Talea

TB2003 – Von Kartentricks und geraden Linien

Schiff: Regina Maris
Datum: 20. März 2025
Position: Nordatlantischer Ozean
Geographische Position: 38°31.946‘N 028°37.494‘W
Etmal: 180 nm
Total: 10.966 nm

Der Tag der Tage: 

Wir sind endlich angekommen! Bereits am frühen Morgen sahen wir am Horizont die Umrisse der Azoren.

Natürlich hatten sich die Lehrer für dieses feierliche Ereignis auch eine ganz besondere Überraschung ausgedacht: Natürlich, einen Deep Clean! Weswegen wir während der phänomenalen Einfahrt in den Hafen nicht den Ausblick, sondern das Innere einer Kloschüssel, Dreckhaufen und verstopfte Abflüsse bewundern durften.

Als wir angelegt und zu Mittag gegessen hatten, gab es mal wieder ein Meeeeeting.

In diesem wurde uns eröffnet, dass wir unseren Lebenslauf und unser Motivationsschreiben bis morgen fertigstellen sollten, aber yalla. Sonst gäbe es keine Handys – Kollektivstrafen werden hier sehr gefördert, unerlässlich für unser Gemeinschaftsgefühl. Es war unsere eigene Verantwortung: Wollten wir es endlich hinter uns bringen oder Free Shore Leave haben?

Zumindest wurde einem von den Personen, die auf Free Shore Leave gegangen sind, berichtet, wie es sich anfühlt, wieder auf Land zu sein. Denn das Einzige, was ich sah, war mein Motivationsschreiben und dessen Fertigstellung.

Einige waren bei Peter’s Café Sport und haben ihre lang ersehnten Pakete abgeholt, obwohl einige immer noch nicht angekommen waren.

Nachdem alle zum Abendessen wiedergekommen waren und gegessen hatten, konnte man den Abend das erste Mal wieder ohne Wellengang genießen. Und wie geht das am besten?

Mit: Hermine, Dobby, Weide, Hut, Hut, rotes Haus, Schnatz, Schnatz und Besen. Oder in kurz: eine Runde Dobble Extreme – Harry-Potter-Version. Nach drei Runden schwirrte allen der Kopf, und manche hätten gern einiges kaputtgeschlagen.

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Antonio an Land war und besagter Antonio hatte Eltern, die ihm ein Päckchen mit Süßigkeiten zusammengestellt hatten. In jenem schicksalhaften Päckchen befand sich eine wichtige Sache: Ahoi-Brausepulver. Lecker, oder? So zum Essen, in der Limo – kann man tanken.

Oder man macht die Enno-Advanced-Version: Man nehme einen Schlesinger, tue so, als habe man Ahnung und versuche zehnmal, eine gerade Linie Brausepulver zu ziehen, bis man schließlich aufgibt, die Nase auf den Tisch setzt und einzieht.

Oder wie Franz, der den Staubsauger macht – ein ganzes Päckchen durch ein selbst gedrehtes Röhrchen beim First Try. Natürlich hatte das Ganze auch Nebenwirkungen: Ohne gerötete Augen, brennende Nase und den größten Lachkrampf ever geht es nicht.

(Die Variante für Rich Kids wäre übrigens mit der Kreditkarte – aka Strate – oder ganz abgespaced: Dobble-Karten).

Enno konnte das nicht auf sich sitzen lassen – den Strate, der es ganz straight schaffte. Er versuchte die ganze Zeit mit der Kreditkarte weitere Linien und fragte munter in die Runde, wer denn noch alles wolle. Anneke, Christian und Marilen versuchten auch ihr Glück beim Sniffen, obwohl alle nicht sonderlich begabt waren und viel liegen ließen.

Aber vielleicht klappt es beim Kaffee nächstes Mal besser – viel Glück! Oder wie Arne mit Pfeffer. Auch gut: Soja-Shots – wie zwei anonyme Personen zu Silvester.

In der Galley:

Mittags: Eiernudeln mit Gemüse
Abends: Reis mit Ofenhähnchen, Mais und angebratener Zucchini
Zum Nachtisch: Eis mit Schokosoße und selbstgemachtem Cookiedough

Sonstiges: Der Abfluss wurde endlich gereinigt.

