Autorenname: OC_Johan_Kegler

Man soll gehen wenn es am schönsten ist, sagen sie

Datum: 01.05.2024
Ort: Bordeaux

Die letzten Tage hatten wir strahlenden Sonnenschein, durften zu ersten Mal auf unserer Reise Leuchtdelfine sehen, waren so viel Social climben, wie noch nie und mussten packen. Denn das Ende unsere Reise ist immer näher gekommen. Und heute sollte es soweit sein.

Alles zum allerletzten Mal

Ein letztes Mal hat Tamsin uns alle um 07:30 mit „waky, waky rise and shine, it‘s breakfast time“ geweckt und aus den Betten gescheucht. Dabei hat sie uns auch noch eingebläut, genug zu frühstücken, denn es sollte ein langer Tag werden.

Als wir alle aus den Betten waren, hatten wir bis ungefähr 11:00 Zeit, den letzten Rest unsere Sachen zusammen zu packen, sie hoch in den Saloon zu bringen und unsere Cabins ein letztes Mal ganz sauber zu putzen. Die Royal Watch waren die einzigen, die draußen im Regen die letzten Coils neu und ordentlicher aufcoilen durften und die auf der Bridge sein mussten.

Nachdem alles blitzeblank war, ging es dann für den größten Teil von uns auf die Yards. Nur für Lena und Emma ging es auf den Foremast, für Karl ans Steuer und für Rosalie, Jonathan, Erik, Karo, Falk und Philina auf die Bridge, denn sie waren beim Anlegen unser Mooring-Team .

Zu diesem Zeitpunkt war es noch ca. eine halbe Stunde bis zum Einlaufen in den Hafen. Diese halbe Stunde haben wir genutzt, um die besten Shantys noch ein Mal zu singen bzw. eher zu schreien.

Und dann konnten wir sie auch schon sehen: Alle unsere Eltern, wie sie auf dem Steg standen und auf uns gewartet haben. Einige mit Luftballons, andere mit Plakaten. Für das endgültige Anlegemanöver mussten wir dann leider von den Yards klettern, weil es das erste Anlegen mit der Pelican für unseren Captain Simon war.

Sobald wir richtig fest gemacht waren, wurden die ersten Arme ausgestreckt und Hände gedrückt. Die Gangway wurde an Land geschoben, Tränen der Freude sind geflossen und Johan durfte an Bord, um seine Rede zu halten. Auch Adrian, Simon, Tamsin, Klara und Lenka haben eine Rede gehalten. Dabei sind dann auch die ersten Tränen der Trauer geflossen.

Und dann ging es auch schon für uns alle von Bord. Wir haben abgestimmt und dafür gestimmt, das wir in unseren alten Biskaya watches von Bord gehen und so durfte Sophie als Nummer eins der Coursewatch als erste ihr Eltern wieder in die Arme schließen!

Nach dem alle runter waren, ihren Eltern hallo gesagt hatten und die ersten Eltern vorgestellt wurden, mussten wir aber auch schon noch mal zurück, da unser Gepäck ja noch von Bord musste. Das haben wir dann mit einer Kette von Bord gebracht und im Anschluss haben wir unseren Abschiedsshanty „leave her johnny, leave her“ gesungen.

Das ist eine Peli tradition, die natürlich auch bei uns nicht fehlen durfte. Wir durften dann noch unseren Eltern das Boot zeigen und ihnen alles erklären. Es wurde auch noch ganz viel gegessen, denn die Eltern hatten ein wundervolles Buffet dabei, wo man von Schokolade über Obst und Gemüse alles finden konnte.

Nach einer Weile gab es dann das letzte PA Announcement, welches uns alle ein letztes Mal hoch aufs Welldeck gerufen hat, wo das Team von Ocean College dann ihr Dankeschön bekommen haben und es noch eine ganz große Gruppenumarmung gab.

Im Anschluss haben wir uns dann alle angefangen richtig voneinander zu verabschieden und die ersten sind auch aufgebrochen, auch wenn ein Teil von uns sich abends noch mal gesehen hat. Offiziell war die Reise nun vorbei, aber so richtig realisiert hatten wir es alle noch nicht.

Die Meisten von uns haben das erst realisiert, als sie so richtig wieder bei ihrem „Zuhause“ angekommen sind oder haben es immer noch nicht realisiert.

Aber wie auch?

