Expi-Bericht Niklas

Die Vorbereitung:

Auf dem Schiff hatten wir als Gruppe zwar nicht so viele Treffen, aber dafür haben wir uns alle individuell informiert. Jana beispielsweise war schon öfter in Costa Rica und hatte daher schon sehr viel nützliches Vorwissen, aber die Reiseführer an Bord wurden auch von unserer nebenberuflichen Reiseführerin Marie genaustens inspiziert.

Insgesamt haben wir mit unseren Expi-Meetings anscheinend als eine der letzten, wenn nicht sogar als letzte Gruppe angefangen, aber trotzdem waren wir in diesen Treffen so produktiv, dass wir genau wussten, wann wir wo sein wollten.

Unser Plan sah dann ungefähr so aus: Die ersten zwei Tage und Nächte in Quepos, Pazifikküste, 3. Tag und 3. Nacht in San Jose als Überbrückung.

Die letzten zwei Tage und Nächte in Puerto Viejo an der Karibikküste, nahe Sixaola, unserem Zielort.

Uns war klar, dass wir uns ans Budget halten wollten, indem wir z. B. viel selber kochen und mit Bussen fahren wollten (bzw. andere Wege des Transports nutzen, wie ihr lesen werdet).

Glücklicherweise hatten wir keine Probleme wie „weggeschnappte“ Airbnbs oder ähnliches, so dass wir unsere Planungen mit einem sehr guten Gefühl abschließen konnten.

Expitag 1: Jetzt schon cooler als bei den Anderen

Während alle anderen Expigruppen (Lüge, Maxims auch nicht) schon um 03:00 nachts aufstehen mussten für einen Bus um 05:30, konnte meine Expigruppe gemütlich weiterschlafen.

Unser (etwas waghalsiger) Plan war es, nach Quepos an die Pazifikküste zu trampen. Voller Motivation standen die meisten von uns also irgendwann zu den Geräuschen des Urwalds auf, nur damit der erste Rückschlag folgte: Marie war krank, wie einige andere hatte sie Durchfall und Erbrechen.

Das hat uns aber nicht aufgehalten, denn wir haben uns trotzdem auf ins Ungewisse begeben. Carlos von der Kaffeefarm hat uns an einer Straße rausgelassen, wo man angeblich gut trampen können sollte, weil dort viele Trucks unterwegs seien.

Davor ging es aber noch kurz zum Supermarkt für Medizin für Marie und Snacks für die Fahrt. Chris hat dort aber noch etwas ganz Anderes entdeckt: Eine rosafarbene Einhorn-Wasserpistole mit 1.3l Wassertank und bis zu 9m Spritzweite. Natürlich musste die eingepackt werden! 

Frisch ausgestattet konnte es dann losgehen mit dem richtigen Trampen, also dem An-der-Straße-sitzen/Mit-einem-„Direccion Quepos <3“-Schild-herumhüpfen. Felipa hielt hier ganz fleißig die Stellung dabei, die Autos anzuhalten, während Marie die Rucksäcke bewachte. Viele Autos fuhren vorbei, teils ohne anzuhalten, teils mit den Worten „I can take only two of you“.

Doch irgendwann geschah es, ein Auto hielt, mit einem Engel namens Mike auf dem Fahrersitz. Mike konnte uns zwar nicht mitnehmen, aber er versprach uns, in den „Dorfchat“ zu schreiben, dass acht wundervolle Menschen Hilfe bzw. Transport nach Quepos brauchen. Und tatsächlich kamen kurz darauf zwei Jungs, einer fünfzehn, einer neunzehn, die versprachen, uns nach Quepos zu fahren.

Die Freude war riesig, schließlich schien unser Plan zu klappen – ein Hoch auf den Dorfchat!

Auf der Ladefläche vom Truck konnte es dann endlich losgehen und irgendwie war in diesem Moment alles perfekt. Nach ein paar Minuten Fahrt hielten wir bei einem Mini Supermarkt/Tankstellenhaus, wo die zwei Jungs für uns tankten und wir noch ein paar mehr Snacks besorgten.