Anmerkungen:

Talea: Vielen Dank für die Briefe und das Paket! Liebe Grüße an alle zu Hause und bis in ein paar Wochen! P.S.: Ich bin jetzt Koch!

Allgemeine Anmerkung: Hätt’ ich gewusst, wie blau das Meer ist, ich hätte all die bösen Worte in der Shishabar nicht benutzt!

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Was nun?

Ship: Regina Maris
Date: 15th of February 2025
Position: Marina Hemingway
Geographical Position: 23°05.276’N, 082°29.946’W
Etmal: 0 nm
Total: 7,782 nm

Wir alle sind aus einem bestimmten Grund hier auf dem Schiff – mit einer eigenen Motivation. Wir lieben das Leben an Bord und würden es um keinen Preis der Welt gegen etwas anderes eintauschen.

Aber was ist, wenn es uns mal schlecht geht? Wenn wir selbst hier, im Paradies, wo die Sonne scheint, es immer warm ist und wir von Menschen umgeben sind, die uns lieben, schlechte Momente erleben und große Sorgen haben?

Was macht man, wenn keine Eltern in der Nähe sind, keine Familie, die einen seit der Geburt unterstützt und in den schlimmsten Momenten immer für einen da wäre?

Perfekte Orte, um hier mit seinen Gedanken klarzukommen, sind der Mast, das Klüvernetz, das Foredeck und die Kühltruhe hinten auf dem Poopdeck. Dort kann man – soweit es ein Schiff zulässt – Privatsphäre genießen und in Ruhe nachdenken.

Doch auch dort muss man vorsichtig sein, denn oft möchte man nicht, dass alle mitbekommen, dass es einem gerade nicht gut geht, dass man verletzlich ist oder einfach mal nicht so sozial sein möchte. Zum Glück gibt es hier Menschen, denen man vertraut, die für einen da sind und einen verstehen.

Wir alle können mittlerweile von unseren engsten Freunden an Bord sagen, dass sie zu unserer zweiten Familie geworden sind. Egal, worüber man sich Gedanken macht – wenn man nicht mehr alleine mit einem Problem sein will, sucht man sich eine vertraute Person zum Reden und einen ungestörten Ort ohne Zuhörer, am liebsten den Mast oder das Klüvernetz. Von dort oben kann man die anderen beobachten – sie wirken klein, man hört sie nicht und sie einen selbst auch nicht. Man hat Zeit und Raum, um sich mit persönlichen Gedanken auseinanderzusetzen.

Jede einzelne Person hier hat ihren eigenen Weg gefunden, mit Herausforderungen wie Heimweh, Beziehungsstress, Liebeskummer oder dem Verstehen anderer Menschen umzugehen. Es ist alles Typsache. Und wenn man Probleme mit jemandem an Bord hat, kann man sich auch an einen vertrauten Erwachsenen wenden – sei es an Lehrer oder Crew.

Besonders für uns da ist die große Marie, die immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen hat. Auch innerhalb der Schülerschaft gibt es Vertrauenspersonen, zu denen viele gehen, wie zum Beispiel der gute Christian, die kleine Marie und Enno, die sehr empathisch sind und gut zuhören können.

Viele ziehen sich mit ihrem MP3-Player zurück und hören Musik oder Hörspiele, um mit ihren Sorgen klarzukommen. Andere zeigen ein eher ungewöhnliches Essverhalten, wie den übermäßigen Verzehr von Schokolade oder Birnenzwiebeln. Einige lenken sich mit Arbeit ab und helfen verstärkt in der Galley oder bei den Watches mit.

Und dann gibt es noch Menschen wie Hannes, die jeder Situation mit Gelassenheit und Humor begegnen.

Auch wenn es nicht leicht ist, sich mit schwierigen Momenten auseinanderzusetzen, gehören sie dazu. Wir wachsen daran, werden erwachsener. Wir sind zwar noch nicht volljährig, haben aber mittlerweile einen sehr weiten Horizont und schon oft den Blick über den Tellerrand gewagt.

