Jakob

Der Hafen von Horta

Schiff: Regina Maris
Datum: 02.04.2025
Position: Horta, Azoren
Geografische Position: 38°31.946‘N 028°37.494‘W
Etmal: 0nm
Total: 10966nm

Seit einigen Tagen sind wir nun hier in Horta auf den Azoren und was den Hafen in Horta wirklich auszeichnet, sind die einzigartigen Traditionen, die seit Jahren gepflegt werden.

Eine davon ist das Malen von Bildern auf dem Kai. Es ist eine weithin bekannte Tradition, dass Segler, die im Hafen von Horta ankommen, ein Bild über ihr Schiff oder die zurückgelegte Route auf den Hafensteinen hinterlassen. Manche Bilder sind abstrakt, andere detaillierte Darstellungen von Schiffen oder der Landschaft, die sie auf ihrer Reise gesehen haben.

Diese Malereien, die im Laufe der Jahre eine wahre Galerie ausmachen, zeugen nicht nur von der Reise der einzelnen Segler, sondern auch von der Gemeinschaft, die hier entstanden ist. Jedes Bild erzählt eine eigene Geschichte und zusammen bilden sie ein faszinierendes Mosaik aus Abenteuern und Erfahrungen.

Auch wir haben uns natürlich mit der Reggie verewigt. Unser Bild beinhaltet die Regina, unsere Namen und eine Abzeichnung der Reiseroute bis zu den Azoren.

Eine weitere Tradition ist das Hinterlassen einer unterschriebenen Flagge oder wie in unserem Fall eines Wimpels im berühmten „Peter Café Sport“.

Dieses Café ist nicht nur ein Treffpunkt für Segler, sondern auch ein symbolischer Ort für all jene, die die Insel besucht haben. Es ist fast schon ein Ritual, dass Segler ihre Flagge – oft mit persönlichen Botschaften, Namen und Daten – im Café hinterlassen, um sich zu verewigen.

An den Wänden hingen unzählige Flaggen, die mit vielen verschiedenen Unterschriften und Zeichnungen bedeckt waren. Ein echtes Zeugnis der internationalen Gemeinschaft, die sich hier trifft, um Geschichten auszutauschen und sich gegenseitig von ihren Reisen zu erzählen.

Es war beeindruckend zu sehen, wie diese Traditionen den Hafen in Horta zu einem lebendigen, farbenfrohen Ort machen. Der Hafen ist nicht nur ein Durchgangspunkt, sondern ein Ort des Austauschs und des Erinnerns.

Es ist, als würde man hier nicht nur für den Moment verweilen, sondern für immer einen Teil von sich selbst hinterlassen.

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Der Hannes, der alles kann

Schiff: Regina Maris
Datum: 28. Februar 2025
Position: Nord Atlantischer Ozean
Geographische Position: 31°51.169’N 066°15.473’W
Etmal: 165nm
Total: 8932nm

Der heutige Tagesbericht wird mal ganz anders. Heute geht es nämlich um die wahrscheinlich wichtigste Person von uns Schülern: Hannes.

Hannes ist im Prinzip einer von uns, hat aber magische Fähigkeiten was Elektronik, Technik oder den Engine Room im Allgemeinen betrifft.

Sein ganzer Name ist ein unter Schülern sehr gefürchtet und das liegt nicht an seinem Vornamen. Denn sein Onkel hat das bei unter 18jährigen gefürchtete Mathebuch verfasst und hat so ziemlich jeden schon einmal an den Rande der Verzweiflung gebracht.

Und das haben wir alles Hannes‘ Onkel zu verdanken, der diesen Horror von Schulbuch verfasst hat.

Abgesehen von dieser grausamen Verbindung mit Mathe hat Hannes jedoch nur positive Eigenschaften. Besser gesagt, niemand weiß, ob wir ohne ihn noch hier wären.

Du hast ein Problem mit Licht in Deiner Cabin? ,,HANNES!‘‘ Keine fünf Minuten vergehen und Dein Licht scheint heller als je zuvor.

Der Akku von Deinem Handventilator geht zu schnell leer? ,,HANNES!‘‘ Es dauert keine drei Minuten und der Ventilator pustet Dir die verbleibenden sechs Wochen Luft mit doppelter Kraft wie zuvor ins Gesicht.

Stromschlag in der Galley? ,,HANNES!‘‘ und zack, keine 30 Sekunden und die Galley ist der sicherste Ort des Schiffs.

Der springende Punkt bei der ganzen Geschichte ist jedoch, dass es nicht bei solchen kleinen Aufgaben bleibt. Herd ist kaputt? Hannes repariert. Kühlschrank heizt anstatt zu kühlen? Hannes repariert. Engine fällt aus? Wen holt der Kapitän als Erstes? HANNES!

