Das Ende

Datum: 20.04.2024 (letzter Tag)
Position: Im Auto nach Hause
Etmal: 0 nm
Total: 12177 nm
Schiff: Regina Maris

Sechs Monate sind wir jetzt unterwegs gewesen. Wir sind von Amsterdam über den Atlantik in die Karibik nochmal über den Atlantik und wieder zurück gesegelt.

Wir haben uns angefreundet, gelernt wie man segelt, wie man kocht, richtig putzt, haben neue Hobbies gefunden, Schule gehabt, gelernt ohne Eltern zu leben, die Welt gesehen und noch so, so vieles mehr. Aber heute ist der traurigste Tag der Reise: der letzte!

Recap Beverwijk:

Hier hat alles begonnen und hier endet alles, neben der großen Müllhalde. Wir haben uns alle kennengelernt, haben die Segel am Mast befestigt, wobei wir uns eingeseilt haben und hatten unsere ersten habour watches.

Beverwijk-Den Haag

Auf der ca. sechsstündigen Überfahrt sind wir das erste mal gesegelt, haben gesteuert, Wellerman gesungen und ich war mit Jonna und Justus im Jibnet, um Jibs zu packen. Außerdem hat Adrian probiert, uns Poker beizubringen.

Schüler*innen sitzen auf dem Verdeck.

Den Haag

Bei unseren ersten Free Shore Leaves wurden Pommes, Waffeln und Povertjes gegessen. Wir hatten unseren ersten Workshop, das erste mal groups of interests und sind an einem Tag mit Actionbound durch Den Haag gelaufen. Außerdem hatten wir bei unserem ersten Besuch gefühlt jeden Tag einen Deepclean.

Den Haag-Calais

Dann kam die Seekrankheit… Ich erinnere mich nur daran, dass überall Menschen rumlagen, über der Reling hingen, gewisse Menschen zwölf Stunden watch am Stück gemacht haben und es vor allem im Messroom sehr nach Erbrochenem gerochen hat.

Calais

In Calais wurde es jedoch nicht besser. Dort waren wir zwar nicht mehr seekrank, aber das Wetter war so schlecht, dass es eine Wetterwarnung gab. Aus diesem Grund haben wir unsere Zeit nicht mit Free Shore Leaves sondern mit Gesprächen über Flüchtlinge verbracht, weil wir dort Flüchtlingsboote gesehen. Außerdem ist Marie hier gegangen und Jakob gekommen.

Calais-Roscoff

Uuuuund die Seekrankheit kam wieder zurück. Wieder lagen überall Menschen rum, die allerdings dann von Michael irgendwann ins Bett geschickt wurden. Überall hingen Leute über der Reling, oder über Eimern.

Roscoff

Zum Glück kamen wir bald in der süßen, kleinen Hafenstadt Roscoff an. Hier hatten wir viele Free Shore Leaves, bei denen wir alle verzweifelt nach Crêpes gesucht haben. Was uns alle an Roscoff genervt hat, waren die Reifen an der Hafenmauer, an der wir die ganze Zeit entlanggeratscht sind. Außerdem war dort das Besendrama.

Roscoff-Teneriffa

Auf meiner Lieblingsetappe wurde es langsam wärmer, sodass wir ohne Mustokleidung raus konnten. In der Biskaya haben wir erste Delphine und sogar eine Robbe gesehen und hatten vor der Küste Spaniens unseren ersten eisigen Swimstop.

Außerdem haben wir auf der Höhe von Vigo unsere Wachen geteilt und mit Schule begonnen. Die Charlie Wache hat hier einen kleinen Vogel gefunden und wieder aufgepäppelt.

Schüler*innen vor dem ersten Schwimmstop.

Teneriffa

Als wir in Santa Cruz eingelaufen sind, war das einer der krassesten Momente. Die Lichter im Dunkeln, die Schiffe- kein Industriehafen! Das bedeutet: im Hafen spazieren gehen und sich andere Boot anzuschauen.

Wieterhin waren dort auch unsere guten Freunde von der Thalassa. Wir hatten das erste mal unsere Handys und waren auf dem Guajara wandern. Leider gab es dort viel zu viele gute Süßigkeiten und gute Oliven.