Jede einzelne dieser Herausforderungen bringt uns ein Stück näher zu uns selbst.

Anmerkungen:

Talea: Hi Family & Maya, auch wenn dieser Tagesbericht vielleicht ein bisschen traurig klingt, haben wir alle eine super Zeit – ihr müsst euch keine Sorgen machen! Danke für die Briefe, ich glaube, ich habe nicht alle bekommen, aber danke trotzdem… Liebe Grüße auch an dich, Pauline, und an alle anderen! P.S.: Bei Rainer lerne ich richtig viel und werde zuhause auch mehr kochen!

Marilen: Liebe Familie, ich habe eure Briefe bekommen, aber noch nicht alle gelesen. Ich liebe euch sehr – besonders dich, Minzi und Mama, Papa, Oma und Opa. Trotz einiger Komplikationen habe ich hier echt die beste Zeit, die man sich vorstellen kann.

Marie: Hallo an alle zuhause, natürlich gibt es hier mal bessere und mal schlechtere Zeiten – und gerade ist es eher Letzteres. Aber dafür habe ich tolle Freunde um mich herum und heute sind auch die Briefe angekommen, die ich gleich lesen werde. Danke dafür! Grüße <3 Und Mila: Läuft alles hier weiterhin nach deinen (und meinen) Wünschen 😉 Freu‘ Dich auf Deinen Brief!

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The fridge and our last alpha watch luck

Ship: Regina Maris
Date: 8th of January 2025
Position: Linton Bay, Panama
Geographical Position: 09°39.979’N 080°13.842’W
Etmal: 39 nm
Total: 6642 nm

As always, my day started at 1am with my anchor watch. We were doing our German homework, talking and laughing, so time was flying pretty fast for us. It was a nice watch and nothing happened – until it did…

When we went down to the galley to get some water, we looked at the fridge and thought – shit! It had almost 19 degrees! (for those who don’t know anything about a fridge – that’s way too warm.)

So, in the last half hour of our watch, we woke up our watch officer, Ester and Heine, our captain and they were fixing it. At the end of our watch, the temperature was falling, finally. But is it really fixed? We will see…

That, you know, was the normal part of our day.

After sleeping and having breakfast, we were in the harbour to get fuel and during that we were allowed to go on land for one hour. Back on the ship, I had an interesting conversation with an older woman. She told me that she started to love ships after visiting one as a little child and that she is always very happy when she sees them.

I started to realize what an unbelievable possibility we have, being on the Regina for half a year.

Then we went out of the harbour and back to sail the last miles to Bocas del Toro. For us, it meant the last watch in this watch constellation.

The rest of the day we were finishing our homework and packing our stuff for Costa Rica. (To get to my cabin, I had to climb over several bags, but that’s nothing compared to the next day – you couldn’t see the floor!)

Then I had my last night watch…

When I went up, the first thing I saw was Antonio. He decided to steer into his birthday during our whole watch.

It was a nice last watch and our alpha luck wasn’t leaving us; the rain clouds disappeared without touching us.

An explanation of the alpha luck:

During my whole time on board, I never had one watch with rain. So when the other watch told us that it was raining really badly outside and that our watch would be pretty wet, it always stopped raining when we went outside.

Or, when we saw only clouds during our whole watch, we decided to change the course by five degrees and we sailed away from the rain even faster and better on course than before.

Of course, it started pouring when our watch was over, but never before. Also, we never had things that broke, like in some other watches.

We all had fun in our last watch and we will miss it in the future. But hopefully, it wasn’t my last alpha night watch during our journey!

Anmerkungen:

Talea: Hi Family, hier ist es richtig schön und ich freue mich auf Costa Rica! Maya, viel Spaß auf der Musikfahrt, erzähl‘ mir alles! Ich hab‘ euch alle ganz doll lieb!

