Ocean College oder wie ein Traum die Welt entdeckt

Datum: 25.03.2024
Geographische Position: 38°32.2′ N 029°20.2′ W
Etmal: 92 nm
Total: 10496 nm
Schiff: Regina Maris

Schülerin am Steuer

Es war einmal ein Traum. Geboren wurde er irgendwo in Deutschland, doch wir beginnen seine Geschichte in Beverwijk, einem kleinen grauen Ort am Meer. Es muss gesagt werden, dass unser Traum zu Beginn seiner großen Reise noch keine Ahnung hatte, was alles auf ihn zukommen würde. Doch er freute sich sehr auf was auch immer kommen möge.

Was er allerdings wusste, war, dass in Beverwijk ein Schiff auf ihn wartete. Der Moment, in dem der Traum das allererste Mal die Regina Maris betrat, war unglaublich, besonders weil er wusste, dass dieses Schiff für das nächste halbe Jahr sein Zuhause sein würde.

Auch war er sehr aufgeregt, denn dort warteten noch 35 weitere Träume auf ihn, die dieses große Abenteuer gemeinsam mit ihm durchleben würden.

Schüler bereiten Schiff vor

Schon bald stachen sie in See und machten sich auf den Weg, die Welt zu entdecken. Nach nur einem Tag machten sie bereits ihren ersten Stop in Scheveningen. Besonders weit gekommen waren sie noch nicht, doch alleine das Gefühl, an einem neuen Ort zu sein, an den sie mit ihrem Schiff gekommen waren, war einfach überwältigend.

Überwältigend war auch eine absolut übergroße Sonnenbrille, die der Traum zusammen mit seinen Freunden und Freundinnen dort am Strand entdeckte. Ein bleibender Eindruck!

Schülerinnen machen Foto am Strand

Bald schon ging es weiter. Die nächsten Tage auf dem Meer waren vor allem von Seekrankheit gezeichnet. Eine ganz neue und zugleich schreckliche Erfahrung für unseren Traum. Allzu lange musste er es aber zum Glück nicht aushalten, denn nach nur zwei Nächten erreichten sie Calais, einen Ort in Frankreich.

Hier erfuhr der Traum hautnah, in welche Situationen fliehende Menschen geraten können, was ihn sehr bedrückte und zugleich auch zum Nachdenken anregte.

Schüler im Regen

Hatte ich gesagt, der Weg nach Calais sei schrecklich gewesen für unseren Traum? Dann fehlen mir nun die Worte, um auch nur ansatzweise beschreiben zu können, wie er sich fühlte, als sie nun erneut aufbrachen. Zu allem Überfluss brachte auch der nächste Stopp nicht gerade Glück und Sonnenschein mit sich.

Stattdessen quietschende Reifen an der Hafenmauer, die die ganze Nacht zu hören waren. So ist es nicht verwunderlich, dass der Traum und seine Freundinnen und Freunde sehr froh waren, als das Wetter es endlich erlaubte weiterzureisen. Außerdem ging es nun auch Richtung Süden, Richtung Wärme, Richtung Freiheit.

Schiff kommt nachts auf Teneriffa an

Etwa eine Woche waren sie unterwegs und langsam aber sicher wurde es spürbar wärmer und wärmer. Mitten in der Nacht war es, als sie ihr Ziel schließlich erreichten. Es war ein umwerfender Anblick. In der Dunkelheit waren nur schemenhaft die Schatten der Berge zu erkennen. Doch darauf wanden sich Reihen von Lichtern wie eine Schlange die Anhöhen hinauf.

Dort in Teneriffa erlebte der Traum so einiges. So wanderte er an einem Tag auf den Guajara, den zweitgrößten Berg der Insel.

Wanderung auf den La Gujara

Weiter ging es zu einer Inselgruppe die vor allem deswegen besonders für unseren Traum war, weil er dort zum allerersten Mal einen Fuß auf den afrikanischen Kontinent setzte. Das wohl schönste Erlebnis an diesem Ort war für ihn, gemeinsam mit den anderen ein kleines Dorf von Einheimischen zu erkunden und mit den Kindern dort Fußball zu spielen.

Sie erlebten dort über jegliche Sprachbarrieren und kulturellen Unterschiede hinweg ein Gefühl von Verbundenheit und Gemeinschaft.

Schiff vor den Kapverden

Der Moment, in dem sie von den Kap Verden aufbrachen, fühlte sich für den Traum sehr bedeutend an, denn ihm war, ebenso wie allen anderen, klar, schon bald würde das Land aus ihren Augen verschwinden und sie würden für lange Zeit nichts als das Wasser des Ozeans um sich haben. Die Überquerung des Atlantiks war für alle sehr entspannt. Gutes Wetter, jede Menge Delfine und viel Zeit mit Freunden beschreiben diese Etappe wohl am besten.

In der Mitte des Atlantiks fand eine besondere Zeremonie statt. Ganz nach alter Tradition wurden hier der Traum und seine Gefährtinnen und Gefährten mit Essensresten auf einen Fischnamen getauft, die Erlaubnis Neptuns, den Atlantik überqueren zu dürfen. Es war eine unvergessliche Erfahrung für alle.

