. When you like to make music, you could join the music group, where you played different songs on various instruments with other students.

Plus, you could join the dance group, where Franka and Luisa tried to teach us how to dance with a partner. When you had the need to move, you could have gone with the sports group outside and train a bit. The last group was the creative group where you could draw or paint something.

Schüler*innen auf Wanderung.

Monopoly

We had a phase on our voyage where we played Monopoly every evening with our bosun Mathieu. While we played, we had the idea to create our very own Monopoly. The days after, we designed a Monopoly game fitted to our voyage.

For example, the streets are the different countries that we visited, the jail is a flight back home and the train stations on our Monopoly are the different oceans. Then we painted it on cardboard and now we can play our own Monopoly, which I think is a really nice and memorable idea.

Schüler*innen in der Messe.

Heeling Scale

Our cook Rainer had the idea to install a heeling scale in the kitchen on the wall, where he can see how much heeling we have while sailing. The scale is from 0 to 50° on both sides: Portside and Starboard side. This construction works like this: A nail is hanging on a loose twine from the wall.

On the wall, the degree numbers are written. Depending on how much heeling we have, the nails move to either side. It is really cool and when we have strong wind, we often have a look in the Galley to see how much heeling we have. Sometimes it is quite interesting; when you think the heeling is 20°, it is only at 10°.

Die Kränkung auf See.

Board Chorus

On Bermuda, we started a chorus where everyone who wanted could sing together. In the beginning, we sang a few warm-up songs and then we tried to sing the same note all together. After that, we sang our first song: „Vois sur ton Chemin“ – a French song which is nice to sing with people singing different choruses. Always when we have time, we try to practice the song as often as possible.

In addition at the next stop, on the Azores, the song was sung multiple times. The last six months we had a lot of creative ideas and made a lot of nice projects. All these are things we invented because we wanted to have something to avoid boredom from ever existing on this voyage.

Schüler*innen flechten sich in den Cabins die Haare.

Greetings:

Lenara: Alles Gute zum Geburtstag, Oma. Fühl‘ Dich umarmt. Deine Weltenseglerin

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Insider erklärt

Datum: 08.04.2024
Geographische Position: 38°58.2′ N 028°19.7′ W
Etmal: 137 nm
Total: 10633 nm
Schiff: Regina Maris

Sprüche an Bord

Bei uns an Bord haben sich über die Monate hinweg tonnenweise Insider angesammelt, manche leichter zu erklären und andere schwieriger. Von vielen ist der Ursprung niemandem bekannt – irgendwann waren sie einfach da. Um unsere Familien nicht komplett mit unserer komischen Sprache zu verwirren, möchte ich hier über ein paar schreiben.

Schüler*innen stehen auf der Hafenmauer der Azoren.

Was man hier oft hört:

„Schnapp“

Ein Wort, das an Bord mit am weitesten verbreitet ist: Onno hat damit begonnen und uns alle angesteckt. Kann man in vielen Situationen sagen, zum Beispiel wenn man sich eine Tasse nimmt.

„Normaaal“

Ein weiteres Wort, dessen Ursprung auf Onno zurückzuführen ist; kann je nach Situation verschiedene Bedeutungen haben. Unter anderem ein Ja.

„Festguss“

Dieses Wort ist etwas komplizierter und erfreut sich doch großer Beliebtheit: Bei einem Festguss handelt es sich um eine un- oder halbinformierte Spekulation, aber auch unbestätigte Informationen werden gemeinhin als Festguss bezeichnet.

Die Geschichte dieses Ausdrucks ist ähnlich komplex wie dessen Anwendung. Eines Tages, als eine unserer Schülerinnen mit einem perforierten Bein aus dem Krankenhaus zurückkehrte, spekulierte Justus darüber, was für einen Verband sie wohl tragen würde.

Seine These: Ein Festguss. Als das Opfer der Spekulationen näher rückte, stellte sich heraus, dass es sich nur um einen Wickelverband handelte. Der Festguss war eben doch nur Festguss.

Schüler*innen stehen an Deck der Regina Maris.

„Schulz“

Niemand weiß, woher sie kommt, was vielleicht damit zusammenhängt, dass diese Geste fast schon antik ist: Sie wurde verwendet, noch bevor wir Europa verlassen haben. Das Ritual dahinter ist, dass man, wenn jemand rülpst, dieses Handzeichen ->🤙 macht, wie das Horn von einem Einhorn an die Stirn hält und dabei laut Schulz ruft.

Wer am langsamsten ist, darf von allen anderen Anwesenden geschlagen werden, dieses Privileg wird aber nur von gewissen Einzelpersonen ausgenutzt.

