Datum: 17.01.2022
Autorin: Alina
Ort: Don Eli Coffee Farm
Etmal: Vom Zelt zum Kaffee und zurück
Nachdem wir gestern das Wetmilling angeschaut und tatkräftig mitgeholfen haben, ging es heute mit Drymilling weiter. Dabei wird die getrocknete Kaffeebohne mit einer Maschine von der Schale getrennt und übrig bleibt nur noch die Kaffeebohne, wie wir sie alle kennen. Was mich überrascht hat, ist, dass die Kaffeebohnen vor dem Rösten grünlich sind, ich hätte eher einen hellen Braunton erwartet. In der Drymilling Maschine haben wir in Dreiergruppen kleine Samples zubereitet, die wir dann im Laufe des Morgens weiter verarbeitet haben. Nach dem Drymilling mussten die Bohnen gesiebt werden, damit zu kleine Bohnen oder Schalenstücke aussortiert werden konnten.
Der nächste Schritt bestand aus viel Handarbeit. Wir mussten aus einem Sample von 150 Gramm alle defekten Bohnen aussortieren. Dazu gehören halbe Bohnen, welche mit Rissen, „komischen“ Formen und solche mit zu viel Feuchtigkeit, was man daran erkennen kann, dass sie dunkler sind als die anderen Bohnen. Bei Samples, die Kaffeebauern an ihre Röster schicken, dürfen pro 100 Gramm nur 8 Defekte dabei sein, deshalb wurde bei uns dann auch gezählt. Wir hatten zwar schon ziemlich viel aussortiert und trotzdem gab es noch zu viele Defekte, das was beeindruckend. Danach durften wir unsere eigenen Bohnen in einer Miniröstmaschine rösten. Das war total spannend, weil es zwischendurch so geknackt hat und man bei der zugehörigen App die Maschinentemperatur, Kaffeetemperatur und so weiter ablesen konnte. Am Ende hatte dann jede Gruppe ihre eigenen gerösteten Kaffeebohnen.
Am Nachmittag haben wir den Kaffee noch verkostet. Zuerst hat Carlos uns aber seinen Signature Cocktail gemixt. Dazu hat er Cascàratee gebraut. Das ist das Fruchtfleisch, das um die Kaffeebohne drum herum ist und schmeckt wie ein Früchtetee, etwas säuerlich und hat ziemlich viel Koffein drin. Dann hat er zum Tee frisch gepressten Orangensaft und Zuckerrohrsirup gegeben und hat das Ganze mit Eis zusammen gemixt, nach Belieben kann man noch Alkohol dazu geben. Das hat richtig gut geschmeckt, wie ein fruchtiger Cocktail.
Danach haben wir den richtigen Kaffee verkostet, dazu hat Jacò, Carlos Sohn, uns eine Tabelle gezeigt, wie der Kaffee bei einem richtigen Tasting bewertet wird und welche möglichen Geschmäcker der Kaffee annehmen kann. Von fruchtig über Schokolade bis hin zu Nüssen kann der Kaffee viele Geschmacksnoten haben.
Beim Cupping, so wird eine professionelle Kaffeeverkostung genannt, wird neben Geschmack und Geruch auch beurteilt, wie sauber die Tasse nach der Verkostung ist. Wir haben das ganze nicht sooo professionell gemacht, ich habe auch keinen grossen Unterschied zwischen den Kaffees geschmeckt, aber der Geschmack war definitiv anders als beim Kaffee zu Hause, nicht so stark und er schmeckt auch ohne Milch richtig gut.
Nach dem ganzen Kaffee gab es noch Abendessen und dann haben wir ein Gesellschaftsspiel gespielt, bis alle müde in ihre Zelte gegangen und in ihre Schlafsäcke gekrochen sind.
Alina: Ich grüsse meine Familie, Leonie, Corina, Ronja und alle anderen zu Hause. Ich hoffe, euch geht‘s gut und ich geniesse hier das Baden im kalten Fluss:)
Yarina: Ich grüess mini Family und all mini Fründe. Das heisst Lore ,Sophie, Jana, Yara, Inga und Nina ha euch fescht lieb und vermiss euch. Mami,Papi und Lian, euch vermisse natürlich au.