Jule

Be prepared

Datum: 17.04.2024
Geographische Position: 52°16.1′ N 003°28.4′ E
Etmal: 103 nm
Total: 12177 nm
Schiff: Regina Maris

Es ist Mittwoch. Es sind noch drei Tage, bis wir unsere Familien wieder in die Arme schließen können. Doch in den letzten sechs Monaten haben wir uns viel verändert. Wir haben andere Gewohnheiten etabliert, bei denen es schwierig wird wieder zurück zu finden. Also: Liebe Eltern und Freunde: BE PREPARED!

Schüler baden im Atlantik

Achtung Querfrass!

Viele Wege führen zu unterschiedlichen Orten auf diesem Schiff. Doch ich würde behaupten, die meisten führen an den Kühlschrank in der Gally. Vor allem als Nachtwache. Dennoch gibt es hier an Bord dafür natürlich Regeln, sowas wie nur Essensreste oder rausgestellte Sachen oder so, was auch meistens umgesetzt wird.

Hier an Bord sind die Möglichkeiten allerdings natürlich begrenzt, heißt, die Kühlschränke zu Hause (und jegliche andere Vorräte) werden leiden. Wir empfehlen zwei Umgangsmöglichkeiten:

1. auffüllen und aushalten

2. Vorhängeschloss besorgen und abließen, besondere Empfehlung gilt natürlich Punkt 1 😉

Schlaf? Was ist das?

Besonders viel Querfrass findet nachts statt. Aber warum sind wir denn überhaupt noch wach? Ganz einfach. (Ausreichend) Schlaf ist für uns ein Fremdwort geworden. Egal ob auf See oder im Hafen, es ist immer jemand wach. So ist man besonders als Bravo mal ganz gerne um 03:00 Uhr wach und geistert durchs Schiff.

Das wird sich Zuhause wohl erstmal nicht ändern. Also nicht wundern, wenn ihr uns nachts (in der Küche) antrefft. Auch wenn wir bis mittags schlafen, habt bitte Verständnis. Denn neben dem nicht vorhandenen Schlafrhythmus haben wir auch Schlafmangel von sechs Monaten nachzuholen.

Deep Clean!!!

Diese Tatsache wird den ein oder anderen freuen oder auch nicht, denn durch die zahlreichen Deep Cleans sind wir mittlerweile alle Putz-Hobbyexperten. Auch hier gibt es wieder zwei mögliche Szenarien:

1. Wir sind ab jetzt die perfekten Haushaltshilfen und reinigen alles mit Deep Clean Niveau

2. Es hat sich erstmal ausgedeeplcleant und es ist fast genau so schlimm wie davor. Ich denke mal, Tendenz liegt bei Option 2. Wir werden sehen 😉

Schüler:in Sturm und Wellengang

Wäschefee Leni

Waschtag und besonders der „Leni-Bonus“ wird jetzt zum „Mama-Bonus“. Nach sechs Monaten Kampf um die Waschmaschine freuen sich alle wieder auf die Waschmaschine und vor allem auf einen funktionierenden Trockner und darauf, dass man seine Wäsche nicht in seinem Bett trocknen muss. Also bereitet euch drauf vor, dass die Waschmaschine am Anfang durchgängig laufen wird.

Könntest du bitte…?

An Bord gibt es viele Aufgaben zu tun, darunter auch viele unliebsame Aufgaben. Mittlerweile sind viele (fast alle) absolute Experten (und ja Experten, nicht Hobbyexperten) im Aufgabenumgehen, verschieben oder andere dazu zu verknechten, sie zu machen.

Zwar erkennt man manchmal, wenn man von jemand anderem verknechtet wird, allerdings ist dieser „Sport“ mittlerweile so verbreitet, dass es alle akzeptiert haben. Zuhause gilt also als Vorbereitung, aufpassen, dass die Aufgaben nicht zurückkommen 😉

Zweite Familie

Ihr seid jetzt nicht mehr die Einzigen. Ihr seid nicht mehr unsere einzige Familie. In den letzten sechs Monaten sind wir zu einer zweiten großen Familie zusammengewachsen. Unser First Officer wird „Papi“ genannt, unser Captain Heine wird Opa genannt und wir verhalten uns untereinander als wären wir Geschwister.

