Datum: 24. und 25.01.2023
Autorin: Sophie
Position: Planet One World
Geografische Position: Im Urwald
Schiff: Pelican of London
Gestern war der Abschluss unserer Expeditionen. Wir mussten gegen 12:00 unten an der Kreuzung, welche zu Kens Planet One World Farm führt, sein. Um 12:00 und später nochmal gegen 15:00 fuhr Ken mit seinem kleinen Bus runter, um unser Gepäck abzuholen und zur Farm zu fahren. Da die Farm auf einem Hügel mitten im Regenwald liegt, 40min Fußmarsch, wäre es zu anstrengend, diese Strecke mit Gepäck und zu Fuß zu laufen. Oben angekommen, wurden wir direkt freundlich von Ken und seiner Familie empfangen und mit Wasser, Saft und Kens Wundermittel versorgt. Da manche Magenprobleme hatten, zauberte Ken ihnen eine Medizin. Die „Kranken“ erhielten ein Geschmackserlebnis aus Zitronensaft und Salz.







Kens Farm
Nachdem alle ihrem Schlafplatz aufgebaut hatten, begann eine Stunde des Zuhörens. Wir erhielten mehrere Präsentationen von Ken und seine Geschäftspartern Jule und Stefan (diese haben vor ein paar Wochen ein Teil von Kens Farm abgekauft und unterstützen ihn jetzt). Ken begann mit einer kleinen Vorstellung mit Hilfe einer Diashow über die Farm. Eine Einweisung über die gefährlichen Tiere im Regenwald musste wegen Zeitdruck ausgelassen werden (ich hoffe das wird uns nicht noch zum Verhängnis).
Mit gutem Willen gegen das Gesetz
Jule und Stefan machten mit einer Präsentation weiter, wo sie erklärten, wer sie sind, was sie machen und was ihre Ziele hier in Costa Rica sind. Die beiden kommen ursprünglich aus Deutschland, haben sich aber September dazu entschieden, hier nach Costa Rica zu ziehen und Kens Idee zu unterstützen. In Deutschland waren die beiden aktiv bei Aktionen rund um dem Klimawandel und den Schutz der Natur dabei. Die zwei nahmen zum Beispiel bei verschiedenen Abseilaktionen über Autobahnen teil, um ihren Unmut gegen diese Autobahnen zu zeigen. Diese Aktionen waren nicht ganz ungefährlich, denn es kaum auch schon zu Unfällen. Die Polizei ließ jedes Mal die Straße dort sperren, weswegen es zu Stau kam. Am Ende der Präsentation wurde eine intensive Diskussion angeregt. Es wurden Fragen gestellt, Unterstützung gezeigt, aber auch Kritik geäußert. Auch nach Ende des Abendprogramms wurden noch lange Gespräche über dieses Thema geführt.







25.01.2023
Mein Tag begann recht früh, als ich von der Sonne und den schreienden Affen geweckt wurde und für den Rest um 06:30 Uhr, als die Lehrer uns weckten. Nach dem Frühstück ging es auch direkt los. Zwei Busse holten uns ab und fuhren uns zu dem ersten Programmpunkt des Tages.
Bri-Bris – die Einheimischen
Nach einer kurzen Busfahrt parkten die Busse am Straßenrand. Wir mussten fünf Minuten einen kleinen Hügel hoch laufen, um zu dem Dorf zu gelangen. Oben angekommen erwartete uns ein Gebilde, welches mich an ein sehr großes Tipi aus Yakari erinnerte. Ken meinte, dass es sich um ein Susūri handelte, ein heiliger Ort, ähnlich wie der Kölner Dom. Ein Bri-Bri erzählte uns von seinen Aufgaben als Schamane. Ken übersetzte alles fleißig. Generell unterscheiden sich der Glaube und die Lebenseinstellungen der Einheimischen sehr zu den unseren. Ich habe zwar nicht alles ganz verstanden, aber es war interessant, einen Crash Kurs darüber zu bekommen. Am Ende tanzten wir einen alten Tanz, welcher beim Feiern getanzt wird, um sich mit dem Kosmischen zu verbinden.






Erster Wasserfall (Fail)
Irgendwo im Regenwald hielten die Busse an. Als alle ausgestiegen waren, gab uns Ken eine kleine Einweisung zu den Do‘s and Don‘ts im Regenwald:
- Niemals nach etwas greifen was am Boden liegt, egal was es ist (Tiere könnten sich darunter verstecken)
- Kleine Schritte machen, um die Gefahr des Ausrutschens zu verringern
- Vorsicht vor Kugelschussameisen (circa fünf cm große Ameisen, welche einem einen so starken Schmerz zu bereiten können wie kein anderes Tier), Würgewespen (sehr große Wespen, bei deren Stich der Hals anschwillt), Skorpionen, Spinnen und Schlangen
- Einen Geh-/Wanderstock dabei zu haben ist von Vorteil
- Drei Meter Abstand zum/r Vordermann/frau
- Viel trinken!!!
- Sonnenhut und Sonnencreme gegen einen Sonnenstich/Sonnenbrand
Mit der mehr oder weniger eingehaltener Abstandsregelung ging es los. Wir liefen einen dünnen Pfand entlang durch den Regenwald. Zwischendurch mussten wir Flüsse durchqueren, was für die Leute ohne Gummistiefel weniger angenehm war. Nach ca. 20 Minuten Wanderung kamen wir in ein kleines Tal. An beiden Seiten gingen hohe Steinwände empor, welche von Pflanzen bewuchert wurden. Mitten hindurch führte ein Fluss. Dort gab uns Ken die Nachricht, dass wir die Wanderung zu diesem Wasserfall abbrechen würden. Als Grund gab er an, dass er uns überschätzt hatte und nicht riskieren wird, dass sich jemand verletzt. Da zu dem Zeitpunkt schon zwei Leute ausgerutscht waren, war es nachvollziehbar. Trotzdem war die Enttäuschung in den meisten Gesichtern zu lesen. Mit noch einem Ausrutscher mehr kamen wir alle aber gesund an den Bussen an.




