Autor: Ben
Datum: 23. Dezember 2019
Geografische Position: Im Hafen von Wilhelmstaat
Nautical Position: 12°02.1 N/ 068°51. 2 W
Etmal: 9 sm
Tage ohne Toilettenblockade: 23
„Guten Morgen Ben! Du hast jetzt Anchor Watch. Mmmh.. bist du munter?“ Nein, aber man muss ja sagen, sonst lassen sie dich nicht in Ruhe noch kurz dösen. Aufstehen, Tee machen und hoch zum Wheel House. Die andere Watch halb verschlafen ablösen, sich noch mal kurz auf den Boden legen und strecken und recken zum munter werden. Dann aufspringen und Ankerzettel ausfüllen, ein-zweimal, dann die restliche Watch 20 Minuten zu früh wecken, deswegen sich erst mal anmotzen lassen, weil sie ja noch 20 Minuten länger schlafen könnten.
Dann wird die Crew langsam aktiv: Anson schmeisst die Maschinen an, damit sie warmlaufen, dann die Galley Duty wecken, den Anker lichten und los gehts! Starbord 10, Port 5 und so weiter… wie wir aus der Bucht draussen waren, sind wir an der Insel entlang gefahren, nach kurzer Zeit konnte man immer mehr Häuser und Zivilisation sehen. Nach einer Stunde kam ein Pilot an Bord.

Dann öffnete sich die Brücke und wir konnten in den Hafen einlaufen. Ich war als Bowman im Dinghi mit dabei. Der Lotse hat gesagt, dass Leute vom Hafen die Mooringlines annehmen, aber da stand keiner am Pier, deswegen musste ich aus dem Dinghi springen und die Mooringlines entgegen nehmen und um die Poller herum legen. Als wir dann angelegt hatten, wurden wir erstmal von den Behörden kontrolliert. Dann wollten wir eigentlich ins Museum gehen, aber wir durften nicht, wegen des Papierkrams der Einreisebehörde.

Dann ist Oskar abgehauen und wie wir den Papierkram endlich fertig hatten, durften wir noch für zwei bis drei Stunden an Land gehen. Danach, als alle wieder zurück waren, kam Abbie vom Großeinkauf zurück und wir mussten das ganze Essen in der Bilge verstauen. Das erfordert gute Sortierkünste.
Ach so, ihr wisst ja gar nicht, wie das abläuft: Meistens kommt ein Auto, dann bilden wir eine Kette und bringen das ganze Essen aufs Well Deck. Dort ist eine Luke, wo wir die Lebensmittel hinunter reichen und unten werden sie dann verstaut. Als wir fertig waren, gab’s Essen. Danach durften wir noch mal kurz raus.

Ich hab Harbour Watch gehabt, deswegen durfte ich nicht weg vom Schiff, aber ich hatte noch zu viel Energie, deswegen bin ich an der Pier auf- und abgerannt. Ich sag euch was: Rennen tut soooo gut! Ganz spät abends kam noch Franzi an. Leider nur mit Handgepäck, weil der Koffer mit der Weihnachtspost in Miami steckengeblieben ist. Er ist am nächsten Tag mit dem nächsten Flieger von Miami gekommen. Glück gehabt!