Grit

Gedanken an Zuhause

Datum: 09.02.2024
Schiff: Pelican of London
Position: Ditsowou Lodge Costa Rica
Etmal: 0nm
Total: 5098nm

Kontakt nach Hause

Seit wir unsere Handys vor ungefähr zwei Wochen bekommen haben, haben wir natürlich deutlich mehr Kontakt zu unseren Familien und Freunden als normalerweise. Ich persönlich merke, dass ich seitdem deutlich mehr in Gedanken zuhause bin. Wir bekommen mehr mit, was zuhause los ist, wie es unseren Verwandten und Freunden geht und was sich verändert hat, seitdem wir diese Reise mit Ocean College begonnen haben.

Es kommt mir vor, als wäre schon so viel passiert in den vier Monaten, die wir nicht zuhause sind. Auf der anderen Seite merke ich, dass die Welt sich doch relativ langsam dreht und wir hier viel mehr erleben als in einem halben Jahr zuhause.

Mehr oder weniger Heimweh?

Ich glaube, dass jede Person die Situation mit dem Kontakt nach Hause sehr unterschiedlich wahrnimmt. Was ich so aus Gesprächen erfahren habe, ist, dass manche eher das Gefühl haben, zuhause etwas zu verpassen und wünschten, sie könnten mal wieder ihre Freunde treffen oder einen normalen Alltag leben.

Andere wiederum sind durch die Gespräche mit Leuten zuhause eher beruhigt und genießen das Leben hier im Urwald und wünschen sich eventuell auch noch mehr Zeit hier verbringen zu können.

Ich persönlich denke viel an zuhause und muss mich oft in den Gedanken stoppen und mir klar machen, dass ich hier nur einmal bin und diese Reise zu einzigartig ist, um andauernd an zuhause zu denken und mir zu wünschen, da zu sein.
Dementsprechend kann ich beiden Meinungen sehr gut nachvollziehen – ich denke schon, dass ich einiges verpasse und gleichzeitig ist mir bewusst, wie besonders diese Reise ist und dass ich die Zeit hier so gut es geht genießen sollte.

Denn zuhause kenne ich gefühlt schon alles und war quasi mein ganzes Leben dort, aber auf die Pelican werde ich höchstwahrscheinlich erstmal nicht wieder kommen.

Was verändert sich?

Ich nehme wahr, dass viele von uns – inklusive mir – sich Sorgen machen und sich fragen, ob der Alltag und die Leute zuhause so sein werden wie früher, vor Ocean College. Außerdem werden wir uns viel verändert haben. Mir stellen sich dann häufig viele Fragen, z.B. ob es schwierig sein wird, wieder in den Alltag zu finden.

Wie wird es sein, wieder in die normale Schule zu gehen?

Wie wird es sein, mit den Freunden von zuhause wieder Zeit zu verbringen, obwohl man sich ein halbes Jahr nicht gesehen hat?

Wie häufig werde ich meine neuen Freunde sehen, die in ganz Deutschland (und Österreich) verteilt sind?


Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir so oder so zuhause ankommen werden und ich dann erleben werde, was sich verändert hat. Mit diesem Wissen versuche ich, im Hier und Jetzt zu leben und mir nicht zu viele Gedanken zu machen, was sein wird. Das fällt mir tatsächlich durch den vermehrten Kontakt schwerer als ohne Handy.

Andererseits realisieren wir im Moment alle, dass mehr als die Hälfte von Ocean College schon vorbei ist, die Zeit viel zu schnell vergangen ist und wir uns darauf konzentrieren sollten, diese Reise zu genießen.

Mal wieder eine lange Busfahrt 🙂

Heute sind wir nach einer sehr langen Busfahrt durch Costa Rica in der Ditsowou Lodge angekommen, wo wir die nächsten Tage mehr über das Leben hier und den Urwald um uns herum lernen werden.

Wir sind in den sehr gemütlichen, kleinen, hölzernen Häusern untergebracht, wo wir unser Lager aus Isomatten und Schlafsäcken errichtet haben. In den sehr offenen und naturnahen Räumen haben wir dann den Abend nach dem Essen entspannt ausklingen lassen.

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A Journey of Feelings

Date: 05.01.2024
Ship: Pelican of London
Nautical Position: 16°50.5‘N 036°29.1’W
Geographical Position: Somewhere in the Atlantic
Etmal: 315 sm
Total: 3543 sm

Changes

Since coming on board of the Pelican two and a half months ago, our lives have changed a lot. Especially the everyday life on this journey is very different in comparison to home.

