Unser Kapitän Nr. 1 – Michael

Datum: 19.12.2023
Geographische Position: 13° 19.9’N 051° 45.1’W
Etmal: 194 nm
Total: 4466 nm
Schiff: Regina Maris

Nicht nur unsere Atlantiküberquerung neigt sich bald dem Ende zu, sondern auch die Zeit mit unserem 1. Kapitän Michael, der uns seit Tag 1 nun schon knappe zwei Monate begleitet und uns in der Karibik verlassen wird. Als Rückblick auf die gemeinsame Zeit hat er sich netterweise interviewen lassen und ein paar Fragen beantwortet. 

Captain on Regina Maris

Kannst du dich kurz mit ein paar Fakten über dich vorstellen?

34 Jahre alt, seit 17 Jahren beruflich am Segeln, 4. Reise mit Ocean College, 2. Reise als Captain mit Ocean College und eine Frau, die auch gerne segelt. 

Was ist deine größte Stärke?

Ruhig zu bleiben in so gut wie allen Situationen und sehr entscheidungsfähig sein, also Entscheidungen, die die Arbeit betreffen, schnell und zielorientiert zu treffen. 

Was ist dein Lieblingsort auf der Regina Maris?

Im Jibboom zu sein, aber auch gerne auf der Rah beim Segeln.

Was ist deine liebste Aufgabe als Captain?

Es gibt nicht eine Aufgabe. Es ist die Zusammenkunft von allen Aufgaben. Man kann Kapitän sein mit dem Amt eines Bürgermeisters vergleichen. Ich sorge gerne dafür, alles so zu organisieren, dass es an Bord so gut läuft wie bei einer geölten Maschine. Das schließt auch nicht so spaßige Dinge mit ein, deren Erledigung aber genau zu diesem Ziel führt. Wichtiger Bestandteil dessen ist vor allem meine Besatzung, denn ohne die bringe ich es als Captain nicht weit. 

Du hast bereits erwähnt, dass das nicht deine erste Ocean College Reise ist, die du begleitest. Warum hast du dich dazu entschieden, wieder mitzufahren?

Ich liebe den Hintergrund des Projektes und arbeite gerne mit Jugendlichen. Ich bringe euch gerne bei, wie man auf traditionelle Art reisen kann. Außerdem inspiriere ich euch gerne und hoffe, dass mir das gelingt. 

Könntest du dir vorstellen, in Zukunft wieder eine Ocean College Reise zu begleiten?

Ja, absolut, wenn mein anderer Job und meine Zukunftspläne es zulassen. 

Kannst du mir einen Satz nennen, für den du auf dieser Reise bekannt geworden bist?

„It depends …“ oder auch „I hear Push-Ups.“. 

Wie würdest du unsere Gruppe in einem Satz beschreiben?

Doppelt gemoppelt hält besser. 

Was war dein lustigstes Erlebnis mit uns?

Es gab viele, aber ich glaube tatsächlich dein Lach-Heulen im Steuerhaus. 
(Erklärung der Situation: Ich war SEHR seekrank und musste meinen Tagesbericht schreiben, während ich kurz davor war, ganz viel Schokokuchen zu erbrechen, was zu leichter Verzweiflung meinerseits geführt hat. Michael hat mich dann gemeinsam mit meinem „Safety-Bucket“ (liebevoller Name meines Kotzeimers) und meinem Laptop mit ins Steuerhaus genommen, wo ich sehr viel Zeit halb lachend, halb weinend und damit alle anderen amüsierend, verbracht habe. Laut ihm habe ich so gewirkt als wäre Hasch im Schokokuchen gewesen.)

Was war für dich die größte Herausforderung von Amsterdam bis jetzt zur Atlantiküberquerung?

Der englische Kanal und mehrere Orkantiefs. 

Hattest du ein Ziel, wie zum Beispiel etwas, das du uns mitgeben wolltest, für diese Reise? Wenn ja, hast du dieses erreicht?

Euch Selbstständigkeit beibringen.
Michael zu Lenara: „Habe ich das erreicht?“
Lenara: „In einem gewissen Maß, aber zum Teil müssen wir uns noch selbst an die Nase fassen und nachdenken.“

Gab es einen schönsten Moment für dich auf dieser Reise?

Der Moment als wir ENDLICH segeln konnten und die Maschine ausstellen konnten. 

Vielen lieben Dank an Michael für das Interview!

Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass die Zeit mit Michael sehr prägend war und wir viel von ihm lernen konnten. Sein kommender Abschied symbolisiert für uns einen großen Abschnitt der Reise, da er uns mehr als deutlich vor Augen führt, dass bereits ein Drittel der Reise vergangen ist sowie das wir uns alle schon sehr an den Bordalltag mit ihm gewöhnt haben und es schwer vorstellbar ist, dass er uns bald nicht mehr begleiten wird.

Wir schauen gespannt auf das, was noch kommt und freuen uns darüber, dass zumindest für uns die Reise noch weiter geht. Eins ist sicher: Michael wird uns als 1. Kapitän unserer Reise ganz besonders in Erinnerung bleiben. 

Vielen Dank für die gemeinsame Zeit, wir werden dich vermissen! 

PS: Ganz liebe Grüße an meine Familie und alle meine Freunde! Fühlt euch ganz doll gedrückt und frohe Weihnachten 🙂 D ~ Ich liebe dich <3

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