Er ist die eine Person, ohne die wir wahrscheinlich alle entweder im Sturm verreckt, an Stromschlägen gestorben oder noch immer wegen kaputter Technik in einem Hafen festsitzen würden. Als Sturm angesagt wurde, war Hannes der Einzige, der mit dem Kapitän im Wheel House geschlafen hat, um im Notfall ready zu sein. Um es ganz einfach zu sagen: Hannes ist unser Retter in der Not, unser Fels in der Brandung und unser Beschützer bei Sturm.

Anmerkungen:

Jakob: Liebe Grüße, ich hoffe es geht euch weiter gut, war sehr schön mit euch zu sprechen ❤️❤️

Felipa: Liebe Grüße an alle, habt viel Spaß beim Skifahren, war sehr schön euch zu sprechen. ❤️❤️ Felipa

Franz: Es geht mir super, hab‘ mich riesig gefreut, euch gestern gehört zu haben! Hab‘ euch lieb❤️❤️❤️

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Ein Tag auf der Kaffeefarm Don Eli

Schiff: Regina Maris
Datum: 21.01.2025
Position: Don Eli Coffeefarm

Heute war der letzte ganze Tag auf der Don-Eli-Kaffeefarm:

Um 09:00 am Morgen ging es los: Nach einer kurzen Einführung in die Welt des Kaffees und die ersten Schritte der Verarbeitung machten wir uns daran, die bereits getrockneten Bohnen zu schälen.

Dabei wurde uns erklärt, wie wichtig es ist, die Bohnen sorgfältig zu verarbeiten, da dies die Qualität des späteren Kaffees stark beeinflusst.

Im Anschluss ging es weiter mit dem Rösten der Bohnen. Hier war Präzision gefragt, denn die Röstzeit und die Temperatur entscheiden darüber, ob der Kaffee mild oder kräftig wird.

Besonders beeindruckend war, dass der Kaffee von Don Eli unter anderem nach Hamburg und Berlin geliefert wird, wo er in Röstereien weiterverarbeitet und verkauft wird. Der Kaffee ist angeblich sehr teuer und von hoher Qualität.

Es ist faszinierend, dass die Bohnen, die wir gerade geschält und geröstet haben, bald in Europa landen könnten.

Am Nachmittag folgte dann ein weiteres Highlight:

Wir durften verschiedene Kaffeesorten probieren. Dabei testeten wir, wie unterschiedlich die Geschmäcker je nach Herkunft und Röstung sein können.

Einige Sorten waren mild, andere kräftig und leicht schokoladig. Besonders spannend war es, die Kaffees nicht nur zu bewerten, sondern auch etwas über die Preise zu erfahren, die tatsächlich mit 15–25 € pro Kilogramm recht solide sind. Der Preis der teuren Bohnen wurde vor allem durch ihre Seltenheit gerechtfertigt.

Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen, ein paar der getesteten Sorten zu kaufen – für die einen mehr, für die anderen weniger, je nach Geschmack und Geldbeutel.

Insgesamt war auch der letzte Tag sehr gelungen und alle hatten viel Spaß.

Morgen starten nun die fünftägigen Expi´s, worauf sich alle schon total freuen 🙂

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Der 18.12.24 auf der Reggie

Schiff: Regina Maris
Datum: 18. Dezember 2024
Position: Atlantik
Geographische Position: 14°55.240N 057°41.215W
Etmal: 162nm
Total: 4992nm

Im heutigen Tagesbericht möchte ich euch einen konkreten Einblick in den Alltag auf unserer Atlantiküberquerung geben. Wir sind jetzt seit 13 Tagen unterwegs, mittlerweile fühlt sich jeder Tag wie Alltag an.

Um euch das etwas näherzubringen, beschreibe ich einfach mal meinen heutigen Tag:

Wie die letzten Tage auch, hatte ich heute erneut das Privileg zu der absolut schönsten Uhrzeit am Morgen geweckt zu werden. Genau! 00:30 nachts.

Wie jeden Morgen war das Aufstehen ein Horror und ein absoluter Kampf. Hier zur Verdeutlichung ein kleines Szenario, denkt euch gerne mal in meine Position: Es ist 00:30, die zuckersüßen Träume gehen von Burger und Pizza übers Handy bis zu Joggen gehen und sich körperlich auszupowern. Dann Zack. Licht an und das süße Stimmlein vom lieben Max ertönt: ,,Jakooob, Du hast jetzt Waaaatch!‘‘, im Idealfall kommt dann noch etwas wie ,,nimm besser die Regenjacke mit‘‘ hinterhergeschoben und schon kann es losgehen.