Kap Verde

Unser erster Stop auf einem anderen Kontinent hat uns auf die Kap Verden verschlagen. Dort mussten wir das erste mal in Gruppen von sechs gemischt mit Jungs raus und konnten kaum etwas machen, weil es, selbst laut Anwohnern, zu gefährlich sei. Aber wir waren in der Floating bar, hatten den ersten Cabin und Watch change.

Martijn hat uns hier verlassen und Kilian ist stattdessen gekommen. Zudem haben die meisten mit Schwimmen in den Tag gestartet, da wir das erste mal länger vor Anker lagen. Auf den Kap Verden waren wir auch in dem kleinen Dorf, welches mich an die Geschichte der Kniescheibe erinnert.

Schüler*innen stehen vor dem Sonnenuntergang auf Kapverde.

Erste Atlantiküberquerung

Die erste Atlantiküberquerung ist begonnen, welche nicht so spannend war, wie erwartet. Trotzdem war dort die Atlantiktaufe, bei der wir alle mit Couscous getauft wurden und von Mats widerliches Kaffee-Kartoffelwasser-Cilli-Salzwasser-Zucker-Gemisch trinken mussten.

Danach kam der Mid-Atlantic-Ball, wo wir alle wie wild getanzt haben und uns noch enger gekommen sind. Der krönende Abschluss der Überquerung war Weihnachten, wo wir unsere eigenen Weihnachtsgeschenke und gegenseitiges Schrottwichteln hatten, was aber nur Joshi wörtlich genommen hat.

Aruba

Nach zwei Wochen auf See kamen wir endlich in der Karibik auf Aruba an, wo Michael gegangen und Martin gekommen ist. Wir hatten dort Strandtage, haben in Strandbars mit unseren Eltern telefoniert, bis uns das WLAN ausgeschaltet wurde.

Wir haben eine Bustour mit dem coolsten Partybus gemacht, den ich je gesehen habe und haben dann auf Baby-Beach gechillt. Die meisten Mädchen haben sich auf die Suche nach weißen Strandkleidern gemacht und es gab dort die tolle five o’clock Somewhere Bar.

Schüler*innen liegen auf Hängematten in der Karibik.

Kolumbien

Weiter ging unsere Reise auf das südamerikanische Festland nach Santa Marta in Kolumbien, wo wir Bekanntschaft mit Andrés gemacht haben. Wir mussten wieder in mindestens in sechser Gruppen mit Jungs rausgehen und auf den Straßen sind die Bedienungen von Restaurants auf Dich zu gerannt um Dich davon zu überzeugen, zu ihnen zu gehen.

Einen Nachmittag haben wir einer Freewalkingtour bei Javier gewidmet, bei welcher wir verschiedenes Obst sehen und auch Smoothies und Milchshakes probieren konnten. Hier kam außerdem Jay an Bord. Wir waren in Santa Marta an Silverster, wo wir alle um null Uhr ins Wasser gesprungen sind und getanzt haben.

San Blas

Im Anschluss kamen wir auf einem meiner Lieblingsstops an: Den San Blas Inseln vor Panama. So weit das Auge gereicht hat und das ist weit, hat man lauter Inselchen gesehen, vor klarem, türkis blauem Wasser. Wir haben unser neu gekauftes Mitglied Nietschi willkommen geheißen und unsere letzten Dollar den Verkäufer*innen an Bord überlassen.

Außerdem haben wir auf einer einsamen Insel übernachtet und ich habe Holz mit einer Wasserleiche verwechselt. Wir haben auch mal wieder gegen Einheimische Fußball gespielt.

Schüler*innen spielen mit einheimischen Volleyball.

Bocas del Toro

„Wenn du Bocas, Bocas del Toro!“, ein Satz den man von Thomas oft hört hat, der von unserem nächsten Stop in Bocas del Toro kommt, wo wir nur einen Abend vor Costa Rica waren. Wir sind alle zusammen Pizza essen gegangen und Tobi hat mindestens neun Milchshakes an unserem Tisch angenommen, obwohl wir nur vier bestellt hatten.

