Ocean College hat permanent einen Arzt / eine Ärztin oder Notfallsanitäter:in an Bord. Jede:r Schüler:in muss über eine Auslandreiseversicherung verfügen, um auf der Route im Krankenhaus behandelt bzw. im Notfall auch nach Hause geflogen zu werden. Es gibt eine vollausgestattete Bordapotheke für die Erstversorgung an Bord. Im Teilnehmer:innenvertrag ist ein umfangreicher Gesundheitsfragebogen inkludiert, damit sich die Crew gut auf alle medizinischen Bedarfe einstellen kann.

Seekrankheit gehört zur Seefahrt dazu. Auch erfahrene Seeleute können immer wieder seekrank werden. Unter Seekrankheit versteht man Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese Krankheit resultiert aus einer vorübergehenden Störung des Gleichgewichtssinns durch das schwankende Schiff. Seekrankheit ist aber kein dauerhafter Zustand. Dennoch gibt es einige Regeln, die bei Seekrankheit beachtet werden können: Man sollte keinen ganz leeren Magen haben, aber keine Nachtschattengewächse wie etwa Tomaten essen sowie keinen Kaffee, dafür aber viel Vitamin C zu sich nehmen.

Warme Kleidung und Mütze sind ebenso hilfreich wie nicht unter Deck zu gehen. Wer nach einem Mittel gegen Seekrankheit sucht, dem empfehlen wir Nausyn® von Weleda. Es ist rein natürlich und hat keine gefährlichen Nebenwirkungen. Allerdings sollte das erst die letzte Wahl sein, denn ein Medikament bekämpft vor allem die Symptome, nicht aber die Ursachen.

Medikamente dürfen an Bord grundsätzlich nur mit Wissen des Bordarztes eingenommen werden.

Ocean College legt großen Wert auf eine reichhaltige und ausreichende Ernährung. Dafür wird eine Köchin / ein Koch mit an Bord sein, der / die für den Einkauf und die Verpflegung an Bord während der gesamten Reise federführend verantwortlich ist. Es gibt täglich drei Mahlzeiten und einen Nachmittags- bzw. Mitternachtstee für die fahrende Wache. Vegetarische bzw. vegane Ernährung ist nach vorheriger Absprache möglich. Die Jugendlichen sind nach einem rotierenden System mitverantwortlich für die Verpflegung der gesamten Crew.

Wer den ganzen Tag an der Luft ist und vielfach anstrengende Arbeiten im Rigg und an Deck verrichten muss, braucht regelmäßigen und ausreichenden Schlaf. Dafür sind täglich acht Stunden eingeplant.

Wenn viele Menschen auf engem Raum miteinander leben, ist tägliche Hygiene unerlässlich. Entsprechend ist auch hier jede:r Schüler:in in einem täglichen rotierenden System für die Schiffshygiene zuständig, die mit verschiedenen Putzstationen gewährleistet wird.

Jede:r Schüler:in ist in eine von drei Wachen eingeteilt und hat in diesem Dreiwachsystem in 24h vier Stunden Wache. In der Wache wird das Schiff gesegelt, findet die nautische Ausbildung statt, wird im Rigg gearbeitet und werden Karten- und Logbucheinträge sowie Maschinen- und Sicherheitsrunden gemacht.

Ca. jeden zehnten Tag ist jede:r Schüler:in für einen Tag unter Anleitung einer Köchin / Koches für die Verpflegung der gesamten Crew in der Galley zuständig. Dazu gehören die Planung und Zubereitung der Mahlzeiten, das richtige Lagern der Lebensmittel an Bord, der Abwasch sowie das Aufräumen und Putzen der Galley.

Die Crews der Schiffe sind einerseits qualifiziert für das Hochseesegeln auf Traditionsseglern, andererseits aber auch nach pädagogischen Richtlinien ausgewählt. Auch wenn die Aufgabe der Crew (bestehend aus Kapitän, zwei bis drei Offizieren, Deckhand, Maschinist, Bordarzt und Koch) vor allem darin liegt, das Schiff sicher zu führen, sind sie auch für die nautische und seemännische Ausbildung der Schüler:innen zuständig. 

Vor der Reise werden vom Projektteam in enger Abstimmung mit der Schiffsbesatzung klare Regeln für das Verhalten an Bord und für den Umgang miteinander festgelegt und an die Schüler:innen kommuniziert. Diese allgemeinen Regeln zum Zusammenleben werden zum großen Teil mit dem Vertrag schon vor der Reise unterschrieben. Die Schüler:innen wählen einen Vertreter und dieser hat im Schiffsrat (bestehend aus Kapitän, Projektleiter:in und jeweils einem Vertreter der Crew und der Lehrer:innen) eine gültige Stimme und kann hier ebenfalls die Wünsche der Schüler:innen hinsichtlich der Regeln an Bord vertreten. Es gibt neben dem Klassenbuch und Logbuch ein Bordbuch, in dem u.a. Einträge für grobes Fehlverhalten eingetragen werden. Bei drei Einträgen wird ein:e Teilnehmer:in von der Reise ausgeschlossen. Die Kosten für einen eventuellen Heimtransport bei Ausschluss von der Reise werden von Ocean College nicht übernommen.