Sechs (einhalb) Monate sind wir nun um die Welt gesegelt und nichts ist so gelaufen, wie es sollte. Angefangen hat es damit, dass unsere Reise in Sharpness und nicht in Amsterdam losging und enden tut sie nun auf Grund einer Menge Fuckups, ganze 1,5 Wochen „zu spät“ in Bordeaux, und wieder nicht Amsterdam, wie geplant!

Aber all diese Fuckups habe diese Reise zu unserer Reise gemacht und dafür gesorgt, dass wir aufgrund noch größerer Herausforderungen noch mehr gewachsen sind.

Und nun sollen wir all das einfach hinter uns lassen und „ganz normal“ weitermachen? Wie davor? Ohne all diese Menschen, die zu unserer zweiten Familie geworden sind?

Die wir nun alle sehr wahrscheinlich unbeschreiblich dolle vermissen werden und immer mit einem kleinen nagenden Gefühl im Hintergrund, das man es doch nicht schafft, Kontakt zu halten und dass heute das letzte Mal war, dass man einander gesehen hat und umarmen durfte.

Aber all dem zum Trotz können wir unfassbar stolz auf uns sein, finden wir, denn wir haben diese Reise mit all ihren Fuckups und ihrer Verlängerung mit Bravour gemeistert. Keiner von uns hat abgebrochen (Jael zählt nicht!!!), niemand ist geflogen, sogar Schlottii mit ihren Rückenschmerzen hat bis zum Schluss durchgezogen.

Wir sind in den letzten sechseinhalb Monaten ein Team geworden, dass zusammenhält, wenn es muss und immer für einander da ist.

Man soll gehen wenn es am schönsten ist, sagen sie Read More »

Das letzte Mal…

Datum: 30.04.2024
Nautische Position: 45°33’7 N 001°03’1 W
Geographische Position: Bay of Bordeaux
Total: 12891 sm
Etmal: 110 sm

Heute ist unser letzter ganzer Tag an Bord der Pelican und so fangen langsam die letzten Male an.

⁃ Wir haben heute unsere letzten Delfine und Geisterdelphine gesehen

⁃ Wir haben ein letztes Mal unser Zeug eingepackt, doch dieses Mal nicht, um das Zimmer zu putzen oder Bunk zu wechseln

⁃ Wir haben ein letztes Mal einen Geburtstag an Bord gefeiert, denn Ecki (Erik) ist heute 16. geworden

⁃ Die meisten von uns hatten heute ihre letzte Watch und die letzte Nacht vor Anker mit Ankerwatches war heute ebenso

⁃ Wir hatten heute unseren letzten Sonnenuntergang an Bord der Pelican, den die meisten von uns im Rigg verbracht und somit unsere letzte Chance für Free-climbing genutzt haben

⁃ Wir hatten heute auch unseren letzten Abend, der bis tief in die Nacht mit Freunden, die wie Familie geworden sind, verbracht wurde. Es wurde geredet, Risiko gespielt, ein letzter Film geschaut, gekuschelt oder die letzten Briefe geschrieben

⁃ Wir hatten heute unser letztes Mittags- und Abendessen an Bord, was für die meisten einer der wenigen frohen Gedanken war

⁃ Viele haben somit auch heute ihre letzten Ramen gegessen. Außerdem wurden heute die letzten Snacks herausgeholt und geteilt, denn sharing is caring

⁃ Es gab heute den letzten Cabin War zwischen Cabin 6&7 mit Wasserschlacht, sowie Müll- und Zahnbürstenbeschuss

⁃ Wir hatten heute auch unser letztes Sailhandling, denn wir haben das Staysail und trisail gehandet

⁃ Heute wurde auch ein letztes Mal in der Cabin des anderen Geschlechts gechillt. Das ist zwar verboten, aber was weder Tobi noch Gregor nicht weiß macht sie auch nicht heiß

Wir alle werden uns an diesen Tag für den Rest unseres Leben erinnern, denn es war der letzte ganze Tag mit unserer neu gefundenen Familie.

Das letzte Mal… Read More »

Tagesbericht-Spezial: Die Geheimnisse einer Lehrkraft auf dem Segelschiff

Datum: 29.04.2024
Nautische Position: 45°12’2 N, 003°37’6 W
Geographische Position: Biskaya
Etmal: 187 nm
Total: 12781 nm

Am heutigen Tag nutze ich die Chance aus der Sicht einer bzw. der einzigen Lehrkraft zu sprechen. Auch wenn wir berufstechnisch gesehen drei gut ausgebildete Lehrkräfte auf dem Schiff sind, gibt es formal und hegemonial gesehen enorme Unterschiede – die anderen beiden sind nämlich die Projektleitung. Doch dazu später mehr.

