Ocean College

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Land Ho!

Datum: 18.12.2022
Autorin: Caro
Position: Antigua
Nautische Position: 16° 53,2N 061°0,46W
Zurückgelegte Seemeilen: 5375nm
Schiff: Pelican of London

Seit nun knapp drei Wochen segeln wir über die endlosen Weiten des Atlantischen Ozeans immer die Sonne jagend Richtung Westen. Knapp drei Wochen haben wir nur Wasser, Wasser und noch mehr Wasser gesehen…soweit das Auge reicht, was in der Regel 12 nautischen Seemeilen bei guter Sicht entspricht. Für präzisere Angaben kann der fleißige Mensch auch die Sichtweite des Horizonts mit einer mathematischen Formel berechnen. Heute allerdings erstreckte sich ausnahmsweise kein Wasser in den Weiten sondern die Berge Antiguas. Während manche schon früh Pläne schmiedeten, welchen Proviant sie nach oben auf die Plattform nehmen sollten, berechneten andere, in dem Fall eigentlich nur ich, wann und ob wir den höchsten Berg Guadeloupes als Erstes sehen…es ist jedenfalls kläglich gescheitert, denn um circa 02:00 pm rief Constantin: Land Ho!!!!!!!!!!!!!!
DABEI IST ES WICHTIG ZU ERWÄHNEN, DASS KAYA ALS ERSTES LAND GESICHTET HAT!!!

Hello Antigua

Sobald wir uns dem karibischen Hafen genähert haben, sind wir aloft in die Rahen geklettert, um die Segel zu stowen. Die Aussicht war äußerst schön, da neben uns die Felsen Antiguas aus dem Meer ragten und sich in der Ferne weitere Inseln befanden, während simultan die Sonne gerade hinter den cumulus Wolken versank und die Strahlen eindrucksvoll den Ozean illuminierten. (Ok…genug komplizierte Wörter für heute, meine gescheiterten Berechnungen haben nur noch einmal bestätigt, dass ich mich nie mit der Kunst der Mathematik anfreunden werde). Wir sind am Abend in Antigua angekommen und haben vor dem Hafen geankert. Wir befinden uns momentan in einer Bucht und können schon die Palmen sehen, müssen aber erst auf die Bestätigung der zuständigen Behörden warten, bis wir das erste Mal unseren Fuß an Land setzen, dann übertrieben dramatisch auf beide Knie sinken und die Hände zu Boden werfen…und den Boden küssen können… ein äußerst sandiges Vergnügen.

Wahrscheinlich wurde Caro von diesem dramatischen Ausschnitt aus dem Film „1492- Conquest of Paradise“ inspiriert:)

Unsere erste Atlantik Überquerung

Ich glaube, ich kann für alle sagen, dass wir extrem stolz sind, dass wir die erste Atlantik- Überquerung gemeistert haben. Für viele hier ist die Reise nicht nur einfach eine Reise, sondern auch eine Reise zu sich selbst. Viele haben sich verändert und haben Entschlüsse für ihre Zukunft getroffen. Abseits davon war diesmal keiner seekrank, was eigentlich in Anbetracht dessen nicht verwunderlich ist, dass wir eine Woche unserer Reise damit verbracht haben, in der Biskaya von rechts nach links geschleudert zu werden und über den ganzen Weg die Fische mit unseren Mageninhalt zu füttern.

Eine grausige Entdeckung während der Cabin Rounds

Während Sailor Simon seine tägliche Runde gemacht hat, wartete eine grausige Entdeckung in Cabin 10 auf ihn, so lagen nicht nur die nassen Klamotten einer gewissen Person darin, sondern er wurde auch von einem kleinem Swimmingpool im Badezimmer begrüßt…aus der Toilette. Die Jungs haben jedenfalls gute Säuberungsarbeit geleistet und sind jetzt wahrscheinlich sogar als Tatortreiniger einsatzfähig.

Brittas Dream

Wie vielleicht schon bekannt, ist unser RIB momentan in Mitleidenschaft gezogen und auch noch nicht repariert, dass heißt, dass immer jemand Luft während der Fahrt reinpumpen muss (Teacher Simon), damit wir nicht in die diesmal fast lauwarmen Tiefen des Meeres sinken…oder nur so tief, wie der Hafen ist…Jedenfalls hatte Britta die Idee, dass wir mit dem RIB zum Steg fahren und während es fast unter Wasser ist, episch den Fuß auf den Steg setzen, bevor es endgültig unter der Wasseroberfläche verschwindet. Fluch der Karibik Eintrittsszene in modern, aber ob sich dieser Traum verwirklichen lässt, ist eine andere Frage. Da müssten wir erstmal den Captain fragen, ob er dieser Idee zustimmt, wobei ich mir vorstellen könnte, dass er dieser Idee als ehemaliger U-Boot Offizier nicht so abgeneigt ist.

Permanent Crew

So schön und erleichternd die Ankunft hier auch sein mag, heißt es auch, dass wir damit schweren Herzens einen Großteil unserer Crew verabschieden müssen. Dazu gehören unser good doctor Ryan, der einen äußerst guten Job geleistet hat als Medic und als Enzyklopädie, desweiteren verabschieden wir Captain Chris, der einen „charming Character“ hat, unseren First Mate Simon, der nie herum fafft, unsere Galley Queen Abbie, die sich nie seekrank geschlagen gibt, unsere Second Mate Tamsin, berüchtigt für ihr Laserschwert, dass sie auf uns richtet, wenn sie uns stets in die Augen guckt. Wenn Blicke töten könnten, wenn sie ihr „SPEAK ENGLISH ON THE BRIDGE!“ wiederholt… Desweiteren verabschieden wir unseren „Yogamaster“ Patrik, der als Engineer sehr hart für uns, im wahrsten Sinne des Wortes, gearbeitet hat. Auch von unseren fleißigen Bosuns Elisa und Teresa müssen wir uns verabschieden. Beide haben extrem viel am Schiff gemacht und sitzen abends häufig zusammen, ob die beiden dann wohl gossipen? Allerdings kommt dafür neue Crew. Unter anderem Kapitän Axel, der Spion unter uns, der deutsch versteht, Gonzo, ein sehr populäres Crew Mitglied, das nicht nur für „Gonzos pinke Wunderpillen“ bekannt ist sowie Connor und Janice, die altbekannten Bosuns, die das RIB wie ein Racingboot fahren und letztendlich kommt unser Engineer Santi zurück, der sich um das Problem gekümmert hatte, als wir nach Lissabon mussten.

Caro: „Papa, haha I have crossed the Atlantic first!!!“

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