Ocean College

Reiseblog 22/23 Regina Maris

The Arrival

Datum: 22.04.2023
Autorinnen: Lina und Maliqa
Position: Amsterdam
Nautische Position: N 52°23.5 E 04°53.2
Etmal: 11657.6 nm


Ja, die schönste Zeit geht auch mal vorbei

Ich sitze im Auto einen Tag später auf dem Weg „nach Hause“. Angekommen bei meiner Familie und gleichzeitig einen riesigen Teil hinter mir lassend. Menschen, die ich in den letzten sechs Monaten auf eine außergewöhnliche Art und Weise kennenlernen durfte. Ich habe sie lieben gelernt und mir fällt es unfassbar schwer, diese Familie hinter mir zu lassen. Ich liebe jeden einzelnen von euch und ihr habt mir die besondersten Monate geschaffen, die ich je erlebt habe.


Die Ankunft

Nach ganz viel aufräumen und dem Einpacken der letzten Dinge sind wir gestern in Amsterdam eingelaufen. Es war eine Strecke von 500 Metern und schon konnten wir die Eltern sehen. Ich glaube, viele haben sich sehr gefreut, aber es lag eine Schwere in der Luft, denn jede:r Einzelne wusste, dass er/sie unsere Reggie, die in dieser langen Zeit zu unserem Zuhause geworden war, verlassen muss. Alle waren in den Masten, dem Jib-net und auf dem Deck verteilt.

Manche saßen auf dem Deckhouse, ein paar auf dem Gaff. Sobald wir in der Schleuse waren, fingen wir an, Shantys zu singen und es hätte nicht perfekter sein können. Nach der Schleuse standen die Eltern mit selbstgebastelten Schildern und erwarteten uns schon vorfreudig. Nach unserem “sehr eleganten” Anlegemanöver kam Johan an Board, um sich vom Poop Deck aus bei allen zu bedanken. Danach war Larry an der Reihe und hielt eine ziemlich süße Rede.


Abschied nehmen

Jetzt war leider die Zeit gekommen, um sich voneinander zu verabschieden. Wir hingen uns heulend in den Armen und in diesem Moment wurde mir nochmal richtig bewusst, dass es jetzt vorbei ist. Vorbei ist die tollste Zeit, in der ich so viel lernen und sehen durfte.

Jeden einzelnen habe ich in mein Herz geschlossen und es wird einfach unfassbar schwer sein, jetzt wieder mit nur fünf Leuten an einem Tisch zu sitzen. Die Stille, die in meinem Zimmer sein wird und eigentlich ist auch alles viel zu groß. Der ganze Platz, die normalen Dinge, wie eine funktionierende Spülung… alles lässt mich zurück an die Reggie denken, wie es doch da so anders war.


Bald werde ich meine Freunde von zu Hause wieder sehen, doch ich habe mich ja auch verändert. Ich werde so viel erzählen können. Ich habe jetzt eine ganz andere Sicht auf die Welt. Und doch bin ich gespannt, wie es sein wird, mit meinem ganzen Wissen und meiner ganzen Erfahrung mein altes Leben zu leben. Viele haben sich vorgenommen, Dinge zu verändern, dass liegt aber auch einfach daran, dass wir jetzt einen anderen Blickwinkel haben.

Dieses Gefühl, die eine Familie zu “verlieren” und die andere doch “wieder zu bekommen” kann man als Außenstehender glaube ich schwer beurteilen. Nur wenn man selber Teil der großen OC-Familie ist, weiß man, was es eigentlich heißt.

Aber am Ende ist jeder einzelne von uns so dankbar, so viel gesehen und erlebt zu haben – Es ist nicht vorbei, das ist erst der Anfang.

Unser letzter Tag

Datum: 21.04.2023
Autor: Benedek
Position: Amsterdam
nautische Position: N 52°23.5 E 04°53.2
Etmal: 11657.6 nm


Late Breakfast

Da die meisten von uns gestern lange wach waren, begann unser Tag mit einem langsamen verschlafenen Aufwachen. Frühstück gab es wie die letzten Tage auch von 8:00-9:00, wobei die letzten um 10:00 immer noch ihr Müsli gegessen haben. Nach dem Frühstück wurde direkt wieder aufgeräumt.

Es gab einen kleinen Messroom deep clean der fast schon Alltag geworden ist und wir haben unsere Cabins fertig gemacht (also noch zu Ende gepackt und dann einmal durchgefegt). Bis zum Mittagessen sollten wir mit Packen und Putzen fertig sein. Damit es pünktlich zu unserem Spaziergang losgehen konnte.


Spaziergang zu den Bunkern

Nach dem Mittagessen wurde dann die Glocke geläutet und jeder sollte an Deck kommen, damit unser Spaziergang starten konnte. Wir zählten noch einmal durch und jeder sollte einen Stift mitnehmen. Die Lehrer:innen hatten uns zuvor gesagt, dass wir uns gegenseitig einen Brief schreiben werden, der dann später über Johan an uns geschickt wird. Wir liefen etwa eine halbe Stunde, bis wir die Bunker erreichten. Alle fünfzig bis hundert Meter kam ein Bunker.

Etwa beim fünften blieben wir stehen und stellten uns unter, da es angefangen hatte zu regnen. Bei der Gelegenheit fingen wir an, die Briefe zu schreiben. Jede:r bekam drei zufällige Personen, an die er/sie schreiben sollte. Nach einer Stunde waren die meisten schon fertig. Manche fingen an, auf den Bunkern capture the flag zu spielen, die anderen redeten einfach nur und genossen die frische Luft. Nach insgesamt etwa drei Stunden machten wir uns auf den Rückweg.


