Anna

Wer übernimmt das Steuer?

Datum: 31.03.2024
Position: Horta, Azoren
Etmal: 0 nm
Total: 10496 nm
Schiff: Regina Maris

Es ist so weit, unser letzter Stop, die Azoren, wurden erreicht. Somit fängt auch die letzte Etappe von den Azoren bis nach Scheveningen in den Niederlanden bald an. Während dieser wird es auch die Handovers geben.

Das Handover

Das Handover wird so ablaufen, dass drei bis vier Leute für einen Job festgelegt werden und dann jeweils vier Tage in der vergebenen Rolle das Schiff übernehmen.

Während dieser Zeit haben wir zwar keine Schule, aber dafür acht Stunden Wache pro Tag. Das heißt also, wenn ich z.B. in die Charlie Watch komme, dass ich morgens von 05:00 bis 09:00 Watch habe und abends 17:00 – 21:00. Da in einer Wache immer ca. vier Leute wegen des Handovers fehlen, ist es praktisch, nun wieder mit mehreren Leuten Wache zu haben. Und bestimmt auch lustiger!

Die Bewerbungen

Die Tage bevor wir an Land angekommen waren, hatten wir einen Workshop, wie man seine Bewerbungsanschreiben richtig schreibt. Das heißt, statt Schule wurde uns von Thomas beigebracht, welche Daten man angeben muss, welche Formalien erfüllt werden sollen und wie man sich selber präsentiert.

Bilder auf der Pier

Die Aufgabe war also, noch bevor wir auf den Azoren ankommen, eine Bewerbung für zwei der Jobs zu schreiben und abzugeben.

Die Jobs

Die Jobs, für die man sich bewerben konnte, waren eigentlich alle die, die natürlich auch auf einem bzw. unserem Segelschiff existieren:

Projektleitung, Projektleitungs-Assistenz, Captain, Engineer, Medic, Cook, Bosun und Watch-Officer.
Theoretisch konnten wir uns aber für alles bewerben, auf das wir Lust hatten. Also gab es auch Bewerbungen für Berufe wie Baker, Confectioner und auch Journalist.

Die Bewerbungsgespräche

Als wir dann auf den Azoren ankamen, hatten wir einen Workshop, bei dem wir gelernt haben, wie man anständige Bewerbungsgespräche führt und wie ein selbstsicheres Auftreten zu erlangen ist.

Schüler auf den Azoren

Und dann ging es schon richtig los. In der Zeitspanne von drei Tagen wurden mit allen von uns Bewerbungsgespräche geführt. Diese waren immer ca. 15 Minuten lang. Um es so seriös wie möglich wirken zu lassen, mussten wir mit unseren schicksten Klamotten kommen, die unser Kleiderschrank (oder der der anderen) hergab.

Die Vergaben

Da nun (fast) alle Gespräche gehalten wurden und entschieden wurde, wer welche Jobs einnimmt, möchte ich diese einmal vorstellen:

Captain: Adrian, Lasse, Samuel
Watch-Officer: Jule, Lenara, Lizzy, Jonna, Sanja, Mattis, Julius
Bosun: Ella, Tobias, Kris, Jane, Greta
Engineer: Greta, Max, Joshua
PL: Stella, Onno, Emma, Darja
PL-Assistenz: Wilma, Andrea
Cook: Luis, Justus, Mascha, Lilia
Medic: Anna, Joshua, Aurelia, Luisa
Journalist: Isabel

Was ist heute passiert?

Heute, Ostersonntag, gab es ein großes, aufwändiges Frühstück mit frisch gebackenen Laugenbrötchen, Joghurt und Kakao. Ein paar von uns sind danach in den Gottesdienst hier vor Ort gegangen. Leider hat dieser nicht rechtzeitig begonnen und sie mussten wieder zurück, um noch etwas vom Mittagessen zu bekommen.

Nachmittags organisierte sich eine größere Gruppe im Rahmen des free shore-leaves auf eine Runde Paintball, welche vielen eine Menge Spaß bereitete. Völlig fertig wurde danach zu Abend gegessen (Braten mit Kartoffeln und Rotkraut). Währenddessen kam auch noch unser neuer Medic Christian an sowie die Gulden Leeuw mit der High Seas High School.