Marie: Hallo! Mein Video für den Bundeswettbewerb Fremdsprachen ist seit gestern fertig, den Schülern hat’s sehr gut gefallen 🙂 Außerdem hab‘ ich die Prüfung geschrieben, lief okay. Hoffe, es reicht wieder zum selben Ergebnis wie letztes Jahr! Grüße <3

Janno: Es ist schon der zweite Versuch und ein bisschen zu spät, aber ich wünsche euch ein schönes neues Jahr ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

Antonio: Danke für die Geburtstagsglückwünsche!

Christian: Soo, das ist wahrscheinlich der letzte Kommentar für ’ne Weile, weil wir ja bald in Costa Rica sind, aber dann kriege ich ja eh mein Handy. Wir hören uns, ich freu mich.

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Dinodisco

Schiff: Regina Maris
Datum: 6. Dezember 2024
Position: Atlantik
Geographische Position: 16°10.221N 027°37.801W
Etmal: 143nm
Total: 3152nm

Stell dir vor:

„Rums!“

Damit wirst Du geweckt und stellst erstmal fest: Wir haben wieder Seegang. Ein Blick auf die Uhr sagt Dir, dass Deine Watch auch bald anfängt. Semi-motiviert schlurfst du aufs Maindeck und denkst Dir erstmal was zum…

Hektisch macht die andere Watch das Schiff sturmfest, während am Himmel Blitze von einer Wolke zur anderen zucken. Schadenfroh setzt Marie dich in Kenntnis: „Ich geh‘ jetzt trocken ins Bett und ihr segelt ins Gewitter hinein!“

Angespannt starrst Du auf das Blitzgewitter und wartest auf den Regen. Um nicht nasse Klamotten zu haben, zieht Marilen ihren Bikini an. Und Tilly hat recht: Es ist wie in einer Disco.

Zehn Minuten vergehen, zwanzig, vierzig. Nichts passiert. Dann steht es fest: Es liegt an unserem Alphaglück.

Und plötzlich drehen sich Deine Gedanken nur noch um die Leftovers, Getränke und genügend Bilder vom Gewitter, vor allem, weil Mathieu noch nie so ein Gewitter gesehen hat – es blitzte, aber ohne Donner.

Während des Steuerns unterhältst du dich mit Antonio. Das Hauptthema: Dinos und Tiere mit Beuteln. Deine Erkenntnis der Watch: 99% der Tiere, die einen Beutel haben, sind aus Australien. Das 1% hat ihn sich „angetackert“. Die Scheiße von Kühen ist mehr wert als das Fleisch.

Nach den vier Stunden gehst Du gut gelaunt ins Bett, weil es eine schöne Watch war.

Grüße:

Anna: Frohen Nikolaus euch allen (in Kiel, Hagen, Hamburg, Berlin, usw.)! Richtig geputzt habe ich meine Schuhe heute zwar nicht, aber sie wurden immerhin durch verschüttetes Sprudelwasser gereinigt… Yannick, ich hoffe, Du bist zuhause und musst nicht in kalten Flughafenhallen übernachten. Danke für Dein Bonusmaterial – ich war wirklich sehr amüsiert. Aber mit Definitionen von so was haben wir ja schon länger Probleme 😉

Malte: Hallo Mama und Papa, die Atlantiküberfahrt hat jetzt begonnen. Es fliegt jetzt schon alles wegen der Wellen durch die Gegend. Ich habe euch lieb ❤️❤️😘😘

Pepe: Weyoooo, wir sind jetzt losgefahren. Wir hatten heute Galley und ich bin fertig mit den Tag… shit happens! Ich hab‘ euch lieb und vermisse euch!!! P.S.: Danke für den Brief Mama❤️😘❤️🥔🌙

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My time in Morocco

Ship: Regina Maris
Date: 17th of November 2024
Position: Essaouira, Morocco
Geographical Position: 31°37.231’N 009°45.842’W
Etmal: 0nm
Total: 1682nm

My time in Morocco,
was so great, hey, jo,
My time in Morocco,
was so great, hey, jo,
My time in Morocco,
My time in Morocco,
My time in Morocco,
was so great, hey, jo.

The cats in the streets,
Were so great, miau, miau,
The cats in the streets,
Were so great, miau, miau,
The cats in the streets,
The cats in the streets,
The cats in the streets,
Were so great, miau, miau.

