Katharina

Schlaf & Pläne

Schiff: Johnny
Datum: 05. Februar 2025
Position: Einige Meilen vor der Küste von Kuba
Nautische Position: 19°39,0‘N 083°28,0‘W
Etmal: 192 nm
Gesamte Distanz: 7.441 nm

Ein kleiner Tagesbericht…

Der heutige Tag startet für mich um 03:45, als mich Jana aus dem Schlaf gerissen hat, um – für manche Leute unvorstellbar, für mich vor der Reise auch – zur 04:00-08:00-Watch anzutreten.

Wobei ich erst vor zwei Tagen mitbekommen habe, was es heißt, wirklich müde zu sein – was vielleicht auch daran lag, dass ich erst kurz vor 02:00 eingeschlafen bin.

Dementsprechend bin ich beim ersten Wecken, ohne irgendwas zu verstehen, direkt wieder eingeschlafen, ohne dass mein Gehirn auch nur registriert hat, dass jemand mit mir geredet hat. Beim nächsten Mal habe ich zumindest kapiert, dass wohl irgendwas los war, habe aber mindestens eine halbe Minute auf die Uhrzeit meiner Armbanduhr gestarrt, um zu verstehen, was ich um 04:00 morgens machen muss – bis meinem übermüdeten Gehirn eingefallen ist, dass um 04:00 meine Wache beginnt.

Dieses Mal habe ich aber glücklicherweise mehr Schlaf bekommen und so war es weitaus angenehmer, aufzustehen. Da die Seekrankheit inzwischen auch vollständig bewältigt wurde, kommt es nicht mehr oft zu Ausfällen in der Wache. So sind wir tatsächlich vollständig (Noam, Fufu und ich) und nur aus einer Wachgruppe zur Wachübergabe angetreten.

Die ersten Tage nach Costa Rica waren die Wachen nämlich immer aus denen, die gerade konnten, zusammengewürfelt. Da die A-Wache – bestehend aus Maja, Nele, Litti, Hannes und Leonie für Steuerbord sowie Noam, Toni, Fufu und mir für Backbord – sowohl krankheitsbedingt (Maja, Hannes, Leonie) als auch seekrankheitsbedingt (Nele, Litti, Fufu, Toni, Noam, Leonie, ich) mehr oder weniger lange und mehr oder weniger stark vollständig nicht wirklich einsatzfähig war.

Unsere einzigen seefesten Personen, nämlich Maja und Hannes, waren angeschlagen. Hannes konnte glücklicherweise schon am ersten Tag Wache laufen, während die anderen größtenteils auf dem Schiff verteilt herumlagen. Ich beispielsweise habe meinen Kotz-Counter am ersten Tag auf See von neun auf 16 gebracht.

Wobei es mir am zweiten Tag zumindest an Deck wieder ziemlich gut ging. Da wir Segel gesetzt haben, hat sich auch die Schiffsbewegung stark gebessert. Was uns nämlich zusätzlich zu den drei Wochen Abgewöhnung in Costa Rica wieder hart getroffen hat, war starkes Rollen – was wir allerdings vom Atlantik schon allzu gut kennen – und zudem noch heftiges Stampfen, was wir seit der Ausfahrt aus Amsterdam nicht mehr hatten und uns dementsprechend wortwörtlich zu Boden gebracht hat.

Deshalb konnten die Seekranken oft nur Ausguck machen oder erst gar nicht zur Wache antreten. Am Anfang wurden jegliche Pläne über Bord geworfen und es machten immer die Wache und Backschaft, die es konnten. Das hieß z. B., dass Kiki zwei Tage nacheinander die Kombüse fast allein geschmissen hat – wobei zumindest die Seekrankheit dafür sorgte, dass unser Essenskonsum stark zurückgegangen ist. Wobei sich die Seekranken fast immer über eine neue Packung Zwieback gefreut haben – auf leeren Magen kotzt es sich so schlecht.