Schüler am Steuer

Geerdete vs. maritime Lehrkraft

Zuerst möchte ich festhalten, dass für mich der Lehrerberuf, egal in welchem Kontext, der beste und schönste Beruf ist. Es ist ein großartiges Gefühl, Menschen und insbesondere junge Menschen bei ihrer individuellen Entwicklung zu beobachten und sie dabei zu unterstützen.

Umso intensiver und toller ist es, die riesigen Sprünge zu sehen, die unsere jungen Segler und Abenteurer hingelegt haben.

Nun aber zum eigentlichen Thema: Auf der Pelican of London durfte ich vor allem auf See die Woche mit Unterrichtsprogramm füllen. Dabei gab es dann schnell mal sechs von sieben Tagen Unterricht und ein wildes Durcheinander von Fächern.

Mathe, Chemie, Physik, Geschichte und Spanisch habe ich unterrichtet, dabei bin ich eigentlich „nur“ Mathe- und Chemielehrer. Für mich war das am Anfang sehr herausfordernd, allerdings macht es mit so einer tollen Gruppe einen riesen Spaß und ich habe ebenso eine Menge gelernt.

Den abwechslungsreichen Alltag mit Unterricht zu verbinden prägt einen auf einer solchen Reise und hilft bei nachhaltigem Lernen.

Top Secrets aus Kabine 4

So liebe Schülis, jetzt möchte ich euch auch ein paar Geheimnisse über diese Art der Kommunikation mitteilen. Oft habt ihr gefragt, was die Projektleitung während der Wassertage macht und doppelt so oft mich, was ich an Landtagen mache. Die Antwort ist ganz einfach: Wir haben alle immer viel vorbereiten müssen und häufig genauso nachbereiten.

Geplanter Unterricht mit geeigneten Materialien fällt leider nicht einfach so vom Himmel und die Korrekturen der Essays als auch andere Arbeiten von euch korrigieren nicht die kleinen Wichtel über Nacht. Die putzen in der Zeit die Waschmaschine und den Trockner. 😛

Zu Free-Shore-Leave Zeiten sind wir zwar meistens alle im Caffee, aber dort findet immer viel Planung statt und falls ich mal nix vorzubereiten hatte, hab‘ ich Fabia beim Arbeiten zugeguckt. (Geteiltes Leid und so weiter…).

In unserer raren Freizeit haben wir uns dann doch ab und zu mal in den Laundryspot geschlichen, wenn einige Kabinen von euch das Waschen vergessen haben – ich bin froh, dass es bis jetzt keinem aufgefallen ist.

Ach, und die berühmten (Power-)Naps wurden zum Ende hin eher zum Überseeschlaf – wir drei haben es auch einmal geschafft, fast drei Stunden nach dem Mittag wegzutreten. Ich weiß, das klingt viel, aber beschreibt auch unseren Erschöpfungsgrad ganz gut.

Immerhin hatte ich in der ganzen Zeit sechs Lebensmittelvergiftungen und in solch berauschendem Zustand von Marrakesch nach Essaouira zu reisen, sorgt nicht für ein großes Plus auf der Kräfteseite.

Unsere Energie wollten wir also besonders gut einteilen, um das bestmögliche für euch rauszuschlagen – unvorstellbar oder?

Fazit:

Wenn mich jemand fragt, ob ich das Ganze nochmal machen würde, sage ich immer das gleiche: „Einmal reicht, ich würde es nicht nochmal wiederholen, dann fehlen die Highlights bei der gleichen Reise. Dennoch, ich würde es jedem empfehlen, einmal gemacht zu haben.“

Was ich allerdings nie dazu sage und mir immer dabei denke – ich würde diese sensationelle Gruppe vermissen und immer wieder alles vergleichen…dabei kann man nur verlieren.