And we were surfing on the waves,
And it was great, surf, surf,
And we were surfing on the waves,
And it was great, surf, surf,
And we were surfing on the waves,
And we were surfing on the waves,
And we were surfing on the waves,
And it was great, surf, surf.

And the crêpes were so yummy,
And so great, yum, yum,
And the crepês were so yummy,
And so great, yum, yum,
And the crêpes were so yummy,
And the crêpes were so yummy,
And the crêpes were so yummy,
And so great, yum, yum.

And talking with the Moroccans,
Was so great, chit, chat,
And talking with the Moroccans,
Was so great, chit, chat,
And talking with the Moroccans,
And talking with the Moroccans,
And talking with the Moroccans,
Was so great, chit, chat.

And playing basketball against each other,
Was so great, boing, boing,
And playing basketball against each other,
Was so great, boing, boing
And playing basketball against each other,
And playing basketball against each other,
And playing basketball against each other,
Was so great, boing, boing.

And hearing traditional music,
Was so great, zing, zing,
And hearing traditional music,
Was so great, zing, zing,
And hearing traditional music,
And hearing traditional music,
And hearing traditional music,
Was so great, zing, zing.

And the vendors bullshat us,
Nearly all the time, cash, cash,
And the vendors bullshat us,
Nearly all the time, cash, cash,
And the vendors bullshat us,
And the vendors bullshat us,
And the vendors bullshat us,
Nearly all the time, cash, cash.

And then Marie caused a car crash,
No one‘s harmed, crash, crash,
And then Marie caused a car crash,
No one‘s harmed, crash, crash,
And then Marie caused a car crash,
And then Marie caused a car crash,
And then Marie caused a car crash,
No one‘s harmed, crash, crash.

And playing cards together,
Was so great, Dutch, Dutch,
And playing cards together,
Was so great, Dutch, Dutch,
And playing cards together,
And playing cards together,
And playing cards together,
Was so great, Dutch, Dutch.

And driving with the Dinghi,
Was so great, splash, splash,
And driving with the Dinghi,
Was so great, splash, splash,
And driving with the Dinghi,
And driving with the Dinghi,
And driving with the Dinghi,
Was so great, splash, splash.

Dieser Tagesbericht wurde Ihnen präsentiert von Biobrause.
Biobrause – gibt‘s jetzt überall.

Bemerkungen:

Talea: Danke für eure Briefe! Ich hab‘ euch lieb bis zum Mond und wieder zurück! Markus, es würde Dir hier sehr gefallen…

Leonore: Hiii, ich lebe noch, mir geht es gut! Hab‘ euch lieb!

Marie: Thema Car Crash, ich sage nix ohne meine Anwältin aus meinem zweiten vollwertigen Wohnsitz. Grüße <3

Hannes: Macht keinen Schwachsinn daheim! Wjfmf Hsvfttf bo bmmf, njs hfiu ft hvu.

Ella: Ich bin hier so glücklich. Vermisse euch trotzdem ganz doll und freue mich, bald endlich mit euch telefonieren zu können

Marilen: Moin Leute, Marokko ist wohl doch nicht so sauber, hab‘ mir was eingefangen, jetzt geht’s aber langsam wieder…

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Maßeinheit Tilly

Ship: Regina Maris
Date: 4th of November 2024
Position: Coast of Portugal
Geographical Position: 39°19.66 N 010°01.56 W
Etmal: 144.5 nm
Total: 1158.3 nm

Über zwei Wochen sind wir nun schon auf unserem Schiff. Wir haben (zumindest irgendwie) gelernt, was während der Watch getan werden muss, wie man Segel setzt und wie man in der Galley hilft.

Doch ein (vermeintlich) wichtiger Aspekt des Bordalltags fehlte bis heute noch komplett: Schule.

Beim Frühstück schien alles ganz normal – Brot, Marmelade und Porridge – bis … wir haben gleich Mathe! Diese Erkenntnis war für die meisten wahrscheinlich schon ziemlich ungewohnt. Aber was soll man machen? In gewisser Weise begann der Ernst des Lebens heute wieder.