Daraufhin wurde länger um den Preis für die Fahrt gefeilscht, wo wir dank Jana, Chris, Ella und Felipa letztendlich einen Preis von 100$, also 12.5$ pro Person aushandeln konnten. Super fair für die Fahrtdauer!

Dann ging es endlich richtig los, in eine Richtung, die sonst keine andere Expigruppe einschlug. 

Die Fahrt selber war ein ganz besonderes Highlight, der Weg war nämlich absolut naturbelassen. Wir mussten uns vor Palmenblättern ducken, haben mehr Feld- und Schotterwege als richtige Straßen gesehen, sind durch einen Fluss und an Affen vorbei gefahren…

Schon da war uns klar, dass uns ganz besondere Tage bevorstünden, denn bis jetzt hatten wir definitiv schon mal die coolste Zeit von uns allen. Ein ganz besonderes Highlight war aber, als Jana und Chris eine Hängematte hinten auf dem Truck spannten und sich dort hineinlegten. Natürlich war das total sicher 😉

Nach drei Stunden spektakulärer Fahrt konnten wir endlich den Pazifik sehen und wussten: Jetzt sind wir gleich da.

Nachdem wir kurz beim falschen Airbnb – einer Privatvilla – vorbeigeschaut haben, wurden wir letztendlich beim Richtigen abgesetzt, wo unsere Highlights richtige Betten, Ventilatoren, WLAN und eine richtige Dusche waren. Etwas später machten wir uns auf zum nächsten Supermarkt, um fürs Abendessen und morgige Frühstück einzukaufen.

Gruppenintern haben wir beschlossen, viel aufs Selberkochen zu setzen, schließlich hatten wir Meisterkoch Antonio und insgesamt viel Kochmotivation bei uns in der Gruppe. Besagter Meisterkoch zauberte uns am Abend mit Tilly grandiose Cannelloni, von denen sogar die kranke Marie einfach probieren musste. 

Nach diesem aufregenden Tag ging es für uns alle ziemlich früh ins Bett, denn am Tag danach hatten wir noch so einiges vor.

Expitag 2: Highlights über Highlights

Um 07:00 wurden wir mit den Worten „Pfannkuchen!“ von Ella und Jana geweckt. Dieses Frühstück war exzellent, vielen Dank dafür!

Unser Plan danach war, mit einem Bus in den Nationalpark „Manuel Antonio“ zu fahren und dort den Tag zu verbringen. Dafür hatten wir in einem Supermarkt mehrere Baguettes mit Aufstrich gekauft, die wir dort essen wollten. Allerdings waren im Nationalpark keine Speisen erlaubt, was uns kurz in Panik versetzte.

Ella schritt aber ein mit dem ein oder anderen Weg, um die Brote doch reinzuschmuggeln und sorgte so dafür, dass wir unser Essen doch mitgenommen haben.

Uns wurde sehr angepriesen, einen Tourguide zu buchen, da wir „sonst keine Tiere sehen können würden“ (Zitat von einem Mann vor dem Park, der uns unbedingt dazu bringen wollte, eine private Führung für „nur“ 80$ pro Person zu buchen.) Im Park stellten wir fest, dass diese Führungen von ziemlich vielen Menschen gebucht wurden, was als Nebeneffekt hatte, dass man an den geballten Menschenmassen genau sehen konnte, wo gerade Tiere waren und wo nicht.

Die Guides haben das niedere Volk (uns) aber nicht sehen lassen, was Sache war. Chris wurde einmal brutal weggeschickt mit den Worten „This is a private tour“, was dafür sorgte, dass wir einen Plan fassten: Wir wollten die Tourguides reinlegen, indem wir ganz aufgeregt auf Nichts und wieder Nichts zeigten. Wir starteten mit lauten „Oooh!“s und „Wooow!“s, zeigten gelegentlich auf einen Baum und spielten ganz die aufgeregten Touris – mit Erfolg.

Eine Touristenführerin kam direkt angelaufen und fragte „Where is it? Where??“ Natürlich haben wir alle plötzlich kein Englisch gesprochen und nichts geantwortet. Übrigens haben wir eben doch Tiere gesehen, so zum Beispiel dreifarbige Krebse, Vögel und Faultiere.