Of course, there is the obvious: We live with three to five other people in our age in the same room with very limited space, and we practically live out of a box under our bed and a shelf, where we need to have all our personal stuff, school things, and clothes, etc.

Also, as most of you know, we have a very different rhythm than at home with watches, sail handling, school, free learning time…

The Ship’s Routine

Today, for example, my day „started“ at 23:30 by getting woken up for my 00:00-04:00 watch. After the watch, I was able to go to sleep again to be well-rested for the morning meeting at 11:30 and for lunch afterward.

Today we also had a math lesson with Tobi and free learning time that I used for working on things for my school at home before having dinner. As you see, we have a very strict routine we need to keep up with.

The decisions, when you have to be where, are made for us, and it’s important that everyone can rely on the other side to ensure that everyone will get enough sleep. That is very important for the system to work with 50 people on board.

Freedom and Personal Space

While it is sometimes a scary feeling not being able to make a lot of own decisions and needing to adapt to all the changes of the routine since leaving home, etc., I personally have a very strong feeling of freedom since the journey with Ocean College started.

Especially since we started the first Atlantic crossing a week ago, that feeling is much more intense with nothing but water around us.

These people here became very important to me (most of all, Anna Boom ;)) in the short time we have been on this journey and still there are some moments when I would rather be alone or have a personal conversation instead of sharing literally everything with all of them.

And then I have to come to the realization that there sometimes is no place to be alone or have a moment for myself. Of course, that is a big challenge but it also makes me realize what privileges I enjoy at home every day.

Even though it might not seem like it right now, I think I can speak for the very most of us when I say that we have the best time of our lives and enjoy every day of this crazy experience. Of course, there are still moments where you wish you would have more personal space or could make more decisions on your own, but I like to see it as part of this journey.

Free Climbing

Right now, we are all looking forward to getting permission to go free climbing without any of the professional crew having to be up on the yards and platforms with us. The first of us got it today which was really exciting because it also means that we have a little bit more personal space, for example, to enjoy the silence up there or talk while being on the platforms.

Today’s Haircut-Reveal!

The next person who got a new haircut is …Erik! He got a mullet, but he will tell the story to that in the following. And now a small interview with him:

Why did you decide to get this haircut?

“First, I wanted a buzzcut too, but then people started doing experiments with my hair, and I ended up with a mullet :)”

Do you like it? “It’s different, and it’s better than my old haircut, so that’s something. “

What do you want to tell the people at home? “Well, the hair is gone now. Love you all and miss you <3”

PS: Liebe Grüße an alle, die uncooler Weise gerade nicht aufm Atlantik chillen, von der allerbesten 00:00-04:00 Watch – Erik, Karl, Liane, Teresa, Rosalie, Gritti, Luise (und Annaboom) ~ Main B Watch <3

Liebe Grüße an meine Mama, an meinen Papa, an meine Schwester, an meinen Bruder, an Opa, Oma und Oma, an Schnucki, an die Kaniggels und an Richi. ~ Rosi

Viele liebe Grüße an Mama, Papa, Tim, Oma und Opa und alle, die ich vergessen hab‘. Ich hab‘ grad 4h Watch hinter mir und noch 8 vor mir, upsi. Warum ich des mach weiß au net, aber des wird bestimmt lustig. Hab‘ euch lieb <3 ~ Anna B

Ganz liebe Grüße an Mama, Papa, Theo und alle anderen von zuhause, die das hier lesen (vor allem Zö und Elli natürlich <3). Ich hoffe ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr, hab‘ euch lieb ~ Gritti

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Ausschlafen und Tajine in Essaouira

Datum: 29.11.23
Position: Essaouira
Geographische Position: 31° 31’ N, 9° 46’ W
Etmal: 0
Total: 1141
Schiff: Pelican of London

Erstes Mal Ausschlafen

Nach zwei Tagen Reisen und nur wenig Zeit zum Ausruhen, hatten wir heute das erste Mal auf der ganzen Reise die Möglichkeit auszuschlafen. Deshalb haben wir den Tag mit der ersten Dusche an Land seit einem Monat begonnen. Es war krass, mal wieder mehr als 2 Minuten und dann auch noch warm zu duschen. Es ist wirklich ein bisschen wie Urlaub vom Schiff, weil ich auch in einem Zweibettzimmer bin, was im Vergleich zu dem Sechserzimmer auf dem Schiff sehr entspannt ist und man sich dementsprechend mit allem mehr Zeit lassen kann, weil keiner nach einem noch ins Bad muss. Nachdem wir ab 10 Uhr köstliche marokkanische Pfannkuchen, Baguette und Schokocroissants mit diversen Aufstrichen gegessen hatten (auch hier ist der französische Einfluss noch deutlich zu sehen), hatten wir von 11:00 bis 12:30 Uhr freie Selbstlernzeit. Wir konnten uns entweder unten im Aufenthalts- / Frühstücksraum oder oben auf der Dachterrasse verteilen, um von der Schule zuhause Aufgaben zu machen oder einfach Stoff aufzuholen oder, so wie ich, an unseren Pathway-Präsentationen und Essays zu arbeiten.

