Stella

Havanna oh-nana

Datum: 22.02.2024
Position: Marina Hemingway, Kuba
Etmal: 0
Total: 7382 nm
Schiff: Regina Maris

Wir sind in Kuba – in einem Land, in dem wir viele spannende Erfahrungen sammeln. Gestern hatten wir den gesamten Tag freeshore leave. Die meisten von uns haben sich so früh wie möglich auf den Weg in die Hauptstadt Kubas aufgemacht, nach Havanna oder wie hier gesagt wird – Habana.

Santa Fé

Wir liegen zurzeit in der Marina Hemingway in Santa Fé. Der Hafen besteht aus Kanälen, welche die gesamte Stimmung hier sehr ruhig und gemütlich wirken lassen. Nach circa zehn Minuten Fußweg kommt man nach Santa Fé, wo es hingegen etwas heruntergekommen und arm wirkt.

Man geht beispielsweise zur Bushaltestelle über einen sehr vermüllten Fluss auf einem nur zur Hälfte existierenden Fußweg. Es gibt gegenüber dieser Bushaltestelle einen kleinen Kiosk, welcher in einem Container mit Gitterstäben ist. Auffällig ist außerdem, dass die Fassade der Häuser oft nicht mehr komplett vorhanden ist und die ehemals bunte Farbe abblättert.

Alle Busse fahren nach Havanna

Das Ziel aller Gruppen war auf jeden Fall Habana Vieja, also der ältere Teil der Hauptstadt, welcher der touristische und interessantere Teil ist. Es gibt hier genau drei Möglichkeiten sich fortzubewegen: Bus fahren, Trampen oder ein Taxi nehmen.

Meine Gruppe hat sich für das Busfahren entschieden. Die Busse hier sind alle schon etwas älter und oft überfüllt. Das Besondere hier in Kuba ist, dass man den Bus immer anhalten kann, um einzusteigen. Dadurch sind wir nur relativ langsam vorangekommen.

Vorbei an einigen nicht so schönen, sehr heruntergekommenen Vierteln sind wir abseits der Küste Schulter an Schulter circa 40 Minuten in Richtung Havanna getuckert. Die Häuser bestehen größtenteils nur noch aus Ruinen, die Farbe ist überall abgeblättert und auf den Grasflächen ist sehr viel Müll zu sehen.

Hier haben wir sehr deutlich vor Augen geführt bekommen, wie der Großteil der Bevölkerung Kubas lebt und wie anders das Leben hier im Vergleich zu Europa doch ist.

Der Lehrer

Erstaunt waren wir alle, als wir in Habana Vieja angekommen sind. Man hat sofort einen großen Unterschied zwischen den anderen Stadtvierteln und Habana Vieja bemerkt. Wir standen vor sehr prächtigen, schön verzierten, großen Häusern, neben uns ein ganz hübsch angelegter Park und ein nobles Restaurant.

Nach einigem Umschauen hat uns ein Kubaner angesprochen und uns gefragt, wo wir herkommen. Dadurch sind wir mit ihm in ein sehr nettes, interessantes Gespräch auf Englisch und Spanisch gekommen.

Es hat sich nach kurzer Zeit herausgestellt, dass er Musiklehrer in der Grundschule um die Ecke ist. Da er aber als Lehrer nicht ausreichend Geld verdient, gibt er zusätzlich Tanzunterricht und Stadttouren in Havanna, welche er uns sofort angeboten hat.

Er hat uns zudem ein bisschen erzählt, welche Museen es in Havanna zu sehen gibt und was es mit dem großen Gebäude, neben dem wir standen, auf sich hat. Letztendlich war es das ehemalige Regierungsgebäude, in dem sich jetzt ein Museum befindet.

Illegale Zigarren

Anschließend wurden wir von ihm gefragt, ob wir gerne Zigarren aus Kuba kaufen möchten und er wollte uns einen Laden zeigen. Am Ende war das definitiv kein offizieller Laden, sondern in einer Seitenstraße in einem Hausflur ein illegaler Verkaufsstand.