Wir kabbeln, necken und hauen einen Spruch nach dem andern raus, haben uns im nächsten Moment aber total lieb, kuscheln, kraulen und machen „Sternschnuppe“ (wir schmeißen uns alle auf einen großen Haufen aus Leuten damit niemand einschläft und um Körperwärme zu teilen).

Die Ferne ruft

Man müsste ja meinen, ein halbes Jahr reisen, die Welt sehen und soziale Interaktion in Unmengen müsste reichen für die nächsten 100 Jahre. Nevermind, zumindest für die meisten hier an Bord gilt, jetzt erst recht.

Wir haben gefühlt mehr Hunger auf die Welt bekommen als wir eh schon hatten und haben Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten kennen gelernt, die uns Verschiedenstes mitgegeben haben. Ihr müsst also auch in Zukunft damit rechnen, uns für eine gewisse Zeit aus der Hand in die Ungewissheit zu geben.

Achtung Hobbyexperten!

Nach sechs Monaten sollte man denken, dass wir langsam wissen, wie der Hase läuft. Aber egal um was es geht, merkt man, dass viele von uns Hobbyexperten sind. Ob beim Sailhandling am falschen Seil gezogen oder in der Gally ohne Anleitung das erste Mal marinieren, alles läuft bei uns auf „Vertrau Bruder“ Niveau.

Wir vertrauen auf unsere Hobbyexpertenheit und was soll ich sagen, bis jetzt ist es (meistens) gut gegangen. Dadurch müsst ihr euch aber drauf einstellen, dass wir viel mit unserem Halbwissen versuchen und durch unser viel zu groß gewordenes Ego und Selbstbewusstsein denken, dass es schon irgendwie funktioniert. Meistens…

Alles in allem können wir also sagen, nach Hause kommen wird ein Experiment, dem wir uns aber alle vermutlich gerne stellen. Es wird für beide Seiten interessant, aber bestimmt kein böser Schreck (hoffen wir mal 😅). Ansonsten blicken wir dem kommenden Samstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.

Was war heute so los?

Heute war unser letzter vollständiger Tag auf See. Wir sind vom Ärmelkanal auf die Nordsee und mit einem ordentlichen Stampfen ein letztes Mal auf See eingeschlafen.

Bis bald 🙂

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Die Sache mit den Tagesberichten

Datum: 12.04.2024
Geographische Position: 46°14.6′ N 015°09.7′ W
Etmal: 173 nm
Total: 11351 nm
Schiff: Regina Maris

Auf der Suche nach Ideen

Wir schreiben jetzt ja schon seit fast einem halben Jahr Tagesberichte. Dennoch gibt es fast jeden zweiten Tag jemanden, der noch ein Thema sucht. Das könnte wahrscheinlich daran liegen, dass sich Themen natürlich nicht wiederholen sollen und manche Dinge schon beschrieben wurden. Dazu kommt, dass manche Themen uns auch einfach zu alltäglich oder zu klein vorkommen. 

Schüler*innen lesen gemeinsam etwas auf dem Poopdeck.

Die kleinen Feinheiten 

Bei „zu kleinen“ Ideen geht es dann meistens um sehr alltägliche Dinge, wie die Abdichtungstüren, die wir zeitweise auf See geschlossen halten müssen. Für mich geht damit immer eine große Barriere nach draußen einher. Wenn man raus will, braucht man ggf. sogar Hilfe und schnell an die Reling rennen, um zum Beispiel nach Walen zu suchen, ist damit nur schwer möglich. Oder, als wir am Anfang der Reise die Angabe oben um eine Info erweitert haben, weil Etmal die Tagesmeilen und Total die Gesamtmeilen sind.

