Seit Oktober 2020 ist das Ocean College-Team wieder auf den Weltmeeren unterwegs. Trotz der weltweiten Pandemie konnte das Auslandsjahr 2020/21 auf unserem Segelschiff in Emden starten. Aber im Gegensatz zu anderen Schülerinnen und Schülern, die 2020 in ihr Schüleraustauschjahr starten wollten, konnte die Pelican of London tatsächlich ablegen.
Dem Virus auf dem Segelschiff davonfahren
Und es lässt sich sagen, dass die Jugendlichen (fast) nirgends so sicher vor dem Coronavirus sind wie auf einem Schiff, mitten auf dem Atlantischen Ozean.
Die Schülerinnen und Schüler sind gemeinsam mit der Crew einen großen Teil der Reise auf dem Schiff allein. Wird an Land angelegt, müssen die jeweiligen Einreisebestimmungen des Landes erfüllt werden. Dazu gehört meistens ein Corona-Test, weshalb unser Team eine sehr gute Corona-Kontrolle hat. Das Einhalten aller geforderten Maßnahmen ist enorm wichtig: Ist nur eine Person unvorsichtig und steckt sich mit dem Virus an, verbringt die ganze Crew die Quarantänezeit auf dem Schiff. Dabei gibt es an Land so viel zu entdecken!

Bei einem Auslandsjahr auf dem Segelschiff zählt noch mehr als bei anderen Austauschprogrammen der Zusammenhalt, denn alle sind aufeinander angewiesen – in einer Pandemie sicherlich noch mehr als sonst auch. Aber durch die hohen Auflagen für Einreisende sind alle Crewmitgliedern sensibilisiert. Zudem ist klar: Das Team setzt die Jugendlichen keinen unkalkulierbaren Risiken aus, Corona-Risikogebiete werden großzügig umsegelt.
In so unbeständigen Zeiten wie diesen ist vor allem eine Eigenschaft von Ocean College praktisch: Flexibilität! So segelten unsere Jugendlichen auf der Pelican of London zum Jahreswechsel nicht nur in das Jahr 2021: Nur einen Tag später durchquerten sie auf dem Segelschiff – außerplanmäßig – auch den Panamakanal.
Geht nicht? Gibt’s nicht!
Costa Rica ist eines der absoluten Highlights des Auslandsjahrs auf unserem Segelschiff. Die Jugendlichen sind hier drei Wochen an Land, leben im Regenwald und arbeiten und lernen im Vista Guapa Camp, bei Sail Cargo und auf der Don Eli Kaffeefarm. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie reagierte Costa Rica jedoch mit einer Einreisesperre für alle Schiffe, die von der atlantischen Seite einfahren möchten. Damit stand die Weiterreise auf der Kippe.
Option 1: Das Auslandsjahr auf dem Segelschiff beenden, kehrt machen und die Heimreise antreten. Die Enttäuschung wäre unter den Jugendlichen groß gewesen. In den letzten Monaten hatten sicher einige Auslandsschülerinnen- und Schüler exakt dieses Gefühl, wenn sie ihr Schüleraustauschjahr aufgrund der Corona-Krise nicht antreten konnten oder vorzeitig abbrechen mussten.
Option 2: Die Pelican of London steuert Costa Rica von der pazifischen Seite aus an, denn das ist erlaubt. Um nicht um Südamerika herumsegeln zu müssen – was schier unmöglich gewesen wäre, wählte das Team den Weg durch den Panamakanal. Die Jugendlichen verfolgten dieses Spektakel mit großer Begeisterung und auch unsere Crew durchquert nicht alle Tage den Panamakanal.
In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar war es soweit, ihre Eindrücke hielten die Jugendlichen in einem Video und dem Routen-Tagebuch fest. Das Schleusensystem, die Lokomotiven, die das Segelschiff auf beiden Seiten ziehen und die Lotsen, die den Prozess auf dem Schiff begleiteten: Ein spannendes Unterfangen mit Happy End.
Leinen los und weiter geht’s!
Die Jugendlichen waren bis zum 22. Januar in Costa Rica und sind nun wieder unterwegs. Und sicher wird das Team auch die nächsten Herausforderungen überwinden. Diese Flexibilität in der Planung und die größtmögliche Abgeschiedenheit von Menschen (und Viren) machen das Auslandsjahr auf einem Segelschiff zur perfekten Wahl für dieses und die kommenden Jahre. Das denken anscheinend nicht nur wir, denn das Interesse an einer Segelreise mit Ocean College ist in den vergangenen Monaten noch einmal sprunghaft angestiegen.
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