Da einige in unserer Wache allerdings von Seekrankheit bzw. in Majas Fall von normalem Kranksein länger betroffen waren als andere, hatten wir, als der normale Wachplan mit Stb. und Bb. eigentlich schon wieder lief, trotzdem an einem Stb.-Tag bis auf eine Person aus Stb. nur drei aus Bb. anwesend.

Glücklicherweise ist die Seekrankheit jetzt wieder gänzlich besiegt. Obwohl wir weiterhin fast durchgehend Windstärke fünf mit Böen bis sechs haben, wurde die Johnny dadurch, dass wir Segel setzen konnten und der Wind inzwischen von der Seite kommt, viel ruhiger. Der Wind sorgt außerdem dafür, dass wir Kuba mit einer Geschwindigkeit von sechs bis neun Knoten näherkommen.

Während der frühen Stunden unserer Tageswache hatten wir nur Gesellschaft von Jana und Daniela, die vor uns Wache hatten und noch ein wenig geblieben sind. Doch je später es wurde, desto mehr Leute tauchten auf, bis wir mit den drei Wachgängern und den Gästen kurzzeitig zehn Leute waren.

Als es allerdings zum Abendessen klingelte, ließen uns alle allein am Steuer zurück und gingen essen, während wir noch auf unsere Ablöse warten mussten. Innerhalb unserer Wache wurde auch der Steuerstand neu verschönert, da die Sticker so langsam ihre Farbe verloren haben. Nach dem Abendessen wurde Danielas schon etwas ausgewachsener Buzzcut zu einem Mönchskranz – so wie Veras braun-blonde Haare wieder neu blau.

…Und viel Gelaber…

Schlafrhythmus & Vor- und Nachteile der Wachen:

0-4/12-16

Geschlafen wird von ca. 04:15 bis 11:15, manche versuchen auch, vor der Nachtwache noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, was allerdings etwas schwierig ist, wenn alle im Zimmer noch wach sind. Zusätzlich muss man am nächsten Tag wieder um 07:00 aufstehen, weshalb ich beispielsweise an Unterrichtstagen 20 Stunden (08:00 morgens bis 04:00 nachts) wach war und an Wachtagen nur zwölf Stunden (04:00 bis 24:00).

Vorteile

  • Man darf nachts essen, da man das Frühstück verschläft.
  • Es ist nachts niemand anderes wach.
  • Wunderschöne Sternenhimmel.
  • Man ist vor allen anderen zum Mittagessen da und bekommt deswegen teilweise mehr.

Nachteile

  • Stark anderer Schlafrhythmus als die anderen.
  • 12:00-16:00-Wache in praller Sonne.
  • Es ist nachts niemand anderes wach.
  • Verpasste Pathways-Vorträge, die oft nach dem Mittagessen gehalten werden.
  • Auf Land- und Unterrichtstagen anderer Schlafrhythmus.
  • Man muss für den nächsten Tag Brot backen.
  • All-Hands kollidieren oft mit dem Schlaf (z. B. Anlegen, Segel setzen, Ankern, Ablegen oft so um 08:00, bisher vielleicht einmal früher Nachmittag).

04:00-08:00/16:00-20:00

Wenn man Wache hat, ist der Schlaf in zwei Mal ca. vier Stunden aufgeteilt. Vor der Nachtwache schläft man von 00:00 bis 04:00 und nach der Wache geht man frühstücken und dann auch direkt wieder ins Bett bis zum Mittagessen. An Unterrichtstagen schläft man einfach von 00:00 bis 07:00.

Vorteile

  • zwei Stunden Nachtwache Ruhe, dann kommen so langsam Leute an Deck (Lehrer und Crew oft schon um 06:00).
  • Auch bei Tagwache oft Leute da.
  • Sonnenauf- und -untergang.
  • All-Hands selten in der Wachzeit, aber oft kurz danach.
  • Halbwegs beständiger Schlafrhythmus.
  • Nie in der prallen Sonne.
  • Man darf wecken.

