Ocean College

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Ein weiterer Tag am Pazifik und im Urwald

Date: 29.12.2021
Autor: Justus (Teilnehmer der Reise 18/19 und jetzt als Betreuer in Costa Rica dabei)
Position: La Quina

Pünktlich um 04:00 Uhr morgens wurden in der Käserei, vor welcher ich unüberlegt meine Hängematte aufgehängt hatte, die Maschinen angeschmissen. Mein ganz persönlicher Wecker also. Kurz darauf fingen die Kühe, welche ja nun gemolken wurden, wie im Chor an zu singen. Musik in meinen Ohren. Wieder einschlafen war also keine Option. So verbrachte ich die nächste halbe Stunde damit, im Halbschlaf der Geräuschkulisse zu lauschen und darauf zu warten, dass mein tatsächlich Wecker klingelt. Um 04:30 begann dann der spaßige Teil meines Morgens: Wecken. Also schälte ich mich verschlafen aus meiner Hängematte wie ein zerknautschter Schmetterling aus seinem Kokon und begann von Zelt zu Zelt zu flattern. Mit äußerster Vorsicht, als würde man sich auf einem Minenfeld bewegen, wurden alle Surfer:innen der ersten Gruppe angestupst und gerüttelt, ohne dabei die Surfer:innen der zweiten Gruppe zu wecken.

Camping in Costa Rica

Dies mag schwerer sein als es sich anhört. Vor allem, wenn ein Zelt mit vier Schülerinnen bestückt ist, drei davon aus der zweiten Gruppe sind und Ariadni (die es zu wecken gilt) von der Zelttür aus am weitesten weg liegt. Im Vergleich zur ersten Gruppe gestaltet sich das Wecken der zweiten Gruppe um einiges einfacher. Franzi und ich schnappen uns die lauteste Musikbox, die uns zur Verfügung steht und laufen mit dieser tanzend von Zelt zu Zelt, während Lieder wie „Guten Morgen Sonnenschein“ über den ganzen Zeltplatz schallen.

Bis auf die, welche 40 Minuten mehr Schlaf einer Mahlzeit bevorzugten, erschienen alle Schüler:innen mehr oder weniger pünktlich zum Frühstück: Müsli mit Früchten und Milch frisch von der Farm. Für eine solche Köstlichkeit nimmt man die Geräusche der Molkerei am Morgen wiederum doch gerne hin. Im Bus versuchte der schläfrige Haufen etwas Schlaf nachzuholen, doch sobald wir Jacó erreicht hatten und die Türen sich öffneten, strömten alle hellwach und voller Vorfreude auf die Surfstunde heraus. Bevor es dann endlich wieder ins Wasser ging, schmierten sich alle noch eine ordentliche Portion von Luca‘s Sun-Block ins Gesicht, so dass alle aussahen, als würden sie mit hübschen Gesichtsmasken herumrennen. Die Surfstunde war, wie auch am Tag zuvor, ein voller Erfolg. In der Ferne sprangen die Rochen im hohen Bogen aus dem Wasser, während wir von Welle zu Welle besser wurden. Doch wie das nun mal ist, wenn man Spaß hat, waren die zwei Stunden auch schnell wieder vorbei. Während die einen ihre Freizeit am Strand verbrachten, zogen die anderen in die Stadt, um in kleinen Gruppen die Bank zu umzingeln und ihr das Wifi zu rauben.

Nach dem Mittagessen, welches wieder auf der Farm abgehalten und mit abwechselnden Besuchen der Hunde und frei lebenden Schweine geehrt wurde, versuchten sich alle so gut wie möglich in den Schatten zu flüchten und sich auszuruhen, bevor der Spanisch Unterricht begann. Von diesem kann ich leider nicht berichten, doch Lorenz antwortete, nachdem ich mich erkundigte, wie der Unterricht war, stolz mit: „Einfach fantastico. Sacapuntas heißt übrigens Anspitzer, das habe ich heute gelernt.”

Der Abend wurde mit Marias Pathway Präsentation über Social Media Sucht abgeschlossen. Dabei ist die Gruppe sich darüber einig geworden, dass Ocean College mit seiner Handy Policy wohl die teuerste, aber auch effektivste Vorbeugung einer Social Media Sucht ist. Danach ließen alle in kleinen Grüppchen beim gemeinsamen Kartenspielen oder Beisammensitzen den Abend ausklingen. Nachdem Clara mich ein weiteres Mal von ihrer Fähigkeit, ihre Gegner in einer Partie Schach “Patt” anstatt “Matt” zu setzen, überzeugt hatte, schlüpfte auch ich wieder zurück in meinen Kokon und freute mich beim Einschlafen auf den morgigen Tag.

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