Datum: 03.02.2023
Autorin: Pola
Ort: One World Farm
Heute begann der Tag mit dem wunderschönen Gesang der Soldatengrünaras- zumindest bin ich davon aufgewacht. Mittlerweile kann ich mir echt keine bessere Art vorstellen aufzuwachen. Alle sind dann langsam zum Frühstück getrottet und auch die anderen sind hier angekommen.
Frühstück
Dann gab es das wie immer total leckere Frühstück: Heute Pancakes mit Schokolade und Früchten. Die Ananas und Melone hier sind wirklich 100x besser als in Deutschland! Irgendwann haben sich dann alle für den heutigen Tag, der für einige aus Machetentraining und das Bauen einer Hütte bestand fertig gemacht. Leider musste ich hier bleiben, weil ich noch krank bin und mich besser schone.
Sicherheitseinweisung
Danach hat Ken uns erklärt, wie wir uns im Dschungel am besten verhalten. Wenn beispielsweise ein Bienennest vor uns liegt oder wenn wir ein giftiges Tier anfassen. Besonders ausführlich hat er uns über die Schlangen informiert. Wenn wir eine Schlange sehen, sollten man ruhig bleiben und keine Panik bekommen, denn von ruckartigen Bewegungen fühlen sich Schlangen schnell bedroht. Eingerollt können die Schlangen 45 cm springen. Aber zur Beruhigung: Meistens werden Fotografen von Schlangen gebissen, weil sie viel zu nah an die Schlangen treten. Also merken wir uns, niemals Fotograf werden oder wir sind schlau und machen Bilder nur mit Sicherheitsabstand! Übrigens kann man über die meisten Schlangen einfach drüber steigen. Laut Kens Aussage ist er schon über hunderte von Schlangen getreten!









Nun folgt ein Bericht von Marvin und Anna über die harte Arbeit im Dschungel:
Marvin: Ken hat für uns eine Erfahrung in einer Sweatlodge(Schwitzhütte) geplant, für die wir allerdings Holz brauchen. Ken hatte einen Baum gefällt und in kleinere Teile geschnitten, welche wir dann einen kleineren Abhang hinauf zum Auto getragen und schließlich zur Sweat Lodge gefahren sind. Wir haben davor eine Sicherheitseinweisung bekommen, deren Wichtigkeit auch schnell bewiesen wurde, als wir einen Skorpion im Unterholz sahen. Die sind hier zwar nicht tödlich, aber schmerzhaft.
Wir sahen auch den „Grünen Soldaten Ara“, von dem es hier durch ein Aussetzungsprogramm mittlerweile über 100 Stück gibt; weltweit allerdings nur noch rund 3000 Exemplare. (Side Fact von Ken: Der „Blaue Soldaten Ara“ ist vor kurzem von Brasilien als ausgestorben gelistet worden).
Johannes:
In den Berichten der letzten Tage wurde immer wieder erwähnt, dass wir eine Hütte in den Dschungel bauen, warum wir dies eigentlich machen, möchte ich jetzt genauer erläutern:
Endziel sind vier bis sechs Hütten, um einen ca. 18 stündigen Fußweg zu ermöglichen. Der Fußweg umrundet eine Fläche von 548 Hektar intakten Regen- und Urwald, ein Korridor, der zwei Naturschutzgebiete miteinander verbindet, damit Tiere sich frei zwischen beiden bewegen können.
Ziel mit den Hütten ist es, Patrouillen auf den Weg zu schicken, um illegale Jagten und Rodungen zu dokumentieren und vor Gericht zu bringen. Genau dies ist tatsächlich passiert, während wir mit dem Bau der Hütte beschäftigt waren. Nach dem Mittagessen sind wir zurückgekehrt und ich hab‘ euphorisch eine Tierspur im Schlamm entdeckt. Adolpho trübte meine Euphorie: „Perro“ ->Hund“. Besser gesagt: Jagdhund. Kurze Zeit später haben wir Hundegebell aus dem Wald gehört und auch Schüsse. Genau solche Jagden sollen und müssen verhindert werden, um die Artenvielfalt und Biodiversität zu erhalten.
Anna:
Als wir wieder aufbrachen und unsere Gummistiefel erneut in dem viel zu matschigen Boden stecken blieben, führte uns Adolpho zu den Bambusstämmen. Angekommen fingen wir an, einen Bambus (der bereits umgekippt war), zu zersägen. Während ein Teil von uns beim Sägen Aggressionen bekommen hat, wurden weitere Bäume mit Hilfe der Machete gefällt und zerteilt. Nachdem wir zwei kleinere und zwei größere Stämme passend zersägt hatten, mussten wir sie zurück zum Camp tragen. Als wir uns verzweifelt mit einem Stamm zu dritt abarbeiteten und Adolpho uns mit zwei kleineren Stämmen auf den Schultern überholte, war unsere Motivation im Keller. Nach einer kurzen Pause und Schlamm als Kriegsbemalung im Gesicht ging es aber weiter. Das Gefühl, als wir es geschafft hatten, war mega geil. Auf dem Rückweg hat Adolpho einen Ozelot gesichtet. Auf süß. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Dschungel waren wir alle mega räudig durchgeschwitzt und freuten uns alle auf die kalte Dusche im Camp.
In der Zeit habe ich mit den anderen, die hier geblieben sind, viel geredet, viel gelacht und sehr viel Tagebuch geschrieben.
Abend:
Zum Abendessen gab es Nudeln und wir hatten zur Abwechslung unser Meeting.
Zum Abschluss des Tages haben uns Jule und Stefan ihr selbst zusammen geschnittenes Video gezeigt. Das Video war wirklich sehr aufwühlend und hat, glaube ich, viel in uns angeregt, was sich in der darauf folgenden Fragerunde/ Diskussion sehr deutlich gezeigt hat. Einige Aussagen waren sehr interessant und haben sehr gut zur Dynamik der Runde beigetragen.
Jacob grüßt Julez n8 und wünscht einen schönen Geburtstag.
Vanessa: Viele Grüße an Zuhause. Meli, ich hoffe, Dir ging es heute gut in Deiner Deutsch Schulaufgabe.
Jule: Grüße an Bucki