Nachteile

  • Zeitstress beim Abendessen, da man für kurze Zeit abgelöst werden muss.
  • Nachts die Kombüse für die Backschaft vorbereiten (Tassen vom Abend/Nacht spülen, wenn etwas nicht seefest war, aufräumen).
  • Unterbrochener Schlaf.
  • Man muss wecken.

08:00-12:00/20.00-00:00

Was den Schlafrhythmus angeht, ist diese Wache wohl die angenehmste, da man durchschlafen kann und auch auf Unterrichtstagen keine Umstellung hat, allerdings ist es gleichzeitig schlaftechnisch auch die schlimmste, da man zumindest an Unterrichtstagen nie mehr als ca. sechseinhalb Stunden bekommen kann, weil man immer bis ca. 00:30 nicht einschlafen kann und um 07:00 schon wieder geweckt wird.

Vorteile

  • Stabiler Schlafrhythmus.
  • Oft Gesellschaft.
  • Keine Umstellung für Landtage.
  • Oft wach bzw. Wache bei All Hands.

Nachteile

  • Möglicher Schlafmangel (überwiegt alle Vorteile).
  • 08:00-12:00-Wache in der prallen Sonne.
  • Bei Ein-Tages-Stops alle Wachen (Morgenswache ankommen, Abendswache ablegen).
  • Man verpasst die schönsten Stunden des Tages abends, wo die meisten frei haben und wach sind.
  • Man verpasst Filmabende.

Flash Johnny News…

Der neue Steuerkampf

Während manche an Bord ungern Wetter machen, verachten andere das Steuern, doch für manche hier an Bord stellt Steuern gar kein Problem dar. Erst heute hat Paul einen neuen Steuerrekord aufgestellt mit fünf Stunden und zehn Minuten und gerade eben finden Verhandlungen mit Malte statt, ob man mal eine 24-Stunden-Wache-/Steuerchallenge machen darf und Toni will übermorgen Nacht von 00:00 bis 08:00 durchsteuern.

Unsere Kandidaten sind bisher:

  • Paul
  • Benjamin
  • Julius
  • Toni

Desinfizierplan

Der Desinfizierplan ist etwas, was uns die Baumkrankheit und unser neuer Medic gebracht hat und ist noch nicht ganz ausgereift. Die Idee ist, dass die aufziehende Wache alle Flächen, an denen sich vor allem die Wache an Deck festhält, einmal zu desinfizieren, so z. B. das Steuerrad, Haltegriffe und Sitzflächen neben dem Steuer.

Zusätzlich wird einmal am Tag alle Flächen in der Messe desinfiziert, wie die Tische, die Bänke, die Griffe an den Niedergängen und die Polster. Hoffentlich wird das Problem Baum mit diesen Vorkehrungen bald in der Vergangenheit liegen.

And the end.

So…

Das war dann doch viel Text dafür, dass ich am Anfang nicht wusste, worüber ich hätte schreiben sollen. Der Tag war doch etwas ereignislos. Kuba liegt vor uns und ich kann nicht aufhören, in Vorfreude, jedes Mal, wenn ich daran denke, „Havanna“ zu singen.

Greetings:

Flurina: Liebes Mami, ich wünsch‘ Dir alles Gueti zu Geburi🥳 Gnüss din Tag und ä ganz dicki umarmig❤️❤️❤️ Han dich gan doll lieb (ich weiss du häsch am 6. aber ich glaubes duret bis Blogs ufe gladet werdet)

Jana:Ich lieb‘ euch alle sehr. Kuss kuss

Vera: Hannah, alles Gute nachträglich! Sorry, dass ich erst jetzt schreibe! Hoffentlich hattest Du einen tollen Tag! 👋👋

Julius: Henri, alles Gute zum Geburtstag Du Ginger🎉 Ich hoffe, Du feierst schön mit allen und trinkt einen für mich mit. Gute Zeit Dir noch und wir hören uns!

