Warum ist Ocean College besser als jedes Austauschjahr?

Schiff: Regina Maris
Datum: 7. Dezember 2025
Position: Linton Bay, Panama
Geografische Position: 09°37.099’N 079°34.676’W
Etmal: 40 nm
Total: 6603 nm

Ocean College. Sechs Monate auf einem Segelschiff reisen, den Atlantik zweimal überqueren und viele neue Länder, Menschen und Kulturen kennenlernen – die Reise meines bisherigen Lebens. Schule und Leben einmal ganz anders.

Wieso überhaupt Ocean College und nicht ein Austauschjahr?

Durch Ocean College sieht man nicht nur ein Land, sondern entdeckt die Welt. Man begibt sich auf ein Abenteuer und verlässt seine Komfortzone. Man lernt sich selbst und andere auf eine ganz neue Weise kennen. Hier muss man nicht wie zu Hause entscheiden, wen man kennenlernen möchte, sondern ist gezwungen, mit allen zurechtzukommen.

Meiner Meinung nach hat auch der Handyentzug einen großen Einfluss auf das Kennenlernen und Zusammenleben. Kartenspiele werden wieder gespielt, und da das Handy nicht ständig ablenkt, sucht man sich anderweitig Beschäftigungen gegen Langeweile und Zeitvertreib. Man verbringt 24/7 miteinander und kommt aneinander nicht vorbei.

Die schöne Seite daran ist, dass man durch das ständige Zusammenleben eine kleine Großfamilie wird und Freunde fürs Leben findet.

Nicht nur der soziale Aspekt wird meiner Meinung nach extrem gefördert, sondern auch die persönliche Entwicklung und Selbstständigkeit. Schon die bisher drei verbrachten Monate an Bord haben mich positiv verändert. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und durfte neue Freunde, Länder und Kulturen entdecken.

Auf dem Schiff reflektiert man sich ständig selbst. In den Watches wird viel über das Segeln gelernt. Der wöchentliche Deep Clean und der Galley-Dienst alle zehn Tage geben mir ein Gefühl von Verantwortung. Ich lerne, dass Putzen dazugehört, um sich wohlzufühlen und auch das Kochen für 45 Personen ist eine neue Herausforderung. Beides sehe ich als Fähigkeiten, von denen alle zu Hause weiterhin profitieren werden.

Obwohl man anfangs ins kalte Wasser geworfen wird, sucht man sich mit der Zeit neue Bezugspersonen. Hotel Mama – Mama, die einem ständig alles hinterherräumt und an alles erinnert – gibt es hier nicht mehr.

Dafür gewinnt man an Selbstverantwortung. Ich würde auch sagen, dass ich hier mehr mitdenke. Man beginnt, als Gruppe zu denken.

Fazit

In einem gewöhnlichen Austauschjahr wächst man natürlich auch über sich hinaus. Das sehe ich bei meinem Bruder, der letztes Jahr in Kanada war.

Dennoch bin ich der Meinung, dass man durch den Aufenthalt bei Ocean College sich selbst noch besser kennenlernt und sich viel mehr Herausforderungen stellt, aus denen man lernen kann. Nebenbei sieht man die halbe Welt, hat die Zeit seines Lebens und findet Freunde fürs Leben.

Ich bin extrem froh, Ocean College gewählt zu haben und bin dankbar, dabei sein zu dürfen. Ich hätte mir kein besser verbrachtes halbes Jahr vorstellen können. 🙂

Nach oben scrollen
×