Spiele an Bord

Datum: 24.02.2024
Position: Marina Hemingway, Kuba
Etmal: 0 nm
Total: 7382 nm
Schiff: Regina Maris

Der Tag

Heute vormittag haben wir uns eine Pathway-Präsentation über nachhaltige Unternehmen angehört und nach einem frühen Mittagessen wollten wir eigentlich in die Stadt trampen, wo wir ins Museum gehen wollten. Das wurde jetzt aber auf morgen verschoben, da wir doch etwas spät dran waren. Stattdessen gab es also free-shore-leave für alle, die wollten und der Rest hatte einfach einen freien Nachmittag am Schiff.

In dieser Zeit wurden viele Spiele gespielt, so wie sehr oft in letzter Zeit. Dabei haben alle schon neue Spiele gelernt und es ist immer sehr lustig zusammen!

In den ersten Wochen haben wir vor allem abends sehr viel gespielt. Oft haben wir Wizard gespielt, aber manchmal auch exploding Kittens, Monopoly oder Captain Sonar.

Durac

Dann hat die Spielephase wieder etwas nachgelassen bis Matthieu uns auf der Atlantiküberquerung Durac (auf deutsch Dummkopf) beigebracht hat. Das ist ein russisches Kartenspiel, das die Seeleute früher schon verwendet haben, um eine Person für die nervigen Aufgaben auszuwählen. Bei dem Spiel geht es nämlich darum, seine Karten loszuwerden und am Ende bleibt dann ein Verlierer übrig. In unserem Fall musste diese Person dann meistens etwas zu trinken für alle holen oder die Gläser abspülen.

Dr. Jay

In Panama kam dann Dr. Jay an Bord, der auch Spiele liebt und uns einiges beigebracht hat. Manche Personen haben bei ihm sogar acht Kartenspiele innerhalb von fünf Wochen gelernt! Mit ihm haben wir viel Skat, Watten, Schafkopf oder Fantastische Reiche gespielt, aber auch Doppelkopf, Speed, Offiziersskat, Schwimmen und noch mehr. Watten hat Jay auch mit seiner Expigruppe sehr viel gespielt, sodass es immer noch sehr sehr oft an Bord gespielt wird, aber auch die anderen Spiele werden häufig gespielt.

Kartenspiel

Coole Orte

Karten sind praktisch zum Mitnehmen, da sie nicht so groß sind und deswegen haben wir sie schon fast überall gespielt! Meine persönlichen Favoriten waren auf der einsamen Insel, wo wir auch geschlafen haben, am Lagerfeuer, auf dem Wheelhousedach, wo wir allerdings nicht klopfen konnten, da sich Heine dann beschwert hat und auch als wir in Panama ausreisen wollten, alle unseren Stempel persönlich abholen mussten und uns dann die Wartezeit mit spielen überbrückt haben.

Watten

Watten ist eins meiner Lieblingsspiele und momentan definitiv das meist gespielte Spiel an Bord. Man kann es mit zwei bis vier Spielern spielen und es wird mit einem bayrischen Kartendeck gespielt, was einfach nur heißt, dass die verschiedenen Farben anders heißen und aussehen. Also Kreuz wird zu Eichel, Pik zu Laub, Herz bleibt gleich und Karo zu Schell. Außerdem heißen Buben Unter und Damen sind Ober.

In dem Spiel bekommt jeder fünf Karten und Ziel des Spiels ist es, mindestens drei Stiche zu bekommen. Es gibt drei Karten, die immer Trumpf sind, die sogenannten Kritischen. Der sogenannte Maxi ist die höchste Karte im Spiel und der Herz-König. Darunter kommt der Belli, also die Schell-Sieben und dann die Eichel-Sieben, also der Spitz. Zuerst sagt die erste Person den Schlag an, also welche Zahl Trumpf ist. Die zweite Person sucht eine Trumpffarbe aus.

Der Schlag ist generell höher als die Farbe und die Karte, die sich aus beidem ergibt ist noch die vierte Kritische. Ansonsten sticht innerhalb einer Farbe immer die höchste Zahl in der Reihenfolge (von hoch zu niedrig) Ass, König, Ober, Unter, 10, 9, 8, 7.
Sobald eine Person drei Stiche hat wird die Runde beendet und sie hat gewonnen, bekommt also 2 Punkte.

Schlecken

Vor dem Austeilen darf die Person, die hinter dem Geber sitzt, abheben und sich die unterste Karte nehmen, also „schlecken“. Wenn man die Karte darunter auch noch möchte, darf man insgesamt bis zu drei Karten schlecken.
Da am Ende ja noch eine Karte übrig bleibt, die eine Person jetzt kennt, wird nach dem Austeilen der Stapel so umgedreht, dass alle die Karte sehen können.

Gehst du?

Wenn man glaubt, dass seine Karten so gut sind, dass man gewinnt, kann man zu jedem Zeitpunkt im Spiel fragen, ob die andere Person geht, also aufgibt. Sagt sie “ja”, bekommt die Person, die gefragt hat, einfach die zwei Punkte und die Runde wird beendet, ohne, dass die Spieler sich gegenseitig die Karten zeigen. Sagt die Person “Nein”, wird die Runde zu Ende gespielt und es geht um drei Punkte.
Man kann aber natürlich auch mit schlechten Karten bluffen, um trotzdem eventuell noch irgendwie zu gewinnen.

Zu dritt

Wenn man zu dritt spielt, spielen zwei Personen zusammen gegen einen Alleinspieler. Das ist immer die Person, die geschleckt hat. Sie darf Farbe und Schlag ansagen. Die anderen beiden dürfen so viel miteinander reden, wie sie möchten.

Zu viert

Zu viert gibt es zwei Teams und die schräg gegenüber sitzenden Personen spielen zusammen. Beim Ansagen des Trumpfes und auch im gesamten Spiel dürfen die Teams kommunizieren, wie sie möchten.

Zeichen

Da man in diesem Spiel kommunizieren kann, wie man will, gibt es auch Zeichen, um sich zu verständigen. Dabei steht ein Kussmund für den Maxi, ein Zwinkern mit rechts für den Belli und mit links spielen für den Spitz. Ein Schulterzucken heißt, man hat den 4. Kritischen und Augenrollen steht dafür, dass man gar nichts hat. Natürlich kann man auch hierbei immer bluffen, da die anderen es ja mitbekommen können.

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