Katharina: So viel zum Thema Seekrankheit, Liné, ich hab fast verdoppelt :)… Ich bin auch schon am beantworten Deiner Fragen, weiß aber nicht, wann ich Briefe loswerden kann. Außerdem habe ich mich der Gruppe angeschlossen, die ihre Smartphones nicht haben wollen. Wir haben einfach das Gefühl, unsere Handys schon zu oft bekommen zu haben und kommen, wenn wir sie bekommen, nie dazu, uns den fremden Ort anzuschauen, an dem wir sind und dazu ist dieses Erlebnis zu selten. Ich bitte um Verständnis und werde versuchen, es mit ganz vielen Briefen zu kompensieren. Ich denke, spätestens vor der zweiten Atlantiküberquerung werde ich nochmal versuchen, einen Rutsch loszuschicken. Hab‘ euch lieb 💜💜💜

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The New Year on the Johnny

Ship: Johnny
Date: 1st January 2025
Position: Caribbean Sea
Nautical Position: 12°35.3’N 070°59.7’W
Etmal: 168 nm
Total Distance: 3732 nm

We started into 2025, which still sounds unbelievable for most of us, with a countdown, watching the fireworks on Aruba (an island we were just sailing by) from afar, a little party on the stern deck and… having watch.

Jana, Frieda, and me, the Port B watch, got the 00:00 to 04:00 watch on the first day of the new year. It was nice because we had to be awake anyway, our sleep schedule is 04:00 to 11:30 by now, so it was alright, but also a bit sad because we couldn’t celebrate all that well with the others.

Thanks to the time difference between home and here, we had two New Years to celebrate: The one at home, which we celebrated at 20:00 and the other one according to Johnny time. During the evening, we did a quiz, watched a little greeting video from our former medic Jakob and followed the typical German tradition Dinner for One.

Our medic Christian held a nice speech: “Ich wünsche allen eine sehr gute Gesundheit, damit ich auch nicht so viel arbeiten muss. Auch sollt ihr alle an eure armen Angehörigen daheim denken, die eine ganze Menge trinken müssen, um genauso schön zu schaukeln wie wir.”

After watch, we all went into our cabins to sleep until 11:30, when we ate lunch and had our second watch of the day from 12:00 to 16:00.

During this watch, Frieda’s safety vest accidentally got triggered. We suspect it was because the vest didn’t dry properly, which led to the little salt ball in the vest dissolving. That salt ball is actually meant to dissolve when you fall into the water, as it triggers the vest.

Luckily, the watch before us had already made a DIY sun sail out of a hammock, so while we all brought sunscreen, water and a cap to watch, at least the person steering wouldn’t get a sunburn. While steering was mostly in the shadow, the port lookout wasn’t so lucky. There was always a discussion about which side we had to go to because not many people wanted to sit for 30 minutes at 30 degrees Celsius in the bright Caribbean sun.

Maybe apart from Jacob, who was enjoying a little sunbath and only put on sunscreen after we warned him about sunburns. While we were cooking in the sun, Hannes, who would have been in our watch if not for galley duty, cut up bananas and apples for the smoothies they wanted to make for teatime.

Ways to spend the afternoon

There are many ways you can spend your free time. Below, I’ll present some examples I found on my walk around the Johnny:

Some motivated people got together to do some sport, while others used the time to relax and laze around in hammocks.

Nothing is better than having watch on a nice afternoon, while all the others are lazing around on the deck, braiding hair (one of Nele’s favorite activities), writing journals like Juno, or simply relaxing.

Exhausted from all the work, our medic had to take a little nap in the sail-bunk, how this very comfortable place is called.

Many wild Johnnies with books or e-readers were spotted, completely entranced with their stories.

Another thing I saw was the gorgeous sunset above the sea, a sight not so rare on our journey.

A Little Survey

What are your top 3 ways to spend your time on the ship?

Place 1 = 10 points
Place 2 = 5 points
Place 3 = 1 point

!The survey includes the teachers’ answers!