San José

Als wir endlich über der Grenze waren, ging es mit Christin nach San José, wo es für mich leider nicht so toll war, weil ich, vie viele andere von uns, Magen-Darm hatten. Unser Krankenlager hat uns alle sehr zusammengeschweißt. Die Leute, die nicht Teil davon waren, sind beim Kochen, Fruittasting, Tischtennis und gemeinsamen Free Shore Leaves zusammengewachsen.

Jacó

Mit dem Bus ging es einmal quer durch Costa Rica nach Jacó, wo wir surfen und in der Sprachschule waren. In dem Hostel gab es sehr viel Kraut zu Essen und es gab Milchshakes und Smoothies direkt daneben. Außerdem haben wir dort sehr viel Geld für Eis gelassen und unsere Expis geplant. In Jacó gab es auch die beeindruckendsten Ameisenstraßen, die ich in meinen Leben gesehen habe und es war Halbzeit.

Schüler*innen stehen vor dem Strand in Costa Rica.

Don Elí Kaffeefarm

Unser dritter Stop in Costa Rica war auf der Kaffeefarm. Dort haben wir alles Mögliche über die Kaffeeproduktion und Kaffee an sich gelernt und haben sehr guten Tee getrunken. Wir haben einen Nachmittag bei den Wasserfällen verbracht, wo wir mit dem Truck hingefahren sind.

Expis

Geteilt ging es dann mit dem Bus zurück auf die Atlantikseite, wo wir zwei schöne Tage hatten, in denen meine Gruppe sehr viel gutes Essen mit insgesamt 60 Eiern verspeist hat. Wir konnten in der Theorie das erste und einzige Mal in den letzten sechs Monaten ausschlafen, wurden aber immer von Brüllaffen geweckt. Die Pflanzen und Tiere, die wir gesehen haben waren alle einzigartig und wir arbeiteten erfolglos daran eine Dschungeltour machen.

Bribri

Vereint waren wir dann wieder bei den Bribris, was mit die schönsten fünf Tage der Reise waren. Zum Frühstück gab es Bohnenreis mit Rührei und Teigtaschen, zum Mittagessen Bohnen mit Reis, Yuka und Kochbananen und zum Abendessen Bohnen mit Reis und Palmherz. Dazu gab es immer Sternfruchtsaft. Wir haben einen Bribri Chaman besucht, der uns einen Heiltanz beigebracht hat und Kakao aus Kokosschalen und ihren Kuchen von Palmblättern gegessen.

Selbst haben wir Yuka geerntet und Maismahl gemahlen. Ich habe jeden Tag mit Wilma und Sanja Karten gespielt. Wir haben eine kleine Bootstour gemacht, die Kakaofrucht probiert und getanzt. Das Highlight war die Wanderung durch den Dschungel, wo wir durch eine Schlucht gelaufen sind, Palmwasser getrunken haben und uns gezeigt wurde, wie von der Kakaobohne die Flüssigkeit wird, die wir kennen.

Schüler*innen stehen in Costa Rica im Regenwald.

Bocas del Toro

Zurück an Bord mussten wir uns erst wieder an alles gewöhnen. Wir waren in neuen Kabinen und in neuen Wachen. Außerdem haben unsere Taschen, die wir an Bord gelagert haben, geschimmelt. In Bocas del Toro hatten wir noch mal Free Shore Leave und bei der Emigration haben wir alle Kartenspiele gelernt. Jay hat uns hier verlassen und Paul, wie Kapitän Heine und unser Koch Rainer sind hier an Bord gegangen.

Bocas del Toro-La Providencia

Nach drei Wochen an Land war die Seekrankheit auch wieder da. Nicht nur das, sondern auch Magen-Darm. An sich war die Überfahrt aber sehr sanft.

