Ocean College

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Was so alles an einem Tag auf der Pelican passieren kann

Datum: 03.12.2020
Autorin: Kilian
Position: Atlantik
Nautische Position: 18°20,1N 046°24,2 W
Etmal: 134 NM (5016 NM insgesamt)

Squall

Auf dem Atlantik war es bis jetzt eigentlich sehr ruhig. Die Segel müssen nur selten verändert werden, denn der Wind kommt meist konstant und andere Schiffe gibt es auch eher selten zu sehen, bis auf heute. Wir befanden uns mitten in einem „Squall“. Das ist im Endeffekt eine sehr große Gewitterwolke. In so einem Squall kann der Wind sich ständig ändern. Genau dieser Fall ist gestern eingetreten. Der Wind hat innerhalb kürzester Zeit um 180° gedreht. Wenig später kam dann die Durchsage „all hands on deck“.

Cornelius beim Einholen des Inner Jin Sail
Cornelius und Sam im Klüver beim Einholen des Inner Jib Sail

An Deck mussten wir dann alle helfen, den Spanker und das Foregaff zu bedienen. Es war im Grunde wie immer, nur dass es heute wie aus Eimern geschüttet hat. Zugleich wurden auch die Squaresails gebraced. Das war gar nicht so einfach, weil die Segel mit Wind aus der falschen Richtung gefüllt waren. All diese Manöver mussten ziemlich schnell ausgeführt werden, weil die Segel im schlimmsten Fall hätten reißen können.

Aurore und Fabian beim Einholen des Outer Jib Sail
Aurore und Fabian beim Einholen des Outer Jib Sail

Nachdem die Arbeit getan war, mussten wir uns erstmal wieder entspannen. „Was bietet sich hier besser an als eine Dusche?“, dachten sich Mats, Lukas und Caspar.

Regendusche

Um unserere Ressourcen zu sparen, wurde die Dusche aber nicht wie gewohnt im Inneren der Pelican genommen, sondern draußen auf dem PoopDeck. Das hatte einige Vorteile:

  1. Duschen mit Atlantikblick, wann kann man das schon machen?
  2. So lange duschen, wie man will (oder so viel wie der Regen hergibt).
  3. Man spart sich einen Duschtag, den man später nachholen kann.

Wale

Der erste Wal aus der Nähe

Später am Tag kam, während ein Teil von uns gerade Schule hatte, eine Durchsage: „Whale on the starboard side about 20 meters from us!“ Noch nicht mal bei einem „all hands on deck“ ist die Crew so schnell an Deck, wie beim Whalewatching. Manche hatten nicht einmal richtig ihr T-Shirt oder ihre Schuhe angezogen, weil sie gerade aus dem Bett gesprungen waren und direkt nach oben gelaufen sind. Alle waren auf der Starboardside verteilt, standen an der Reling und zeigten auf die Stelle, an der der Wal zuletzt unter der Wasseroberfläche zu sehen war. Man sah auf der Wasseroberfläche wie es immer heller wurde und wie ein sehr heller Wal knapp unter der Wasseroberfläche entlang glitt. Dann tauchte der Wal wieder komplett ab. Dachten wir zumindest…

Schüler beim Whalewatching
Beim Whalewatching

„Whale on port“ wurde gerufen und sofort rannten alle auf die andere Seite vom Schiff. Da sah man wieder, wie die hellen Wale ungefähr 30 Meter von uns entfernt knapp unter der Wasseroberfläche mit der Pelican mitschwammen. Jeder von uns hoffte, dass einer der Wale auftauchen würde, um Luft zu holen. Höher als die Finne kamen die Wale aber leider doch nicht aus dem Wasser. Nachdem auch nach fünf Minuten kein Wal mehr zu sehen war, ging die Schule wieder weiter und die meisten gingen wieder rein, weil das Wetter sowieso nicht das beste war.

Kilian beim Mikroskopieren
Kilian beim Mikroskopieren

Tageshighlight

Am Abend kam unser Chef Engineer John in die Messe und verkündete, dass die Klimaanlage, die seit zwei Tagen kaputt war, wieder funktioniert. Das hat so ziemlich jeden mehr gefreut als die Wale, die wir davor gesehen haben, weil die letzten Nächte echt warm waren in den Cabins.
Wir hoffen alle, dass wir bald in Antigua ankommen. Langsam wollen alle mal wieder auf festem Land sein und mit anderen Menschen Kontakt haben.

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