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It’s the little things

Datum: 27.02.2024
Geographische Position: 24°14.1′ N 081°41.9′ W
Etmal: 135 nm
Total: 7561 nm
Schiff: Regina Maris

We have lived on this ship for quite a while now and a lot of our habits from home have changed. As we all come from different homes, we’re used to live under different circumstances and have diverse ways of doing things when living together.

Since this ship is filled with many people from different age groups, it’s the little things that everybody does differently. For me, the little things are what bother me most in my daily routine. For example, we have a plastic box on our breakfast cabinet which is always filled with cocoa powder. A while ago someone filled this box with baking cocoa powder which tastes quite disgusting in normal cocoa.

Today, I went around and asked some people this question: What little thing on this ship bothers you the most?

The thing that bothers me the most is…

… that every morning people go showering in the showers with the toilets and not the single showers so the toilets are never free. ~ Andrea

… that the cabinets under the sink in our cabins never close completely and when a wave comes, they close with a loud clasp. ~ Lilia

… that the box for our finished dishes has an extra box for cutlery to collect but people always put their cutlery with their plates in the big box. ~ Darja

… that we always buy new pegs but they disappear before we can even use them to hang up our laundry on the poop deck and they never show up again. ~ Isabel

… that when it rains, the watch closes the hatches to our cabins, but after the rain not opens, so we have to get up out of our warm bed and go on deck to open them. ~ Leni

Schülerinnen sitzen in der Messe.

… that everybody always empties the milk from the breakfast cabinet but never gets new milk from the dry store, so there’s never milk left for my coffee. ~ Joshi (our coffee lover)

… that when I lie in bed and the hatch is open that I hear everything, even Ben teaching math lessons outside. ~ Mattis

… that after a deep clean, our beloved Henry (vacuum cleaner) always lies directly in the smallest passageway in front of the galley. ~ Luisa

… that every time I walk under the sun sail, the nets with fruits inside hang so low I always bump my head on a pineapple or papaya. ~ Ben

After a whole day of asking what things bother the people on this ship, I can say it’s the little things that bother us the most when we wake up in the morning and when we go to bed at night.

And no matter how perfect life on the Regina Maris is, people will always be bothered by something in their daily routine.

What happened today

My day started with Bravo night watch from 01:00 to 05:00. Then I slept till lunch. Afterwards we had our student meeting and other announcements.

After that there was the pathway presentation of Onno about „Lobbyismus“. In the afternoon school, we prepared little presentations about the history of Cuba. For dinner today, there was delicious Schnitzel with leftovers from the last days.

Schülerinnen stehen auf dem Vordeck und schauen auf den Horizont.

Greetings:

Anna: Ich grüße meine Familie, Freunde und ganz besonders mein kleines Schnitzelchen. Hab‘ euch alle lieb!

Andrea: Genießt die Nordlichter im hohen Norden 😉

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Surfen: (K)eine Herausforderung

Datum: 20.01.2024
Position: Jacó
Etmal: 0 nm
Total: 6325 nm
Schiff: Regina Maris

Als ich mein Motivationsschreiben für die Bewerbung für Ocean College geschrieben habe, habe ich mein Lebensmotto angegeben, welches lautet: „Du kannst die Welle nicht aufhalten, aber du kannst surfen lernen.“
Ich finde diesen Spruch sehr mutgebend, da, egal, wie groß die Herausforderung ist, man sie nicht aus dem Weg schieben kann, man aber lernen kann, mit ihr umzugehen und auch noch dabei Spaß zu haben.

Herausforderungen

Man kann sich wohl vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich erfahren habe, dass wir in Costa Rica surfen lernen werden. Da ich die letzten Tage krank im Bett lag, war die Freude umso größer, als ich heute endlich in die Wellen des Pazifiks eintauchen konnte.

Wie vor jeder großen Herausforderung atmet man einmal tief durch, bevor man eine Welle nimmt und konzentriert sich ganz klar auf das, was einem bevorsteht. Der Weg, eine Herausforderung zu meistern, ist meist eine schwierige Aufgabe, sonst wäre es ja keine richtige Herausforderung. Genauso ist es mit dem Aufstehen beim Surfen. Wenn man in kleinen Schritten vorgeht, kann man jedoch nicht viel falsch machen.