Ich hohle euch mal aus dem Albtraum zurück in die Realität.

Meistens geht es ab dem Punkt, an dem man das schwitzige Zimmer verlässt, das ist meist eine Minute später, bergauf. Im besten Fall ist noch Kaffee von der letzten Watch übrig geblieben und in der Küche wartet der „Mid-Night-Snack“.

Heute ging es, tatsächlich leider bei Regen, für mich aber zuerst ans Steuerrad. Wir sind zu sechst in der Watch und müssen bis 05:00 die Verantwortung an Deck übernehmen, was so viel bedeutet wie: Jede:r steuert für 40 Minuten, zusätzlich dazu kommen Aufgaben wie der Engine-Room-Check oder Logbuch schreiben.

Nachdem Tilly und ich also 40 Minuten gesteuert haben, sind wir in die Galley gegangen und haben die „Restekiste“ geplündert. Die Ausbeute um 02:36 war grandios. Porridge (zwar kalt aber mit Apfelstückchen, doch sehr genießbar), ein paar übergebliebene Nudeln vom Abendessen und das selbst auf den Kap Verden angeeignete Müsli. Ein absolutes Festmahl.

Nach diesem kleinen aber doch extrem wichtigen Teil der Watch geht es wieder an die frische Luft und damit auch an den entspannteren Teil. Ab jetzt setzt man sich an Deck und hält „Lookout“. Bei Dunkelheit natürlich immer extrem aufregend ;).

Während dieser Zeit läuft meistens laute Musik, was häufig auch eines der wirklich vielfältigen Gesprächsthemen ist. Jedes mögliche Thema wurde bereits behandelt und ausdiskutiert. Vor allem den Sternenhimmel kennen wir seit dieser Watch und natürlich dank Mathieu als unserem Watchleader auswendig.

Gegen 04:30 geht es dann ans Wecken, wo die Strategien mittlerweile auf Person und das damit einhergehende Aufwach-Verhalten angepasst und perfektioniert sind. Nachdem man dann den vor vier Stunden selbst erlebten Horror Traum bei den Anderen mit angesehen hat und die Kandidaten der nächsten Watch zur Genüge ausgelacht hat, geht es für uns endlich schlafen.

Um 12:30 mittags wird man dann zum zweiten Mal und diesmal zu einer deutlich angenehmeren Zeit geweckt. Um 13:00 gibt es dann Mittag. Heute gab es Hefeklöße mit Vanillesauce. Danach hatten wir dann einen Workshop mit Raffi zum Thema Klimakrise und erneuerbaren Energien.

In der darauffolgenden Selbstlernzeit wurden Haare geschnitten aber auch Schule gemacht. Um 07:00, also direkt nach der Selbstlernzeit gab es dann Nudeln mit Tomatensauce zu Abend. Anschließend haben wir einen Film zum Thema Überraschung angeschaut, passend zu Strate’s Pathway-Referat.

Bemerkungen:

Jakob: Ich hoffe, ihr habt alle eine tolle Adventszeit, ich denke an euch und habe euch alle lieb!❤️

Felipa: Ich hoffe, eure Reise ist cool bisher. Hab‘ euch lieb und vermisse euch alle ❤️❤️

Pepe: Die Atlantik-Überquerung ist so gut wie vorbei und mir geht es super! Ich hoffe, es geht euch auch gut. Ich denke immer an euch. Hab‘ euch alle lieb und vermisse euch!! ❤️🌙🥔

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Deep-Clean mal anders

Ship: Regina Maris
Date: 15th of November 2024
Position: Essaouira, Morocco
Geographical Position: 31°37.231N 009°45.842W
Etmal: 0nm
Total: 1682nm

Today started just like the previous days, with a great breakfast at our hostel. We ate the same delicious croissants and drank the same slightly underfilled orange juice. Afterwards, the group split into two: One went surfing and the other explored the city and its history.

I chose surfing, but I’m sure the other program was equally great and interesting. The waves today were excellent and the weather was much better than yesterday, which made us all happy and motivated. We’re all making progress, catching more and more waves each day. However, the bigger waves made it tough to paddle out and we were all ready for a break after nearly two very intense hours.

After another exhausting struggle to get out of our wet, sandy wetsuits, we each received 50 dh (around 5 euros) to buy lunch. That may not sound like much, but it’s enough here – provided you avoid getting overcharged by locals.

In the afternoon, the program was divided by gender: The girls and boys took turns visiting a ‘hammam’, a typical Moroccan sauna. It’s comparable to a steam bath or a regular sauna, but with larger rooms and very hot water that people pour over themselves and others.