La Providencia

Unser erster Stopp der zweiten Hälfte war auf der kolumbianischen Insel La Providencia. Man hat schon von der Ferne die große blaue Brücke gesehen. Auf dem Free Shore Leave dort waren die meisten schwimmen, da man dort sonst nicht so viel machen konnte. Am nächsten Tag haben wir einen Strandtag gemacht, wo wir mit 17 Leuten in einem Sitzertaxi gefahren sind, welches ursprünglich für neun gedacht war. Am Strand waren Kühe und ein Seil, welches wie eine Liane angebracht war.

La Providencia-Kuba

Was sanft begonnen hat, hat schlimm geendet. Der Beginn der Überfahrt, war total ruhig, doch zwei Nächte vor der Ankunft in Kuba, hatten wir so einen Seegang, dass die Brotmaschine im Messroom rumgeflogen ist und wir alle in unseren Betten herumgerutscht sind. Außerdem sind mehrere Segel gerissen.

Schüler*innen sind im Sonnenuntergang auf Wache.

Kuba

Angekommen in dem Land, in dem wir laut unseren Papieren nie waren, haben wir uns in die neue, kubanische Kultur gestürzt. So sind wir mehrfach nach Havanna getrampt, wobei die Straßen voll mit Oldtimern waren, was super cool war. Wir hatten einen Salsakurs auf einer Dachterasse mit High Seas High School, hatten wieder eine Free-walking-tour und DEN Abend.

Kuba-Bermuda

Auf einer unserer letzten Überfahrten haben wir vor den Bahamas geankert, wo wir leider nicht näher hin konnten.

Bermuda

In Bermuda angekommen dachten wir Hobbyexperten uns “Endlich wieder für uns normale Sachen kaufen, Schnapp!” Leider war es in Bermuda am teuersten und unser ganzes Geld blieb im Frozen Yoghurt und Second Hand Shop. In den ganzen süßen, kitschigen Häuschen, von denen die meisten in Pasteltönen gestrichen waren, wohnten aber die freundlichsten Bonzen, die man hätte treffen können.

So hat uns einer von ihnen, einfach weil er Zeit und Lust hatte, eine Tour über und durch die Festungen von St. George’s gegeben. Außerdem war die Thalassa wieder da.

Schüler*innen wandern in Bermuda.

Die zweite Atlantiküberquerung

Während die Gulden Leeuw angelegt hat, haben wir abgelegt, um unsere zweite Atlantiküberquerung zu beginnen. Diese war erst recht wellig, doch plötzlich war der Wind weg und wir mussten motoren.

Das hat auch seine Vorteile gehabt da dies bedeutete, dass wir den letzten Swimstop am Nordatlantik machen konnten, was eines der coolsten Sachen dieser Reise war. Wir haben viel zum Thema Bewerbungsgespräch gemacht und hatten unsere letzten Unterrichtsstunden.

Azoren

Als wir auf den Azoren eingelaufen sind, haben die ersten schon die Thor Heyerdahl von KUS, gesehen, mit denen wir uns für eine Stunde auch treffen konnten. Horta an sich war total schön. Im Hafen waren überall Zeichnungen von anderen Schiffen, wo wir uns auch verewigt haben. Wir waren Paintball gespielt und haben die schöne Natur genossen. Außerdem haben wir uns nochmal mit HSHS getroffen, was jedoch wegen zu vielen gerissenen Mooringlines abrupt geendet hat. Hier hatten wir ebenfalls unsere Bewerbungsgespräche fürs Handover.

Handover

Das Handover verlief recht entspannt. Die meisten hatten es zum Glück recht entspannt, da nicht so viel passiert ist. Unsere drei Kapitäne Adrian, Lasse und Samu haben uns mit den Offizieren Jule, Lizzy, Leni, Jonna, Mattis, Julius, Sanja und Leo sicher aufs europäische Festland gebracht. Die gesamte Zeit über haben unsere PLs Onno, Emma, Darja und Stella mit ihren Assistentinnen Wilma und Andrea alles organisiert, während wir von Luis, Justus, Mascha und Lila bekocht wurden.

Unsere Bosuns Jane, Ella, Franka, Greta, Kris und Tobi haben mit unseren Engineers Greta, Max und Joshi auf Deck und Enginroom aufgepasst. Unsere Bäcker Margaux und Aurelius haben uns mit Backwaren verwöhnt und all das stand in der täglichen Zeitung von Isabel. Unsere Medics Joshi, Aurelia, Anna und ich haben in der Zeit dafür gesorgt, dass alle gesund blieben.

