Datum: 24.11.2021
Autor: Lorenz
Position: Atlantik
Nautische Position: 17°05.9‘N, 043°17.0‘W
Etmal: 152NM (insgesamt: 4494 NM)
Einmal die Woche haben wir Seamanship. Dort lernen wir alles rund ums Segeln und um die Pelican. Heute hatten wir die Ehre von unserem Engineer Patrick und unserem Engineer Cadett Brandon übers Engineering auf der Pelican unterrichtet zu werden.

Zuerst saßen wir draussen an dem schönsten Ort der Welt, an dem man überhaupt Unterricht haben kann, nämlich an den Picknicktischen auf dem Well Deck mit Blick auf den tiefblauen, unendlich weiten, schönen Atlantischen Ozean. Anschliessend kamen Patrik und Brandon, um uns etwas über den Maschinenraum der Pelican of London zu erzählen.

Sie lehrten uns zum Beispiel über den sogenannten 4 stroke cycle (auf Deutsch 4 Takt Motor), der unseren im Gegensatz zu einem Kreuzfahrtschiff kleinen aber feinen Schiffspropeller antreibt. Aber wir sind ja schliesslich auch ein Segelschiff und kein Diesel spuckendes Kreuzfahrtschiff. Zudem haben sie uns noch über den sogenannten black water tank (Schwarzwasser Tank) und grey water tank (Grauwasser Tank) erzählt. In den black water tank kommt alles aus den Toiletten , also die ……. naja, das ist schon selbstverständlich und in den grey water tank kommt alles aus den Duschen und aus den Waschbecken, also das dreckige Wasser. Nachdem wir Vieles über sämtliche Maschinen gelernt hatten, durften wir uns diese Maschinen dann auch mal angucken.

Also ging es vom schönen, warmen und sonnigen Meeresblick in den engen, heissen, super lauten engine room. Bevor wir in kleinen Gruppen durch den engine room geführt wurden, haben wir alle ear protectors bekommen, weil es in dem engine room so laut ist, dass man ohne Schutz auf den Ohren eventuell mit geplatztem Trommelfell oder mit einem kleinen Tinitus rauskommen könnte. Darüber hinaus hat der engine room auch den Namen Sauna, weil man da drinnen ein Spiegelei zubereiten könnte. Als wir dann im engine room waren, hat Patrick uns alle verschiedenen Tanks, zahlreiche Systeme und Knöpfe gezeigt.

Der Maschinenraum hat zwei Etagen, denn man kann mitten im Raum eine kleine Klappe aufmachen, in der es ein paar Schritte runtergeht, dort steht dann unser relativ grosser Motor, der unseren Propeller antreibt. Man musste eigentlich durchgehend geduckt durch den engine room gehen. Alles in allem war die Tour sehr interessant und lehrreich, weil man endlich mal etwas über die Maschinen und über den Job des Engineers versteht.

Liebe Grüße an meine Familie (Mama, Papa,Tommi). Ich habe euch ganz ganz doll lieb und mir geht es hier super gut;)