Die Farben und Geräusche unserer Reise

Datum: 10.04.2024
Geographische Position: 42°59.5′ N 022°05.0′ W
Etmal: 183 nm
Total: 10996 nm
Schiff: Regina Maris

Unsere Reise ist geprägt von vielen Eindrücken und Erlebnissen. Wer unsere Tagesberichte regelmäßig gelesen hat, wird sicherlich auch die vielen Fotos betrachtet haben. Doch vieles lässt sich nicht mit Fotos festhalten. So zum Beispiel Geräusche. Ich werde aber auch gesammelt auch die Farbeindrücke beschreiben. So habe ich zu jedem längeren Stop oder einer kleineren Etappe Geräusche und Farben gesammelt und dafür auch ein paar andere befragt.

Deutschland

Los geht die Reise für viele von uns in Deutschland. Natürlich sind für ein paar von uns die mit diesem Land verbundenen Farben schwarz rot gold. Zu dem rot der Deutschlandflagge kommt aber auch noch das feuerrot und orange der Herbstblätter sowie das Grau des wolkenverhangenen Himmels. Durch die Autofahrt beschränken sich die verbundenen Geräusche lediglich auf das gedämpfte Summen der Autoreifen.

Ärmelkanal und Biskaya

Der Ärmelkanal ist die erste Etappe, mit der auch viele von uns zu kämpfen hatten. Dabei spielte vor allem die Seekrankheit ein Rolle. Kein Wunder also, dass hier besonders assoziierte Geräusche die der spuckenden Seekranken und das Klappern der Henkel von den Eimern sind. Dementsprechend ist auch eine häufig genannte Farbe, nun ja tut mir leid für diese direkte Ausdrucksweise, kotzgelb.

Es gab aber auch noch weiter Geräusche und Farben, die wir tagtäglich zu Ohren bzw. zu Gesicht bekommen haben. Das Stampfen in die Wellen und das stetige Motorbrummen haben uns bis weit aus dem Ärmelkanal heraus begleitet. Das lange anhaltende Gemisch aus Regen und Wind veranlasst viele, den Ärmelkanal mit den Farben Dunkelgrau und dunkelblau zu verbinden. Ähnliche Geräusch- und Farbbeschreibungen treffen auf die Biskaya zu. Wobei das Gelb der Seekrankheit abgenommen hat und stattdessen dem Gelborange der Sonnenaufgänge Platz gemacht hat.

Schüler*innen schauen versammelt über das Wasser.

Teneriffa

Teneriffa war geprägt von unterschiedlichster Partymusik. Außerdem war bei jedem Weg in die Stadt ein merkwürdig klingendes Vogelzwitschern zu vernehmen. Wer den vermeintlichen singenden Vogel dann auch betrachten wollte, wurde dann jedoch enttäuscht: Der Übeltäter war nur eine kleine Musikbox. Durch die Vulkanlandschaft blieb bei einigen die Farbe braun im Gedächtnis. Doch auch rot durch den reichlichen Weihnachtsschmuck in der Stadt.

Kap Verden

Weiter ging es zu der vermeintlich grünen Inselgruppe. Tatsächlich dominierten aber Sandfarben, mit nur wenigen grünen Tupfen darauf. Die Geräusche hielten sich in Grenzen. Die Schnellen oder Frühaufsteher unter uns schafften es noch vor dem Frühstück baden zu gehen, wobei die Langschläfer teilweise davon aufgewacht sind. Und zum ersten Mal auf dieser Reise war noch ein weiteres Geräusch des öfteren zu vernehmen: Der Sound des Dinghis.

Schüler*innen wandern auf den Kapverdischen Inseln

Erste Atlantiküberquerung

Die erste Atlantiküberquerung war wieder geprägt vom Brummen des Motors. Einen Satz, den vermutlich keiner von uns je vergessen wird und den wir jeden Tag von unserem alten Käptn Michael hören durften, lautet: „It’s guessing time!“ Nun, ob dieser Satz mit positiven, negativen oder gemischten Gefühlen verbunden ist, ist bei jedem unterschiedlich.

Durch den meist wolkenlosen Himmel erschien die Dämmerung in wohligen, rosa-gräulichen Farben. Die Lichterketten unter dem Sonnensegel verliehen der Nacht neben dem Sternenhimmel noch rot, orange und grünes Leuchten.

Schülerinnen stehen auf dem Verdeck der Regina Maris.