All das ist zwar wichtig/ interessant, füllt aber lange keinen wirklichen Tagesbericht oder erscheint uns einfach als „normal“ oder, um bei den Abdichtungstüren zu bleiben, lästig und nervig. 

Schüler*innen stehen gemeinsam an Deck.

Schreiben, schreiben, schreiben 

Hat man es dann geschafft, ein Thema zu finden, geht der Stress mit dem Schreiben los. Neben Wache, Schlafen und früher Schule musste man sich den Freiraum schaffen, den Text zu schreiben und ggf. gegenlesen zu lassen. Dabei nicht abgelenkt zu werden ist manchmal schier unmöglich, nachdem auf einem Schiff immer und überall etwas passiert.

Setzt man sich in den Messroom, machen andere gerade Schule, es wird Essen vorbereitet oder Spiele gespielt, dazu wird immer geredet, egal wo. Auf Deck zu schreiben ging da häufig besser, wobei auf dem Poopdeck die aktuelle Wache ist, auf dem Vordeck manchmal ein paar Wellen landen können und auf dem Maindeck jede:r durchläuft.

Das alles hat Vor- und Nachteile. Man bekommt immer Input und kann Fragen stellen, wird aber auch, wenn man nicht aufpasst, leicht abgelenkt und wenn man nur bei absoluter Stille arbeiten kann, dann ist das eine Herausforderung. 

Schüler begutachten gemeinsam die Segel.

Die Chance, etwas zu bewegen 

Was mir persönlich beim Tagesbericht schreiben immer ein bisschen im Nacken sitzt, ist das Wissen, dass er gelesen wird. Also, nicht nur hier an Bord oder von einer Handvoll Personen, sondern so richtig öffentlich im Internet.

Am liebsten würde ich über Themen schreiben, die mir auf dieser Reise gekommen sind, die mir wichtig geworden sind oder die sich gefühlt verändert haben. An manchen Stellen ging das auch schon, an anderen Stellen ist es einfach irre kompliziert und ich bin mir mit vielen an Bord einig, dass niemand so richtig aus Erzählungen verstehen wird, was und wie diese Reise ist.

Das Gefühl, gemeinsam ein Segel zu hissen, Nachtwachen zu machen, in gefühlt waagerechtem Regen zu stehen und sich gemeinsam durch das halbe Jahr zu tragen. Geschweige denn von dem familiären Gefühl, was uns alle ein Stück weit verbindet, uns zusammenschweißt und für eine sehr entspannte Stimmung sorgt. 

Ein Schüler steht auf dem Maindeck.

Ein Stück Familie

Das Familiäre an Bord ist etwas ganz Besonderes, nicht nur, weil wir das hier gemeinsam machen, sondern weil es uns allen auch ein Stück weit ähnlich geht. Wir sind alle seit einem halben Jahr getrennt von dem, was wir kennen, vermissen manchmal das ein oder andere, erkunden neue Länder und leben einfach in die Zeit hinein.

Natürlich unterstützen wir uns auch gegenseitig bei den Tagesberichten 🙂 Es hilft schon sehr, dass es jemanden zum Drüberlesen, Brainstormen und Überlegen gibt. Sowohl bei englischen als auch bei deutschen Tagesberichten. 

Ein Schüler steht mit Sonnenbrille auf dem Poopdeck.

Endlich abgeben 

Nach all dem Stress, Chaos, Überlegen und Formulieren ist es um so schöner, dann den Bericht abzugeben, natürlich pünktlich um 22:00 😉 Am Ende des Tages ist man dann doch immer ganz zufrieden/stolz, dass man es geschafft hat und abgeben kann und zufrieden ins Bett gehen kann.

Der einzige Haken an dem Ganzen kann sein, dass am Tag so viel zu tun war, dass man es nicht bis abends schafft, doch auch das wird spätestens am nächsten Tag dann zu Ende geführt. 

Schüler*innen sitzen gemeinsam auf dem Mast.

Was ist heute so passiert?

Heute war ein ziemlich „normaler“ Tag auf See. Morgens mussten wir leider auf Grund von zu wenig Wind den Motor anmachen, welcher bis nachts angeblieben ist, ansonsten gibt es nichts zu berichten. 

