Ausschlafen und Tajine in Essaouira

Datum: 29.11.23
Position: Essaouira
Geographische Position: 31° 31’ N, 9° 46’ W
Etmal: 0
Total: 1141
Schiff: Pelican of London

Erstes Mal Ausschlafen

Nach zwei Tagen Reisen und nur wenig Zeit zum Ausruhen, hatten wir heute das erste Mal auf der ganzen Reise die Möglichkeit auszuschlafen. Deshalb haben wir den Tag mit der ersten Dusche an Land seit einem Monat begonnen. Es war krass, mal wieder mehr als 2 Minuten und dann auch noch warm zu duschen. Es ist wirklich ein bisschen wie Urlaub vom Schiff, weil ich auch in einem Zweibettzimmer bin, was im Vergleich zu dem Sechserzimmer auf dem Schiff sehr entspannt ist und man sich dementsprechend mit allem mehr Zeit lassen kann, weil keiner nach einem noch ins Bad muss. Nachdem wir ab 10 Uhr köstliche marokkanische Pfannkuchen, Baguette und Schokocroissants mit diversen Aufstrichen gegessen hatten (auch hier ist der französische Einfluss noch deutlich zu sehen), hatten wir von 11:00 bis 12:30 Uhr freie Selbstlernzeit. Wir konnten uns entweder unten im Aufenthalts- / Frühstücksraum oder oben auf der Dachterrasse verteilen, um von der Schule zuhause Aufgaben zu machen oder einfach Stoff aufzuholen oder, so wie ich, an unseren Pathway-Präsentationen und Essays zu arbeiten.

Free shore leave in Marokko!!!

Nach dem Mittagessen (dem Tajinengericht, das wir auch gestern Abend gegessen haben) durften wir das erste Mal in 6er-Gruppen Essaouira erkunden und hatten dafür vier Stunden Zeit!! Meine Gruppe war als erstes Geld abheben, um uns danach mit Leinenhosen für das heiße Wetter hier auszustatten. Souvenirs und weitere Mitbringsel durften natürlich auch nicht fehlen. Es hat echt Spaß gemacht, mit den Verkäufern zu verhandeln und zu versuchen, den Preis so niedrig wie möglich zu kriegen und das beste Schnäppchen zu machen. Es war aber auch echt krass, wie oft man von Leuten auf der Straße angesprochen wurde, die einem etwas verkaufen wollten. Viele haben uns auch auf sehr gebrochenem Deutsch angesprochen, anscheinend in der Hoffnung, dass wir offener für ihre Angebote wären.

Sicherheit in einer anderen Kultur

Die Lehrer*innen hatten vorher die Gruppen eingeteilt, um sicherzustellen, dass die Sicherheit von jedem gewährleistet ist, indem die Geschlechter gleichmäßig aufgeteilt wurden, damit es der marokkanischen Kultur und deren Sicht auf die Rolle der Frau gerecht wird. Es ist schon sehr auffällig, dass Frauen sehr selten allein unterwegs sind und auch nur wenige von ihnen arbeiten. In Cafés und Restaurants sitzen nur Männer und außer den Touristen, die auf den Straßen unterwegs sind, sind alle Frauen ausnahmslos verschleiert unterwegs. Das war anfangs vor allem sehr ungewohnt, auch dass wir uns selber an die Kleiderregeln halten müssen, weil wir es aus Deutschland sehr anders gewohnt sind. Da werden einem alltägliche Privilegien von zuhause nochmal viel bewusster. Zum Beispiel auch, dass wir wirklich nirgendwo ohne einen Jungen gehen dürfen, gibt einem ein starkes Gefühl der Abhängigkeit.

Mal wieder Tajine…

Zum Abendessen haben wir uns gegen 19:00 Uhr auf den Weg zu dem gleichen Restaurant von gestern gemacht und es gab wieder Gemüse- und Fleischtajine, Salat und Brot. Die Meinungen über die marokkanische Küche spalten sich, obwohl diese mehr als vielfältig ist. Nach dem Meeting zurück im Riad hatten wir den Rest des Abends Freizeit, die manche von uns einfach zum (zusammen) chillen oder lesen, Tagebuch schreiben, noch für die Schule arbeiten… genutzt haben.

P.S.:

Gritti: Liebe Grüße an Mama, Papa und Theo, ich hab‘ euch lieb. Hier ist es echt super traumhaft. Danke, dass ich hier sein kann 🙂 Grüße natürlich auch an alle anderen <3

Anna Boom: Viele Grüße an alle daheim. Ich hoffe, ich friere nicht allzu arg. Hier ist’s echt schön und vor allem warm. Hab euch ganz dolle lieb 🙂

Rosalayja: Liebe Grüße an Mama, Papa, Kathi und Felix, hier ist es echt ereignisreich und wunderschön, viele Schnäppchen in süßen Gässchen. Mara, ich hoffe die Ringe gefallen dir. Hab‘ euch lieb <3

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