Die Reise von Ocean College startet entlang der Westküste Europas durch die Biskaya. Über die kanarischen Inseln und evtl. Kap Verden geht es in die Karibik und nach Mittelamerika. Auf dem Rückweg passiert das Schiff Kuba, Bermuda und die Azoren. Landaufenthalte und -projekte sind unter anderem auf Teneriffa, den Kap Verden, in Costa Rica, auf Kuba und den Azoren geplant. Genauere Informationen zum Ablauf gibt es auf der Seite des jeweiligen Landprogramms. Neben den größeren Landprogrammen gibt es je nach Wind- und Wetterlage noch viele weitere kurze Stops auf dem Weg. zur Route

Während der Landexkursionen sind die Teilnehmer:innen in Pensionen/ Hostels, bei Gastfamilien oder in Zelten untergebracht.

Die Unterbringung erfolgt in Mehrbett-Kammern mit maximal sechs Kojen. Mädchen und Jungen sind in getrennten Kammern untergebracht. Zur sanitären Ausstattung der Schiffe gehören Toiletten mit Wasserspülung und Duschen. Die Duschen können auf hoher See aufgrund des Wasserverbrauchs nur sehr sparsam genutzt werden. Eine Waschmaschine und ein Trockner stehen bei ruhigem Seegang zur Verfügung.

Das Schiff darf in Häfen erst verlassen werden, wenn alle Aufgaben an Bord erledigt sind. In Häfen und an Land dürfen die Jugendlichen nur in Gruppen von mind. drei Personen unterwegs sein. Zeitliche Verabredungen sind unbedingt einzuhalten.Wie an Bord gilt auch an Land ein striktes Alkoholverbot.

An Bord gibt es kein Wifi oder Telefonnetz für die Jugendlichen und Handynutzung gibt es entsprechend nur an Land. Dafür wird den Schüler:innen in einigen Häfen eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt. Es ist ein pädagogisches Ziel von Ocean College, dass die Jugendlichen ihr Kommunikations- und Onlineverhalten bewusst und nicht wie sonst üblich beliebig verfügbar erleben.

Die Schiffe sind mit modernen Kommunikationstechnologien ausgestattet und können auch auf hoher See via Satellitentelefon erreicht sowie von verschiedenen Diensten genau geortet werden. Dazu nutzen wir die Software „Yellowbrick“, die auch in der Homepage integriert ist. In Küstennähe sind die Schiffe auch mit „Vesselfinder“ zu finden.

Die Projektschiffe von Ocean College sind die „Pelican of London“, die „Fridtjof Nansen“ und die „Regina Maris“. Die „Pelican of London“ ist die einzige „Mainmast Barquentine“ der Welt und speziell für weltweite Fahrt mit Jugendlichen gebaut und ausgerüstet. Die „Fridtjof Nansen“ ist ein Dreimast-Großsegelschoner mit Breitfock und wird seit Sommer 2022 einem umfangreichen Umbau unterzogen, um den Ansprüchen von Ocean College und Seas Your Future gerecht zu werden. Die „Regina Maris“ war das erste Schiff, mit dem Ocean College jemals gesegelt ist und die Crew hat viel Erfahrung mit der Route. Die Schiffe sind vom Typ her nahezu gleich, um jeweils das gleiche Programm anbieten und die gleichen Standards garantieren zu können.

Die Schiffe von Ocean College sind per Gesetz für sog. „weltweite Fahrt“ zertifiziert. Neben den strengen Regularien hinsichtlich der Qualifikation der Crew gehört dazu vor allem die Sicherheitsausstattung der Schiffe mit:

• Rettungsinseln
• Rettungswesten
• Wassermacheranlage
• Reservewassertank
• Sicherungsausrüstung für die fahrende Wache zum Einhaken an Deck
• Feueralarm
• Vier Schotten im Schiff
• Echolot
• Radar
• Satellitenverbindung via Telefon
• Bordapotheke

Wir erweitern und verbessern mit jeder Reise unser Bordcurriculum, das wir nach einer erfolgreichen Bewerbung gerne weiterleiten. Während der Reise unterrichten wir an Bord die Fächer Mathematik, Englisch, Deutsch, Physik, Biologie, Chemie, Geschichte, Geographie und Spanisch. Dabei gehen wir auf die Bedarfe der Schüler:innen ein: Direkt nach Beginn der Reise erstellen die Lehrer:innen einen individuellen Lernplan.

Dadurch wollen wir erreichen, dass die Schüler:innen nach der Teilnahme an Ocean College in ihre Klassenverbände zurückkehren und das Schuljahr wie gewohnt abschließen können. Hier haben wir auf den bisherigen Reisen sehr gute Resultate erzielen können.
Durch das rotierende System aus Wache, Backschaft, Reinschiff und Schule ermöglichen wir Unterricht in Kleingruppen mit maximal 15 Schüler:innen. Dadurch erreichen wir eine sehr intensive und individuelle Betreuung. 