Falls es jetzt noch Unklarheiten gibt: „Keine Ahnung, frag‘ die Projektleitung.“, denn ich bin hier „nur“ Lehrkraft. ;D

P.S: Hallo noch ein letzter gruß noch von Fred und mir (Ben)

Ich hätte zwei oder drei Fragen, Mama:

1.⁠ ⁠Kannst Du auf spontan noch ’nen Erdbeerkuchen machen?
2. Magst Du meine Airpods mitnehmen?
3.⁠ ⁠Eventuell auch meine Slides

Danke und habe euch ganz doll lieb~ Ben ~

Tagesbericht-Spezial: Die Geheimnisse einer Lehrkraft auf dem Segelschiff Read More »

Our last watches (in Biscay)

Datum: 28.04.2024
Nautische Position: 44°16‘4 N 007°37‘2 W
Geographische Position: Biskaya
Total: 12594
Etmal: 151

For all of us it’s a weird time having our last watches now. Some are already starting to pack and you still see a lot of people sitting in the messroom writing letters.

About today

Today was a normal day at sea. Because of new crew joining in Vigo we did a fire drill and we as handover Watchleaders, still leading our watches, had to help with the fire hoses. There wasn’t anything special otherwise today except for the Murdergame officially starting.

Biscay but different

I think everyone knows how our first time in Biscay was: Cloudy, high swell, almost everyone seasick. Yeah, it was a crazy time. Now we experience Biscay differently, we have quite the contrast to our other journey through here. The biggest difference: We’re not seasick anymore, we got used to the high swell of the North Atlantic.

But there’s also not much swell at the moment, maybe around 1-1,5 metres and the sun is shining brightly. On watch we also now always have good mood, music is playing or shanty’s are being sung. We also always have land, Spain, in sight.
The wind is forecasted to come around more westerly tomorrow, so maybe we will be able to shut off the engine for a bit and sail for one last time.

Shanty practicing

Like I said, shanty’s will be sung on watch. Tamsin encouraged us to train for our arrival in Bordeaux, so we will practice, at least in my watch.

Our last watches – how does it feel like?

For myself it’s feeling very weird to say „guys, this was our last 08:00 – 12:30 watch“ and I think I’m not the only one feeling like this. The watches seem to be cherishing every moment. So how are the others feeling about it?

Gritti: „I think I don’t really realize that this is the end. Everything feels normal when you go on watch and helm etc. and then you remember that it is our last days here. So we try to enjoy every moment :))!“

Schlotti: „I really enjoy the last watches. We had a lot of fun and try to make the best out of the situation. But of course it is really sad. Everything is funny about it. If it is Sailhandling or listening to music or just talking. I will miss my watch.“

Greta: „For me it feels like Gritti already wrote. I just can’t realize that it’s the last watches, so this fact will hit maybe in the very last sailing day. But the watches at the moment are very good, because we have a really chill swell and a lot of sunshine. So we have perfect last sailing days, which is very nice!“

Julius: „I had Galley so….. no last Watch with Gonzo :-(„

Teresa: „I try to not think about it, but in the back of my brain I know that the last watches already began. When I’m thinking about it, it makes me really sad. So I try to ignore the fact that we’re going home soon.“

P.S: Hallo, könnte vielleicht wenigstens Elise mit nach Bordeaux kommen? LG Friedrich 🙃

P.P.S: Hallihallo Moritz, ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag und hoffe, Du hattest einen wunderschönen Tag mit einer toller Feier! Wir sehen uns in ein paar Tagen, bis dann, Grit 🙂

P.P.P.S.: Hallo Mama und Papa, könnt ihr mir vielleicht mein Lieblingskissen, Sprudelwasser und geile Snacks für die Autofahrt mitbringen? :)) Ich freue mich gaaanz dolle auf euch und alle anderen zuhause, hab‘ euch lieb, Gritti <3

Our last watches (in Biscay) Read More »

Wird uns das Blau fehlen?

Datum: 25.04.2024
Geographische Position: Vigo
Nautische Position: 4214’.5 N, 00843’.5W
Total: 12393
Etmal: 0

Endlich Land!

Heute, endlich, haben wir in Vigo angelegt, nach vielen Kursänderungen und verworfenen Plänen. Alle sind sehr glücklich, den Tag draußen verbringen zu können und Kuchen und Obst zu essen, vor allem, da wir zum Abschluss auch einmal abends länger ausbleiben dürfen.

So sehr wir uns auf Land gefreut haben, stellt sich gleichzeitig exponentiell steigend ein Gefühl von Melancholie ein.

Das Fehlen von Grün

Auf den Azoren lag bei einem meiner Briefe eine Karte von einem Kunstwerk bei, ein Bild mit Gießerinnen, die sich um Pflanzen kümmern. Grün dominiert das Bild. Schon auf Bermuda ist uns aufgefallen, wie intensiv das Grün dadurch wirkt, dass wir selten Grün um uns haben.

