Sterne im Himmel und im Wasser

Datum: 06.01.2024
Geographische Position: 10°09.2′ N 77°50.0′ W
Etmal: 216 nm
Total: 6040 nm
Schiff: Regina Maris

Sternenhimmel

Auf Watch

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es kein sehr erfreuliches Gefühl ist, 00:30 nachts geweckt zu werden. Doch es gibt einige wundervolle Naturschauspiele, die die Nacht für uns bereithält und die den vierstündigen Aufenthalt auf dem Poopdeck versüßen. Heute werde ich euch zwei davon vorstellen:

Die Sterne

Wenn es nicht bewölkt ist, sind sie in den meisten Nächten gut und klar am Nachthimmel zu erkennen: Sterne.

In vielen Nächten haben meine Mitschüler:innen, die mit mir auf Watch sind, und ich uns einiges an neuem Wissen über sie angeeignet. Wir können nun manche Sternbilder erkennen und durch ein Buch des Schiffs, welches viele Sternbilder und wie man sie erkennt, beinhaltet, konnten wir auch etwas über die Geschichte des jeweiligen Sternbildes erfahren.

Außerdem konnten wir auch schon den Löwen ausmachen, was unseren Watch-Officer Mathieu und mich sehr gefreut hat, da das unser beider Sternzeichen ist.

Sternzeichen Löwe

Während der Atlantiküberquerung hat man anfangs unserer Watch das Sternbild Orion klar auf Portside (links) im Südosten gesehen. Über die vier Stunden wanderte er auf Starbordside (rechts) in den Nordwesten. Wer das Sternzeichen des Orion am Himmel ausmachen kann, findet auch ganz leicht den Stern Sirius.

Man muss nur eine imaginäre Linie über die drei Sterne des Gürtels ziehen und trifft dann links des Sternbildes auf einen Stern namens Sirius.

Bioluminescence

Dieses zweite Ereignis erwartet einen nicht jede Nacht und der Begriff Bioluminescence ist auch nicht allen geläufig. Bekannter ist das Phänomen für die meisten von euch vielleicht als „Leuchtalgen“.

In so manchen Watches am frühen Morgen konnte ich schon einige Male solche kurzen Leuchtpunkte am Schiffsbug in der Gischt ausmachen.

Es sah jedesmal aus, als würden sich Galaxien im Meer widerspiegeln. Wenn man also in den Himmel zu den Sternen aufschaut und dann ins Meer blickt, kommt es einem vor, als gäbe es keinen Übergang, sondern als sei alles eine großes Dunkelblaues mit Sternen, wo immer man hinsieht.

Bioluminiszenz

Ich habe mir das ganze Thema erklären lassen und versuche nun, es kurz und einfach wiederzugeben:

Manche Tiere, insbesondere jene, die im Meer leben, sind zur Luminescence fähig.

Eine bestimmte Algenart (Noctiluca Scintillans) bioluminisiert bei mechanischem Stress, wie zum Beispiel bei Wellenbruch oder der Berührung von Schiffen. Bei einer solchen komplexen Reaktion lassen Luciferase und Luciferin diese Algenart aufleuchten.

Das war nur eine vereinfachte Erklärung, die in der Praxis weitaus komplexer ist. Auch an Land gibt es Lebewesen, die diese Fähigkeit des Leuchtens besitzen, wie zum Beispiel Glühwürmchen.

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