Reiseblog 24/25 Johann Smidt

Hier bloggen die Teilnehmer:innen der Ocean College Winterreise über ihren Alltag eines Auslandsjahres auf dem Segelschiff Johann Smidt

Just chilling

Schiff: Johnny
Date: 27.10.2024
Position: Biskaya
Nautical Position: 48 Grad 17.8‘N, 006 Grad 18.2‘W
Etmal: 128nm
Total: 701nm

After one week at sea, it’s the first day in the Bay of Biscay. We expected a very windy day, but it turned out to be very calm. Today is Sunday, so it’s time for some self-care. Most of us are reading, writing in our journals, knitting, taking showers or are just chilling.

But chilling isn’t that easy, because of the big waves, that are turning the ship into a rollercoaster with the deck at an angle of up to 23 degrees. One of the crew members told us, that the highest angle they had at one time was 27 degrees, so we were pretty close to that. Sadly, we don’t have a picture.

Today turned out to be very special, because at dinner we ate burgers. They were delicious, but also funny because, due to the big waves our plates didn’t stay where they belonged and one even broke.

We’re all looking forward to the first of November, because maybe we will arrive in Vigo then. Some people are already planning what they want to do and what they definitely want to buy for the next long time on the water.

P.S.:

Nele: Alles Gute zum Geburstag Papa, ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag❤️Ich vermiss‘ Dich, Liam❤️

Flurina: Ich vermiss‘ eu ganz fest❤️

Daniela: Ganz liebe Grüße an Mama und Papa und meine Schwester ❤️

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Putzen macht glücklich

Schiff: Johnny
Datum: 26.10.24
Position: Nordsee
Nautische Position: 49′ 31.3“ N, 003′ 23.0“ W
Etmal: 92nm
Total: 573nm

How to sail mit Norbert

Da wir nach dem Frühstück das Schonersegel (das mittlere Segel) gesetzt haben, musste der Unterricht bei Kapitän Norbert von 9:00 auf 10:00 verschoben werden. Im Unterricht haben wir Genaueres über den Aufbau der Johnny gelernt, und Norbert hat uns versichert, dass das Schiff unsinkbar ist. 

Reinschiff 

Norbert hat uns alle nach dem Mittagessen zusammengerufen und verkündet, dass heute der große Putz-Tag der Woche ansteht. Das heißt, dass das ganze Schiff von allen geputzt wird, jedoch nicht von der 08:00-Wache, die den grünen Plan normalerweise ausführt (nur die Bäder).

Jeder konnte sich für einen Teil des Schiffes melden, den er putzen wollte, und dann wurde zwei Stunden durchgeputzt. Vom Messe staubsaugen bis zu Handtücher waschen und Deck schrubben war alles dabei. Dabei hat die C-Wache unseren Kurs gehalten und Wache gehabt. Als wir um 16:00 Uhr fertig waren, gab es Kaffee und Kuchen für alle, was dringend nötig war. 

Lowlight 

Vor dem Abendessen haben wir das Klüver in ein dreimal so großes Segel getauscht, da wir nur Windstärke 2 hatten und mit dem größeren Segel sind wir schneller. Nachdem wir es aufgehängt hatten, informierte uns Norbert beim Abendessen darüber, dass wir den Hals und den Kopf vertauscht haben (zwei Ecken des Segels) und meinte, wir sollten es wieder tauschen… Gesagt und nicht getan!

Highlight

Die Backschaft bezauberte: Zum Mittagessen gab es Pommes und ein paar fantastische Beilagen. Das Abendessen war auch nochmal der Brüller, nämlich selbstgemachte Pizza. Ein paar Stücke waren roh, und ein paar verbrannt, trotzdem fanden wir es alle mega krass geil… wie ihr merkt, beeinflusst das Essen die Stimmung der Crew auf der Johnny. 

Fazit  

Obwohl der Tag anstrengend war und der Großteil ziemlich fertig ist, hat sich das Putzen gelohnt und alle fühlen sich wohl und sauber.