  • Listening to music: 84
  • Reading: 69
  • Sleeping: 62
  • Chilling on deck (in hammocks/the jib net): 43
  • Watching dolphins: 21
  • Sun/stargazing: 16
  • Steering: 20
  • Deep talk (during sunset): 55
  • Sport: 26
  • Eating: 25
  • School: 10
  • Writing journals: 5
  • Going to the toilet (with our toilet books*): 6
  • Lazing and talking: 1
  • Cuddling: 1
  • Galley duty: 0

*For context: One of the girls’ toilets has a little shelf where we’ve started to collect books we don’t need anymore, creating a little toilet library. This doesn’t exactly help shorten the time we have to wait in front of the door. Another thing we have there is a little notebook where we can leave notes and share gossip.

Whole Johnny Ranking:

  1. Place: Listening to music
  2. Place: Reading
  3. Place: Sleeping

All together, it was a really nice first day of the year, even though it was a lot different than what we are used to. I hope my little survey gave you an even better idea of how life on the Johnny looks.

Greetings:

Jana: An Mama, ich hab‘ heute auf meiner Wache die ganze Zeit „New Year’s Day‘‘ gesungen und an Dich gedacht, hab‘ Dich ganz doll lieb und Dich natürlich auch Papa, auch wenn ich mehr daran gedacht hab‘, dass es Dich wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben hätte.
An Puki: Ich hoffe, Du hattest ein schönes Silvester 🌚❤️

Carlotta: Hallo an meine Family und natürlich an Gaggi und den Rest der Schweine Bande 🙂
Silvester war sehr schön, auch wenn ich von 20-24 Uhr Wache hatte und die ganzen Spiele und Dinner for One verpasst habe… Heute war auch ein sehr schöner Tag und ich habe mir heute Bilder von zuhause angeguckt und ganz viel an euch gedacht❤️
Ich hab euch alle ganz ganz doll lieb😘😘😘😘

Leonie: Hi ihr alle, ich hoffe, dass ihr alle einen guten Start ins neue Jahr gehabt habt und auch schön gefeiert habt. Ich hab‘ euch lieb und vermisse euch.
Katharina, ich vermisse Dich sehr und Du hast mir Silvester gefehlt. Ich habe Dich lieb ❤️.
Mama, Papa und Alia, passt bitte gut auf Fiene auf und knuddelt sie von mir.
Finn und Birte, ich hoffe, dass ihr wieder gesund geworden seid und Mika und Andi bleibt auch bitte gesund. 😁
Ich freue mich, wenn ich wieder mit euch reden kann.

Fynn: Hallo ihr Lieben daheim, ich vermisse euch sehr und habe an Silvester an euch denken müssen und beim Schnorcheln habe ich super coole Fische und Korallen gesehen und ich bin gut ins neue Jahr gestartet und freue mich sehr auf die Costa Rica Zeit und euch wieder anzurufen und ich hoffe, Tom und Lotta geht es auch gut und ihr hattet alle Spaß in Ägypten! Bis bald, eure Fynn❤️

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The last day on shore

Ship: Johnny
Date: 5th December 2024
Position: Atlantic
Nautical Position: 17° 01,2’N 025° 19,9’W
Etmal: 23 nautical miles
Total distance: 3092

Today was our last day on shore, before we started our journey to cross the Atlantic, which began at the bay where we swam with the turtles yesterday. Everyone had to get up at 05:30 so we could lift the anchor and set the sails.

Around 07:00, the all-hands was finished and we could all go back to our beds and sleep a little more. But since we’re back at sea, our normal watch schedule was running again.

After roughly one hour, we could already see the small village we would visit in the distance. Another 90min later, we were anchored again after a bit of a struggle with the depth of the water and also with our anchor, which, luckily, turned out fine.

By that point, it was almost lunchtime and while the tables were already set, Vera, Fynn and I still had a bit of time for some quick rounds of “Halt mal kurz,” a game I was really sad I hadn’t brought with me, but luckily Carlotta brought it.