Überraschung

Als wir um etwa 18:00 wieder auf dem Schiff ankamen, erwartete uns eine große Überraschung. Anja, unsere ehemalige Köchin, war da. Sie hatte uns ein drei Gänge-Menü gekocht.

Vorspeise: Ein extrem leckerer Salat.

Hauptspeise: Grüner Spargel mit Kartoffeln und Schinken (auch sehr lecker)

Nachspeise: Panna Cotta


Nach diesem extrem leckeren Essen, bei welchem übrigens die Lehrer:innen gekellnert haben, schauten wir uns alle noch unsere Vorstellungsvideos in einer kleinen Diashow an. Nach diesem überaus schönen und lustigen Tag gingen wir alle übermüdet um etwa 02:00 schlafen

Two days left

Date: 20.04.2023
Author: Lina
Position: Den Haag
Nautische Position: N52 4,2 E 4 8,3
Etmal: 11657
Schiff: Regina Maris

Also eigentlich wollte ich diesen Bericht ja auf Deutsch schreiben, um allen den Tag super zu veranschaulichen, aber naja, da wird’s doch englisch…. Also last daily report for me 🙁


Did the time change?

In the morning we were woken up by Larry with the legendary „Guten Morgen Sonnenschein“ song und „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ und time change, because as I looked at my watch it was around 09:00… but, we were allowed to sleep longer which was very nice —> especially because we are all sick. Dannach fing halt Happy Hour an. Und das finale Packen. We had to put all our big bags into the messroom but first completely clean it. But enough with cleaning, just know that we did lots of cleaning today.


A shitty shit problem…

This a little bit from yesterday, but at around 09:00 our toilets stopped working and water came out the drains in our showers and bathrooms… juhu! Not another problem. It took a while to be fixed, but after a while the water was gone, but we still had to clean everything with clorine. While that I accidentally bleached the arm of my hoddie, upsi, and at 13:00 we were finally done. Everything clean again. Today when I woke up there was a big supprise, everything same as yesterday, everywhere water – apperently we didn’t fix the problem. Yes yes, more cleaning. I think the problem in the end was, that the pumping didn’t work and everything was overfloating.

New sails?

Not exactly. In the past days the Reggie got three new sails. The Schooner, Main and Course. Today we finally could bring up the Course. We already had it up, then thought it was wrong, took it back down, but actually it was right, well… mistakes happen. I think we did brakes every 20 minutes because it was just freezing up there and we all needed some warming brakes. Finally it was up, but das war halt auch einfach das letzte Mal, dass ich was an den Segeln machen konnte.


A little less comfort

Next to us in the harbour is a racing yacht, „Team Jajo“ from the Ocean Race. I think this boat did the race twice, but I’m not sure. Anyway, we got a tour today and it was very very interesting. Everything is layed out for being as light as possible. The food is like the one for astronauts, they have tiny sink, the beds are all in one room and also just a „Gitternetz“ which by the way you can adjust to the „Schräglage“. Nobody has more personal stuff than their toothbrush and sunglasses. Everything is giving minimal space. Usually they live in 4/4 hour shifts, but practically it’s more a 5/3 or 6/2 thing. We were told that sleep is a very rare and valuable thing. Usually 10-12 people sail this boat. The life on there is very different and challenging!

Packing our stuff

Today I think I sat an hour in front of my bed and just didn’t want to pack. But I needed to do it anyway. Slowly but effectively everything went into big bags…. My life from the past six month. On the one side I’m really looking forward to see my family again but also I’m really gonna miss everyone and everything here. It’s gonna be different at home, I’m a little bit scared, because I’ve adjusted to a life with 44 other crazy people.


Reggie hoodies

In the end of the day Uschi came (Martins wife) and also Marie (Martins daughter) and with some stuff for the ship they brought us our reggie hoodies. We all really love them.

Now I just want to greet everyone who’s reading this daily report und möchte mich für mein schlechtes Englisch und die paar deutschen Wörter entschuldigen die dazwischen gerutscht sind, ich hoffe ihr habt es trotzdem geschafft, bis zum Ende zu lesen und naja, noch zwei Tage, dann ist Ende mit dieser Reise, welche aber immer ein Teil unseres Lebens sein wird.

Greetings:

An Johan: Ist es möglich, dass wir vielleicht noch Caps in Amsterdam bekommen? Und eventuell auch Mützen? Nur so ’ne Frage, weil da ist einiges über Bord gegangen und darüber würden wir uns freuen.

Lina: Ja, also ich bin halt komplett krank, hab die letzten zwei Nächte durchgefiebert, versuch‘ aber trotzdem noch alles mitzunehmen. Ja, sonst freu‘ ich mich schon auf euch… könnt ihr mir saubere Sachen mitbringen (so Jeans und Jogga und Hoodie? Und langes T-Shirt), das wäre ganz schön, hab‘ nämlich so seit drei Wochen nicht mehr waschen können. Habe euch lieb, bis übermorgen 🙂 oh, und Mama, kannst du meine Lina mitbringen? Danke 🙂

Anita an ihre Eltern: Könnt ihr Forasept mit nach Amsterdam bringen?

×

Hallo!

Klicke einfach an, mit wem du sprechen willst, oder sende uns eine Mail an info@oceancollege.eu

× Fragen?