„Hütchen“

Eine weitere Angewohnheit ungeklärten Ursprungs. Fällt eine Aufgabe an, machen alle schnell ein Hütchen über ihren Kopf und rufen „Hütchen“. Die Person, die am langsamsten ist, muss die Aufgabe übernehmen.

Eine Schülerin wartet in der Schlange aufs Essen.

„Spinatkatze“

Ein weiteres altes Wort aus den Ärmelkanal-Zeiten. Im Zuge des Workshops „Nähe und Distanz“ gab es eine ausartende Diskussion darüber, ob wir, wenn wir uns durch eine Menschenmenge durchquetschen wollen, ein besonderes Wort festlegen oder einfach „Sorry, darf ich mal durch?“ reicht.

Jule schlug vor, ein imaginäres Wort, das außerhalb dieses Falles keine Anwendung findet, zu nutzen und führte als Beispiel das Wörtchen „Spinatkatze“ an (es gab Spinatnudeln zum Mittagessen).

Formal wurde der Antrag abgelehnt und sich auf die darf-ich-mal-durch-Variante geeinigt, vergessen wurde er von der Allgemeinheit aber nicht und war zukünftig oft zu hören – besonders in großen Menschenansammlungen.

„Samulant“

Diverse Personen drücken sich des Öfteren vor Aufgaben (oder Schule) und das Wort Simulant, in geringfügig veränderter Form, wird nun als Fachbegriff dafür verwendet.

„Postkarten kaufen“

Wenn Crewmitglieder oder andere Erwachsene erst frühmorgens von Landaufenthalten zurückkehren, dann waren sie Postkarten kaufen. Das kommt daher, dass eines Morgens um kurz vor acht unser Lieblings – erster Offizier mit Postkarten in der Hand an Bord zurückkehrte. Wo er war? Postkarten kaufen natürlich!

Ein Offizier vor der Hafenmauer auf den Azoren.

„Happy?“

Ein Spruch unseres ersten Kapitäns, der uns begleitet, lange nachdem der Urheber das Schiff verließ.

„Leni-Bonus“

Jede und jeder freut sich, mit Leni in der Cabin zu sein. Oder zumindest mit ihr Waschtag zu haben. Grund dafür ist der berühmt berüchtigte Leni-Bonus: Am Waschtag muss man nur die Wäsche sortiert aufs Bett legen und Leni kümmert sich drum. Kann aber sein, dass sie Dich zum Wäscheaufhängen knechtet, während Du gerade nichtsahnend Deinem gewöhnlichen Tagewerk nachgehst.

„Aaaaaauuuuuufffgefingert“

Hören und beobachten kann man dieses Phänomen vor allem, nachdem die Ansage: „Galley schließt gleich!“ (Heißt, die Kiste vor der Galley wird umgedreht und man muss Geschirr selbst abspülen) ertönt. Dann wird fleißig benutztes Geschirr gestapelt, alle am Tisch setzen sich drumherum, rufen laut „aufgefingert“ und platzieren einen Finger am Tellerrand.

Das geht ab zwei teilnehmenden Personen. PL Thomas, der das Ganze auch angezettelt hat, ist immer mit dabei, auch wenn sein Teller gar nicht im Stapel ist. Dann geht es los: Der Reihe nach sagt jede/r: 3,2,1 und dann eine Zahl. Gleichzeitig entscheiden alle anderen, ob sie den Finger auf dem Teller lassen oder hochheben.

Wenn die Zahl, die man gesagt hat, mit der Zahl Finger, die noch auf dem Teller ist, übereinstimmt, ist raus. Wer als letztes die Zahl immer noch nicht richtig hatte, muss den Stapel Teller wegbringen. Es ist ein Spiel voller Risiko, aber auch voller Chancen.

Das war es jetzt erstmal. Durch diesen Einblick in unsere Insider habt ihr ja jetzt einiges erfahren, aber um nicht alles zu verraten, bleibt es erst mal dabei.

Um weitere Mysterien zu lösen, müsste man wahrscheinlich selbst an Bord sein – zum Teil kursieren hier sogar Sprüche, die nicht mal die verstehen, die sie benutzen – aber das ist wieder ein anderes Thema. Schöne Woche noch und bis bald!

Die Regina Maris auf den Azoren

Der heutige Tag

Heute war der dritte Tag des ersten Handovers oder „Takeovers“, wie Thomas es nennt. Dort gibt es verschiedene Positionen zu vergeben wie Offizier oder Bosun, die dann von uns Schülerinnen und Schülern übernommen werden.

Da wir dann auch Crew-Meetings und Ähnliches abhalten, wird es im Wheelhouse manchmal ganz schön wild. Aber auch sehr lustig. Bis jetzt sind wir erfolgreich und ohne Probleme unterwegs und machen auch gute Fahrt.

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