Am Schönsten war es aber, zwischen all den tropischen Pflanzen langzulaufen und die Natur um uns zu genießen. 

Dies war aber nur der erste Teil unseres Tages, denn irgendwann stießen wir auf einen wunderschönen Strand mit weißem Sand und kristallklarem Wasser. Dort breiteten wir unsere Handtücher aus und sonnten uns bzw. hüpften direkt ins Wasser.

So verbrachten wir die nächste Zeit mitten im Paradies. Nur für Niklas und Tilly wurde diese kurzzeitig unterbrochen, da plötzlich ein riesiger Leguan großen Gefallen an unserem kleinen Lager – oder doch an Niklas? – fand. Niklas hielt konstanten, intensiven Augenkontakt mit ihm, um unser Hab und Gut zu beschützen, zum Glück insgesamt erfolgreich. Dieses Kräftemessen war überaus witzig zu beobachten, die Stimmung selber war überaus explosiv und die Funken konnte man noch Meter weiter im Wasser spüren.

Hier verbrachten wir bis in den Nachmittag unsere Zeit, bis wir uns letztendlich auf den Rückweg machten. Zurück im Airbnb machten uns Tilly und Felipa leckeren Reis mit Bohnen und Karotten, leider hat Jana davon aber wenig mitbekommen – sie schien ähnlich krank wie Marie zu sein.

Unser letzter Programmpunkt war das gemeinsame Anschauen des Sonnenuntergangs am Pazifik. Dafür mussten wir nur ein paar Schritte von unserem Airbnb aus laufen und setzten uns dann an einen kleinen Hang. Niklas spendierte zwei große Eimer Eis für uns alle und sorgte so dafür, dass dieser Abend zu einem persönlichen Lieblingsmoment für viele wurde.

Die Sonne, rot und in starkem Kontrast zum gelbblauen Himmel, verschwand erstaunlich schnell hinter dem Horizont. Dieses Bild werde ich persönlich nicht so schnell vergessen, wie sie immer kleiner wurde und plötzlich nicht mehr zu sehen war. 

Wieder zurück im Airbnb begannen wir mit Packen, da es am nächsten Tag von Quepos nach San Jose gehen sollte.

Unsere Zeit am Pazifik war insgesamt wunderschön, wir haben viel gesehen und noch mehr Erinnerungen gesammelt. Auch wenn leider einige (Marie und Jana) krank waren, haben wir durch unsere Programmpunkte und die gemeinsame Zeit so schon einen tollen ersten Expi-Abschnitt geschafft. 

Expitag 3: Reisetag mit Sahnehäubchen/Sonja

Wir mussten früh aufstehen, schließlich musste alles fertig gepackt und aufgeräumt sein, bevor wir das Airbnb um 11:00 verlassen mussten.

Frühstück haben wir uns in einer Bäckerei geholt, auf dem Weg haben wir uns auch schon die Bustickets besorgt. Dann hieß es auf den Bus warten, um letztendlich so nach San Jose kutschiert zu werden.

In den paar Stunden Busfahrt haben viele von uns geschlafen oder gedöst, dafür hat sich der klimatisierte Bus perfekt angeboten. In San Jose sind wir dann in einem öffentlichen Bus ins Airbnb gekommen, das verlief ohne Probleme. Dort haben sich Ella, Felipa, Jana und Tilly auf den Weg zu Sonja gemacht, um sie in der Sprachschule zu besuchen. Chris, Antonio, Marie und Niklas sind in der Wohnung geblieben.

Während die vier Mädels mit Sonja Taco Bell aßen, hat Niklas für uns Andere ein unglaublich gutes Curry gekocht. Nach einem beschaulichen, ruhigen Abendessen zu viert sind die Jungs danach noch gemeinsam ausgegangen, Marie hat geschlafen. 

Dieser Tag war größtenteils ein Reisetag, aber trotzdem hatte jeder Spaß, egal ob im Bett, in einer Bar oder in der Sprachschule.

