Vera & die wilden Veggies

Blog-Beitrag von den Expi-Tagen der Gruppe mit Malte

Das epische Abenteuer von Vera, Kathy, Flurina, Nele, Anna, Litti, Maja und Malte – 6 Tage auf freiem Fuß in Costa Rica.

Noch bevor wir die Johnny verlassen haben, starteten die ersten Planungen bezüglich unserer Expi-Tage. Wir waren uns sofort einig: Ein guter Gruppenname muss her. Nach ein paar Vorschlägen stand schnell fest, welcher es wird: „Vera & die wilden Veggies“. Die davon nicht ganz so begeisterte Vera beschloss daraufhin, für den gesamten Costa-Rica-Aufenthalt vegan zu leben (was sie, so viel kann ich schon verraten, durchgezogen hat).

Schon vom Ocean College geprägt, haben wir das Prinzip des „Durchzählens“ voll durchgezogen.
1 – Maja
2 – Anna
3 – Litti
4 – Vera
5 – Kathy
6 – Flurina
7 – Nele
8 – Malte

Natürlich musste auch Teamwear her, angepasst an den costaricanischen Style. It’s Bandana Time 😉

Zusammenfassung

Tag 1

Am 19.01. starteten unsere Expi-Tage auf der Kaffeefarm. Nachdem wir die Zelte abgebaut und gefrühstückt hatten, wurden wir von Carlos zur Bushaltestelle gefahren, an der wir etwa 40 Minuten zu spät in den Bus nach San José eingestiegen sind.

Gegen Mittag kamen wir dort an und mussten dann mit unserem gesamten Gepäck zu einem anderen Busterminal laufen, was sehr anstrengend war. Dort angekommen, ist die Expi-Gruppe von Mats direkt vor uns weggefahren und wir haben den Bus nach ihnen genommen.

Im Bus haben wir uns mit vorher eingekauftem Proviant gestärkt und sind – überraschenderweise eine Stunde kürzer als gedacht – zu einer anderen Busstation weitergefahren. Von dort ging es dann in den letzten Bus, der uns schließlich nach La Fortuna brachte. Tatsächlich haben wir in diesem Bus Mats‘ Expi-Gruppe wiedergetroffen, die wir jetzt eingeholt hatten – nur, dass wir zwischendurch gegessen haben und sie nicht :).

Endlich in La Fortuna angekommen, hat ein Taxi unser Gepäck in die Unterkunft gebracht und eine kleine Gruppe ist für den Abend und den nächsten Morgen einkaufen gegangen. In der Unterkunft konnten wir schließlich in unseren Pool springen und ein leckeres Abendessen genießen.

Tag 2

Am 20.01. hatten wir einen sehr entspannten Vormittag. Während manche früh zum Telefonieren aufgestanden sind, haben andere die erste Gelegenheit seit drei Monaten zum Ausschlafen genutzt.
Ansonsten haben wir vormittags eher herumgegammelt, was für uns auch mal wieder sehr schön war.

Nachmittags ist ein Teil der Gruppe in einen Nationalpark mit einem sehr beeindruckenden Wasserfall gefahren, der Rest ist in die Stadt gegangen, hat Sushi gegessen und eingekauft. Später haben wir uns alle wieder getroffen und haben uns noch ein bisschen die Läden angeschaut.

Tag 3

Am 21.01. sind wir nach Puerto Viejo gefahren – diesmal mit einem Privatshuttle statt mit Bussen, um Zeit zu sparen. Die Fahrt war sehr entspannt und hat uns viel Zeit in unserer nächsten Unterkunft ermöglicht. Diese hatte wieder einen Pool und war insgesamt sehr schön. Abends sind wir lange wach geblieben und hatten eine sehr schöne Zeit.

Tag 4

Am 22.01. haben wir uns nach dem Frühstück Fahrräder ausgeliehen und wieder in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe ist zum Playa Negra, einem schwarzen Strand, gefahren und hat Zeit zum Shoppen in der Stadt verbracht. Die andere Gruppe ist in einen Nationalpark gefahren und hat auf dem Weg dorthin ein Faultier gesehen!

Im Nationalpark haben sie eine Wanderung durch den Schlamm im Urwald gemacht, einige coole Tiere gesehen und sind schließlich auch an einen kleinen Strand gegangen und ins Meer. Als wir uns wieder alle in der Unterkunft getroffen hatten, sind wir noch ein bisschen in den Pool gegangen, waren einkaufen und hatten noch einen sehr schönen Abend.

Tag 5

Am 23.01. ging es weiter zu unserer letzten Unterkunft, der One World Farm. Diese liegt auch in der Nähe von Puerto Viejo, allerdings auf einem Hügel im Urwald.

Nachdem wir unsere vorherige Unterkunft verlassen hatten, teilten wir uns mal wieder auf. Nele, Fufu, Maja, Kathi und Vera sind in die Stadt gegangen, haben Sushi gegessen und sind dann den Hügel nach oben zur Farm gewandert, auf der Malte bereits mit unserem Gepäck gewartet hat, das ein Uber nach oben gefahren hatte.