P.S.: Liebe Grüße nach Hause (ein letztes Mal) 😉

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Let’s appreciate

Date: 10.03.2024
Position: Saint George’s, Bermuda
Etmal: 0 nm
Total: 8585 nm
Ship: Regina Maris

During our time in Costa Rica we got a lot of new impressions and got to know many people. For example our surf teacher Miguel. He was a great teacher and every time, before we started surfing, he reminded us to be thankful for the opportunity to surf and said: “let’s appreciate the wind, the waves and that we can surf today.”

It was a great moment each time, because you stopped for a second with your thoughts or whatever was running through your mind and recognized the distinctiveness of the moment.

Being thankful for flying around

The word „appreciate“ reappeared many times in Costa Rica as well as within our voyage so far. Like this, it became a kind of motto for this trip, especially because with the time on board, some things are getting „normal“. For example being on watch.

The Things We Love

At the moment I’m in Charlie morning watch, meaning, I have watch from 05:00 – 09:00 in the morning. Sometimes it’s hard getting woken up that early and making myself ready for watch with a torch and a heeling of 10-20 degrees. Imagine being right out of bed, groggy and flying around in a small cabin, full of all kinds of shoes, trying to find yours and getting everything together.

Like this some mornings are more annoying than nice, so it’s important to remind yourself to appreciate the morning, the stars, the sunrise and the waves.

Don’t be objective

When it comes to appreciating things in life, don’t forget to appreciate others around you. At so many points, we see the stars, the sunrise and the waves, but not directly our friends, carrying us through hard times, laughing with us about so many things and supporting us at any time.

Schüler auf Bermuda

Whilst this voyage I tried to speak out my mind more often and tell people that I am thankful to be with them and that I enjoy the time we are spending together. These moments made many friendships on board growing stronger and I think we all feel more comfortable if somebody is telling us that they appreciate to be with us. Isn’t it?

Real life is calling

At some points there are things you have to learn to appreciate or to appreciate them more. For example being able to shower every three days or having a functional toilet flushing sometimes 🙂 and spending time together without our phones.

Especially the point with the phones makes life on board more enjoyable and real. Otherwise, having your phone after six weeks for some hours is nice as well. The first time after a long time talking to your family and friends. Sometimes it might be difficult because at home, life is going on. But, all in all, some rare moments with the phone and a lot without are great and help to recognize the things to appreciate more on board and in life.

What happened today?

Today was a relaxed day, we got our phones and some hours to call home. We had lunch on board and afterwards we had different things to do. Some students went back to town, some stayed on the pier to talk with their family and others helped on board, repairing things. It was a „slower“ day and it’s also nice sometimes to not have program the whole day and more space to do what you feel like.

P.S.:

Jule: Happy Birthday Melanie, hab‘ einen tollen Geburtstag! 🥳 (und natürlich auch Grüße nach Hause :))

Ella: Herzlichen Glückwunsch Mami, alles Gute 😉

Onno: Herzlichen Glückwunsch Alois!

Max: Vielen Dank für die Telefonate, bald sehen wir uns wieder😉

Aurelia: Weil ich weiß, dass Jascha sich auch selber grüßen würde, Jascha grüßt Jascha!

Und Johanna grüßt sich selber 😅

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Wieder zu Hause

Datum: 06.02.2024
Position: Bocas del Toro, Panama
Etmal: 0 nm
Total: 6325 nm
Schiff: Regina Maris

Seit einigen Wochen habe ich mir für meinen Tagesbericht vorgenommen, dass ich über dieses Gefühl von „Zuhause“ schreiben will. Und ehrlich gesagt versuche ich es jetzt schon gefühlt zum hundertsten Mal und so richtig beschreiben lässt sich dieses Gefühl immer noch nicht.