Jede:r Schüler:in erhält jeden Tag vier Zeitstunden Unterricht, wobei auch am Samstag Unterricht stattfindet.
Manche Themen werden in Projekt- bzw. Modulform bearbeitet, um den Gegebenheiten der Reiseroute gerecht zu werden. Die Verbindung von Theorie und Praxis und die Integration des Ortes bzw. Schiffes haben dabei immer Priorität.
Wenige Beispiele dafür sind:

• Kursbestimmung mit Sextant und mathematischen Formeln
• Physik des Segelns
• Sezieren von Fischen
• Thema Vulkanismus während einer Vulkanwanderung
• Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus als Thema während der Atlantiküberfahrt
• Die Kubakrise und Kommunismus vor dem Besuch von Kuba
• Englisch als Bordsprache
• Indigene Kultur im Urwald in Costa Rica im Kontakt mit Ureinwohnern
• Handel und Fair Trade während der Kaffeeernte auf einer Kaffeefarm

Schon bei dieser kleinen Auswahl wird deutlich, dass ein fächerübergreifender Unterricht bei Ocean College oft selbstverständlich ist.

Ocean College fährt im Projektteam ausschließlich mit ausgebildeten Fachlehrer:innen, um eine hohe Unterrichtsqualität zu gewährleisten. Als professioneller Reiseanbieter arbeiten wir beim Lehrpersonal nie mit Ehrenamtlichen, sondern ausschließlich mit regulären Arbeitsverträgen, die auch erweiterte Führungszeugnisse beinhalten.

Es gibt eine Bordbibliothek mit einem Kernbestand an Büchern sowie vielfältiges digitales Material. Für die naturwissenschaftlichen Fächer gibt es eine Ausstattung mit Mikroskopen, Sezierbesteck und den wichtigsten chemischen Stoffen. Drucker und Projektrechner befinden sich an Bord. Durch die kleinen Unterrichtsgruppen ist ein individueller Unterricht vielfach möglich und es ist realisierbar, dass verschiedene Inhalte in einem Fach gleichzeitig bearbeitet werden. Jede:r Schüler:in erhält zudem für die Dauer der Reise einen eigenen Dropboxordner bei Ocean College, für den die Heimatlehrer Zugang bekommen und Material hochladen können. Es ist somit möglich, dass auch Inhalte von den Heimatschulen während der Reise bearbeitet oder auch Klausuren geschrieben werden. Die Dropbox wird in jedem Hafen aktualisiert.

Jede:r Schüler:in erhält am Ende der Reise folgende Zeugnisse:

• Ein Projektzeugnis von Ocean College, in dem die persönliche und schulische Entwicklung dargestellt wird.
• Ein Notenblatt, mit dem nach vorheriger Absprache mit der Heimatschule die Klasse wie geplant beendet werden kann, wobei die Jahresendnoten von der Heimatschule gemacht werden.
• Ein Fachzeugnis mit einer genauen Beschreibung der realisierten Inhalte und der verschiedenen Teilnoten.

Das Curriculum wird auf gymnasialem Niveau durchgeführt, um Schüler:innen aus jeder Schulform aufzunehmen zu können.

Die teilnehmenden Schüler:innen müssen von ihren Eltern in Absprache mit den Heimatschulen für die Dauer der Reise beurlaubt werden. Eine Bestätigung über die Teilnahme wird nach einer erfolgreichen Bewerbung gerne ausgestellt.

Ocean College fördert die Schüler:innen auch in selbstständigem Lernen. Speziell auf der Rückreise werden Lernzeiten eingeräumt, in denen die Jugendlichen in Lerngemeinschaften und mit Hilfe der Lehrer:innen selbständig die Inhalte der Fächer, die bei Ocean College nicht unterrichtet werden, aufarbeiten können. Sehr gute Schüler:innen sowie die Watchleader:innen können dabei als Leiter:in der Lerngemeinschaft eingesetzt werden.

Der Preis setzt sich zusammen aus den Kosten für die Schiffscharter, Dieselkosten, der Bezahlung der Crew und der Lehrer:innen, Verpflegung für sechs Monate, Teamwear und Segelkleidung, Landaufenthalte, Sprachschule, Bezahlung unserer Partner:innen vor Ort, Eintritte, Materialien, Visa, Liegegebühren in Häfen, Surfkurse und vielem mehr. Das ist letztendlich auch der Grund, warum der Preis für Watchleader:innen und Schüler:innen derselbe ist.

Dazu kommt: Für die Watchleader:innen stellen wir ein eigenes Programm zusammen, was sich an ihren Interessen orientiert. Das ist für uns sogar aufwändiger, braucht mehr Planung und individuelle Betreuung als „einfach nur“ eine:n Schüler:in mehr in den Unterricht zu setzen. 

Jeder Schüler:in erhält mit ausreichend Vorlauf eine detaillierte Packliste. Diese ist unbedingt einzuhalten, da der Stauraum an Bord begrenzt ist. Es können keine Koffer mit an Bord gebracht werden, nur Reisetaschen oder Seesäcke. Das Ölzeug (Segelbekleidung) und die Teamwear sind im Reisepreis inbegriffen.