Surfen: Eine Herausforderung?

Beim Aufrichten auf dem Surfbord ist es wichtig, erst das Bein, was am Ende hinten auf dem Surfbrett steht, anzuwinkeln und dessen Fuß sicher am hinteren Teil des Surfbretts zu positionieren. Nun wird das Bein, das vorne steht, vorgezogen und der Fuß parallel zu dem hinteren platziert.
Das Wichtige bei dem Ganzen ist immer tief zu bleiben und den Körperschwerpunkt in der Mitte des Bordes zu halten.

Um den Ablauf zu vervollständigen, gehört natürlich auch das Halten des Gleichgewichts dazu und eine ganz wichtige Sache: Spaß haben!

Surfen: Keine Herausforderung!

Am Ende einer Herausforderung muss, na klar, auch eine Art der Belohnung kommen. Beim Surfen ist es das Gefühl, die Welle entlangzugleiten und sich für einen Moment lang, wie einer der vielen Rochen, die sich hier manchmal in den Wellen erblicken lassen, zu fühlen.

Das oben erwähnte Motto ist für mich etwas, woran ich immer denken kann, wenn etwas unmöglich erscheint. Denn ich kann nicht aufhalten, was kommt, aber ich kann immer noch lernen damit zurechtzukommen und das Beste daraus machen.

P.S.:
Anna: Ich schicke ganz liebe Grüße an meine Familie und wünsche meinen Freunden viel Spaß bei deren Abschlussball!

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In the Middle

Date: 16.12.2023
Geographical Position: 12°42.8’N 034°06.6’W
Etmal: 174 nm
Total: 3934 nm
Ship: Regina Maris

The Regina Maris from the front

Ladies and Gentlemen, the day everybody was waiting for finally arrived! Today, we reached the exact middle of our way over the Atlantic Ocean. That means we reached specific coordinates that show us that we already sailed half of our calculated route over the Atlantic.

And every year when Ocean College takes students on this voyage, there is a baptism and the Mid Atlantic Ball every time they hit the middle. It wasn’t confirmed for a very long time when exactly we would reach the middle of our route because, as our Captain Michael likes to say, it depends.

On what, you ask me? Literally everything. The wind, the weather, the waves, and our motivation. But I have my insiders here on board, so even if we weren’t told officially, we were about to reach the middle today.

The Baptism

When the horn sounded, all of us knew that the time had come: We had reached the middle! Because of the daily reports of the previous journeys, we knew that there was going to be a very filthy „Baptism.“

So everybody gathered on the main deck in bikinis and swimming shorts. Then, a rope was laid out in the middle of the deck, and we all had to stand on the starboard side.

Now we were called out in alphabetical order and had to come forward to the captain who had us pledging to Neptune, the god of the sea. Then we were baptized with a mix of leftover couscous, potato peels, cabbage, and saltwater. Afterward, we had to drink a cup with a mixture of coffee, chili sauce, vinegar, pickle juice, and sparkling water.

While that happened, Michael gave us all our very own fish names. For example, I am a dorado and other people got fishes like goldfish, barracuda, or different kinds of sharks. After that, we had a little food fight with the leftovers on deck. Meanwhile, we could clean ourselves with saltwater from the fire hose or just go showering like a normal person.

The Preparations for the Mid Atlantic Ball

Because we weren’t told a specific date when the ball would happen, we prepared days before we thought the probability of reaching the middle was the highest.

Most people say an Atlantic Crossing lasts for about two weeks. Today, we’re on day seven, so I guess our calculations were round about correct.

The preparations included planning the music, for example making some playlists. We also had a decoration team that prepared the deck for dancing and crafted some things to hang up to make everything more festive.

Of course, then everybody was busy with themselves to get as pretty as possible for the evening. That meant opening up your closet and searching for your most beautiful clothes.

The Mid Atlantic Ball

In the evening, the main event of the day started: The Mid Atlantic Ball. Everybody gathered in their nicest clothing, and we started outside on the main deck.

There was even a table with different fruity syrups that you could mix into your water. Almost like a little cocktail bar 🙂 When the sun started going down, we went to the foredeck to take pictures in all kinds of different groups.

Our watches, closest friends, with the captain or with your ball partner. Yes, you heard it. Some people, like me, were actually asked to dance at the ball.