P.S.:

Juno: „Allerliebste Grüße an meine Schwestis und Eltern. Ich hab euch lieb und vermisse euch<3“

Anna G.: „Liebe Grüße an meine Mama, meinen Papa und an meinen Opa, der das bestimmt liest, hab‘ ich euch lieb!“

Ella:
„Ganz tolle Grüße an Specki, ich vermisse Dich ganz dolle und an meine Friends aus Hamburg, hab‘ euch lieb!!“

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Endlich segeln!

Schiff: Johnny
Datum: 24.10.2024  
Position: Englischer Kanal  
Nautische Position: 49 Grad 43’6“ W, 002 Grad 53’2“
Etmal: 156 Meilen  

Segel setzen

Gestern haben wir um 20:00 zum ersten Mal Segel gesetzt – zumindest zum ersten Mal mit der Intention, sie auch zum Segeln zu benutzen. Mit ungefähr einer Stunde zum Setzen von vier Segeln waren wir für den Anfang wohl schon ganz gut dabei.

Zwar waren wir nicht so wirklich begeistert, als wir erfahren haben, dass wir abends nochmal raus mussten – als die Segel dann aber gesetzt waren und die Maschine ausgeschaltet werden konnte, haben wir uns alle sehr gefreut.

Umstellungen 

Mit den Segeln gibt es natürlich viele Veränderungen im Schiffsalltag. Die Offensichtlichste ist die Schräglage der Johnny, die es sehr viel schwieriger macht, sich ohne hinzufallen fortzubewegen.

Außerdem muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass man als Rudergänger viel stärker gegensteuern muss als zuvor. Weil das im Vergleich zum Steuern mit Motor erstmal ziemlich schwierig sein kann, lagen wir hin und wieder 50 Grad vom Kurs ab – upsii!

Leider sind mit den starken Wellen und der andauernden Schräglage einige wieder seekrank geworden. Diesmal sind es aber immerhin weniger Leute als ganz am Anfang!

Unser Großsegel leidet auch ein bisschen, da ist nämlich jetzt schon ein neues Loch drin. Das wird aber so bald wie möglich geflickt, damit es nicht größer werden kann.

In den Pausen von der Wache sitzen wir oft zusammen, um Tagebuch zu schreiben, Musik zu hören, zu lernen, Spiele zu spielen oder einfach zu reden – zumindest, wenn wir nicht zu müde dafür sind.

All hands on deck  

Nachmittags sind wir unsere erste Wende gefahren, um zu verhindern, dass wir in einen Sturm mit 40 Knoten in der Biskaya geraten. Außerdem haben wir zwei Segel gerefft und – das Highlight des Manövers – Delfine gesehen!

Das haben sich viele schon seit Anfang der Reise gewünscht, weshalb es echt ein besonderer Moment war. Die Delfine sind eine Weile lang in unserer Nähe geblieben und immer wieder nach oben gesprungen.

Ausblick

Heute werden noch die Wachen geteilt. Momentan fahren wir immer mit der vollen Wache, also acht Personen gleichzeitig, weshalb wir noch keine Zeit für Unterricht haben. Ab sofort gehen nur noch vier Personen gleichzeitig zur Wache und die andere Hälfte erhält Segelunterricht von unserem Kapitän Norbert. Das wechselt sich dann jeden Tag ab.

Außerdem planen wir jetzt noch eine Zeit lang zu kreuzen, um weiterhin den Sturm zu umfahren. Sobald es sicherer ist, werden wir in die Biskaya fahren.

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Setting Sails in the Channel (or so)

Ship: Johnny
Date: 23.10.2024
Position: The English Channel
Nautical Position: 50 Grad 20,3’ N, 000 Grad 03’ W (Wohoo, we passed the Greenwich Meridian!)
ETMAL: 122 M (Total: 256 M)

Today, we entered the English Channel at around 1 AM, and the B watch from 8 AM to 12 PM got to see the famous white cliffs of Dover first. Apart from a lot of ships and a school of some black-and-white dolphin-like creatures, there wasn’t much to see.

At 1 PM, we were called to the front of the Johnny to exchange the second Jib (J2; Klüver) with the smaller third Jib (J3). To do that, Kyrill and I (Vera) climbed to the very bow of the ship and took the J2 down so that Anna and Paul could install the J3.

