Datum: 03.03.2022
Autor: Julian
Position: Nord Atlantik
Geographische Position: 34* 36.0 N 052* 02.8 W
Etmal: 109 (11.700)
Tja, dies ist nun mein letzter Tagesbericht auf dieser Reise… irgendwie fühlt es sich noch nicht so an, aber es sind nur noch vier Wochen und drei Tage. Die Zeit ging so schnell um, ohne dass man es wirklich realisiert hat. Aber es war eine wunderbare Zeit voller Höhen und Tiefen. Ich habe so viel über mich gelernt und mich laut anderen auch zum Positiven verändert. Diese fünf Monate waren einfach besonders. Du lernst die Dinge zu schätzen, die sonst normal für Dich sind. Ein Beispiel sind da bei mir zu Hause meine Eltern. Meine Mutter hat jeden Tag für mich und meine Geschwister gekocht, Wäsche gewaschen, meiner kleinen Schwester bei den Hausaufgaben geholfen, etc… zuhause empfand ich das als selbstverständlich. Immer frische Kleidung im Schrank, jeden Tag drei Mahlzeiten, davon zwei warme. Dabei ist das alles andere als selbstverständlich. Hier habe ich erst gelernt, wie anstrengend es ist ohne „Hotel Mama“. Und auch mein Vater hat so viel für mich und meine Geschwister geleistet. Die ganze Woche arbeiten, kleine Reperaturen im Haus machen, etc…. Ich frage mich echt, wie ihr diese Leistungen erbringen konntet.
Und ich rede hier nicht nur von mir, ich glaube, ich spreche für alle SchülerInnen hier an Bord. Wir alle haben uns verändert und ich traue mich mal zu sagen zum Positiven. Wir alle sind selbstständiger geworden. Wir alle sind zu einer Gruppe zusammengewachsen, die sich gegenseitig unterstützt und einfach super zusammen funktioniert. Natürlich freue ich mich auch, zu Hause ein großes Bett zu haben und nicht mehr mitten in der Nacht aufzustehen. Aber hier ist es trotzdem wunderbar. Du lebst mit deinen Freunden 24/7 zusammen. In Costa Rica war das nochmal extrem. Wir waren auf Kens Farm wie eine große WG und trotz der einen oder anderen Meinungsverschiedenheit hat man sich trotzdem zusammengerauft und weitergemacht.
Experimente mit dem Geburtstagskind
So jetzt noch etwas zum heutigen Tag, weil heute ist schon das ein oder andere passiert. Zu Allererst alles Gute Michi, obwohl du Geburtstag hast, hast du uns heute wieder unterrichtet. In der Schule hatten wir heute eine Mischung aus Physik und Chemie, wo wir die Elektrolyse und das Herstellen einer Batterie als Thema hatten. Ich glaube, die Bilder zeigen ganz deutlich, was da für Profis am Werk waren haha!
Zum Schluss hat’s trotzdem geklappt, wir haben 0.6V hinbekommen, das ist die Spannung zwischen den beiden Metallen, da Kupfer eher Ionen aufnimmt und Aluminium eher welche abgibt, das ist das Grundprinzip von diesem Aufbau. Nach dem Mittagessen hatte ich dann mein Jobinterview. Ich möchte gerne Kapitän werden, also habe ich mich einigermaßen schick angezogen und bin dann reingerufen worden. Mir wurden die verschiedensten Fragen gestellt, wie bei einem echten Vorstellungsgespräch und ich war sehr nervös. Nichtsdestotrotz verlief es trotzdem ganz gut. Wir werden ja sehen, ob ich den Job bekommen werde.
An alle zukünftigen OC’s
Zum Schluss möchte ich ein paar Tips für alle neuen Ocean College Trainees geben. Ich weiß, das wenig Platz in euren Koffern ist, aber ich würde trotzdem das ein oder andere Paar Socken mehr mitnehmen, ich habe es geschafft, in zwei Monaten 11 Paar Socken zu verlieren. Außerdem Süßigkeiten, vor allem Haribo und Milkaschokolade oder was man sonst so lecker findet. Nimm sie mit, aber spar‘ sie Dir auf, so lange du kannst. Ich würde für eine Tüte Haribo auf dem Nordatlantik fast alles machen. Das Problem ist, dass man fast keine guten Süßigkeiten mehr für einen guten Preis mehr erwerben kann, teilweise kostet es das fünffache (Bermuda). Ich glaube, ich schweife zu sehr vom Thema ab. Was eure Pathway Präsentation angeht, googelt Informationen und speichert euch die gut ab. Ich war so schlau und habe zwei Tage vor meiner Vorstellung erst richtig mit meiner Pathway Präsentation angefangen, bis 02:00 Uhr nachts musste ich noch arbeiten. Nutzt die Zeit zu Hause mit gutem Internet.
Grüße:
Wir alle grüßen Dana und wir freuen uns, wenn du auf den Azoren wieder da bist.
Ich grüße meine Familie, vor allem meine Eltern, da ich sie unendlich doll vermisse, alle Repschlägers inklusive Frida, Jan, Jakub und Adela, meine Lehrer, Dustin und Moritz. Ich freue mich, euch bald wieder zu sehen 😄
Luise: Alles Gute zum Geburtstag Papi!!
Ich vermisse euch alle ganz doll und freu mich auf euch ♥️♥️
Ann: Viele Grüße an Papa, Mama, Feli, Pelle, Carli, Tati, Enni, Olli, Larsi und Omi! Mir gehts supi. Hab euch ganz doll lieb und bis bald!💓💓
Paula: Ich grüße Mona, Marla, Antje und Stephan! Ich hoffe, bei euch ist alles super:))