Schüler*innen beim überqueren des nördlichen Atlantiks.

Amsterdam

Im Tutti-Frutti-Dorf, Amsterdam, haben wir unsere letzten gemeinsamen Tage verbracht. Wir sind ein letztes Mal alle wie verrückt rumgerannt, haben einen letzten Free Shore Leave genossen und unseren letzten Abend miteinander verbracht. Wir sind mit der Fähre in die Altstadt von Amsterdam gefahren und haben die ganzen kleinen Kanäle bewundert. Außerdem haben wir hier Marie, Uschi, Martin, Jay, Nicole und Christin wiedergesehen.

…und dann kam der heutige Tag

Die Ankunft

In der Früh haben wir alle komplett übermüdet Frühstück gegessen. Dort haben wir die ganzen Essensreste verbraucht. Danach haben ein paar Freiwillige noch den Cabinboden geputzt und die anderen haben noch Abschiedsbriefe geschrieben.

Um ca. 10:30 Uhr haben wir dann das letzte mal abgelegt und meine Wache (Alpha) war das letzte mal unterwegs. Das bedeutet das letzte Mal steuern, das letzte Mal Logbuch führen, das letzte Mal Fahnen hissen und das letzte Mal auf Wasser unterwegs zu sein.

Die Regina Maris läuft in den Hafen ein.

Um ca 11:30 Uhr sind wir dann alle auf unsere zugelosten Positionen gegangen. Dort haben wir dann gewartet. Luis und Mattis haben die Fender vorbereitet und Kris hat gesteuert. Als die ersten die Eltern gesehen haben, habe ich Santiana, einen Shanty, angestimmt. Da aber ein sehr starker Wind war, hat niemand den anderen gehört und wir haben das Singen wieder gelassen.

Dann sind wir angelegt. Unseren Eltern so nahe. Ich konnte meine gar nicht ansehen, ohne dass es komisch gewesen wäre. Als die Gangway vorbereitet war, hat Johan eine kurze Rede gehalten, danach Martin und daraufhin folgte eine absolut nicht cringe Rede von den Johanna in Jugendsprache.

Nachdem wir unseren Ocean College Schlachtspruch ausgerufen hatten, kam Thomas, der zu jedem einen Satz gesagt hat. Die genannte Person durfte dann von Bord, in die Arme ihrer Eltern. Max war der erste, Anna die letzte. Da ich eine der ersten war, war es total komisch, weil ich mich einerseits gefreut habe, meine Eltern endlich wieder umarmen zu können, andererseits aber auch zuschauen wollte, wie die anderen von Bord gingen.

Schüler*innen stehen versammeln an Deck.

Als alle von Bord waren durften wir unseren Eltern das Schiff zeigen. Dieses war aber komplett ausgeräumt, wodurch wir ihnen nicht unser Zuhause, sondern eine für uns ungewohntes Schiff gezeigt haben. Am Maindeck wurde zeitgleich ein kleines Buffet vorbereitet. Nach einiger Zeit hat Mattis die Glocke geläutet, weil wir Nietschie, Onnos Boot von den San Blas Inseln, von Bord in einen kleinen Laster laden mussten.

Da irgendwann die ersten gehen mussten hat Johanna alle on shore gerufen, um erst unseren Ocean College Song zu singen und danach „Leave Her, Johnny“, obwohl ich nicht geweint habe, war das einer der traurigsten Momente der Reise. Dann hat jeder jeden umarmt und wir haben uns von einander verabschiedet. Ein paar haben ihre Trauer in Lachen versenkt, andere in Tränen.

Wir haben uns alle noch die selbst entworfenen Tassen und Hoodies von Ellas Mutter abgeholt und nachdem ich mir mein Handy, meinen Reisepass und meine restlichen Papiere abgeholt habe und ein letztes Familienfoto vor der Regina Maris aufgenommen habe, musste ich leider ins Auto steigen. Am liebsten wäre ich wieder ausgestiegen und zurückgelaufen.