Later, we had a seamanship lesson with Norbert. It was about how to mark your current position on a map and how to calculate and measure distances.

Nele and Carlotta at the 4 PM watch. The afternoon watch was pretty calm and nothing bad happened.

In the galley 🥮 today, we had a really tasty apple crumble (for those who came early enough).

Finally, the sun is setting after a nice long day. Greetings to everyone!

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Seetag Nr. 1

Datum: 22. Oktober 2024
Position: Nordsee
Nautische Position: 51 Grad 24,8′ N, 2 Grad 52,1′ E
Etmal: 95 Meilen

Der erste richtige Seetag

Der erste richtige Seetag begann mit einem Sonnenaufgang auf dem Meer. Die meisten waren so kaputt wegen der Seekrankheit, weshalb sich morgens nur die Leute auf Deck befanden, die Wache hatten.

Allen war immer noch ein wenig schlecht, jedoch ging es den meisten besser als am Tag zuvor. Um etwa 12:00 waren alle wach und hatten Hunger, da sich durch das Erbrechen nichts mehr im Magen befand.

Seekrankheit:

Die meisten haben die Seekrankheit deutlich unterschätzt. Nachdem wir losgefahren sind, haben wir nicht nur die Seeluft gespürt, sondern auch ein starkes Gefühl der Übelkeit. Viele lehnten sich bereits über die Reling, um sich zu erleichtern. Andere lagen auf dem Boden, da das half, das mulmige Gefühl im Bauch zu lindern. Einigen ging es besser und sie kümmerten sich um die anderen.

Weiterer Verlauf des Tages:

Nach dem Mittagessen gingen ein paar auf ihre Wache und der Rest blieb im Messeraum, um etwas zu spielen oder Musik zu hören. Segel wurden immer noch nicht gesetzt; dazu gab es eine schöne Segelweisheit vom Kapitän:

„Beim Segeln gibt es drei Winde: Zu viel Wind, zu wenig Wind und Wind von vorne. In der Theorie gibt es auch noch einen vierten Wind: Den richtigen Wind, aber halt nur in der Theorie.“

Wir hatten den ganzen Tag über Wind von vorne. Das Wetter war tatsächlich überwiegend sonnig; sobald die Sonne allerdings verschwand, wurde es mit dem Wind eisig. Zu essen gab es morgens Brot mit Aufschnitt, zum Mittagessen Nudelsuppe und abends eine Nudel-Gemüse-Pfanne. Der Sonnenuntergang war heute zwar besser zu sehen als gestern, doch in den letzten Momenten wurde die Sonne von einer Wolkenschicht verdeckt. Und so ging auch der dritte Tag von Ocean College 24/25 zu Ende.


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First Day Offshore

Date: 21.10.2024  
Ship: Johnny
Position: Beverwijk, Hafen
Nautical Position: 52 Grad 28.8’ N  003 Grad 44.6’ E
Etmal: 48 Miles (48 total)

The first times

Many first times, but definitely not the last times.

The first time on galley duty:

Pretty funny, even though you’ve got to get used to everything swinging back and forth. Unless you’re seasick; then it’s kind of impossible.

The first time setting sails (still in the harbour):  

Why are there so many ropes?! And why are we taking them down immediately after setting them?!

The first time leaving the harbour:

We’re going to the lock (Schleuse) and the waves are getting taller. At first, it’s funny and exciting; then your stomach starts its revenge, and then there’s…

The first time being seasick: 

Most people are just lying on deck and/or vomiting. Even our medic got to feed the fish, who are probably quite happy now. Luckily, some people were spared and stepped in to cook and keep the ship running.

Special thanks to Fynn, Kyrill, Norbert, Andre, Dieter, Jürgen, Paul, Malte, Maja, and some others we sadly forgot to mention. But it’s slowly getting better…

The first time on (night) watch:

Everyone is tired and trying not to fall asleep. Seasickness is still a problem, even though it isn’t as bad as before.

Altogether, it has been an exciting first full day on the ship, even though it wasn’t all sunshine and rainbows. May many more exciting days come!

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