Plötzlich auch Schule

Nach der “Eingewöhnungszeit” auf dem Schiff und dem Stop in Vigo wird der Bordalltag von nun an etwas anders aussehen. Die Watches wurden zweigeteilt (was auch bedeutet, dass man in einer wesentlich kleineren Gruppe Watch hat), so dass alle Schüler*innen nur noch eine vierstündige Watch pro Tag (oder Nacht, versteht sich) haben.

In der so gewonnenen Zeit findet dann der Unterricht statt. Dabei wird, ganz im Gegensatz zu den Schulen zu Hause, jeden Tag nur ein Fach unterrichtet. Außerdem gibt es freie Lernzeit, in der Aufgaben von zu Hause individuell bearbeitet werden können.

Lauter Seesäcke

Und heute stand eben als Erstes Mathe auf dem Plan. Die Vormittagsklasse startete um 09:00. Ganz sicher, ohne jeden Zweifel, wären alle vollkommen motiviert für den Unterricht gewesen und hätten richtig gut mitgearbeitet, wäre da nicht leider die Seekrankheit gewesen.

Denn ja, da war sie wieder! Ein sehr großer Teil von uns war heute erneut oder zum allerersten Mal seekrank. Nur, dass wir es hier auf dem Schiff schon lange nicht mehr “seekrank sein” nennen. Hier heißt es mittlerweile “ein Seesack sein”. Aber das nur nebenbei – es entstehen erstaunlich viele Dinge aus Schlafmangel …

Mathe ist zum Kotzen!?

Unser Mathelehrer Niklas hatte also voller Motivation seine erste Stunde mit uns vorbereitet, musste nun aber zusehen, wie seine Klasse immer weiter zusammenschrumpfte. Von etwa 15 Personen am Anfang waren zwischenzeitlich nur noch vier übrig!

Auch wenn ich persönlich (Anna) so eine Aussage niemals treffen würde, kann man doch mit Fug und Recht behaupten, dass Mathe an diesem Tag zum Kotzen war. Das ist wohl etwas, das es auch nur bei Ocean College gibt: Reihenweise Schüler:innen, die den Unterricht für eine kleine Kotzpause verlassen …

Neue Maßeinheiten

Aber trotz all dieser Widrigkeiten kam doch noch ein bisschen Unterricht zustande. Als lockeren Einstieg gab es die Aufgabe, das Schiff zu vermessen. Mit Maßband loszuziehen wäre ja aber langweilig gewesen, deshalb sollten eigene kreative Maßeinheiten ausgedacht werden – so wurde beispielsweise in Wäscheklammern und Zigarettenstummeln gemessen.

Das absolute Highlight war aber vermutlich die Messung der Gesamtlänge des Schiffes, die in “Tilly” angegeben wurde. Dabei entspricht ein Tilly exakt der Größe von Tilly. Und da soll nochmal jemand sagen, Mathe hätte keine Anwendungen im echten Leben!

Die Omnipräsenz von Seesäcken verschwand auch in der Nachmittagsklasse (die übrigens die Maßeinheit “Sali” einführte) und beim Abendessen nicht – aber das wird in den nächsten Tagen sicher besser.

Morgen gibt es dann das nächste Fach. Mal sehen, wie viele Personen dann dabei sein können 🙂

Bemerkungen:

Anna: An M, P & D: Unsere Wellen heute sind deutlich größer als eure Brandung 🙂 Ich bin etwas seekrank, aber alles gut. Sonst geht es mir super! Für Yannick: Heute habe ich auch das Inverse der Teilmengenaufnahme praktiziert … War zu erwarten 🙂 Limes gegen unendlich!!!

Ella: Alles Gute zum Geburtstag, Jonne! Ich habe Dich ganz, ganz doll lieb und vermisse Dich heute wirklich sehr.

Marie: Hallo! Ich lebe noch, alles ist super hier. Ich habe heute zum ersten Mal den Ozean bereichern können, habe aber lange ohne durchgehalten. Grüße <3

Johannes: Hello, ihr Lieben! Mir geht’s hier super, und ich durfte heute in Mathe das erste Mal mein Essverhalten analysieren 🙂

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