Schüler*innen umarmen sich zum Abschied ein letztes mal.

Es ist super schön, wieder bei meiner Familie zu sein, aber trotzdem möchte ich zurück. Ich will zu den Menschen, die ich in den letzten sechs Monaten so ins Herz geschlossen habe. Die, die meine neue Familie geworden sind. Ich will nicht zurück nach Hause, denn dort ist alles noch gleich, aber ich bin anders.

Ich möchte mit Leuten sein, aber die, die ich will und das sind nur die, die ich hier kennengelernt habe. Also dann vielleicht doch lieber allein? Aber dann fühle ich mich einsam. Die Reise fühlt sich an wie ein Fiebertraum, aus dem man erwacht ist. Wir haben so viel erlebt, dass kein Anderer es verstehen kann und ich vermisse jetzt schon den Schiffsalltag und die anderen.

Ich vermisse…

Ich vermisse Franka, die bei kleinen Rangeleien immer vorne mit dabei war und mit ihrer extrovertierten Art alle Herzen erobert hat.

Ich vermisse Darja, die immer ein Lächeln auf dem Gesicht hatte und mit ihrer hilfsbereiten Art uns immer die Stimmung aufgebessert hat.

Ich vermisse Kris, die nicht nur immer für eine Diskussion bereit, sondern auch immer für ihre Freund*innen da war und eine Tafel Schokolade zum Teilen parat hatte.

Ich vermisse Onno, der mit seiner diplomatischen Art nicht nur bei Pathway Präsentationen den nervigen großen Bruder gemacht hat, sondern auch bei abendlichen Spielerunden.

Schüler nach einem Schwimmstop im Nordatlantik.

Ich vermisse Joshi, der zwar wenig Empathie, aber dafür viele medizinische Fachkenntnisse mit an Bord gebracht hat.

Ich vermisse Samu, der immer einen auf hart gemacht hat, dann aber doch einer der ersten war, der bei Kabbeleien Angst bekommen hat.

Ich vermisse Max, der einen zwar richtig nerven konnte, aber sobald man seinen Hundeblick gesehen hat, man wieder alles vergessen hat.

Ich vermisse Jussi, der mit seiner flirty Art jede Galley Duty oder Watch gemeistert hat und der immer eine passende Playlist parat hatte.

Ich vermisse Mattis, der einen bei jeder Pathway Präsentation tatkräftig in der Diskussion unterstützt hat und immer selbstbewusst geblieben ist.

Ich vermisse Aurelius, der mit seinem eigenen Wortschatz ein Wörterbuch füllen könnte und die ein oder andere Watchtradition gestartet hat.

Ich vermisse Sanja, die on shore immer barfuß rumgerannt ist und mit der man super gut alle möglichen Kartenspiele durchspielen kann.

Ich vermisse Jane, die stets in einem gestreiften T-Shirt zu sehen war und sich mit ihrer einfühlsamen Art für Gerechtigkeit an Bord eingesetzt hat.

Ich vermisse Andrea, die aufgedreht durch den Tag ging und dabei oft Aufgaben freiwillig übernommen hat.

Ich vermisse Ella, die eine wandelnde Kombi aus Lostheit und Selbstbewusstsein war und ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hier freien Lauf lassen konnte.

Ich vermisse Isi, der Schule immer egaler geworden ist, wodurch sie immer wilder wurde und die jetzt wieder bei ihren heiß geliebten Treckern ist.

Schüler*innen stehen vor dem blauen Meer in der Karibik.

Ich vermisse Jonna, die hier auf der Reise unter dem Bewegungsmangel ziemlich gelitten hat und so mit jeder Person an Bord mal gekämpft hat.

Ich vermisse Wilma, mit der man super Spiele spielen und auch neu erfinden konnte, wenn sie nicht gerade mit den drei ??? beschäftigt war.

Ich vermisse Gaux, die für uns alle zu einer nervigen, kleinen Schwester wurde, die aber eigentlich doch nicht so schlimm ist.

