Expigruppe – Joshua, Greta, Emma, Justus, Luisa, Aurelia, Mascha und Max

Datum: 31.01.2024
Ort: San Jose- Puerto Viejo

Der frühe Vogel fängt den Wurm! Gemäß diesem Motto hat sich unsere Gruppe nicht den Wurm, aber den Bus in der Nähe der Kaffeefarm Don Eli am frühen Sonntagmorgen geschnappt. Damit machten wir uns früher als alle anderen Gruppen auf den Weg, um sicherzugehen, dass wir auch wirklich in den Bus kommen und unser erstes entferntes Tagesziel Puerto Viejo an der Karibikküste erreichen. Unsere Wartezeit an der Bushaltestelle wurde leicht begleitet von der Sorge, ob uns der Busfahrer überhaupt mitnimmt. Wir hatten zwar Tickets gebucht, aber eine andere Haltestelle als Startpunkt angegeben. Zudem waren wir mit viel Gepäck unterwegs. Ganz unberechtigt war unsere Sorge nicht, wie sich dann herausstellte. Der Bus war überfüllt und der Busfahrer sichtlich überrascht, dass nun eine Gruppe von 9 schwer bepackten Leuten die Absicht hatte mitzufahren. Dank Emmas guten Spanischkenntnissen konnten wir allerdings unsere reservierten Plätze erleichtert einnehmen und ab ging es für uns nach San José! Erste Herausforderung geschafft!

In San José angekommen, ging es dann mit strammen Schritten zum viel zu weit entfernten Busbahnhof, von dem wir den Bus nach Puerto Viejo nehmen wollten. Schweißtreibende 30 Minuten später mussten wir ernüchternd am Fahrkartenschalter feststellen, dass unser Wunschbus schon weg ist und wir den zwei Stunden später abfahrenden Bus nehmen müssen. Das Wartefenster haben wir gut gefüllt mit einem Frühstück und einem Spiel (Mimik-Oktopus) von Aurelia, welches uns zu lustigen Gesprächsstoffen verleitete. Mit bester Laune stiegen wir dann gegen Mittag in den Bus nach Puerto Viejo und kamen nach fünf Stunden mit noch besserer Laune an. Einen ersten Einkauf und eine Taxifahrt später haben wir dann unser endgültiges Ziel für die kommenden drei Tage der Expi erreicht: Ein dreistöckiges Holzhaus mitten im Regenwald! Einfach nur WOW!

Restlos begeistert stürmten die Jugendlichen das Haus und handelten in einem Schnick-Schnack-Schnuck-Duell die Bettensituation aus. Die zwei begehrtesten Doppelbetträume gingen an Justus und Max sowie Mascha und Emma. Der Rest schlief in einem Mehrbettzimmer. Am Abend wurde der lange Anreisetag mit selbst gemachten Burgern belohnt. Das große Koch-Event wurde jedoch unterbrochen von einem an der Wand krabbelnden Wesen. Schock! Ein Skorpion! Direkt auf der Höhe von der Herdplatte. Panisch griff Aurelia einen Topf und drückte ihn unter Herzrasen an die Wand, der Skorpion darunter. In Teamarbeit mit Justus und viel Geschrei drum herum konnte der Skorpion nach draußen befördert werden. Naja gut, zwischendurch fiel er noch einmal auf die Türschwelle, aber wurde ganz schnell wieder eingefangen. Die Burger konnten nun serviert werden! Die ultimative Geschmacksexplosion haben wir vor allem Justus zu verdanken, der sich auf unserer ganzen Expi-Reise als fabelhafter Küchenchef bewies.

Geweckt von Brüllaffen ging es am nächsten Morgen erst einmal in versammelter Mannschaft auf den Balkon, um die lautstarken Äffchen zu sichten. Nebenbei flatterten hellblaue Schmetterlinge sowie ein Tukan durch das Bild. In den nächsten Tagen kamen auf der Tierbeobachtungsliste noch ein Leguan, viele Ameisen, ein Aguti, Fledermäuse und ein Faultier dazu. Abgesehen von unserem Großeinkauf mit ausgeliehenen Fahrrädern gönnten wir uns im weiteren Verlauf des zweiten Expi-Tages einen absoluten Faulenzer-Tag mit vielen weiteren Genussmomenten im Haus. Eine kleine Wanderung im Schlenderschritt rundete unser Aktivitätslevel ab. Für einen klein-großen Adrenalinkick spielten wir kurz mit dem Gedanken, vom Weg abzukommen und tiefer in den Regenwald zu gehen. Eindeutige Schilder brachten uns allerdings von diesem riskanten Vorhaben ab. Nach Aussage von Einheimischen seien es wohl nicht die großen, sondern besonders die kleinen Tiere, von denen Gefahr ausgehe.