Wie alles anfing

Von Anfang an war „Zuhause“ ein Thema. Wir haben einander von Familie, Freunden und Hobbys erzählt. Dabei schien Zuhause, der Ort, wie wir ihn kennen, total weit entfernt, vor allem nach der Abfahrt aus Amsterdam. Damals ist mir irgendwann aufgefallen, dass, wenn wir an Land waren, Zuhause plötzlich nicht nur dort war, wo unsere Familien sind, sondern auch die Reggie gemeint sein könnte.

Das zweite Zuhause

Über die Wochen an Bord haben wir uns an den Alltag gewöhnt und das Schiff immer mehr als Zuhause wahrgenommen. Plötzlich war es irgendwie nicht mehr so abwegig, ein zweites Zuhause zu haben und von Menschen umgeben zu sein, die man durch die Erfahrungen, die man teilt, doch irgendwie besser kennt als Freunde.

Zuhause ist mehr als ein Ort

In Costa Rica haben wir dann gemeinsam feststellen dürfen – Zuhause ist so viel mehr als ein einzelner Ort. Es kann mit einem Ort oder Menschen zusammenhängen, ist vor allem aber ein Gefühl. Wenn man sich hier umhört, dann sind sich alle einig, dass es ein Gefühl von Sicherheit bedeutet, sowie ein Gefühl, willkommen zu sein.

Pura Vida

In Costa Rica haben wir unglaublich viele Menschen getroffen und tolle Orte gesehen und durch die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen einen super Blick in ihr Leben werfen können. Vor allem bei längeren Zeiten gemeinsam an einem Ort, wie zum Beispiel bei den Bribris, war diese Dschungellodge dann doch ein stückweit Zuhause – ein Ort und Menschen um uns, zu denen wir gerade gehören. Sie haben uns lieb aufgenommen und immer ein offenes Ohr gehabt, soweit das die Sprache zugelassen hat.

Wo ist jetzt eigentlich Zuhause?

Anfänglich hatte ich diese Frage als Überschrift gedacht und die schönste Antwort darauf kam aus meiner Sicht von Franka. Sie guckte mir über die Schulter und meinte: „Das ist klar, hier.“ Dennoch wird es immer einen Unterschied zwischen Zuhause bei Familie und Freunden und hier bzw. jedem anderen Ort geben.

Um es mit Margaux Worten zu sagen: „Das eine ist Zuhause, das andere ist Daheim.“

Also, schön wieder Zuhause zu sein und ganz liebe Grüße an Daheim!! 🙂

Grüße:

Franka: Liebe Grüße an Lisa, das Geburtstagskind! Wenn auch einen Tag zu spät, hoffe ich, dass Du einen schönen Tag hattest. <3

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The anchorwatch Podcast

Date: 05.02.2024
Position: Bocas del Toro, Panama
Etmal: 0 nm
Total: 6325 nm
Ship: Regina Maris

Sooooooo for you people who don’t have time for whatever reason to hear this podcast: I mean, this podcast only takes 20 minutes of your precious time and it’s worth it (the podcast always has priority ;-)). Here is a shortened, written version of it. Its topic is a recap of our stay in Costa Rica. My guests in this episode were Luisa and Wilma.

The podcast is called the anchor watch podcast because it is recorded during anchor watch, in this case at 04:00 in the morning anchoring in front of Bocas del Toro, which is why you can hear the sleepiness in our voices.

The original idea originated in a pretty shitty (the weather wasn’t great) harbour watch back in Roscoff due to restrictions for harbour watches that were in place at that time, meaning you couldn’t do anything but talk and freeze on the maindeck.

The recording of such a podcast was not possible because if you were “caught” you would get scolded by the captain. As time went by and the rules weren’t as strict anymore it became possible to do stuff like record podcasts, play games or music during watches. Now we’re able to annoy you with that kind of stuff.

But now, back to our topic. In the podcast, we exchange opinions about questions like “did the trip to Costa Rica change your opinion of the country?” Or “what do you think of Costa Rica’s people?” And last but not least, a whole lot of specific questions about the program we had.