Blaue Omnipräsenz

Auf dem Schiff ist Blau stets präsent: Es gibt blaue Polster, blaue boiler suits, blaue Putzeimer und Lappen, selbst die Augen meiner Cabin-Mitbewohner sind blau. Nicht zu vergessen ist das Meer, dass uns stets umgibt, auch blau.

Dennoch ähneln sich die Blautöne nur selten. Wenn man in Vigo über die Reling schaut, blickt man in ein sehr grünliches Wasser.
Erinnern wir uns an den Anfang, bei dem das Wasser bei der Ausfahrt aus Sharpness in England eher einem dreckigen Grau glich (was zugegebenermaßen auch daran liegen mag, dass wir am Anfang durch den Kanal gefahren sind).

Je südlicher wir fuhren, desto tiefblauer war das Wasser. Besonders wenn die Sonne ins Wasser scheint, ergibt sich ein Strahlen, dass man am liebsten stundenlang in sich aufsaugen würde. Höhepunkt hinsichtlich Meerfarben war natürlich für die meisten das karibische Türkis, in dem man noch bei acht Metern Wassertiefe den Grund sehen und Fische beobachten konnte.

Bewegen wir uns nun auf den Nordatlantik: Das Nachtblau ist zurück, kombiniert mit höherem Wellengang und dadurch mehr Gischt, die sich als Schaumkronen auf das Wasser legt. Jeden Moment erwartet man förmlich, einen Wal neben dem Schiff im Wasser schwimmen zu sehen.

Zurück in Europa, kurz vor der Biskaya, deren Wasserfarbe wir nicht mehr so wirklich vor Augen haben, ist das Wasser immer noch bläulich, jedoch hat es an Intensität verloren (worüber man sich auch streiten kann).

Wenn man in Vigo über die Reling schaut, blickt man in ein sehr grünliches Wasser, in dem sich heute morgen sogar ein Fischschwarm vergnügt hat.

Blau vs. Grün

In sechs Tagen, wenn wir zurückkommen, haben wir das Grün wieder. Bald sehnen wir uns zurück nach dem Blau, das einen umarmt, in dem man versinken könnte. Man kann stundenlang auf die Wellen schauen, ohne dass einem langweilig wird.

Bald schauen wir wieder auf Häuser anstelle des unendlichen Horizonts, an dessen Ende man meint, die Erdkrümmung zu erahnen.

Wird uns das Blau fehlen? Read More »

Back to Vigo

Date: 24.04.2024
Geographical Position: Lagoon of Vigo
Nautical Position: 42° 05’2 N 009° 00’2 W
Etmal: 82 nm
Total: 12369 nm
Ship: Pelican of London

Today we finally got the news where we will go. As we didn’t have an overnight Berth in Porto just a refuelling one the captain decided that we were once again heading towards Vigo. Where we would then stay until the 27.04.24 before we head towards Bordeaux. This also meant, that our trip would now be extended by another three days. But in Bordeaux we students will have to leave the ship and head back home towards our lives filled with school and responsibility.

Apart from this our day was relatively uneventful expect for the 30 knots of wind that decided to veer in order to meet us on the nose once again. But during the last almost two weeks this constant companion has become rather irrelevant in our day to day lives as it only restricts us in our ability to do washing.

Today late at night we also arrived in Vigo but due to the OOW (Officer of Watch) not wanting to wake up the whole ship and going alongside at night we drifted around in the Lagoon of Vigo and then tomorrow we will go alongside and visit Vigo.

Cabin Wars

In the past few weeks and months we boys have had a rivalry between our cabins stir up. It started with scores on the doors, where Cabin 6 (my cabin) decided to put a laundry basket into Cabin 7. But as it was not their Laundry day Tamsin took a couple points off of their rating. This has since been repeated a couple times. Then started the shoe wars. No one knows how they started, but ever since then if you pass through the Greenmile you might see shoes flying from one Cabin to the other.

Now the last thing that happened was the water fight. It started with water guns but ended with waterbottles being poured over people and through the crack below the door leading to cabins starting to look like a small pool. This eventually led to our Engineer being rather annoyed and putting an end to the fight.

There is also the debate over which Cabin is the stinkiest and who is responsible. This only fires up the war. But general agreement is, that Cabin 7 is the stinkier Cabin. No matter who lives there or maybe because of who lives there? That remains the question. In general though Cabin 6&7 are the messiest and stinkiest Cabins which according to professional crew is always the case, when boys live in them.

