Der 18.12.24 auf der Reggie

Schiff: Regina Maris
Datum: 18. Dezember 2024
Position: Atlantik
Geographische Position: 14°55.240N 057°41.215W
Etmal: 162nm
Total: 4992nm

Im heutigen Tagesbericht möchte ich euch einen konkreten Einblick in den Alltag auf unserer Atlantiküberquerung geben. Wir sind jetzt seit 13 Tagen unterwegs, mittlerweile fühlt sich jeder Tag wie Alltag an.

Um euch das etwas näherzubringen, beschreibe ich einfach mal meinen heutigen Tag:

Wie die letzten Tage auch, hatte ich heute erneut das Privileg zu der absolut schönsten Uhrzeit am Morgen geweckt zu werden. Genau! 00:30 nachts.

Wie jeden Morgen war das Aufstehen ein Horror und ein absoluter Kampf. Hier zur Verdeutlichung ein kleines Szenario, denkt euch gerne mal in meine Position: Es ist 00:30, die zuckersüßen Träume gehen von Burger und Pizza übers Handy bis zu Joggen gehen und sich körperlich auszupowern. Dann Zack. Licht an und das süße Stimmlein vom lieben Max ertönt: ,,Jakooob, Du hast jetzt Waaaatch!‘‘, im Idealfall kommt dann noch etwas wie ,,nimm besser die Regenjacke mit‘‘ hinterhergeschoben und schon kann es losgehen.

Ich hohle euch mal aus dem Albtraum zurück in die Realität.

Meistens geht es ab dem Punkt, an dem man das schwitzige Zimmer verlässt, das ist meist eine Minute später, bergauf. Im besten Fall ist noch Kaffee von der letzten Watch übrig geblieben und in der Küche wartet der „Mid-Night-Snack“.

Heute ging es, tatsächlich leider bei Regen, für mich aber zuerst ans Steuerrad. Wir sind zu sechst in der Watch und müssen bis 05:00 die Verantwortung an Deck übernehmen, was so viel bedeutet wie: Jede:r steuert für 40 Minuten, zusätzlich dazu kommen Aufgaben wie der Engine-Room-Check oder Logbuch schreiben.

Nachdem Tilly und ich also 40 Minuten gesteuert haben, sind wir in die Galley gegangen und haben die „Restekiste“ geplündert. Die Ausbeute um 02:36 war grandios. Porridge (zwar kalt aber mit Apfelstückchen, doch sehr genießbar), ein paar übergebliebene Nudeln vom Abendessen und das selbst auf den Kap Verden angeeignete Müsli. Ein absolutes Festmahl.

Nach diesem kleinen aber doch extrem wichtigen Teil der Watch geht es wieder an die frische Luft und damit auch an den entspannteren Teil. Ab jetzt setzt man sich an Deck und hält „Lookout“. Bei Dunkelheit natürlich immer extrem aufregend ;).

Während dieser Zeit läuft meistens laute Musik, was häufig auch eines der wirklich vielfältigen Gesprächsthemen ist. Jedes mögliche Thema wurde bereits behandelt und ausdiskutiert. Vor allem den Sternenhimmel kennen wir seit dieser Watch und natürlich dank Mathieu als unserem Watchleader auswendig.

Gegen 04:30 geht es dann ans Wecken, wo die Strategien mittlerweile auf Person und das damit einhergehende Aufwach-Verhalten angepasst und perfektioniert sind. Nachdem man dann den vor vier Stunden selbst erlebten Horror Traum bei den Anderen mit angesehen hat und die Kandidaten der nächsten Watch zur Genüge ausgelacht hat, geht es für uns endlich schlafen.

Um 12:30 mittags wird man dann zum zweiten Mal und diesmal zu einer deutlich angenehmeren Zeit geweckt. Um 13:00 gibt es dann Mittag. Heute gab es Hefeklöße mit Vanillesauce. Danach hatten wir dann einen Workshop mit Raffi zum Thema Klimakrise und erneuerbaren Energien.

In der darauffolgenden Selbstlernzeit wurden Haare geschnitten aber auch Schule gemacht. Um 07:00, also direkt nach der Selbstlernzeit gab es dann Nudeln mit Tomatensauce zu Abend. Anschließend haben wir einen Film zum Thema Überraschung angeschaut, passend zu Strate’s Pathway-Referat.

Bemerkungen:

Jakob: Ich hoffe, ihr habt alle eine tolle Adventszeit, ich denke an euch und habe euch alle lieb!❤️

Felipa: Ich hoffe, eure Reise ist cool bisher. Hab‘ euch lieb und vermisse euch alle ❤️❤️

Pepe: Die Atlantik-Überquerung ist so gut wie vorbei und mir geht es super! Ich hoffe, es geht euch auch gut. Ich denke immer an euch. Hab‘ euch alle lieb und vermisse euch!! ❤️🌙🥔

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