Free shore leave in Marokko!!!

Nach dem Mittagessen (dem Tajinengericht, das wir auch gestern Abend gegessen haben) durften wir das erste Mal in 6er-Gruppen Essaouira erkunden und hatten dafür vier Stunden Zeit!! Meine Gruppe war als erstes Geld abheben, um uns danach mit Leinenhosen für das heiße Wetter hier auszustatten. Souvenirs und weitere Mitbringsel durften natürlich auch nicht fehlen. Es hat echt Spaß gemacht, mit den Verkäufern zu verhandeln und zu versuchen, den Preis so niedrig wie möglich zu kriegen und das beste Schnäppchen zu machen. Es war aber auch echt krass, wie oft man von Leuten auf der Straße angesprochen wurde, die einem etwas verkaufen wollten. Viele haben uns auch auf sehr gebrochenem Deutsch angesprochen, anscheinend in der Hoffnung, dass wir offener für ihre Angebote wären.

Sicherheit in einer anderen Kultur

Die Lehrer*innen hatten vorher die Gruppen eingeteilt, um sicherzustellen, dass die Sicherheit von jedem gewährleistet ist, indem die Geschlechter gleichmäßig aufgeteilt wurden, damit es der marokkanischen Kultur und deren Sicht auf die Rolle der Frau gerecht wird. Es ist schon sehr auffällig, dass Frauen sehr selten allein unterwegs sind und auch nur wenige von ihnen arbeiten. In Cafés und Restaurants sitzen nur Männer und außer den Touristen, die auf den Straßen unterwegs sind, sind alle Frauen ausnahmslos verschleiert unterwegs. Das war anfangs vor allem sehr ungewohnt, auch dass wir uns selber an die Kleiderregeln halten müssen, weil wir es aus Deutschland sehr anders gewohnt sind. Da werden einem alltägliche Privilegien von zuhause nochmal viel bewusster. Zum Beispiel auch, dass wir wirklich nirgendwo ohne einen Jungen gehen dürfen, gibt einem ein starkes Gefühl der Abhängigkeit.

Mal wieder Tajine…

Zum Abendessen haben wir uns gegen 19:00 Uhr auf den Weg zu dem gleichen Restaurant von gestern gemacht und es gab wieder Gemüse- und Fleischtajine, Salat und Brot. Die Meinungen über die marokkanische Küche spalten sich, obwohl diese mehr als vielfältig ist. Nach dem Meeting zurück im Riad hatten wir den Rest des Abends Freizeit, die manche von uns einfach zum (zusammen) chillen oder lesen, Tagebuch schreiben, noch für die Schule arbeiten… genutzt haben.

P.S.:

Gritti: Liebe Grüße an Mama, Papa und Theo, ich hab‘ euch lieb. Hier ist es echt super traumhaft. Danke, dass ich hier sein kann 🙂 Grüße natürlich auch an alle anderen <3

Anna Boom: Viele Grüße an alle daheim. Ich hoffe, ich friere nicht allzu arg. Hier ist’s echt schön und vor allem warm. Hab euch ganz dolle lieb 🙂

Rosalayja: Liebe Grüße an Mama, Papa, Kathi und Felix, hier ist es echt ereignisreich und wunderschön, viele Schnäppchen in süßen Gässchen. Mara, ich hoffe die Ringe gefallen dir. Hab‘ euch lieb <3

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Wellenbericht der besonderen Art

Datum: 13.11.2023
Position: Vigo, Hafen
Geographische Position: 42°13.9 N 008°44.2 W
Etmal: 0 sm
Total: 814 sm
Schiff: Pelican of London

Ablegen ins Unbekannte


Vor unserem heutigen Ablegen hat Kapitän Ben uns im Morgenmeeting den genauen Tagesplan mitgeteilt. Pünktlich um 10:00 Uhr begannen wir die Gangway auf die Pelican zu holen. Zwei Personen ließen sie vom Land aus herunter, während andere sie an Deck entgegennahmen und in zwei Teilen vor dem Steuerhaus verstauten. Die Mooring Lines, die das Schiff im Hafen festhalten, wurden nacheinander von sogenannten Mooring Teams an Deck gezogen und verstaut. Das Beiboot, auch Rib genannt, musste aus dem Wasser an Deck transportiert werden. Diese Aufgabe erforderte Präzision, besonders bei starkem Wind. Da das Rib etwa eine Tonne wiegt, war äußerste Vorsicht geboten, um Risiken zu minimieren.