And that’s also why nobody like’s to do heads and showers in our Cabins (especially 7). But with time ashore it usually all gets better so we will see what it’s like after Vigo.

Back to Vigo Read More »

Die Offenbarung eines gut bewahrten Geheimnisses

Datum: 23.04.24
Geographische Position: Nordatlantik

Über die gesamte Ocean College Reise seit Marokko haben wir ein riesiges Geheimnis einer ganz bestimmten Person vorenthalten. Zu unserem Vergnügen war diese besagte Person unfassbar stolz auf seinen angeblichen Erfolg. Wir reden natürlich von Tobi. Vielleicht wissen manche schon, um was es geht, aber um es auch endlich Tobi beizubringen, schreiben wir diesen Tagesbericht.

Nun, hätte Fabia in Marrakesch etwas besser auf Tobi aufgepasst, hätte sie Tobi diese Peinlichkeit jetzt ersparen können. Da Tobi zuhause etwas Star Wars spielen wollte, er aber noch kein passendes Kostüm als Jedimeister hatte, kaufte er sich wie ein paar andere Schüler eine Jeleba. Stolz erzählte er sogar anderen deutschen Urlaubern in Costa Rica, wie gut er verhandelt hätte.

Mhm klar. Nun muss dieser Angeberei ein Ende gesetzt werden und unser Tobiwan Kenobi gehört aufgeklärt. Da Tobi leider doch nicht so gut handeln kann, wie er dachte, hat er für diesen billigen Umhang stramme 60€ plus bezahlt. Aufgrund dieses unfassbar schlechten Deals war er am Boden zerstört und wir dachten uns, dass wir ihn vielleicht etwas aufmuntern, indem wir ihm erzählen, wir hätten noch mehr bezahlt.

Nur mal als Vergleich unsere eigentlichen Kaufpreise:

Noé: 20€

Philipp: 14€

Ole: Getauscht gegen Fake-AirPods (15€)

Also Tobi – so vielen hast du erzählt, wie gut du handeln kannst, irgendwelchen Touristen in Costa Rica, den Lehrern von der Regina Maris und noch vielen mehr.

Wir hoffen, dass es dir etwas peinlich ist und dass du in Zukunft etwas an deinen Fähigkeiten zum Handeln arbeitest. Und nochmal vielen Dank an alle, dass wir dieses Geheimnis so lange bewahren konnten.

P.S.: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mama! Ich hoffe, Du hattest einen wunderschönen Tag und ich freue mich schon, Dich bald wiederzusehen 🙂 ~ Erik

P.P.S.: Sziasztok! Már biztos hallottátok hogy Bordeauxban lehet majd értünk lyönni. Tök szupi mert azt beszélik h Bordeaux nagyon szép. Ja és nagyon köszönöm a névnapi felköszöntést. Mindig meleg lesz a szívem körül amikor gondoltok rám egy Mailel. 😘❤️! Hú és már extrém várom h Sieljünk Kaprunban! Olyan szuper! És bocs h a múlt telefonálásnal úgy tünt mintha nem lennék elégedett semmivel. Csak nyomasztott h az út vége közeledik. Nagyon örűlnék egy England-Roadtripnek a nyáriszüniben. Tudjátok úgy hogy így 4/5 hétig úton vagyunk és Campingezünk. Scottland és Ireland természete nagyon király lehet.
És tudjátok mi lenne még nagyon kalandos. Egy picit Franciaországban maradni és a Bretagneban campingezni. Ez aztán egy Prémium névnapi ajándék lenne😲. Na mindegy ha nem sikerül az se baj.
Mindekit ölelek és puszilok❤️
~ Noé

Die Offenbarung eines gut bewahrten Geheimnisses Read More »

We go to Vigo (again)

Datum: 18.04.2024
Autor: Falk
Geographische Position: Nordatlantik
Nautische Position: 41°41‘1N, 022°19‘4W
Total: 90 nm
Etmal: 11875 nm

Immer noch sind wir auf dem Nordatlantik unterwegs und immer noch fahren wir nur mit zwei bis drei Knoten. Da wir mit Wind von dead ahead so niemals ankommen würden, wurde heute beschlossen, dass wir unseren Kurs Richtung Südosten anpassen und nicht mehr nach Dartmouth, sondern Richtung Vigo fahren. Dort sollen wir ungefähr am 22. bis 23. ankommen. Wie es weitergehen soll, ist noch unklar.