Für sehr überteuerte Preise wurden uns dort Zigarren angeboten, welche wir aber ablehnten. Leicht überfordert von dem gesamten Gespräch verabschiedeten wir uns schnell von dem Lehrer und erkundeten weiter die Stadt.

Mein Eindruck

Mir persönlich ist sehr stark aufgefallen, dass nur ein kleiner Teil von Havanna touristisch und schön ist. Am Ende der Straßen konnte man immer sehr gut merken, wie das schöne Viertel mit den bunten Häusern vorbei ist und die Häuser sahen wieder zusammengefallener aus.

Zudem wurden die Straßen schmaler, dreckiger und man hat immer weniger Menschen angetroffen. Es gibt in Havanna Vieja zwei Straßen, in denen es ein paar Souvenirläden und einen sehr süßen, kleinen Markt gibt. Dort war eine sehr fröhliche, aufgeweckte Stimmung, es gab zum Beispiel eine kleine Parade bestehend aus Straßenmusikern mit Tänzern auf Stelzen.

Alle Menschen, die uns angesprochen haben, weil sie uns irgendetwas verkaufen wollten und auch alle Menschen, die wir angesprochen haben, um nach dem Weg zu fragen, waren sehr nett und freundlich und haben uns gerne weitergeholfen.

Ich habe die Kubaner als sehr nette und vor allem offene Menschen kennengelernt. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die andere Kultur mit ihren schönen und auch nicht so schönen Seiten kennenzulernen und zu erkunden.

P.S.: Stella: Mir geht es super! Ich habe euch ganz dolle lieb, Mama, Papa und Amber! Liebe Grüße auch an Caro, Inka und alle anderen 🙂

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How to sleep on deck

Date: 13.01.2024
Position: Bocas del Toro, Panama
Etmal: 0 nm
Total: 6325 nm
Ship: Regina Maris

Female students at Ocean College

Temperatures

Here in the Carribbean we experience daytime temperatures around 30-35 degrees and nighttime temperatures around 25 degrees. Consequently, everyone is constantly sweating and exhausted due to the heat. In our cabins, the heat lingers and the air quality is poor because we lack air conditioning and daily showers are not feasible. Consequently, breathing and sleeping become challenging.

View in the Carribbean

Sleeping outside, boys and girls

Almost everyone took the opportunity to sleep outside in recent days when we were at anchor. Sleeping on deck is only permitted in a harbor or at anchor. As you know, sleeping in different cabins, especially between boys and girls, is prohibited. Consequently, sleeping next to a boy on deck is not allowed. After much discussion with the teachers, we agreed that girls can sleep on the main deck and boys on the poop deck, alternating the next day.

Hammocks or inflatable mattresses, blankets or sleeping bags

Various options are available for sleeping on deck. Most people opt for hammocks with sleeping bags, although it can be uncomfortable as you can only sleep on your back. Some choose inflatable mattresses for greater comfort, allowing them to sleep on their stomach.

However, many people use sleeping bags because they are versatile, serving as a blanket, mattress, or a traditional sleeping bag. They provide sufficient warmth without being too hot.

Poop deck, beanbags, mizzen light

The poop deck is special, presenting both pros and cons for a comfortable sleepover. On one hand, there are three popular beanbags, offering comfort without the need for an inflatable mattress. On the other hand, the mizzen toplight is bright, making it nearly impossible to sleep without a sleeping mask.

Girls joking around

I asked some people where they prefer to sleep on deck.

Kris

I prefer the main deck because the mizzen toplight, used as our anchor light, is less bright, allowing for better sleep. On the main deck, I usually sleep next to the benches on my inflatable mattress on the floor. My setup is the same on the poop deck; I sleep in the back next to the freezer, where it’s quiet, and I can still talk to friends.

Mascha

I prefer the beanbags on the poop deck for the „lazy way.“ It’s easy to grab a beanbag, put my stuff on it, and I’m ready to sleep. Sleeping together on a beanbag allows for long talks in the evening. Greetings to the girls!

Adrian

The best place for me is on the main deck. There, I can hang my hammock under the sunsail without disturbances from light or the autopilot alarm.