Surprisingly, quite a few people on board know „Die Känguru-Chroniken“, which leads to us constantly quoting and swapping the first letters of two-word phrases (for example: turning „Pannenbaum“ into „Pannetaum“). For example: A Pannetaum would really boost our Christmas spirit, but sadly there’s no space for one.

When the food was ready, everyone ate soup and we also had some leftover banana bread from yesterday for dessert. During lunch, the Regina Maris appeared on the horizon — maybe they overslept.

After we finished eating, Jacob told us that we would swim to the village with our dry bags, which caused quite a bit of chaos, because most of us still had our bags in the storage room in the girls‘ cabin, which we all started calling „das Loch,“ so we had to get them first. After everything was packed and we were all in swimwear, we jumped into the water and swam to shore.

Sadly, not all of our dry bags kept our stuff dry. For example, my towel was dripping. Luckily, there were no electronics in the bag, so we just laid everything in the sun and it dried up in no time.

Shortly after us, the Reggies also reached the beach and we went to visit the small school of the village, where we got a little glimpse into school life in such a small and somewhat isolated village.

Then we split into three groups: One went hiking with Malte… The others played soccer… And the last option was to go swimming.

At around 16:00, everyone was pretty exhausted from either swimming, walking or running after a ball, so the teachers gave us the signal to pack up and swim back. We had to say our goodbyes to the Reggies, with whom some of us had already formed good friendships from the few times we had met them.

In the end, we left the shore with the knowledge that this would be the last bit of land we would touch and also see for the next two to three weeks.

Back on our Johnny, we made sure the deck and our cabins were sea-safe. After that, we set our sails simultaneously with the Reggies and took some beautiful pictures of our joint „departure.“

Then the drone flew back to the Reggie and we got a radio call from them, saying that they would take down their sails now, because the pictures were taken. We stayed back a while, because we hoped that their ship would sail into the sun so we could get some more beautiful pictures.

Our captain forgot (the Reggie did too) to make horn signals, so we didn’t get to say a final goodbye. Shortly after that, our captain gave the signal to take down the sails again because there wasn’t enough wind.

Dinner was accompanied by a lot of movement from the ship, so we all had to watch our plates. Even though some of us got a little seasick again, we all eagerly awaited the food, exhausted and hungry from the eventful day.

We sailed in the direction of the sun and all of us are excited for our first Atlantic crossing.

Greetings:

Nele: Alles Gute zum Geburtstag Luisa, ich hoffe, Du hattest einen wunderschönen Tag❤️

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Das Comeback der Seekrankheit

Schiff: Johnny
Datum: 07. November 2024
Position: Atlantik
Nautische Position: 41 Grad 05,3‘N / 010 Grad 53,9‘W
ETMAL: 128 nautische Seemeilen
Gesamte Distanz: 1438 nautische Seemeilen

Nach einem erneuten Anflug der Seekrankheit, ausgelöst durch unsere gestrige Abfahrt aus Vigo, sind die meisten heute wieder auf den Beinen, einige jedoch immer noch mit zeitweiligen Ausfällen.

Zum Anlass des Tages hatte ich mir überlegt, einen nachträglichen, zusammengefassten Kotz-Counter und ein paar Tipps zur Überstehung der Seekrankheit zusammenzustellen. Davor aber noch kurz eine Zusammenfassung des Tages:

Frühstück:

Zum Frühstück, zu dem einige aufgrund von Seekrankheit und Verschlafen etwas verspätet erschienen, gab es Pfannkuchen mit wahlweise Marmelade, Erdnussbutter, Honig und/oder Schokostreuseln. Die Erdnussbutter ist übrigens Litti-approved.

Eine neuere Entwicklung ist, dass durch das Waschen in Vigo einigen noch die Hoodies fehlen und so zum Beispiel Jana oben im Bild nicht ihren Hoodie, sondern Carlottas anhatte. Ich befürchte, dadurch könnten wir unseren neuen Steuermann Steffen und neuen Maschinisten Lutz (den Briefeüberbringer) etwas in Verwirrung bringen, das wird sich aber sicherlich noch legen.