How to make Chocolate
Nachdem wir auf der Kaffefarm gelernt haben Kaffe zu machen, wurde auch Zeit zu lernen, wie Schokolade gemacht wird. Heute hatten wir die Chance dazu. Ken brachte uns zu einer Schokoladenfarm, wo wir eine Führung bekamen. Ähnlich wie bei dem Kaffee lässt man die Kakaobohnen erst in der Sonne trocken. Anders als beim Kaffee hat die Kakaobohne noch eine Art schleimiges Fruchtfleisch um sich herum. Das kann man auch essen (schmeckt fruchtig, ähnlich wie Mango). Als nächster Schritt werden die Kakaobohnen geröstet, dann mit einem Stein gemahlen und dann durch eine Maschine noch feiner gemahlen. Durch die in der Kakaobohne vorhandene Kakaobutter entsteht eine cremige Masse. Diese Masse mit Wasser aufgefüllt ergibt einen vorzüglichen Kakao. Obwohl dort kein Zucker hinzugefügt wurde, schmeckt es angenehm süß. Anstatt Wasser hinzuzufügen, kann man die Kakaomasse auch zu Schokolade weiter verarbeiten.
Zweiter Wasserfall (Spoiler: Kein Fail!!!)
Wieder hielten die Busse an. Nach dem ganzen Ausgesteige und Ausgepacke waren alle bereit. Ein zehnminütiger Fußmarsch durchs Grüne brachte uns ans Ziel, dem Wasserfall. Wir wurden von einer Lichtung empfangen, welche aus zwei kleineren Wasserfällen bestand, die jeweils in ein eigenes Becken Wasser führten. Sonst weit und breit dichter Regenwald. Mit dem Licht der sich langsam sinkenden Sonne sah es fast magisch aus. Die Mehrheit hüpfte vergnügt in die wohl verdiente Abkühlung.



Mit Kerzenlicht im Regenwald
Unser ruhiger Abend auf Kens Farm wurde von plötzlicher Dunkelheit unterbrochen. Stromausfall. Da fühlte man sich fast wieder zu Hause auf der guten alten Pelican. Unser Abendprogramm musste mit Kerzen und Taschenlampen vorgesetzt werden.
Wie erschöpft wir alle nach diesem langen und interessanten Tag waren, merkte ich, als Paul, Manuel und ich während unseres Gesprächs auf dem zu bequemen Sofa einschliefen.
Grüße:
Saba: Liebe Omi, ich wünsche Dir alles, alles Gute zu Deinem 80. Geburstag. Ich denke ganz dolle an Dich und freue mich, wenn wir uns endlich wiedersehen.
Franzi: Noch 32 Tage, Mami! Ich hab‘ Dich lieb!
Sophie: Helena und Theresa, ich hab euch ganz ganz dolle lieb! Vielen Dank nochmal von meiner ganzen Expi Gruppe an meine Eltern für eure Hilfe. Ach ja, ich lebe noch, wurde zwar fast von einer dreibeinigen Spinne gegessen, aber wird schon.
Lara: Liebe Grüße an Mama, Papa, Joanna, Janekchen, OmaOpa, DinoDide. Ich hab‘ euch lieb, denke an euch und freu‘ mich auf euch.
Elizabeth: Liebe Grüße an Mama und Papa, David, Valerie und Iva. Natürlich auch an Oma, Oma und Opa. Nati, Gitta und Juliane. Alle Onkels und Tanten Cousinen und Cousins. An all die lieben Menschen daheim, die die daily reports so regelmässig lesen und mich und Phillip unterstützen. Auch an meine tollen Freunde daheim. Ich hoffe, es geht euch gut und Schule ist nicht zu chaotisch! Ich hab‘ euch alle sehr lieb und freu‘ mich schon auf euch.
Lea: Ich grüße Mama und Papa, hab‘ euch lieb. Außerdem noch Opa und Moni. Mir geht es sehr gut und hier mitten im Dschungel ist es sehr schön. Weitere Grüße gehen an Cheyenne und Paula, ich hatte heute spontan die zündende Idee von Italien in den Sommerferien nächstes Jahr, seid ihr dabei?