Ocean College

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Der erste Landgang (11.12.2019)

Autor: Simon
Datum: 11.12.2019
Position: St. Lucia
nautische Position: 13`50.492N 61`03.824W
etmail: 0nm

Nach 18 Tagen waren wir heute das erste Mal wieder an Land. Von unserem Schiff, dass an zwei Palmen und unserem Anker festgemacht ist, sind wir einen kurzen Trip zum Hafen gefahren. Groß ist die Stadt hier nicht wirklich. Sie besteht hauptsächlich aus zwei gekreuzten Straßen, doch wir haben uns alle trotzdem sehr gefreut, wieder festen Boden unter der Füßen zu haben.

Sehr viele von uns haben erstmal die Bank aufgesucht, um die lokale Währung, Eastern Caribbean Dollar, abzuheben und da die Bank freies WLAN hatte sind viele direkt da hängen geblieben. Für Außenstehende muss das wirklich immer besonders aussehen: Ca. 30 Jugendliche an ihren Handys vor einer Bank alle am auf- und ablaufen, telefonieren, erzählen, Fotos austauschen, Musik runterladen! und andere wichtige Sachen nachholen.

Wahrscheinlich ein eher verwirrender Anblick, allerdings haben für gewöhnlich viele von uns irgendwo das Logo der Pelican an unserer Kleidung und immer wieder führen wir interessante Gespräche mit Einheimischen oder anderen Seglern, die dann wohl verstehen, wieso wir so intensiv telefonieren. Später sind die meisten noch irgendwo Essen gegangen und haben sich Früchte gekauft. Beendet haben die Glücklichen von uns den Tag mit ein bisschen Schwimmen in der Soufriere bay.

Landweh?

Tatsächlich hatte ich mir vorgestellt, dass man nach so einer langen Zeit vom Segeln und Meer müde wird, dass man sich auf den Landgang doppelt freut, auch um das Schiff mal kurz hinter sich zu lassen. Dem war aber nicht so. Über die Atlantiküberquerung haben wir eine richtig angenehme Routine in unsere Tage bekommen, jeder hat sich an seinen Schlafrythmus angepasst, wir haben viel Wasser, da wir nachproduzieren konnten und man hat im Großen und Ganzen einfach sich, den Rest des Schiffs und das Meer.

Ich denke, die Allermeisten von uns haben die Ausblicke in den Sternenhimmel in der Nacht und den Blick auf die Weiten des Meeres am Tag genossen. Einige haben angefangen, Sternbilder zu lernen und manche haben sogar unsere Position mit dem Sextanten und vielen Tabellen berechnet.

Klar gibt es auch Sachen, auf die man sich freuen kann, wie zum Beispiel wieder mit seiner Familie und seinen Freunden zu telefonieren, oder wieder einen ausgewogeneren und frischeren Speiseplan zu haben. Trotzdem war die Überquerung des Atlantiks insgesamt eine sehr schöne Zeit.

fruits`n food

Zentral ist auch immer das Essen und die Früchte an Land. Hier hab ich zum ersten Mal auf der Reise Kokosnuss gegessen, und nicht nur eine. Wir haben einen Obststand gefunden, an dem es Ananas, Kokosnuss, Melone und viele andere Früchte gab, die ich nicht kannte. Golden Apple ist beispielsweise eine Frucht mit einer grünen Schale und einem Kern der an einen Pfirsichkern erinnert.

Der Verkäufer hatte sie innerhalb von Sekunden verzehrbereit für uns, während wir auf dem Schiff deutlich länger gebraucht haben – was auch daran lag, dass wir uns nicht mehr sicher waren, wie genau sie geschält werden sollten. Zum Mittagessen hab ich in einem Restaurant das „national dish“ gegessen. Es bestand zu großen Teilen aus Kochbananen, einem anderen Gemüse, das wir auch schon auf Santo Antao gegessen haben, und einem Salat mit Karotten, Fisch und Blattsalat.

Der Fisch war sehr salzig und mir persönlich hat die Mischung aus dem Fisch und der mehligen, dämpfenden Banane sehr gut geschmeckt. Ein persönliches Highlight des Tages war für mich auch, nachdem wir wieder zurück zum Schiff gefahren waren: Ben und ich sind danach zum Strand geschwommen und haben ihn erkundet. Dabei haben wir viele Kokosnüsse gefunden, von denen leider viele leer waren, aber letztendlich waren doch zwei essbare dabei.

Eine von ihnen haben wir direkt am Strand gegessen, mit der anderen sind wir zurück zum Schiff geschwommen. So saßen wir also am Strand und schlugen die Kokosnüsse auf den Steinen auf und genossen den Blick auf die majestätische Pelican, wie sie in der grünen Bucht von St. Lucia im Wasser vor Anker liegt.

Auch für Jens und Mascha muss es ein besonderer Moment gewesen sein, am Strand liegend Kokosnuss von einem Schüler zu bekommen, die noch leicht salzig schmeckte vom karibischen Wasser, indem wir sie gewaschen hatten.

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