Expitag 4

Am vierten X–π-Tag sind wir nach einem kurzem Frühstück direkt zur Bushaltestelle gegangen, um dort zu erfahren, dass es nur noch Stehplätze gibt. Da wir noch nach Puerto Viejo mussten, haben wir unser Schicksal akzeptiert und uns irgendwie in den Bus gefaltet, gequetscht und gelegen.

Nachdem wir auf dem Weg noch die X–π-Gruppe von Lisa gesehen und bei der Ankunft auch getroffen haben, sind wir zum Airbnb gegangen.

Nach einer Weile bei unserem Airbnb wurden wir dann von Anna, Leonore und Malte überrascht, die uns besuchen wollten. Antonio und Christian sind mit Anna, Leonore und Malte dann in die Stadt gegangen. Mathilda, Jana, Felipa und Ella sind etwas später dann auch in die Stadt gegangen. Marie und Niklas sind im Airbnb geblieben und haben entspannt.

Nachher sind alle zurückgekommen und schlafen gegangen.

Expitag 5

Nach einem spärlichem Frühstück mussten wir erstmal unsere Pläne in den Nationalpark in Cahuita zu gehen abblasen, weil es plötzlich sehr stark regnete und niemand wirklich Lust hatte, den Park zu besuchen.

Nachdem wir unsere Pläne geändert hatten, sind wir nach und nach in Freeshoreleave-Gruppen losgegangen, um die Stadt Puerto Viejo weiter zu entdecken. Während Niklas dann doch alleine in den Nationalpark ging, trafen wir uns als Rest der X-π-Gruppe zum Mittagessen.

Beim Mittagessen hatten wir dann ein längeres und amüsantes Gespräch, in dem es zum Beispiel um Wangenlöcher oder auch Mathildas Telefonat ging. Das Essen war mal wieder Reis und Bohnen mit einem sehr köstlichen Ananassaft. Nach dem Essen sind Marie, Christian und Antonio schonmal losgegangen, um baden zu gehen. Später ist dann der Rest der X-π-Gruppe noch dazu gekommen.

Danach haben wir uns wieder aufgeteilt, um uns weiter in der Stadt umzuschauen, wo Ella, Felipa, Jana und Mathilda ein tolles Restaurant für den Abend entdeckt haben und die Anderen erst Niklas und später auch den auf einem Fahrrad vorbeifahrenden Hannes.

Etwas später haben wir uns dann bei dem entdeckten Restaurant getroffen, um dort von dem Kellner direkt auf ein Faultier in einem Baum im Außenbereich des Restaurants hingewiesen zu werden.

Nach mal wieder einem sehr amüsanten Gespräch und etwas Pizza und Pasta sind wir wieder zurück zum Airbnb und haben auf dem Weg noch alle restlichen Aufsichtspersonen und Anna bei einer Strandbar getroffen. 

Im Airbnb sind wir erstmal wieder in den Pool gesprungen, um kurz darauf ins Bett zu fallen.

Expitag 6

Wir wachten alle auf, Christian und Niklas gemütlich in jeweils ihren eigenem Doppelbett, Felipa, Jana, Ella und Mathilda in einem großen Doppelbett, Marie auf dem Bett im Gang und Antonio draußen mit dem Schlafsack auf dem Sofa.

Wir machten uns erstmal auf, um unsere Sachen zusammenzupacken.

Danach überlegten wir uns, dass es eine gute Idee wäre, wenn wir statt mit dem anderen Bus zu fahren einfach zwei Uber nach Sixaola nehmen würden, da diese ungefähr gleich viel kosten und wir dann auch noch etwas früher da wären. Kurz darauf sind bei uns zwei Uber angekommen und wir haben mal wieder Tetris mit unserem Gepäck gespielt, um dann ca. eine Dreiviertelstunde nach Sixaola zu fahren. 

In Sixaola angekommen sind wir dann noch unsere letzten Colones losgeworden (in Form von Eis, Snacks und Trunk), zudem haben wir noch zwei Stunden auf die anderen Gruppen gewartet.

Als diese ankamen, waren wir alle wieder vereint und somit waren auch die X-π-Tage vorbei.

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