If you want to find out our opinion on these topics and many more little details of the ships life, I guess you will need to hear the podcast! 🙂

P.S.: The recording of the podcast was a lot of fun so I gathered the motivation to make more of them: Other topics will be Engineering, Galley and many more.

Maybe it will be published on the Ocean College website, maybe it will not, we’ll see.

https://youtu.be/Aibh53RFA-k

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A look behind Aruba‘s scenes

Date: 28.12.2023
Position: Aruba, Oranjestad
Etmal: 0 nm
Total: 5495 nm
Ship: Regina Maris

First Impression

When we arrived at Aruba, we saw a nice coast line with palm trees, several mangroves, tropical beach bars and pretty, colourful houses. It seemed like a tropical paradise.
Our fist steps on land matched this image perfectly. A beach afternoon with clear, blue water, little shells, rests of corals laying in the yellow sand and nice music from the bars. Literally, the paradise.

First free shore leave

The first free shore leave changed this image already a little bit. On the one hand we saw the central streets with beautiful colourful houses and hotels. The streets were full of nice, mostly expensive, known brands as Louis Vuitton, Gucci or Tommy Hillfiger. On the other hand we walked through non-touristic streets, the houses were less colourful and there were nearly no shops or anything, it looked like a parallel existence. The touristic part, full of bars, parties and nightlife and the „real live part“ with normal houses, students and an everyday street life.

The bus tour

Today we did a bus tour, with the most colourful bus of Aruba! It was a great and funny experience to drive over the island to Baby Beach with no glas in the windows, an open bus door and loud Spanish music. We saw wide countrysides with many huge cacti and lovely beaches.

Our bus driver showed us several important parts of Aruba like the „water fabric“ where the sea water becomes fresh water. He told as very proud that they have 24/7 fresh water and electricity on Aruba.

This was a fact reminding me that we are in a complete different country.

Impression of the drive

I really enjoyed to drive with this bus but every now and than I realised the big differences.
Because when we were finally out of this „main touristic part“ we got to the „real Aruba“. Meaning smaller villages, just small shops, donkeys next to the streets and houses in different conditions, from nice houses with colourful gardens to run-down nearly ruins.

Close to Baby Beach we saw a big poster promoting a new building project for a hotel which got „corrected“ by maybe locals. The most significant „correction“ were the words „Land back“ written over the location where the new hotel should be builded. And this was the reason for this text.

Aruba and the tourism

The promotion poster stayed in my mind from there on and I recognised more and more that Aruba has two faces. One for the tourists and one for the population. The tourists (preferably Americans) come to Aruba to celebrate parties and consume drugs (that’s why we found in nearly every souvenir shop funny articles with weed signs on it). And the population focuses their economy on tourism.

Like that it works, of course, but as Ray, a friend of our captain Martin, told me, tourism in combination with climate change also destroys parts of the islands. As examples he mentioned the sea turtles, which used to come to Aruba to lay eggs, the time when he was still a kid.

Nowadays, there are nearly no save spaces for the turtles to lay their eggs and because of the fact that turtles lay their eggs where they were born, their number is shrinking. Also with things like the poster, you could see that not everybody supports new hotels on the island.

My view on Aruba

The stay at Aruba was a very interesting stay. Once I realised these „two faces“ I couldn’t stop recognising them every where over the island, otherwise I really enjoyed to stay at this place because especially the beaches were super beautiful and we already saw colourful fish even at Baby Beach, which was full of tourists.

All in all I would say that this impression is different for everybody but in my eyes Aruba is a „zweischneidige Klinge“.

P.S.: Greetings home, have a good „Rutsch“ 🙂

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Den Haag 7.0

Datum: 29. Oktober 2023
Position: Scheveningen, Hafen (immer noch)
Etmal: 27 nm

Auf geht’s!