Ich vermisse Emma, die zwar nicht gut schlagen, dafür aber umso besser tanzen und lachen kann und so selbst bei Seekrankheit die Stimmung verbessert hat.

Ich vermisse Mascha, die so viel gelacht und getanzt hat, aber dabei ihre Mitmenschen nie aus den Augen verloren hat.

Ich vermisse Anna, die immer glücklich irgendein Kinderlied gesungen und random irgendwas Poetisches gesagt hat.

Ich vermisse Lasse, der vor Selbstverliebtheit nur so gestrotzt hat und die legendärsten Tanzmoves am Start hatte.

Ich vermisse Obby, unseren Blauwal, der immer gekrault werden wollte und in jedem nächtlichen Getümmel mittendrin dabei war.

Ich vermisse Stella, die mich auf jeder Nightwatch mit Deeptalks wachgehalten hat und neben Schokolade auch Verantwortungsbewusstsein immer parat hatte.

Schüler*innen feiern den Midatlantik Ball.

Ich vermisse Jule, die entweder immer gesungen hat oder Ukulele oder Trompete gespielt hat und immer brav alle von zuhause auf dem Laufenden gehalten hat.

Ich vermisse Leni, unsere Wäschefee und Mutter, die uns alle zum Essen gerufen hat und die aufgedreht nur noch schwer auszuhalten war.

Ich vermisse Lizzy, die genauso gut in einer Ecke sitzen und lesen konnte, wie sie ihre Hüften über jeden Tanzboden schwingen kann.

Ich vermisse Lilia, die uns neben dem vielen Lesen eine unglaubliche Backkreation zaubern konnte.

Ich vermisse Julius, der einen gerne genervt hat, krasses Wissen über das Schiff hatte und uns viele spannende Geschichten erzählt hat.

Ich vermisse Adrian, der alles super leicht verstanden hat und nicht nur beim Sailhandling im Getümmel war, sondern auch mit den anderen gelacht hat.

Ich vermisse Leo, der zwölf Stunden durchsteuern kann und der außerdem DIE Alphawatchplaylist hatte.

Ich vermisse Luis, der immer für eine Umarmung und einen Kommentar bereit war und uns super leckeres Brot gebacken hat.

Schüler*innen sind auf Nachwache.

Ich vermisse Aurelia, die einerseits total fürsorglich war und andererseits jede Party gerockt hat, aber sonst leider oft sehr lost war.

Ich vermisse Greta, die jeden Abend nach einer Gute-Nacht-Umarmung gefragt hat und immer langsam war, außer beim Heavy Metal hören.

Ich vermisse Thomas, der sich wirklich immer die Zähne geputzt hat und der größte Aufgefingert-Fanatiker ist, der auf diesem Planeten zu finden ist.

Ich vermisse Johanna, die zwar oft etwas lost war, aber nie, wenn es ums Singen, Gitarre spielen oder sonstige musikalische Aktivitäten ging.

Ich vermisse Ben, unseren Mr. „Lauter Bitte“, der bei jeder Chorprobe lautstark mitgesungen hat und äußerst aktiv den Sciencepathway geleitet hat.

Ich vermisse Mats, der immer sehr schwer gearbeitet hat, uns stets einen Kommentar reingedrückt und viel gelacht hat.

Ich vermisse Heine, unseren Opa, mit dem man so super irgendwelche Scherze machen konnte, außer man hat auf Watch zu laut Musik gehört.

Ich vermisse Jakob, unseren Papi, der oft schon früh morgens Postkarten kaufen war und von dem mit die meisten Festgüsse kamen.

Ich vermisse Kilian, der immer für frisches Brot gesorgt hat und mit dem man sich so gut spaßhaft streiten konnte.

Ich vermisse Mathieu, der eigentlich Musiker sein sollte, aber leider ein viel zu guter Segler ist und uns so auf Nightwatch immer unseren Nachthimmel erklärt hat.

Schüler*innen der Bravo Wache stehen auf dem Maindeck.

Ich vermisse Rainer, der sich nicht nur in unsere Herzen gekocht hat, sondern dessen Sprache uns auch immer zum Lachen bringen konnte.

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