Endlich segeln!

Schiff: Johnny
Datum: 24.10.2024  
Position: Englischer Kanal  
Nautische Position: 49 Grad 43’6“ W, 002 Grad 53’2“
Etmal: 156 Meilen  

Segel setzen

Gestern haben wir um 20:00 zum ersten Mal Segel gesetzt – zumindest zum ersten Mal mit der Intention, sie auch zum Segeln zu benutzen. Mit ungefähr einer Stunde zum Setzen von vier Segeln waren wir für den Anfang wohl schon ganz gut dabei.

Zwar waren wir nicht so wirklich begeistert, als wir erfahren haben, dass wir abends nochmal raus mussten – als die Segel dann aber gesetzt waren und die Maschine ausgeschaltet werden konnte, haben wir uns alle sehr gefreut.

Umstellungen 

Mit den Segeln gibt es natürlich viele Veränderungen im Schiffsalltag. Die Offensichtlichste ist die Schräglage der Johnny, die es sehr viel schwieriger macht, sich ohne hinzufallen fortzubewegen.

Außerdem muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass man als Rudergänger viel stärker gegensteuern muss als zuvor. Weil das im Vergleich zum Steuern mit Motor erstmal ziemlich schwierig sein kann, lagen wir hin und wieder 50 Grad vom Kurs ab – upsii!

Leider sind mit den starken Wellen und der andauernden Schräglage einige wieder seekrank geworden. Diesmal sind es aber immerhin weniger Leute als ganz am Anfang!

Unser Großsegel leidet auch ein bisschen, da ist nämlich jetzt schon ein neues Loch drin. Das wird aber so bald wie möglich geflickt, damit es nicht größer werden kann.

In den Pausen von der Wache sitzen wir oft zusammen, um Tagebuch zu schreiben, Musik zu hören, zu lernen, Spiele zu spielen oder einfach zu reden – zumindest, wenn wir nicht zu müde dafür sind.

All hands on deck  

Nachmittags sind wir unsere erste Wende gefahren, um zu verhindern, dass wir in einen Sturm mit 40 Knoten in der Biskaya geraten. Außerdem haben wir zwei Segel gerefft und – das Highlight des Manövers – Delfine gesehen!

Das haben sich viele schon seit Anfang der Reise gewünscht, weshalb es echt ein besonderer Moment war. Die Delfine sind eine Weile lang in unserer Nähe geblieben und immer wieder nach oben gesprungen.

Ausblick

Heute werden noch die Wachen geteilt. Momentan fahren wir immer mit der vollen Wache, also acht Personen gleichzeitig, weshalb wir noch keine Zeit für Unterricht haben. Ab sofort gehen nur noch vier Personen gleichzeitig zur Wache und die andere Hälfte erhält Segelunterricht von unserem Kapitän Norbert. Das wechselt sich dann jeden Tag ab.

Außerdem planen wir jetzt noch eine Zeit lang zu kreuzen, um weiterhin den Sturm zu umfahren. Sobald es sicherer ist, werden wir in die Biskaya fahren.

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