Ebenfalls immer in Erinnerung wird unserem Traum wohl Aruba bleiben. Das erste Mal Land nach der langen Zeit auf dem Wasser und auch das erste Mal Karibik, weiße Strände, türkis-blaues Wasser.

Schiff auf dem offenen Meer

Die nächste Zeit zogen sie von Land zu Land, nie mehr als ein paar Tage auf dem Wasser.

In Kolumbien erlebte der Traum zum ersten Mal Südamerika, es war genau so, wie man es immer hörte: Fröhliche Musik, belebte Straßen und ein bunter Markt sind das, was ihm in Erinnerung bleiben wird.

Eine ganz einzigartige und neue Erfahrung waren dagegen die San Blas Inseln. Anzuschauen wie Karibik aus dem Bilderbuch. Kleine Inseln mit weißen Stränden, in der Mitte Kokospalmen und drum herum Wasser von einem unbeschreiblich leuchtenden Türkis. Dort trafen sie erneut eine ihnen fremde Kultur an und lernten eine Menge.

Karibikinsel

Der nächste bedeutende Stopp war Bocas del Toro in Panama. Die Mitte ihrer Route war erreicht und auch zeitlich brach nun die zweite Hälfte an. Doch Rückweg-Stimmung kam dennoch noch nicht auf, denn von hier aus hieß es erst einmal auf nach Costa Rica!

Über die Abenteuer, die unser Traum dort erlebte, könnte ich unglaublich vieles und noch viel mehr erzählen, doch das würde hier zu weit führen. Drum möchte ich nur sagen, es war eine wundervolle Zeit für ihn. Eine Zeit voll unglaublich vieler neuer Eindrücke und eine Zeit voll Freude und Glück. Doch alles geht irgendwann dem Ende zu und so war es auch mit dieser unfassbar schönen Zeit.

Schülerinnen in Costa Rica

Nach drei Wochen an Land kehrten der Traum und seine Freunde und Freundinnen wieder zurück zu ihrem Schiff und gleichzeitig auch zu ihrem liebgewonnenen Zuhause.

Nun hieß es wirklich „auf zurück Richtung Heimat“. Weitere neue Länder sollten aber dennoch erkundet werden und auch viele neue Erfahrungen warteten noch auf unseren Traum. Vor allem Kuba hielt eine Menge Unbekanntes für ihn bereit. Denn das Land ist vor allem durch die dortige Politik sehr anders zu allem, was unser Traum bisher erlebt hatte.

Auch machte er dort zum ersten Mal die Erfahrung, zu trampen und auch den Unterschied zwischen dem wahren Kuba und der Touristenfassade zu erleben, beeindruckte ihn sehr.

Flagge auf Kuba

Von Kuba aus ging es wieder für eine lange Zeit auf See. Fast zwei Wochen waren die Reisenden unterwegs bis sie den nächsten Stop und zugleich den letzten vor der zweiten Atlantiküberquerung erreichten.

Bermuda, eine Inselgruppe mit zwei Gesichtern. Ganz ähnlich denen Kubas, doch sehr viel weniger offensichtlich und auch aus ganz anderen Gründen. Noch lange wird unser Traum sich wohl daran erinnern können, wie dieses Land auf ihn wirkte.

Die Menschen dort waren unglaublich freundlich und hilfsbereit und alles machte einen sehr friedlichen Eindruck. Doch zugleich hinterließen auch die Schutzbunker, die es dort viel gab, bleibende Bilder in seinem Kopf.

Schüler reissen Arme hoch auf Kuba

Nach wunderschönen Tagen dort war es jedoch irgendwann an der Zeit aufzubrechen und sich auf den Weg über den Nordatlantik zu machen. Eine Etappe, die entgegen aller Erwartungen weder unglaublich kaltes, noch besonders stürmisches Wetter mit sich brachte.

Im Gegenteil, einige Tage glichen sogar denen, die der Traum auf dem Südatlantik erlebt hatte.

Gerade heute kam unser Traum auf der anderen Seite des großen Meeres an. Ein seltsames Gefühl, denn nun ist die Heimat schon sehr nahe. Freude und Trauer, beide Gefühle löst diese Tatsache bei ihm aus. Er ist sehr gespannt, was er hier noch alles erleben wird und auch auf noch kommende Tage auf See blickt er voll Vorfreude.

Es schmerzt der Gedanke, dass sich sein großes Abenteuer bald dem Ende zuneigt. Doch zugleich füllt sich sein Herz auch mit Freude und Sehnsucht, wenn er daran denkt, seine Herzensmenschen in der Heimat wiederzusehen und ihnen von all seinen Erlebnissen berichten zu können.


P.S.: 20:02 💞 Luisa: Hey Dodo, ich hab’s gefunden, danke! Hab‘ mich richtig gefreut. Das ist richtig süß!
Stella: Alles Gute zum Geburtstag, Mama!!!❤️
Aurelia: Alles Gute zum Geburtstag an niemanden! Ich lieb‘ euch aber auch ohne Geburtstag ganz schön dolle ❤️

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