Ein bisschen Segeln

Da der Wind jetzt aus einem besseren Winkel kommt, konnten wir am Vormittag sogar zwei Squaresails setzen, das Course und das Topsail. Schon 3h später haben wir sie aber schon wieder eingeholt und segeln jetzt mit dem inner jib, staysail, foregaff und trysail draußen. Trotzdem motoren wir natürlich die ganze Zeit, was der Engine nicht so gut tut, weshalb wir kurze Aussetzer wegen der häufigen Filterwechsel hatten, in denen wir doch mal kurz die Ruhe vom Segeln genießen konnten.

Da momentan Liane unser Handover second mate ist und dieser sich unter anderem mit Routenplanung beschäftigt, hab‘ ich sie gefragt wie sie beim Planen der neuen Route vorgegangen ist:

,,Als Erstes haben wir den generellen Kurs nach Vigo herausgefunden, das war in diesem Fall 115°. Der Wind ist aber im Moment so, dass erst 130° eine effektive Geschwindigkeit bringt, das mussten wir dann auch mit einbeziehen.

Als Nächstes haben wir für die Ankunft in Vigo in früheren Etappen nachgelesen, welche Wegepunkte dort verwendet wurden und diese in den Plotter eingetragen. Die haben allerdings nicht alle gepasst, da Untiefen und Verkehrswege mit beachtet werden müssen, deshalb haben wir da noch einiges angepasst.

Als Letztes haben wir noch erfahren, welchen Hafenplatz wir bekommen und damit war die Route dann komplett!”

P.S.: Liebe Jael, wir erwarten aber schon, dass Du uns abholen kommst wo auch immer das sein wird! Wir hoffen es geht Dir gut und Du fehlst… ~Alle

P.P.S.: Lieber Niklas, ich denk an dich <

P.P.P.S.: liebe Mama lieber Papa jetzt zahlt es sich mal aus, spontan zu sein, weil wer weiß, wo ihr uns abholen werdet… Hab‘ euch lieb und freue mich, euch wieder zu sehen (auch wenn ich eigentlich nicht nach Hause möchte) ~ Eure Klari

P.P.P.P.S.: Hallo Papa, mein Handover war sooo toll, ich hab‘ einfach den neuen Passage-plan gemacht und ganz viel Positionen eingetragen und Logbuch geschrieben!!! Es war echt super cool und leider ist es jetzt schon wieder vorbei. Ich freu‘ mich schon auf Jugendtörn, wo ich das wieder machen kann 🙂 Hab euch alle lieb und bis bald <333
Liane

We go to Vigo (again) Read More »

We were all in the same boat

Date: 17.04.2024
Nautical position: 45°36‘9N, 018°20‘9W
Geographical position: North Atlantic
Total: 11785 nm
Etmal: 92 nm
Ship: Pelican of London

Now that our voyage is slowly coming to an end we are more and more realizing (as you‘ve probably noticed) how special and unique our time has been.

No one except people who have done Ocean College themselves can really relate to our experiences. That’s why this daily report is especially for former participants who sailed on the Peli.

Probably not many of them are reading these daily reports but if there are some it’s maybe nice being reminded what a great time you had and the feeling of just being here.

Of course every journey is totally different for everyone individually. We don’t have the same people around us and even the ones that did the same year of Ocean College don’t all share the same experiences and the same mindset but one thing, which is the sailing, doesn’t change.

Our home was the Peli for the past six months and even if she is an old and rusty lady and from time to time does not completely function she was there for all of us.


We all know the secret which is on top of the main mast.

We all know the freedom feeling you get on the T‘Gallant platform, when you are so close to everyone, that you can hear them talking and listening to music but it still feels like you are somewhere totally else.

We all know that the port side of the wheelhouse is warm which is especially on a cold night-watch very relevant.

We all know the struggle to find and put on our musto gear in between everyones in the Greenmile.

We all know the panic when the toilets won’t flush even when you preflushed before.

We all know the smell from the black water tank that once in a while flies over the poop deck and the smell which greets you as you pass by the boys cabins.

We all know the quietness which becomes so present when the generators are getting switched or turned off.

We all know the feeling when you’re doing the dishes and the wind comes trough the portholes right in your face and gives you a nice refreshment.

We all know the watertight doors especially the one from the laundry which can quickly turn into a life threat.