The only big difference is the big rooms and that there always is really really hot water standing around and all people keep spilling it around and on top of everybody. The girls went in the afternoon and the boys in the evening.

While the girls were at the hammam, the boys trained for the football game in Cape Verde and played spikeball on the beach. The hammam building consisted of a changing room and three interconnected chambers, each progressively hotter and steamier.

The first was ok, the second already pretty warm and wet and the third one was really hot and steam was so intense that you couldn’t even see properly. Most of us were soaped and massaged by an older man wearing very short shorts, followed by a rinsing and scrubbing from a younger man in slightly longer shorts. Afterwards, while we were changing, we were served some Moroccan tea, which was absolutely delicious.

All of us really felt refreshed and deeply cleaned afterwards. All in all it really was an unknown and unexpected but interesting and cool experience.

Tonight is our last night in the hostel, but we’ll likely spend a few more days on the boat while still in Morocco. This is good because the country really is interesting and we all get used to the differences and the culture.

Anmerkungen:

Enno: Did did diiiid an alle. Ich vermisse euch und ich hoffe, es passt alles zu Hause 🫶🏻🤙🏻😘❤️

Pepe: Ich hab‘ Dich lieb Mama und ich vermisse Dich und die anderen sehr. Wir hören uns, wenn ich auf Teneriffa bin. Bis demnächst ❤️

Arvid: Hi Fam, hab‘ euch lieb, Marokko ist richtig cool, vermisse euch ❤️🫶🏻

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Ein Tag vor Anker

Schiff: Regina Maris
Datum: 25. Oktober 2024
Position: Vor Anker bei Brest
Geographische Position: 48°20.295 N 004°31.292 W
Etmal: 0
Total: 528,75 nm

Heute Morgen:


Der Tag begann heute mit einem gemeinsamen Frühstück (da wir keine normale Wache, sondern nur Ankerwachen hatten). Vom Porridge gestärkt, haben wir dann eine 30-minütige Sporteinheit (Zirkeltraining) mit Maxim und Kaspar absolviert. Nach einer anschließenden Diskussion unserer gemeinsamen Bordregeln haben wir in Kleingruppen verschiedene Stationen durchlaufen, die wir euch nun vorstellen möchten.

Segelkunde: 

Bei dieser Station sind wir mit der großen Marie und Maxim alle Segel und Seile durchgegangen und haben allgemein etwas über das Schiff gelernt.

Knotenkunde: 

Hier haben wir zusammen mit dem Kapitän Knoten geübt und uns als absolute Naturtalente herausgestellt. Beim nächsten Bedarf sind wir jetzt alle perfekt vorbereitet.

Maschinenraum: 

Während dieser Einheit haben wir von Mathieu gelernt, wie wir Wasser aufbereiten und wie man Tanks öffnet und schließt.

Sicherheit: 

Unter der Leitung von Raphi, unserem Medic an Bord, haben wir uns auf unterhaltsame Weise mit den Grundregeln zum Thema Sicherheit beschäftigt und Notausgänge sowie Feuerlöscher lokalisiert.

Wetter und Navigation:

Mit Jimmy (niemand außer Anneke und ihm kann „Przemek“s Namen korrekt aussprechen) haben wir uns bei dieser Station mit Wetter, Gezeiten und der Navigation mit Karte und Computer beschäftigt.

Probealarm:

Neben diesen Stationen hatten wir heute auch einen Probealarm, den wir erstaunlich schnell und organisiert überstanden haben. Dabei mussten wir uns so schnell wie möglich bei der Musterstation versammeln und die Rettungswesten anlegen. Dafür haben wir nur vier Minuten gebraucht, womit sogar der Kapitän zufrieden war.

Zudem hatte jeder ein Einzelgespräch zum Thema allgemeines Wohlbefinden sowie Wünsche oder Anliegen mit einem zugeteilten Lehrer. Alles in allem war der Tag dank des guten Wetters und des bisher besten Essens (Ofenkartoffeln) sehr gelungen und wurde von Vielen als der Beste angesehen, da die Seekrankheit ausblieb.

Felipa: Hallo Papa, Bea, Omama und alle anderen, hab euch lieb. Mãmã, espero que no Porto tá tudo bem. Muitos beijinhos para vovó e vôvô und alle, die sich an mich erinnern.

Ella: Liebste Grüße an Oma und Opa und natürlich auch an alle anderen. Ich vermisse euch ❤️

Jana: Grüßli an die Familie, ich vermisse euch alle 😘. An meine Freunde: Eure Briefe sind sooo süß 🥹.

Sonja:
Heute war ein super Tag,
weil ich hier alle so mag.
Das Essen war auch richtig geil,
Ofenkartoffeln und Curry gehen steil.
Lieb euch alle!

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