Isi

I like to sleep on the main deck for its comfort and cooler temperature compared to the cabin. The absence of a bright anchor light and silence make it preferable. On the poop deck, it’s dirtier due to salt, but on the main deck, we can easily clean the wooden floor. I choose the main deck on portside next to the project leader’s cabin for some shade in the morning, privacy, and a perfect fit for my inflatable mattress. Sleeping on deck is enjoyable, especially considering the poor ventilation and bad odor in my cabin (Cabin 9 in the hallway). On the poop deck, I always sleep next to the bench on portside for quietness and the opportunity to chat a bit, as Kris mentioned.

P.S.: Stella: Liebe Grüße an meine Eltern, Amber, Caro, Inka und alle anderen Zuhause, hab‘ euch lieb!:)
Aurelius: Alles Gueti zum Geburtstag Papa 🥳🎉
Tobi: Alles Gute zum Geburtstag Bro ❤️🎉🥳
Margaux: Viel Spaß bei eurer Feier Lilly und Evelyn!!!

Sunset in the Carribbean

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Schule, Tests, Lehrkräfte auf einem Segelschiff – (wie) anders als Zuhause!?

Datum: 11.12.2023
Geographische Position: 16°36.1’N 030°31.3’W
Etmal: 168 nm
Total: 3108 nm
Schiff: Regina Maris

Einleitung

Seit wir auf dem Atlantik sind, haben wir sechs Tage die Woche Schule. Sonntags ist Happy Hour (= Deep Clean), weshalb wir dort einen schulfreien Tag haben. Unsere drei Lehrkräfte Ben, Johanna und Thomas erstellen zu Beginn der Woche einen Stundenplan, der sich jedoch aufgrund von Wetter und anderen organisatorischen Angelegenheiten ändern kann.

Schulalltag

Wir haben jeden Tag vier (Zeit-)Stunden Schule, wobei wir nach zwei Stunden eine zwanzigminütige Pause haben. Allein weil wir auf dem Schiff weniger Schule als zuhause haben, findet auch samstags Unterricht statt. Dabei wird in der letzten Unterrichtsstunde am Samstag die wöchentliche Reflexion durchgeführt, die jede:r in ihrem/seinem Lernbuch ausfüllt. Zudem haben wir zwei bis drei Mal die Woche eine Doppelstunde freie Lernzeit, in der wir die Schulsachen von der Heimatschule bearbeiten.

Stundenplan

Diese Woche sieht unser Stundenplan zum Beispiel so aus:

  • Montag: Mathe und Geschichte
  • Dienstag: Deutsch und Chemie
  • Mittwoch: Mathe und freie Lernzeit
  • Donnerstag: Englisch und freie Lernzeit
  • Freitag: Biologie und Chemie
  • Samstag: Deutsch, freie Lernzeit und Wochenreflektion

Freie Lernzeit

In den vier Stunden, in denen wir freie Lernzeit haben, bearbeiten wir alle die Materialen von zuhause und bereiten uns gegebenenfalls auf Klassenarbeiten vor, die wir für unsere Heimatschule schreiben müssen. Manche wiederholen auch den Stoff aus der letzten Unterrichtsstunde an Bord oder erledigen ihre Hausaufgaben. Außerdem bietet Ben bei Bedarf einen Mathe-Basic-Kurs an, der ebenfalls in der freien Lernzeit stattfindet. Darin können alle, die Lust haben, ihre Mathe-Grundkenntnisse auffrischen. Zum Beispiel haben wir in dem letzten Mathe-Basic-Kurs Brüche wiederholt – Brüche addieren, subtrahieren, multiplizieren…

Allgemein gilt, dass jede:r auch selbst schauen sollte, was er wann machen muss. Am Ende der Reise sollten wir alles für den Wiedereinstieg in die Schule zuhause erledigt haben, wobei die Lehrkräfte uns auch individuell unterstützen.

