Lyrik auf dem Schiff und Party in der Backschaft

Schiff: Roald Amundsen
Datum: 9.12.2025
Nautische Position: 14° 25.319‘N 042° 02.448’W
Kompasskurs: 295
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5,8 kn
Etmal: 135sm

Der Tag begann, wie jeder zweite für mich, mit Unterricht. Heute mal wieder Physik bei Tech-Nik. Irgendwie hat es mir nichts gebracht, Physik abzuwählen, denn auf der Roald hatte ich es bisher ungefähr doppelt so oft wie alle anderen Fächer zusammen (Ausnahme: Geschichte bei Andi).

Trotzdem war die Stunde heute sehr interessant, denn wir haben die Geschwindigkeit des Schiffes gemessen, indem wir altes Brot ins Wasser geschmissen und dann die Zeit gemessen haben, bis es an uns vorbei getrieben war.

Nach dem Unterricht gab es zum Mittagessen leckere Würstchen mit Kartoffelpüree und Möhren. Danach ging es dann für Mila, Julian und mich in die Backschaft. Begleitet von Christian Steiffen, Summer Hits und Peter Fox haben wir abgewaschen und die Küche aufgeräumt.

Davor mussten Mila und ich jedoch nochmal den Song „Jein“ von Fettes Brot einüben, denn wir haben vor, ihn beim Karaoke-Abend zusammen zu singen. Julian ist nach der ersten Strophe aus der Küche geflohen – bezüglich unserer Gesangskünste gibt’s also anscheinend noch Verbesserungspotenzial. ;D

Während wir in der Küche dann Kaffee und Kuchen vorbereiteten, durften die anderen aus der Unterrichtswache ein maritimes Gedicht über eine Person an Bord verfassen, deren Namen sie zuvor aus einem Zettel-Pool gezogen haben.

Neben den Namen standen außerdem positive Eigenschaften und Komplimente auf den Zetteln, die wir in einer großen Aktion vor zwei Tagen alle anonym füreinander notiert und abgegeben hatten. Diese wurden in den Gedichten verarbeitet.

Da auch dieser Bericht in meine Deutschnote zählt, folgt nun noch eine lyrische Darstellung meiner Heimatgefühle: 

Rot steht für die Liebe, die mein Herz zum Schlagen bringt.
Weiß für die Verbundenheit, die keiner uns mehr nimmt. 
Diese beiden Farben verbinde ich mit dir, 
Hart sind diese sechs Monate ohne ein Wir.

Doch so lange ich dich in meinem Herzen trag‘,
bin ich nicht von dir verlassen,
hier präsentier ich dich ohne Frag‘,
ein Einzelner in großen Massen.

Das große Fest werd ich verpassen, 
Gibt kein Fastelovend dieses Jahr, 
Doch auf dem Schiff, das ist doch klar, 
Werd’ ich die Lieder hören lassen. 

Du bist meine erste Liebe,
Du bist meine größte Liebe, 
Du wirst meine letzte Liebe sein. 
In meinen Augen glänzt für immer dein Schein.

Kann schon sein, dass ihr’s erkennt, 
Hier geht es um niemandes Sohn, 
Und auch um sonst keine Person, 
Es ist die Stadt Köln, für die mein Herz brennt.

Trotzdem gilt: Et jitt kei Wood, dat sach kütt, wat ich föhl, wenn ich an Kölle denk!

Um 18:00 gab es dann noch Brot zum Abendessen und wir haben die Küche aufgeräumt. Danach war der Tag für mich auch schon vorbei, denn ich musste um 00:00 zu meiner Wache und das heißt früh schlafen gehen. 

Grüße:

Lotta R.: Liebe Grüße an die Rösser in Berlin, mir geht’s gut, hab‘ euch alle lieb. Liebe Grüße und bis bald an Lina. An Oma: Trink‘ genug.

Peer grüßt und küsst sein fleißiges Frauchen von der Mitte des Atlantischen Ozeans 🙂

Nach oben scrollen