Litti und ich (Anna L.) sind in die Stadt gegangen, in der Litti einen Termin in einem Tattoostudio hatte. Mit ihrem sehr coolen Hai-Tattoo sind dann auch wir zur One World Farm gelaufen, bzw. ein Stück des Hügels per Anhalter hochgefahren.

Auf der Farm haben wir uns in unseren Hängematten entspannt, bis es Abendessen gab. Nach dem Essen war der Tag aber noch lange nicht vorbei – in einer abenteuerlichen Tuk-Tuk-Fahrt den Berg herunter im Dunkeln ging es noch einmal in die Stadt, wo wir uns in einer Strandbar mit zwei anderen Expi-Gruppen getroffen haben.

Nach viel Herumhüpfen und Karaoke wurden wir wieder von unseren vertrauten Tuk-Tuks abgeholt und zurück nach oben gebracht.

Tag 6

Am 24.01. haben wir Frühstück auf der Farm bekommen und durften anschließend an einer Finca-Tour teilnehmen, auf der uns viele unterschiedliche Pflanzen gezeigt wurden.

Danach wurden wir noch durch den Urwald geführt, sind durch Bäche gewatet und haben viele coole Bäume, Pflanzen und Insekten gesehen. Zurück auf der Farm wurden wir netterweise vom Nachbarn den Berg hinuntergebracht und haben uns unten ein Shuttle nach Bribri bestellt.

Essen

Also, zum Essen: Die Lebensmittel waren alle ziemlich teuer. Wir haben zwar versucht, viel Verschiedenes zu kochen, wie beispielsweise am ersten Abend Bowls & Nudeln, doch schlussendlich bestanden einige Mahlzeiten aus Avocado, Reis mit Bohnen und Gewürzsalz – besonders unser Frühstück.

Oftmals haben wir auch noch Tortilla-Chips mit so einer Bohnenpaste gegessen. Wir haben auch mal asiatisch bestellt, Popcorn gemacht und einen schönen Abend miteinander gehabt.

Zwischendurch haben wir auch mal Sushi gegessen, was mega war. Dazu gab es Mangosaft und Virgin Coladas.

Beim Kochen haben wir immer Musik gehört und hatten einen mega schönen Vibe. Malte hat mega oft Bananen- und Ananas-Milchshakes gemacht, die mega lecker waren. In unserer zweiten Unterkunft haben wir auch einen veganen Kokoskuchen gemacht, welcher super lecker war.

Auf der One World Farm bekamen wir Essen aus zum Teil dort angebauten Früchten, Gemüse und Salat. Zum Frühstück gab es Porridge mit Leinsamen und jede Menge heimischer Früchte.

Unterkünfte

Die erste Unterkunft war ein Airbnb in der Nähe von La Fortuna. Das Airbnb bestand aus zwei kleinen Häuschen. Im ersten Haus waren die Küche, das Wohnzimmer und eine Waschmaschine, für die wir sehr dankbar waren. Im anderen Haus waren die zwei Schlafzimmer und die dazugehörigen Badezimmer. Das Highlight der Unterkunft war der Pool.

Unsere zweite Unterkunft war in der Nähe von Puerto Viejo und ebenfalls ein Airbnb. Es bestand aus zwei Stockwerken. Im oberen Stockwerk gab es ein riesiges Doppelbett und ein Bad mit Außendusche. Eine wunderschöne Küche mit Kücheninsel, das Wohnzimmer, ein weiteres Bad – ebenfalls mit einer Außendusche – und zwei weitere Schlafzimmer waren im unteren Stockwerk. Eines der Schlafzimmer hatte ein Doppelbett und das andere hatte zwei Stockbetten, die sehr breit und gemütlich waren.

Die dritte Unterkunft lag mitten im Dschungel in der Nähe von Puerto Viejo. Die One World Farm ist eine ökologische Farm/Finca von zwei deutschen Auswanderern, die eine Selbstversorger-Farm aufbauen. Bei ihnen durften wir unsere Hängematten aufspannen und die letzte Nacht in einem offenen Saal schlafen. Gegessen haben wir mit den Volunteers und den Besitzern in der offenen Küche.

Tiere

Auf unseren Expi-Tagen sind uns mehrere Tiere begegnet. Es begann damit, dass uns beim Airbnb eine kleine Schlange begrüßte, die aber große Angst vor uns hatte und deswegen erstarrte. Darauf folgte, dass ein Capybara an uns vorbeilief, als wir in die Stadt gingen, um zu shoppen. Das war sehr aufregend, da wir diese Tiere vorher noch nie richtig real gesehen hatten, sondern nur im Internet.

Sehr prägend waren die Mücken, die uns jeden Abend ihre Liebe bewiesen haben. Ebenso wenig erfreulich war die Ameisenstraße, die sich durch unsere Küche erstreckte und uns unser Essen stibitzte.

Jedoch wurde es in den folgenden Tagen besser, weil uns immer mehr Tiere begegneten. Wir sahen Kolibris und Geier. Als wir auf einem Ausflug zu einem Nationalpark fuhren, begegnete uns ein Faultier, das sich auf einer Stromleitung fortbewegte. Im Nationalpark begegneten uns Brüllaffen, Tukane, Ara-Papageien und Leguane.