In the previous days, we had little classes of disco fox so everybody could at least dance the main steps. It was very funny having so many people dancing disco fox to any kind of music from Helene Fischer to English rap songs.

Because our cook Jürgen, who actually danced to a lot of ABBA songs with us, had a free evening, some students made delicious lasagna for us.

As it got darker, we had to put on our life vests and get the deck clean again. We all had a great evening and enjoyed the great party we had.

Student at the helm
Anna at the helm

Today, it was also the day the nautical watches changed their times. So for example, for me, 21:00 to 01:00 at night changed to 9:00 to 13:00 in daylight and of course, the other watches changed their time in the same way.

It’s been a great Atlantic crossing until now and we’re all looking forward to the other half of it and of course our next destination: The Caribbean!

P.S.: Anna: Liebe Grüße an meine Familie und Freunde, ich hab‘ euch alle ganz doll lieb❤️

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Klappe und Action!

Datum: 12.11.2023
Position: Roscoff, Hafen
Etmal: 0
Total: 463 nm
Schiff: Regina Maris

Wenn dein Lehrer dein Zimmer fegt

Heute ging es wie an jedem Sonntag los mit der Happy Hour, die sofort nach einem besonderen und sehr leckeren Frühstück (Pancakes) startete, das heute mal von uns Schüler:innen vorbereitet wurde.

Wie bei jedem Deep Clean waren eigentlich nur 1-1,5 Stunden von der Crew vorgesehen, die sich dann aber etwas in die Länge gezogen haben, wodurch das Putzen bis zum Mittagessen andauerte.

Meine Watch, also die Charlie Watch, war für die Galley und den Messroom verantwortlich. Aber mit Musik auf voller Lautstärke war das Putzen recht aushaltbar. Währenddessen haben sich die anderen Watches um das Deck und Heads and Showers etc. gekümmert.
Eine Besonderheit des heutigen Deep Cleans war, dass unser Lehrer Thomas eine Schülercabin putzen durfte, da der Gutschein, der an Halloween als Preis für den 2. Platz vergeben wurde, natürlich noch eingelöst werden musste.

Weil unser Koch Jürgen heute einen freien Tag geschenkt bekommen hat, wurde auch unser Mittagessen von einer Gruppe aus Schüler:innen vorbereitet.

Dreharbeiten an Bord

Nachdem alle Teller leer geschleckt und alle im Messroom versammelt waren, wurde uns von Mats und Jane eine tolle Überraschung verkündet.

Da es auch für euch Zuhause eine Überraschung bleiben soll, will ich nicht zu viel davon verraten. Was ich aber sagen kann, ist, dass im YouTube Kanal vom Ocean College bald eine etwas andere Roomtour unserer Reggie zu sehen sein wird.

Als alles besprochen und geplant war, gingen die Dreharbeiten los. Natürlich mussten wir uns alle schön herausputzen, um uns und das Schiff nur von unserer besten Seite zu präsentieren. Nun hieß es: „Klappe uunnndd Action!“

Für uns alle war es sehr lustig, diese etwas skurrilen Szenen zu filmen und dabei ein ernstes Gesicht behalten zu müssen. Selbst die Crew durfte ihre Schauspielkünste unter Beweis stellen. Bootsmann Mathieu mit seinem stylischen Hawaii-Hemd ist hier wahrscheinlich das Highlight des ganzen Drehs geworden. Ihr werdet noch sehen, warum! 😉

Wie uns diese Reise weiterbringt

Wie jeden Sonntag gibt es auch heute für eine halbe Stunde eine Stillarbeitszeit, in der wir eine Selbstreflexion aus unseren Lernbüchern durchführen, uns Ziele für die nächste Woche setzen und gegebenfalls auch Tagebuch oder wie es manche von uns nennen ‘Daily book’ schreiben.

Man darf während dieser Zeit nicht reden und auch nicht von seinem Platz aufstehen. So ist jeder gezwungen, am Ende der Woche mal zur Ruhe zu kommen.

Das war´s dann für heute!


P.S.: Ich grüße meine Eltern, Ami, Whisky, meine Großeltern und meine ganzen Freunde, die grad in der „Arbeitenphase“ stecken!

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