Aruba

Dadurch, dass wir direkt neben einem Flughafen geankert haben, war das so ziemlich das einzige, was an markanten Geräusche in meinem Kopf geblieben ist. Und auch sonst habe ich neben dem Weiß des Strandes und dem türkisblauen Wasser keine besonderen Farben in Erinnerung.

Santa Marta

Anders verhält es sich mit Santa Marta. Die Stadt ist voll mit Musik, lebendigen Farben wie rot und orange und Touris. Diese scheuten es auch nicht, mit einem Boot näher an die Regina Maris heranzufahren und uns irgendwas zuzurufen. Der Höhepunkt der Farben- und Geräuschvielfalt war an Silvester, an dem es auch ganz viele Feuerwerke gab.

San Blas Inseln

Das komplette Gegenteil von Santa Marta waren die San Blas Inseln. Stille. Die Farben beschränkten sich auf kokusnussbraun, türkis und weiß.

Schüler*innen spielen auf den San Blas Inseln Volleyball.

Bocas del Toro

Pastellfarbene Häuserkulisse und die Wassertaxis. Mit mehr lässt sich Bocas nicht wirklich beschreiben, unter anderem aus dem Grund, dass wir mit wichtigen Dingen wie dem Packen für Costa Rica beschäftigt waren.

Costa Rica

Das Land, in dem wir die längste Zeit an Land verbrachten, ist geprägt von vielen Eindrücken. Der Regenwald ließ uns die verschiedensten Grüntöne zu Gesicht bekommen. Doch auch viele weitere, kräftige Farben verbinden einige von uns mit Costa Rica. Dadurch, dass wir in Costa Rica viel mit dem Bus gefahren sind, ist unter anderem das gedämpfte Geräusch von den Reifen auf Straße von einigen Leuten an Bord genannt wurden.

Der Regenwald Costa Ricas hat uns aber eine noch viel größere Geräuschkulisse geboten. Um euch eine Beschreibung aller akustischen Anzeichen zu dem, was in den grünen Wäldern so rumkreucht und -fleucht zu ersparen, beschränke ich mich auf einige wenige. So wie der liebevolle Gesang der Brüllaffen. Oder das Vogelgezwitscher, welches bestimmt nicht nur Ornithologen das Herz aufgehen lässt.

Schüler*innen zelten in Costa Rica.

Kuba

Oldtimer überall. Dementsprechend war das Knattern der nicht allzu modernen Motoren ständig in Kuba zu hören. Die Oldtimer glänzten (mehr oder weniger) in allen Farben, aber besonders in rot und pink.

Bermuda

Bermudas Häuserdächer strahlen in so hellem und reinem Weiß in der Sonne, wie ich es nur von Schnee erwarten würde. Ein Geräusch, welches zum Glück nicht lange zu hören war, stammte von einem anderen Schiff. Und zwar das des sehr lauten Generators. Außerdem waren viele Rasenmäher zu hören, die das kurz geschnittene Gras in allen Gärten erklären.

Schüler*innen laufen durch die Stadt St. Georges.

Zweite Atlantiküberquerung

Durch das ewige Blau auf der zweiten Atlantiküberquerung ist natürlich eine assoziierte Farbe blau. Sowie blaugrau, blauviolett, stürmisches grau und dunkles Blaugrau. Der Wind und die Wellen begleiteten uns als stetige Geräusche über den nördlichen Atlantik.

Azoren

Die Azoren, besser die Insel Faial, strahlte (wenn denn die Sonne schien) in kräftigem grün und blau. Eine Farbkombi, die ich besonders mit den Azoren verbinde ist die der Leuchtturmmütze (gelb, rot, weiß, rot, blau). Ein, wie ich finde, sehr schönes Geräusch, kam von den Möwen, die kreischend ihre Kreise über die Landschaft zogen. Sowie das Heulen des Windes, der auch die Seile der kleinen Segelboote in dem Hafen von Horta zum Klappern brachte.

Schüler*innen stehen auf der Hafenmauer der Azoren.

Und was war heute so los?

Tagsüber ist nicht viel passiert, der letzte Tag des ersten Takeovers ist angebrochen. Doch in der Nacht vom neunten auf den zehnten gab es etwas mehr Wind, weshalb die Watch viel mit Sailhandling zu tun hatte.

Dabei ist auch ein Block am Mizzen kaputt gegangen, der aber mittlerweile wieder ausgetauscht wurde. Die meisten anderen sind von einer großen Welle aufgewacht, die alle an das Fußende unserer Betten rutschen lassen hat und auch sonst ist dabei alles herumgeflogen.

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