Die One World Farm war auch sehr besonders, da wir dort Spidermonkeys sahen, eines davon trug sogar ein Baby auf dem Rücken. Bei der Dschungeltour trat Fufu sogar auf eine schlafende Schlange und wir sahen einen Pfeilgiftfrosch.

Außerdem begegneten uns dort mehrere Hundertfüßer und eine Gelbfleckspinne. Zusätzlich sahen wir Bulletameisen, die einen Durchmesser von 3 cm hatten. Jule, die Besitzerin der Farm, erzählte uns, dass der Name daher kommt, dass der Stich dieser Ameise sich wie ein Kugelschuss anfühlt.

Am schönsten fand ich persönlich den Rückweg zu den Bribris, auf dem ich einen wunderschönen Leguan sah und ein Faultier, das nur zwei Meter über der Erde an einem Ast hing.

Herausforderungen

Wenn sieben Jugendliche mit nur einem Erwachsenen alleine unterwegs sind, gibt es eines in Massen: Probleme.

First things first: Essen bzw. das Budget dafür. Wir hatten gehofft, dass wir durch das Selbstkochen Geld sparen könnten, hatten dabei aber nicht mit den Lebensmittelpreisen in Costa Rica gerechnet, die die in Deutschland doch schon übertreffen – zumindest was frische Lebensmittel angeht.

Rückblickend betrachtet wären wir vermutlich günstiger weggekommen, wenn wir öfter mal direkt Essen gekauft hätten, da sich die Preise teilweise doch in Grenzen hielten.

Während Budget und Essen schon ein Problem darstellten, war das Thema Gepäck eine ganz andere Liga. Vor allem, wenn es hieß, dass wir mal wieder umziehen, mussten wir immer bei Bussen und Taxis bedenken, wie viel Gepäck wir hatten. Und mit viel meine ich: Jeder hatte einen großen Wanderrucksack und einen mehr oder weniger kleinen Tagesrucksack. So musste man eigentlich immer mit acht Personen und acht Körpern rechnen, so viel Platz nahmen die Rucksäcke weg. Auch konnten wir mit dem Gepäck nur sehr, sehr kurze Strecken laufen, da wir 15 bis 25 kg auf dem Rücken trugen.

Nachdem wir diese Rucksäcke beim Umsteigen 30 Minuten lang durch San José geschleppt hatten, haben wir uns einstimmig entschieden: Nicht nochmal.

Da Maja sich netterweise schon bei der Sprachschule um all unsere Unterkünfte gekümmert hat – die auch sehr schön waren –, war dies tatsächlich unser kleinstes Problem.

Was noch offen war, war die Frage, wie wir zu den Orten hinkommen. Dabei war Costa Rica nicht wirklich unser Freund: Einen normalen Taxiservice gibt es nämlich eigentlich nicht. Stattdessen gibt es Tuk-Tuks, wo allerdings das Problem Gepäck wieder eine große Rolle spielte. Unsere Lösung war, dass wir bei laufbaren Strecken das Gepäck mit ein paar Leuten vorschickten und der Rest ohne Rucksäcke lief.

ÖPNV zu benutzen fiel auch weg, da es keinen Busfahrplan gibt und man nur über Blogs im Internet erahnen konnte, wie die Busse eventuell fahren. Für den Umzug von La Fortuna nach Puerto Viejo hatten wir das Glück, einen Shuttledienst zu finden, der uns mit Gepäck in einem Minibus auf direkter Strecke von der Haustür unseres vorherigen Airbnbs zum nächsten kutschierte. Während wir alle die Möglichkeit zum Schlafen nutzten, blieb nur Litti noch wach.

Was die Einhaltung des Budgets allgemein angeht, so sind wir tatsächlich ganz gut im Rahmen geblieben. Nur das Shuttle nach Puerto Viejo und ein paar Tuk-Tuk-Fahrten mussten wir aus unserer eigenen Tasche zahlen.

Fazit

Die Expi-Tage – Freiheit mit nur drei Einschränkungen: Zaster, Zeit und Ziel.

Man kann aber echt viel aus einer Woche in Costa Rica mit 40 $ pro Person und Tag machen: Zwei Unterkünfte, die jedem 5-Sterne-Hotel das Wasser reichen können, vier (+ 2 x ½) wunderschöne Tage am Strand, im Nationalpark, in der Stadt oder auch on the Road – und das Ganze (fast) ohne selbst etwas beisteuern zu müssen.

Klar, es gab Herausforderungen wie die Busverbindungen, die Kommunikation oder den Abwasch ;D, aber die konnten wir zusammen gut meistern. Dafür haben wir echt viel von der tropischen Flora und Fauna gesehen: Faultiere, Schmetterlinge, Mäusekondore etc.. Jeder Tag war anders, aber auf seine Art besonders – echt schwer, sich einen Favoriten auszusuchen!

Wenn ich abschließend schreibe, dass es trotz einiger Herausforderungen insgesamt eine fantastische Zeit war, werden mir höchstwahrscheinlich alle zustimmen.

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