Eigentlich hatten wir nach dem Frühstück alle die Erwartung, dass es losgeht. Ging es auch, allerdings nicht aufs Meer, sondern nach Den Haag, um eine kleine Stadtrallye zu machen. Mit „Actionbound“ (einer App auf den Lehrer-Handys) ging es quer durch die Stadt. Dabei haben wir Kirchen, Botschaften und Stadttore gesehen, Aufgaben gelöst, so manche Niederländer angesprochen und ausgefragt. Nachdem wir in Kleingruppen unterwegs waren, haben wir uns mittags vor der (ein oder anderen) deutschen Botschaft getroffen, um gemeinsam zurück zum Schiff zu gehen.

Nachdem es heute kein Mittagessen gab, haben wir Pizza bestellt, auf die wir allerdings erstmal noch drei Stunden warten mussten. Das lag allerdings nicht an der Pizza, sondern an uns.

Überraschung?

Denn, als wir auf die Regina zurückkamen, empfingen uns Michael (unser Kapitän) und Martijn mit der glorreichen Nachricht, dass der restliche Nachmittag aus einem Deepclean besteht.

Kurz zur Erklärung:

Im Optimalfall werden Toiletten und Duschen morgens und abends und die Messe (unser Ess- und Wohnzimmer) nach jedem Gebrauch gereinigt. Dazu gibt es dann, bei Wachbetrieb, die Happy Hour sonntags und ein Deepclean (also ein vertieftes Reinigen) vor Einlaufen in einen Hafen. Falls die Crew allerdings die Notwendigkeit dazu sieht (aufgrund von Unordnung, Verschmutzungen etc.), kann sie jederzeit ein Deepclean veranlassen. So war es heute der Fall.

How to Deepclean

Wir haben uns also aufgeteilt und gefühlt jeden Millimeter des Schiffes gereinigt. Das heißt also nicht nur in den Kabinen den Boden zu saugen, sondern den kompletten Bereich unter den Betten auszuräumen, zu ordnen, aufzuräumen und dann zu saugen. Dazu müssen unsere Fächer ordentlich sein, und die Waschbecken in den Kabinen ebenfalls. Das ist allerdings noch nicht alles, denn wenn man das Tetris unter dem Bett erstmal gelöst hat und meint fertig zu sein, kommt Martijn mit seinem weißen Tuch. Er findet trotz allem noch irgendwo Dreck in der letzten Ecke, was bedeutet, dass man dann alles nochmal neu machen muss. Denn nur wenn das Tuch wieder weiß aus der Ecke kommt, ist alles sauber und der „Cabin Check“ bestanden. 🙂 Nach drei Stunden haben wir es dann endlich geschafft, wir haben alle Türkanten, Oberseiten von Lampen, Abflüsse und Latten des Lattenrosts geputzt und kontrollieren lassen.

„Lost and found“

Dann gab es endlich für alle Essen und danach die erste Versteigerung der „Lost-and-Found-Box“. Hier gilt: Wer über die Woche etwas verloren hat, das in der Box gelandet ist, kann es am Sonntag für 0,50 € zurückkaufen. Wer seinen Gegenstand nicht mehr wiedererkennt oder loswerden will, kann es für alle zur Auktion freigeben. Dieses Problem bekommt man aber auch nur, wenn man sein Zeug länger als fünf Minuten unbeaufsichtigt irgendwo rumliegen lässt. Das soll uns dazu bringen, immer alles aufzuräumen, was sogar auf einem Schiff noch wichtiger ist als sonst irgendwo, denn bei Wellengang fliegen gerne mal alle Sachen von Tischen usw. Das Geld für die verlorenen Dinge geht übrigens nicht an ein Privatkonto, sondern an die Bordkasse, welche dann später dazu genutzt wird, uns Schüler:innen ein Eis oder Ähnliches zu bezahlen. Es kommt also allen zugute, wenn etwas verloren geht 🙂

Alles in allem kann man sagen, wir haben heute viel gelernt. Wir haben uns genauer mit Den Haag beschäftigt und gelernt, RICHTIGES DEEP CLEANING zu machen, denn durch die Art, wie Martijn zum Beispiel nach Dreck sucht, wissen wir jetzt besser, wie wir die Räume auf dem Schiff in Zukunft sauber machen.

PS: Jonna: Sven, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag!

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