Die Rolle eines Hr. Lewinski

Datum: 14.04.2024
Geographische Position: 48°49.3′ N 007°43.7′ W
Etmal: 161 nm
Total: 11694
Schiff: Regina Maris

Der Beruf als Koch

Während der ersten Hälfte des Handovers hatte ich das Glück, zusammen mit Luis sechs Tage lang in die Rolle unseres Koches zu schlüpfen und einen kompletten Einblick in die Jobs zu bekommen. Schon beim Schreiben der Bewerbungen ist uns aufgefallen, dass wir vier Personen an Bord mit einem erhöhten Interesse an der Stelle haben und da haben wir beschlossen, dass wir uns alle einzeln bewerben wollen, dabei aber die Idee von einem geteilten und verlängerten Handover einbauen.

So kam uns die Idee, dass Luis und ich zusammen die ersten sechs Tage übernehmen würden und Mascha und Lilia die anderen sechs. Das verhinderte, dass einer von uns die Stelle nicht bekommt und es teilt zusätzlich die zahlreichen Aufgaben zwischen zwei Personen auf, was das Planen von Gerichten und dem Einkauf sehr vereinfacht.

Für Luis und mich hieß das, dass wir uns vor unseren Bewerbungsgesprächen zusammensetzen und schon mal einen Essensplan für sechs Tage anfertigen, auf den man, falls unser Vorschlag angenommen werden würde, zurückgreifen könnte. Diesen mussten wir dann auch bei unserem Gespräch vorführen und zu unserem Glück ist der Vorschlag angenommen worden und die zwei Kochteams konnten ihren Plan in die Tat umsetzen.

Schüler*innen machen in der Galley den Abwasch.

Der Tagesablauf

Der Tag als Koch startet mit dem normalen Wecken um 07:30 (für uns, Rainer ist da sonst schon lange auf den Beinen), dann heißt es fertig machen und ab in die Galley zum Koordinieren der Galley Duty und zum Vorbereiten des Mittagessens.

Zum Glück ist Abwasch ein Job, der nicht vom Koch gemacht werden muss und deshalb hatten Luis und ich noch mehr Zeit, das Essen vorzubereiten, während die Galley Duty das Geschirr vom Frühstück abwusch. Wenn es möglich war, haben wir probiert, mittags schon alles für Mittag- und Abendessen vorzubereiten und dann am Nachmittag schon für den nächsten Tag alles zu schneiden, um mehr Zeit und Spielraum am nächsten Morgen zu haben.

Da wir zu zweit waren, hatten wir ziemlich viel Freizeit und wenn es einem nicht gut ging, konnte er sich ausruhen, während der andere sich um alles kümmern konnte. Da wir in meiner Bravo Night Watch unterbesetzt waren, musste ich für zwei Tage aushelfen und Luis hat dann netterweise das Mittagessen übernommen, während ich mich um das Abendessen gekümmert habe.

Zu fünft in der Galley hatten wir an keinem Tag irgendwelche Probleme, außer vielleicht, dass ein Teil der Tomatensoße in unserer Lasagne wegen des Wellengangs im Ofen ausgelaufen ist.

In unserer Zeit als Köche haben wir einen noch größeren Respekt für Rainer gewonnen, da er alles so gut gemanagt hat und immer entspannt bleibt, obwohl es schon sauviel Arbeit und auch Verantwortung ist.

Der Countdown läuft

Es sind nur noch sechs Tage! Auf einmal geht die Reise zu Ende. Ganz abrupt und sehr unerwartet realisieren alle Personen an Bord, dass wir in weniger als einer Woche schon tschüss und adieu sagen müssen und dass man sich, nach sechs Monaten auf engstem Raum an Bord, für eine unbestimmte Zeit nicht wiedersehen wird.

Als wir auf den Azoren losfuhren, hatten wir noch 12 Tage und für uns hieß es, die letzten Tage auf See und die gemeinsame Zeit mit seinen Freunden zu genießen. Jeder Moment auf See und in der Gemeinschaft wird mehr genossen als je zuvor und sämtliche Pläne für Sommer und die Zukunft werden gemacht.

Schüler*innen stehen versammelt auf dem Poopdeck.

Der Tag heute

Heute war ein ganz normaler Tag auf See. Jule hielt ihre Präsentation über Wale und den blauen Pfad. Viele Schüler schrieben Abschiedsbriefe und der Tag endete mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

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