Datum: 14.12.2022
Autor: Nate (Nathaniel) Johns
Position: Mid Atlantic
Geografische Position: 15’34.133 N 52‘15.063W
Etmal: 4855 NM
Schiff: Pelican of London
Ein Tagesablauf auf der Peli
Es ist jetzt schon länger her, dass wir Amsterdam verlassen haben, aber es fühlt sich an, als wäre ich gestern aufs Schiff gekommen. Der Alltag auf diesem Schiff ist jetzt so normal für mich. Bei mir sieht der Tagesablauf gerade so aus (unterscheidet sich wegen der Watches bei jedem:r): Morgens werde ich um 07:00 Uhr zum Frühstück geweckt. Danach geht es weiter mit Schule von 08:00 bis 11:30 Uhr. Um 11:30 Uhr gibt’s dann ein Ships-Company Meeting auf dem Welldeck.


Beim Ships-Company Meeting sagt uns dann Captain Chris, wie weit es bis zum nächsten Stop ist und anschließend gibt es die Cabin-Bewertungen von unserem ersten Offizier Simon. Auch so Sachen wie dass wir mehr Blut auf dem Boden brauchen gibt er von sich. Natürlich meint er damit das alljährlich beliebte Mörder-Game. Nach dem SCM gibt es dann das First Sitting für die Watch, die direkt danach Watch hat. In diesem Falle habe ich gerade die 12:30-16:00 Uhr Watch. Also darf ich als Erstes essen. Es ist zwar nicht die beste Watch, aber man bekommt, wenn man nicht zu spät schlafen geht, genügend Schlaf. Zurück zum Tagesablauf: Nach einer Watch gehen einige schlafen, andere helfen den Bosuns oder machen sich etwas zu Essen. Mir persönlich macht es immer viel Spaß, auf die Masten zu klettern und auf den Plattformen mit Freunden zu reden, Musik zu hören und vieles mehr. Um 17:00 Uhr gibt es dann Essen und öfters dann um 19:00 Uhr ein Pathway-Referat, einen Film oder irgendeine spannende Aktion. Jetzt gehen langsam die ersten zu Bett, aber viele legen sich gerne mit Freunden zusammen, reden und kuscheln. So ca. um 22:00 oder 23:00 Uhr begebe ich mich dann Richtung Bunk.




Das große Klettern beginnt!!!
Seit Sonntag dürfen wir unsere Social Climbing Prüfungen machen. Diese beinhalten den Abschluss des Level 1 in unseren Ocean College Büchern. Zusätzlich muss man in einer Gruppe von vier Leuten mit einem Zeitlimit von einer halben Stunde die Segel einpacken und wieder auspacken. Wenn man das dann sicher geschafft hat, darf man alleine, ohne eine Aufsichtsperson ins Rigging klettern. Seit Sonntag sind die Masten und der Bugsprit dauerhaft voll besetzt. Auf dem Bugsprit kann man sich super hinlegen, hat jedoch nicht den besten Ausblick. Den gibts dafür auf der T‘Gallant Plattform. Von dort sieht man meilenweit über den Atlantik. Leider darf man dort nur zu zweit nach oben. Deswegen bin ich gerne auf der Topsail Platform. Da darf man zu viert sitzen und chillen.





Interview mit Matti dem neuen Super-Bosun / Engineer
Nate: Hallo Matti
Matti: Hallo Nate
Nate: Wie ist so die Arbeit als Bosun / Engineer?
Matti: Die ist total cool! Es ist extrem interessant, am Schiff zu arbeiten.
Nate: Das hört man doch gerne. Welche Aufgabe als Bosun macht dir am meisten Spaß?
Matti: Es macht immer Spaß, wenn im Rig etwas zu tun ist, weil man dort einen wunderschönen Ausblick hat.
Nate: Und welche Aufgabe ist am nervigsten?
Matti: Definitiv das Saubermachen der Hände nach der Arbeit. Das Zeug (Teer, Öl, etc.) geht einfach nicht ab.
Nate: Freust du dich, nach Antigua wieder eine Watch zu haben?
Matti: Beides hat seine Vor-und Nachteile. Ich werde es aber definitiv vermissen Bosun zu sein, es wird jedoch auch cool sein, endlich wieder eine Watch zu haben.