Erster Test an Bord

Wie zuhause auch, müssen wir auch hier Klassenarbeiten und Tests im Unterricht schreiben. Heute war es so weit! Wir haben in Mathe unseren ersten Test über Vektoren geschrieben. Gestern Abend fingen die meisten von uns an, fleißig zu lernen, um gut darauf vorbereitet zu sein.

Ich habe mal ein paar Schüler:innen gefragt, wie sie sich darauf vorbereitet haben und sich vorher sowie nachher fühlen.

Nach dem Mathe-Test

„Wie fandest du den Test? War es gut machbar?“

Kris: „Der Test war einfacher als gedacht, aber ich hatte trotzdem ein paar kleine Schwierigkeiten.“

Jule: „Ich fand, dass es gut machbar war. Es war ganz ordentlich.“

Luis: „An sich war es gut machbar, aber ich habe trotzdem ziemlich verkackt.”

„War die Atmosphäre während des Tests anders als zuhause?“

Kris: „Ja schon. Es gab mehr Gespräche außen herum und war auch nicht so stressig.“

Jule: „Ja, es war auf jeden Fall anders! Vor allem, weil die gesamte Atmosphäre anders war. Man konnte im Hintergrund die Watch und Musik hören, und dauernd ist jemand über das Deck gelaufen.“

Luis: „Ja definitiv, es gibt zum Beispiel keine Trennwände, was hier natürlich auch gar nicht möglich ist. Dennoch hat jeder seinen Test selber geschrieben.“

Unsere Lehrkräfte

Damit wir aber überhaupt Unterricht erhalten, bereiten sich unsere Lehrer:innen immer gut vor. Thomas berichtet uns hier von seiner Unterrichtsplanung.

„Thomas, wie bereitest du dich denn jeden Tag für die Schule vor?“

„Den allgemeinen Plan für die Fächer sowie die einzelnen Stunden haben wir bereits vor der Abfahrt erstellt und vorbereitet, sodass wir uns hier eigentlich nur den Gegebenheiten anpassen müssen…eigentlich (spontanes Putzen, Segel setzten etc.:)“

„Ist es anders, den Unterricht an Bord vorzubereiten als zuhause?“

„Es ist insofern anders, da man viel weniger im Voraus sicher planen kann. Dafür kann/muss man viel mehr die sogenannte Türschwellenpädagogik erlernen, also das spontane Einspringen bzw. Unterrichten.“

„Findest du den Unterricht hier anstrengender?“

„Absolut nicht. Die Jugendlichen sind extrem neugierig und motiviert. Da macht es einfach nur Spaß, gemeinsam Inhalte zu erarbeiten, insbesondere wenn sie sich auch noch praxisnah mit der Reise verknüpfen lassen, wie zum Beispiel die Berechnung der aktuellen Schiffsposition mittels Vektoren oder die fächerübergreifende Erarbeitung von sowohl Geographie, Geschichte, Wirtschaft und Kultur der Kanaren – und das alles auf Englisch.“

„Wenn du hier etwas am Unterricht ändern könntest, was wäre das?“

„Hmm…vielleicht weniger zu setzende Segel und die dementsprechend lautstarke Besatzung dazu mitten durch mein Klassenzimmer laufen zu haben?;) Ansonsten nichts, denn hier lernen die Schüler:innen das wirkliche Leben!”

Mein Fazit

Meiner Meinung nach macht die Schule an Bord durch den sehr abwechslungsreichen, lehrreichen und praxisnahen Unterricht allen sehr viel Spaß. Der Unterricht ist definitiv anders als zuhause und bringt damit Vorteile wie zum Beispiel die vielen Gruppenarbeiten, der Praxisbezug und die Verknüpfung der Fächer mit sich.

Der ständig hohe Geräuschpegel im Hintergrund und die Ablenkung durch das tägliche Schiffsleben empfinde ich teilweise als Nachteil.

Ich persönlich bin der Meinung, dass wir durch das Organisieren unserer Schulmaterialen der Heimatschule sehr viel Eigenverantwortung und strukturiertes Arbeiten lernen.

Grüße:
 
P.S.: Stella: Liebe Grüße an meine Eltern, alle meine Freunde, Caro, Inka und den Zirkus Salto:)

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