We all know the waves which are sometimes your best friend and bring you to sleep but can also be your biggest enemy, turning the floor or the tables into a slide and stealing your sleep or food.

We all know the freezing cold watches in the middle of the night, the seasickness but we’ve also seen beautiful sunsets, rises, impressive clouds and thousands of stars.

During six months on the Pelican of London you get to know most of her secrets and this list could go on forever.

But even when the journey comes to an end, these memories will stay with us until the rest of our lives.

In the last days Tamsin wrote (with help from Julius) a shanty that describes exactly the feelings that I wanted to explain during this daily report so I thought I would share it here:

It’s the melody from „Donkey Riding“…

Sailing on the Peli
Was you ever on the deck,
Cold wet rain right down your neck, thinking What the bleeding heck?
Sailing on the Peli!
Way hey and away we go, Pelicanoes! Pelicanoes!
Way hey and away we go, Pelican of London!

Was you ever in Biscay
Throwing chunks up all the day wondering if you’re gonna stay
Sailing on the Peli!
Way-hey, etc…

Was you ever on the bow
Wishing for some dolphins now?
As through the waves the ship does plough
Sailing on the Peli!
Way hey, etc…

Was you ever at the wheel
With twenty eight degrees of heel trying to ignore how sick you feel?
Sailing on the Peli!
Way hey, etc…

Was you ever on the Royal
Stowing sail with friends so loyal?
With some help it’s much less toil
Sailing on the Peli!
Way hey, etc…

Was you ever up ‚til midnight
With the moon shining so bright
Sparkling on a sea so slight
Sailing on the Peli!
Way-hey, etc…

Was you ever up twelve til four
Staring up at stars galore?
Wished you had a nap before!
Sailing on the Peli!
Way-hey, etc..

Was you ever on four til eight
Necking coffee like the Mate hoping your reliefs aren’t late
Sailing on the Peli!
Way-hey, etc…

Was you ever on the ocean
Lulled to sleep by gentle motion
Wishing you had worn sun lotion
Sailing on the Peli!
Way-hey, etc…

Was you ever back ashore
Wishing that you were once more
Where you found a home before
Sailing on the Pell!
Way-hey, etc… x2

We were all in the same boat Read More »

Special food on Pelican

Datum: 12.04.2024
Nautical Position: 40°56’6N, 024°20‘1W
Geographical Position: North Atlantic
Total:11314nm
Etmal: 181nm

Today, or nice galleyteam made Sushi! They worked hard the whole day and even the night before to make Sushi for 46 people. That leads me to the topic of this daily report: Special Food on the Pelican of London. We all have to live without some of our favourite foods, like burger or sushi, due to that the galleypeople doesn’t have time to make special food for all of us.

That is why we mostly eat pasta or rice with sauces like chilli or tomato. Especially when we have a lot of swell, the galleyteam keeps the food simple, so there work is less stressful. But sometimes they have time and energy to make something special like today.

Who chooses the food for dinner?

At the beginning of the journey the cook mostly decides what we are going to eat for dinner or lunch. The reason for that was that the PC didn’t know our skills in the galley. Now the cook asks us what we want to cook. In the end however, the time and the drystore decide what we can make.

Dessert on the Pelican

Usually, the galleteam makes dessert for us every day. That could be ice cream, cake or just cookies. For me the dessert is always the best food of the day because it is always nice. When we have a birthday, instead of dessert we get a slice of birthday cake – the biggest one goes to the one who has birthday. The birthday child can also choose what cake they want (mostly Chocolate Cake).

About the day

Today is the second day of the handovers from course Watch and apart from a beautiful flat sea, unfortunately no swim stop (Captain Karl said yes, we were to scared to ask Chris, he was sleeping and as he got up the swell was already to big) and the usual routine, nothing really happened. We are all enjoying our final weeks without school with sleeping, being on watch and socializing with our friends.

P.S.: Thanks to the galley for the sushi! You did a really AMAZING job today, Schatzis!

P.P.S.: Hola Selmiii, alles Liebe und Gute zum Geburtstaaag. Ich hoff‘, Du hast schön gefeiert und hattest auch ohne mich nen schönen Tag :). Wenn ich wieder da bin, müssen wir unbedingt nachfeiern. Hab‘ Dich ganz dolle lieb <3 Deine Anniii

P.P.P.S. Liebe Grüße nach Hause 😉 ~ Julius

Special food on Pelican Read More »

Nach oben scrollen
×