Unterricht:

8:45-11:15 Uhr – Nautik bei Kapitän Norbert:

Zu den Themen gehörten, welche Objekte die wichtigsten sind, wenn das Kommando zum Verlassen des Schiffes gegeben wurde, was man im Falle eines Brandfalls macht und wo die Feuerlöscher sind und welche für welche Art von Brand geeignet sind. Auch sollte man nie Türen, hinter denen es brennt, einfach so öffnen, da einem sonst die Hitze direkt ins Gesicht schlägt.

Zum Ende hin haben wir noch eine Übung zum Feuerlöschen gemacht, bei der einer, mit einem Seil gesichert, unter Deck ging und das „Feuer“ löschte, während der andere das Seil festhielt.

12:45-15:15 Uhr – Geschichte/Religion mit Malte und Lea:

In dieser Unterrichtsstunde wurden Geschichte und Religion sozusagen verschmolzen. Zuerst haben wir uns mit Malte mit Piraterie des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts im Mittelmeerraum beschäftigt.

Besonders sind wir auch auf die religiösen Umstände (muslimisch/christlich) eingegangen, die besonders bei Gefangenen und deren Chancen auf Freikauf oder bessere Lebensumstände entscheidend waren.

Danach lernten wir mit Lea, die zu uns gestoßen war und unserem Aufenthalt in Marokko entgegensah, über den Islam, da es die Hauptreligion in Marokko ist.

16:45-18:15 Uhr – Englischunterricht bei unserem Englisch-Experten Jacob:

Da Jacob auch Philosophie studiert hat, gab es bei unserer Englischstunde einen leichten philosophischen Einschlag am Anfang. Danach lasen wir einige Poems rund ums Meer und analysierten diese ein wenig.

Zum Ende hin sollten wir alle noch ein kleines Gedicht auf Englisch schreiben. Unsere Unterrichtsgruppe bestand übrigens aus 13 Leuten, was in der Messe sehr angenehm war, im Seegarten jedoch wurde es etwas kuschelig, wie man sehen kann.

Nach dem Abendessen gab es dann auch die erste Versteigerung der Fundkiste. Statt Geld wurde hierbei jedoch mit Aufgaben wie „Abwasch helfen“ oder einmal „Grüner Plan“ (was eigentlich nur ein schöneres Wort für den täglichen Toiletten- und Duschenputzdienst ist) bezahlt.

Dabei wurden vom Lost-and-Found-Team die Gegenstände in der Fundkiste vorgestellt und wenn der eigentliche Eigentümer sie nicht gegen eine Aufgabe „freigekauft“ hatte, wurde das Fundstück versteigert.

Dabei wurden Tassen, Socken und andere Kleidungsstücke wiedererkannt oder halt sich selbst überlassen. Alle Kleidungsstücke, die niemand haben wollte, landen übrigens als Putzlappen im Maschinenraum. Der Tag endete in einer schönen Spielerunde mit den letzten Verbleibenden in der Messe.

Und da offenbar fast jeder täglich ein neues Hintergrundbild setzt, hier ist meines heute:

Kotz-Counter:

  1. Elisabeth: 7
  2. Ella: 5
  3. Flurina: 5
  4. Frieda: 0
  5. Daniela: (5-7)
  6. Anna G.: 4
  7. Carlotta: 4
  8. Olivia: 0
  9. Juno: 0
  10. Jana: 4 + 1
  11. Katharina: 9
  12. Anna L.: 6
  13. Kyrill: 0
  14. Julius: 0
  15. Julian: 0
  16. Fridolin: >10
  17. Vera: 0
  18. Leonie: 4
  19. Helene: 9 + 1
  20. Nele: 6 + 6
  21. Jakob (Medic): 1
  22. Johanne (Lehrer): 8
  23. Lea (Lehrer): 6
  24. Maja (Watchleaderin): 0
  25. Fynn: 0
  26. Hannes: 3
  27. Benjamin:
  28. Toni: 9
  29. Noam: 2
  30. Paul: 0
  31. Malte (Lehrer): 0
  32. Jacob (Lehrer): 0