Zecken, Ameisen und Schlangen wurden also zu unseren gefürchteten Endgegnern. Absurd ist, dass damit für uns der hier lebende Jaguar in der Rangliste der angsteinflößenden Tiere weiter hinten stand. Unser Tag endete mit einem Spiele- und Serienabend. Inspiriert von Luisa schauten wir eine Folge „Hubert ohne Staller“ bei Chips und Cola.

Ausgeruht und glücklich begannen wir den vorletzten Tag der Expi. Besonders schön war, dass wir immer gemeinsam frühstückten und damit zusammen als Gemeinschaft starteten. Ganz gemütlich kamen wir im Tag an: Einige saßen einfach nur auf dem Balkon und beobachteten Flora und Fauna, andere lagen telefonierend auf der Couch, im Bett oder auch in der Hängematte. Nach ausgiebiger Entspannungsphase schlich sich so langsam bei den anderen der Wunsch nach Aktivität an. Irgendwann rappelten sich dann auch die Körper auf und schwangen sich auf ausgeliehene Klapper-Fahrräder. Greta, Justus und Mascha fühlten sich allerdings gesundheitlich nicht ganz fit und gönnten sich daher weitere Entspannung im Haus. Aber Aurelia, Max, Joshua, Luisa und Emma traten kräftig in die Pedale bei guter Musik per Boombox. Sechs km später wurden wir belohnt mit einem herrlichen Blick auf das Meer an einem idyllischen Strand. Getoppt haben wir unser Erlebnis, indem wir auf Entdeckungstour in einem angrenzenden Regenwaldgebiet gegangen sind: Manzanillo a Punta Mona. Ein weitläufiges Gelände, welches für Touristen zugänglich ist.

Abenteuerlustig ging wir die teils verwurzelten Trails entlang, genossen den Ausblick auf das Meer von einer höher gelegenen Aussichtsplattform und machten Foto-Shootings auf einer Holzbrücke und diversen Palmen im GNTM-Stil. Doch plötzlich drang ein schrillendes Trillerpfeifen durch den Wald! Wir stoppten! Auf uns zu kamen Ranger. Ende im Gelände hieß es für uns, da das Gebiet für Touristen nun geschlossen sei. Schade! Wir bereuten unser spätes Aktivitätspotenzial, aber freuten uns auch, dass wir diesen wunderschönen Ort überhaupt sehen durften! Das hat unsere Expi- Erfahrung bereichert. Breit grinsend strampelten wir zurück und freuten uns auf die anderen.

Nach unserem – wie immer – leckeren Abendessen war bei einigen (Justus, Max und Aurelia) die Neugierde auf Schlangen so groß, dass sie sich nicht von einer Nachtwanderung (nur auf der befestigten Straße!) abbringen lassen wollten. Leider schlich jedoch keine Schlange über den Weg und so kam die Gruppe ein wenig enttäuscht wieder. Egal! Mit einem Lümmelabend auf dem Sofa mit viel Knabberzeug und vor allem dem Film „Das Dschungelbuch“ holten wir uns das Dschungelgefühl direkt ins Haus. Dschungelgeräusche aus dem Lautsprecher, aber auch von draußen machten das Dolby-Surround-Gefühl perfekt.

Ein ganz besonderes Frühstück erwartete uns bzw. mich am Abreisetag: Ein Stapel Pancakes mit Obst und Schokolade sowie ein ganz spezieller Pancake mit der Aufschrift „Happy B-Day“. Ein Riesendankeschön dafür noch einmal an die Gruppe! 😊 Nach einem teils schleppenden Aufräumen des Hauses ging es mit dem schweren Gepäck nur noch bergab, geradewegs zum Strand für einen gekonnten Abschied von unserer Expi. Emma meinte, dass ihr alleiniger Spaziergang am Strand seit langem mal wieder ein Moment der Ruhe war. Nach diesen besinnlichen Momenten ging es dann mit dem Taxi direkt zu den Bribris. Schön war’s!

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