Ein Blick auf die Wellen werfen


Nach einigen Stunden Fahrt Richtung Süden wurde der Wind unerwartet stark, teilweise bis zu 40 Knoten, anstatt der prognostizierten 20 Knoten. Unter solchen Wetterbedingungen konnten wir nur langsam vorankommen. Da wir die Segel nicht setzen konnten, hätte eine Weiterfahrt nur unnötigen Dieselverbrauch bedeutet. Kapitän Ben entschied daher, umzukehren und einen Ankerplatz für die Nacht zu suchen. Doch auch das gestaltete sich schwierig, da die Buchten ebenfalls zu wellig waren und das Ankersetzen zu gefährlich gewesen wäre.

Rückkehr nach Vigo


Die Entscheidung fiel auf eine vollständige Umkehr, um eine weitere Nacht in Vigo zu verbringen. Meine Wache (die Hauptwache) übernahm das Steuern und den Lookout beim Anlegen, was spannend war. Wir mussten viele schwer erkennbare Bojen melden und der Kurs änderte sich häufig, was eine Herausforderung darstellte.

Wir legten an einer anderen Stelle an, nicht weit von unserem gestrigen Liegeplatz entfernt. Die Gangway wurde installiert, die Mooring Lines befestigt, und das Rib wurde wieder eingeholt, das beim Anlegen verwendet wurde, um die Pelican in die richtige Position zum Befestigen an Land zu drücken. Statt des geplanten Watchsystems für die Schule wechselten wir für die Nacht zu Harbourwatches.

P.S.:

Ben: Pia, ich habe Deinen Geburtstag nicht vergessen, keine Sorge (wenn Du das überhaupt liest und Dich für mich interessierst, haha)! Nein, ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag und wir holen Deinen Geburtstag nach, wenn wir uns sehen (wahrscheinlich im Sommer). Vermisse euch alle 🙂 Liebe Grüße

Lenka: Hallo ihr Lieben, ich hoffe, es geht euch gut. Mir geht es sehr gut. Ich freue mich auf Teneriffa und auf den Teide. Ich hab‘ euch lieb und vermisse euch 😘😘

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A Trip to the Capital of Wales

Date: 27th of October 2023
Location: Sharpness Dry Docks
Nautical Position: 51°71.671 N, 2°47.314 W
Etmal: 0 nautical miles
Schiff: Pelican of London

Starting the Day with Games

Our day started at 07:30 with a typical English breakfast, consisting of hashbrowns, eggs and beans in addition to our regular breakfast. At 09:00, our trip began with an hour and a half-long bus ride to Cardiff, today’s planned excursion and the capital of Wales.

Near the city, in a beautiful park, we played some fun games with the entire group, which the watch leaders and teachers had prepared for us.

Schüler*innen spielen im Park Spiele.

Paperclip Trade

In groups of four, we were allowed to explore the city. Gregor set up a challenge for us to try to trade a paperclip for something else that people would give us. The goal was to have the most iconic or fun item by the end. He gave us three hours to complete the task so that we could meet again at 15:00.

English Weather

While walking through the shopping mall and the breathtaking streets of Cardiff, heavy rain surprised us. We took shelter under a phone cell and waited for it to end. Fortunately, it didn’t last very long and we were able to continue our trip through the city shortly after.

Arrival at the Pelican

Our arrival was delayed by about an hour and a half due to multiple traffic jams on the road. When we finally arrived at the Pelican, we presented each other with the items we had traded. The watch leader received a fancy purse, while another group received a self-made tealight in the shape of a pumpkin from a little girl. We were all touched by this cute gesture. Others received a lucky sticker for our ship with a Buddha on it to protect us when we are out at sea.

Kleines Mädchen tauscht ein Kürbis-Teelicht gegen eine Büroklammer.

Relaxed Evening

Shortly after we went aboard our new gangway and it was time to eat dinner. We had rice and curry. Our wonderful cook, Shell, served ice cream for us. Later that evening, some of us played games in the mess, relaxed or had conversations

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