Anmerkung:

Sortiert nach Kojen-Nummer. Die erste Zahl ist vom ersten Mal (Abfahrt Niederlande). Wenn jemand noch ein Plus hat, gab es einen Rückfall nach der Abfahrt in Vigo. Doch auch wenn bei jemandem eine Null steht oder kein Plus hat, heißt es leider nicht, dass es ihnen gar nicht schlecht war, sondern nur, dass sie weniger über die Reling hingen.

Grüße:

P.S.:

Katharina: Vielen Dank für die Briefe :D! Ich werde mich bemühen, in Marokko nach Briefmarken zu suchen und eventuell die Möglichkeit finden, einige Briefe zurückzusenden, sonst kümmere ich mich in Teneriffa darum. Könntet ihr übrigens meinen Freundinnen (Linnéa, Larina) bzw. deren Eltern schreiben, dass die Briefe nicht an das Backoffice geschickt werden und denen dann die Überliefungsadressen weiterleiten. Alles Gute nachträglich an Bärbel und Sonka. Ich hoffe, ihr hatte einen ganz schönen Tag und vermisst uns nicht zu sehr 😉

P.S.:

Anna L.: Alles alles Gute zum Geburtstag mein Warzenschweinchennnn!!🫀🫀Hab‘ einen tollen Tag und lass Dich feiern! Ich denke ganz oft an Dich und vermisse Dich🫀


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Seetag Nr. 1

Datum: 22. Oktober 2024
Position: Nordsee
Nautische Position: 51 Grad 24,8′ N, 2 Grad 52,1′ E
Etmal: 95 Meilen

Der erste richtige Seetag

Der erste richtige Seetag begann mit einem Sonnenaufgang auf dem Meer. Die meisten waren so kaputt wegen der Seekrankheit, weshalb sich morgens nur die Leute auf Deck befanden, die Wache hatten.

Allen war immer noch ein wenig schlecht, jedoch ging es den meisten besser als am Tag zuvor. Um etwa 12:00 waren alle wach und hatten Hunger, da sich durch das Erbrechen nichts mehr im Magen befand.

Seekrankheit:

Die meisten haben die Seekrankheit deutlich unterschätzt. Nachdem wir losgefahren sind, haben wir nicht nur die Seeluft gespürt, sondern auch ein starkes Gefühl der Übelkeit. Viele lehnten sich bereits über die Reling, um sich zu erleichtern. Andere lagen auf dem Boden, da das half, das mulmige Gefühl im Bauch zu lindern. Einigen ging es besser und sie kümmerten sich um die anderen.

Weiterer Verlauf des Tages:

Nach dem Mittagessen gingen ein paar auf ihre Wache und der Rest blieb im Messeraum, um etwas zu spielen oder Musik zu hören. Segel wurden immer noch nicht gesetzt; dazu gab es eine schöne Segelweisheit vom Kapitän:

„Beim Segeln gibt es drei Winde: Zu viel Wind, zu wenig Wind und Wind von vorne. In der Theorie gibt es auch noch einen vierten Wind: Den richtigen Wind, aber halt nur in der Theorie.“

Wir hatten den ganzen Tag über Wind von vorne. Das Wetter war tatsächlich überwiegend sonnig; sobald die Sonne allerdings verschwand, wurde es mit dem Wind eisig. Zu essen gab es morgens Brot mit Aufschnitt, zum Mittagessen Nudelsuppe und abends eine Nudel-Gemüse-Pfanne. Der Sonnenuntergang war heute zwar besser zu sehen als gestern, doch in den letzten Momenten wurde die Sonne von einer Wolkenschicht verdeckt. Und so ging auch der dritte Tag von Ocean College 24/25 zu Ende.


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