Entdeckung der Neuen Welt

Datum: 08.01.2024
Position: San Blas Inseln
Etmal: 0 nm
Total: 6087 nm
Schiff: Regina Maris

Regina Maris unter Palmen

Entdecken einer völlig fremden Welt

Bis jetzt lagen viele unserer Ziele in Europa oder wurden stark vom Westen geprägt, wie zum Beispiel Calais, Teneriffa, Kolumbien oder Aruba. Als wir von Santa Marta aus in See stachen, auf dem Weg zu den San Blas Inseln, wurde uns bereits erzählt, wie es ungefähr sein könnte. Vorstellen konnte man sich das aber im Traum nicht.

Vorher gab es wieder mal einen Deep Clean. Ich, der Wache hatte, musste das Deck schrubben, wodurch ich aber auch einer der ersten war, der diese Hollywood-Kulisse sah. Kleine unbewohnte Inseln mit Palmen, weißem Sandstrand, Kokosnüssen und einem Wrack davor. Man hätte denken können, Captain Jack Sparrow segelt jeden Moment um eine der Inseln mit seiner Black Pearl.

Gleichzeitig konnte man sich ein wenig vorstellen, wie Columbus sich damals gefühlt haben muss. Ebenfalls auf einem Traditionsschiff diese atemberaubenden Inseln mit Einheimischen zu entdecken, welche auf ausgehöhlten Holzstämmen zu einem paddelten und einem ihre Waren anboten. Nach dem gestrigen Tag kann man die Leute von der Meuterei auf der Bounty sehr gut verstehen. Der Gedanke, einfach hier zu bleiben, war und ist sehr verlockend, allerdings wissen wir ja im Gegensatz zu den Meuterern, was noch Tolles auf uns zukommt.

Es war zumindest für mich wie das Entdecken einer völlig fremden Welt und Zivilisation. Etwas, das ich trotz vieler vorheriger Reisen noch nie erlebt habe.

Wir segeln und schauen, was kommt.

Heute sind wir zur Hauptinsel gefahren, wo wir von Nestor, einem Einheimischen, über die Insel geführt wurden und viel über die Kultur auf den San Blas Inseln erfahren haben. Später sind wir mit einigen Einheimischen auf ihren „Nussschalen“ gesegelt. Die Boote bestanden aus einem großen ausgehöhlten Stamm und waren mit einem Großsegel und oft einer Fock ausgestattet. Diese Segel waren oft improvisiert aus Bettbezügen, also mit Mast und Schootbruch.

Auf „hoher See“ angekommen, wurden sie außerordentlich wackelig, da die Boote lediglich so breit wie eine durchschnittliche Person waren. Bei uns wurde Mastbruch tatsächlich Wirklichkeit: Mitten auf See (30-40 m vom Land entfernt) brach bei Justus und mir die Sprit, welche daraufhin provisorisch mit ein wenig Rumgepfusche wieder repariert wurde. Es war ein sehr anderes Segeln im Vergleich zur Regina. Allerdings war es äußerst beeindruckend, wie die Bootsmänner ihre Kähne manövrieren konnten.

Segelschiff im Sonnenuntergang

Sport verbindet.

Egal ob auf Teneriffa, den Kapverden, Kolumbien oder jetzt auf den San Blas Inseln: Immer wurde irgendeine Art von Sport mit der einheimischen Bevölkerung gespielt. Oft war es Fußball aufgrund der internationalen Bekanntheit, aber auch Basketball oder Volleyball wurden gespielt.

In jedem dieser Spiele wurde alles gegeben und viele Opfer hingenommen (verbrannte Fußhaut, zerrissene Crocs oder blutige Knie). Meistens sind diese Spiele sehr intensiv und mit viel Herzblut. Bisher steht es drei Spiele verloren und drei gewonnen, also Gleichstand. Da über alle Spiele zu berichten den Rahmen sprengen würde, konzentriere ich mich jetzt mal auf die neuesten Ereignisse:

Basketball

Bei der heutigen Besichtigung der Insel entdeckten wir sofort den Basketballplatz. An diesem konnten wir nicht unverrichteter Dinge vorbeigehen, also forderten wir sofort fünf einheimische Jungs auf, gegen uns zu spielen. Begeistert, mit Händen und Füßen und gebrochenem Spanisch wurden die Spielregeln festgelegt und es ging los. Obwohl wir größentechnisch klar im Vorteil waren, wurde schnell klar, dass der Heimvorteil größer war.

Segelschiff und SUP Board

2. Runde

Barfuß oder in Crocs zu spielen, waren wir nicht so sehr gewöhnt wie sie. Ebenso waren sie erstaunlich flink und jeden Tag am Trainieren, wodurch sie uns auch durch ihre technische Überlegenheit ordentlich alt aussehen ließen. Am Ende des Tages verloren wir 28 zu 26. Geschlagen gegeben haben wir uns aber lange noch nicht. Um 14:00 ging es mit passenden Ocean College T-Shirts, richtigen Schuhen und viel Teamgeist wieder auf die Insel, wo während unserer Abwesenheit der Basketballplatz zu einem Volleyballfeld umgebaut wurde.

Volleyball auf den San Blas Inseln

Nach kurzem Aufwärmen und einigen taktischen Besprechungen (über die Flügel, denkt an den Satz des Pythagoras oder tiki taka spielen) ging es los. Anfangs wurde das Spiel sehr durch die Qualität der Aufschläge bestimmt, aber nach einigen Umstellungen und Konzentration entfachte ein spannendes Match, welches allerdings souverän von Ocean College mit einem klaren 3:1 nach Hause auf die Regina gebracht werden konnte.

Segelschiff in der neuen Welt

Ich hoffe, dass auch andere Ocean College Reisen ebenfalls in den Genuss kommen, im Basketball fertig gemacht zu werden oder Volleyball zu spielen. Alle diese Spiele waren mega lustig, wir haben neue Freunde gefunden, sind in engerem Kontakt mit Einheimischen gekommen, haben geredet und unser Spanisch verbessert. Vor allem aber hatten wir Höllenspaß.

P.S.: Dr. Jay: Endlich habe ich es mal geschafft, den Tagesbericht in die Finger zu bekommen, bevor er abgesendet wird, deshalb: Happy Birthday Mum <33 Freu mich aufs Nachfeiern!!! @Maus: Miss uuuuu, hoffe das Lernen läuft tiptop!

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